Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Der Leitfaden der Fotoschule

... Ich fange gerade an, ja und?...

Viele Fotofans starten ähnlich in die schöne neue Welt der Fotografie. Sie sehen eine Anzeige eines großen Elektronik-Anbieters und entscheiden sich für das ultimative DSLR-Angebot. Vielleicht sah Dein bisheriger Weg ähnlich aus. Du hast das Kit-Angebot (eine DSLR plus Objektiv plus Tragetasche) einer Canon, Nikon oder Sony Kamera gekauft und packst voller Erwartung das schöne Paket aus.
Eine DSLR, die alles kann und ein Objektiv das daran passt. Oder Deine Wahl war das "Zwei-Objektive-plus-DSLR-Angebot", dann ist es meistens ein Weitwinkel-Zoom und ein Tele-Zoom.

Es folgt als Erstes das Dranmontieren an die Kamera, was Dir sicher als Spiegelreflex-Unerfahrener ein paar ganz kleine Schweißperlen auf die Stirn gebracht hat. Schließlich willst Du ja nicht vor dem ersten Bild die Kamera zum Retourenfall machen. Dagegen ist das Thema Akku reinfummeln und Karte einlegen schon eine vertrautere Geschichte. Das erste Einschalten und Ausprobieren, die ersten Fotos und dann kommt ganz schnell der erste Frust. Irgendwie sind die Bilder nicht so, wie du es dir vorgestellt hast. Obwohl die Kamera Deiner bisherigen Digicam, oder Deinem Hightech-Smartphone um Längen überlegen ist, wirken die Bilder irgendwie unscharf oder flau in den Farben. Du fragst dich als Erstes, "habe ich eventuell eine Kamera erwischt, die nicht in Ordnung ist?"

Um ganz sicher zu gehen, besuchst Du im Internet schnell Deine bekannten Foren und fragst frei raus. Darauf bekommst du so viele unterschiedliche Antworten, mit denen Du in der Regel dann auch wieder nichts anfangen kannst. Eigentlich verwirrt Dich das alles nur noch mehr und du stellst Deine ganze Entscheidung mit der DSLR infrage.

“Was soll jetzt nur werden?"

“Mit der Programmautomatik fotografiert man als semiprofessioneller Spiegelreflexfotograf auf keinen Fall, man muss alles auf M stellen. Wer richtig fotografieren will, nutzt nur die manuelle Einstellung".

Das machst du natürlich auch, und Deine Bilder werden noch schlimmer, als sie vorher waren.
Du kommst rasch zu der Erkenntnis, dass die teure tolle Kamera alleine es wohl doch nicht ist, was Dich zu einzigartigen Bildern bringt. Vielleicht ist es ja auch woanders ähnlich: der schöne Rennwagen bringt nicht automatisch den Sieger hervor und die Designer-Badehose auch nicht den preisgekrönten Schwimmer. Es scheint doch noch etwas mehr zu geben, nur was? Wo gibt es diesen Leitfaden, der Dir zeigt wie es richtig geht? Besonders ganz am Anfang? Die Suche nach der Erkenntnis kann lange dauern, wenn du es auf eigene Faust versuchst. Wobei das nicht zwangsläufig der falsche Weg ist. Nur meistens fehlt es letztlich doch am Durchhaltevermögen, so lange dran zu bleiben bist du gute Ergebnisse erzielt.


Vielleicht hilft Dir der kleine Leitfaden der Fotoschule dabei, den Weg in die Fotografie zu finden.

In Prerow an der Ostsee

Die Verschlusszeit ist neben der Blende das Hauptgestaltungskriterium an Deiner Kamera. Die Verschlusszeit (auch Belichtungszeit genannt) bestimmt, wie lange Dein Bild belichtet wird. Ist das nur ein kurzer Moment, friert alles, was sich in Deinem Motiv bewegt, förmlich sofort ein. Ist die Verschlusszeit länger, verwischt alles, was sich bewegt. Diese beiden Fotos von demselben Motiv zeigen das sehr schön. Oben sind die Wellen durch eine sehr kurze Verschlusszeit genau an der Stelle festgehalten, wo sie sich für einen Bruchteil der Sekunde gerade befanden. Das ist ein typisches Foto, wie Du es auch von Deiner Digicam im Automatikmodus kennst. Das Bild unten hat eine längere (langsamere) Verschlusszeit gehabt und die Wellen wurden auf dem Weg ihrer Bewegung festgehalten. Das führt zu einem Wischeffekt all der Dinge, die in Bewegung waren. Alles andere wird auch hier scharf abgebildet, denn es stand auch für einen etwas längeren Moment still (Pöller im Vorder- und Hintergrund, der Strand, die Wolken). So kannst Du durch einen ganz geringen Aufwand, nur durch die Steuerung der Verschlusszeit, eindrucksvolle Bildaussagen schaffen. Wie das funktioniert, erfährst Du in diesem Leitfaden der Fotoschule. Und das Schöne ist, es ist ganz einfach, wie so vieles, wenn man erstmal weiß, wie´s geht...

In Prerow an der Ostsee

Starten wir einfach ganz vorne, beim Kauf deiner Kamera.

Was solltest du beachten?

In der
Fotoschule gibt es zu diesem Thema einige Kapitel, schau dort einfach direkt nach. Hier geht es um den direkten Weg zum guten Foto. Pauschal kann man sagen, dass Du mit keiner der DSLR´s, die aktuell in den Prospekten der Fachmärkte als Schnäppchen zu finden ist, einen Fehler machst. Ja, die sind alle gut! Ich kenne die endlosen Diskussionen um Nikon´s, Canon´s, Sony´s und ebenso die hunderttausend Bestenlisten und Kameratests. Glaub mir, es gibt keine Bruchlandung.

Mit der DSLR im Angebot gibt´s fast immer gratis das "Allround-Objektiv", das in diversen Foren als Glasscherbe gescholtene Kitobjektiv. Es besitzt tatsächlich meistens nicht die optische und mechanische Qualität eines 1500,-- € teuren Spezialobjektivs. Dann würdest Du Dein Sonderangebot allerdings auch nicht für 349,-- € , 749,-- € , oder 995,-- € als Schnäppchen kaufen können (komischerweise sind die Händler irgendwie nicht so doof...). Das mitgelieferte Kit-Objektiv ist allerdings nicht so schlecht, wie es oft dargestellt wird. Du wirst sicher in der ersten Zeit überhaupt keine Schwächen sehen. Es ist vergleichbar mit dem Kauf eines Autos: der hat vier 16"-Zoll-Felgen drauf und fährt damit prima. Nichts spricht dagegen, sich später 19"-Schlappen mit Niederquerschnittsreifen zu kaufen...

Häufig sind DSLR-Angebote mit zwei Objektiven als Rund-um-Sorglos-Angebot zu finden, das zusätzlich zum Kit-Objektiv ein Tele-Zoom anbietet. Auch hier ist es nicht das Super-Teleobjektiv für 2500,-- € und somit gibt es qualitative Zugeständnisse. Ebenso, wie beim oben genannten Kit ist für Dich auch hier nicht mit sichtbaren und frustrierenden Qualitätsminderungen zu rechnen! Mit den beiden Objektiven deckst Du einen weiten Brennweitenbereich vom Weitwinkel zum Tele ab. Typischerweise geht das "kleine" Weitwinkel-Zoom von
18-55mm (per
CROP-Faktor umgerechnet auf Kleinbild sind das in etwa 28-85mm) und das Tele von 55-200mm (85-300mm). Mit dem Brennweitenbereich wirst Du die ersten Jahre auf jeden Fall "auskommen". Was eine Überlegung ist, solltest Du nicht erst nach dem Kauf hier anfangen zu lesen, ob Du wirklich immer mit zwei Objektiven plus Kamera umher ziehen möchtest. Das bessere, weil viel praktischere Angebot, ist die Kamera plus ein 18-270mm Zoom-Objektiv. Es ist zwar meistens etwas teurer, die paar Euronen mehr lohnen sich aber gewaltig. Du musst weniger schleppen und brauchst nicht mehr zu wechseln. Du hast immer die richtige Brennweite an der Kamera, egal was Dein Motiv auch fordert.

Soviel zum Kauf.
Nikon egal, Canon egal, Sony egal....
egal was wer auch immer Schlaues zu berichten hat. Ein Kitobjektiv reicht erstmal, ein zweites Zoom als Tele ist schön, ein Reisezoom
(18-250) ideal. Sonst brauchst Du anfangs nichts. Keinen Systemblitz, keine teuren Filtersysteme, keinen Zweit-Akku und auch keine
64GB-SD-Class-10 Karte. Handelst Du günstig was beim Kauf mit raus, perfekt. Am besten einen Zweit-Akku, aber brauchen wirst Du das alles anfangs eher nicht.

Der nächste Step ist das grobe Vertrautmachen mit der neuen Kamera. Auch wenn sie noch so verpönt ist:
nimm die Bedienungsanleitung in die Hand.
Selbst ich (was das jetzt auch immer heißen mag...) habe für meine Kameras die Bedienungsanleitungen als pdf auf meinem Smartphone und kann jederzeit darauf zugreifen, wenn ich was nachlesen möchte. Ich kenne die heutige Mentalität des intuitiven Ausprobierens von Funktionen. Das bringt Dich bei einer DSLR definitiv nicht weiter; eventuell wenn Du zu den erfahreneren Fotofans gehörst. Und selbst dann schadet ein Überfliegen der neuen Features nicht. Es wird Dir herzlichst wenig nützen, wenn Du in der Fotoschule liest, dass Du die Blende um zwei Stufen weiter öffnen sollst, aber nicht weißt, wo der passende Knopf an Deiner Kamera zu finden ist...

Du solltest die Tasten zur Steuerung der Blende (wie das alles geht, kommt später), der Verschlusszeit und der Einstellung des ISO-Wertes finden und Dir merken. Ebenso haben die Einstellungen für die Programmautomatik und Zeitautomatik eine Stelle in Deinem Erinnerungs-Mäppchen im Hirn zu bekommen. Alle anderen Stellungen des Programmwahl-Rädchens sind sicher auch nicht uninteressant, brauchst Du jetzt zu Beginn aber nicht (auch hier gilt, alles weitere später...).

Am Nothafen auf dem Darss an der Ostsee

Ein simples Foto, das Dir schon nach kurzer Zeit mit Deiner neuen Kamera genauso gelingen wird.
Neben all den technischen Finessen, die Deine Kamera bietet, musst Du Deine Motive als Erstes entdecken. “Das Offene Auge” heißt ein Kapitel in dem Buch der Fotoschule und es versucht Dir den Anstoß zu geben, Deine Umwelt ganz bewusst, offen und ständig neu zu betrachten. Die meisten Fotofans latschen ganz einfach an den schönsten Motiven vorbei, immer auf der Suche nach dem.. ja nach was eigentlich? Nach dem Super-Motiv vielleicht? Was sich jetzt vielleicht etwas geschwollen anhört, ist aber schon die ganze Kunst der Fotografie:
Du malst mit Licht, so wie der Maler seine Farben nutzt. Und wenn der nicht weiß, was er malen soll, geht es Dir nicht anders, wenn Du nicht weißt, was Du fotografieren sollst...
Zum Foto: Brennweite 35mm / Programmautomatik, weil es an der Kamera nichts anderes gab, es war ein iPhone 4s und meine DSLR schlummerte in der Ferienwohnung

Jetzt geht es als Erstes mal in die Grundeinstellungen, die Du mit fortschreitendem Wissen sicher ständig anpassen wirst, aber jetzt als Frischling auf einen guten Standard einstellen solltest. Auch wenn Du nicht wirklich verstehen wirst, was Du nun einstellst und warum, nimm sie vor und Du hast schon die halbe Miete an Frust-Potential gespart.

Auf gehts:


Bildauflösung: 
die größten Zahlen im Bereich Bildauflösung geben die höchstmögliche Sensorauflösung Deiner Kamera an, die meistens durch Ausnutzen der gesamten Sensoroberfläche erreicht wird. Die erste Zahl nennt die Breite, die zweite Zahl die Höhe der Bildfläche (z.B. 4000x3000). Stell hier die höchstmögliche Zahl ein, die Dir Deine Kamera anbietet.
Übrigens: multiplizierst Du beides miteinander, ergibt sich die Megapixel-Zahl, die Deine DSLR maximal schafft.

Bildqualität:
das ist eigentlich der Komprimierungsfaktor, den Du nun einstellst. Meistens sind Einstellungen wie "fein" oder "superfein", "Standard" und "Eco" einstellbar. Stell hier den besten Wert ein (superfein).

Dateiformat:
wähle hier jpg (und nicht RAW, bzw. alle damit verbundenen Abwandlungen; auch das kommt alles noch)

ISO:
Du wirst in dem Leitfaden der Fotoschule Deine ersten Fotos draußen fotografieren, darum wähle hier den kleinsten Wert (in der Regel ISO 100) und nicht AUTO. Sollte Deine Kamera eine Einstellung haben, die ISO-Max heißt, dann wähle stattdessen ISO-Max 400. Das heißt, dass Deine Kamera keinen Wert über ISO 400 wählen wird, egal was Du ihr auch an Lichtverhältnissen anbietet.

Bildstabilisierung:
ein, gibt es mehrere Stufen (Empfindlichkeiten), dann wähle die höchste Stufe. Eine Kamera während des gesamten Fotografiervorganges ruhig zu halten, ist auch ein Erfahrungswert und der Stabi greift Dir da korrigierend unter die Arme.

AWB:
Auto aus und Sonnenlicht ein

Kontrast, Schärfe, Helligkeitskorrektur, Farbe etc.:
alle auf den Neutralwert, der in der Regel 0 ist.

Belichtungs-Messfeld:
Mehrfeld-Messung (wie es auch immer heißen mag, jedoch nicht Spot oder Einzelfeld)

Schärfe-Messfeld (Autofokus-Messfeld):
Spot-Messung oder Einzelfeld, nicht Mehrfeld
 

Vermutlich dürfte das Durchhangeln in den Menüpunkten schon etwas Zeit in Anspruch genommen haben und Dich werden viele Einstellungsmöglichkeiten, die Deine DSLR bietet, eher verunsichert haben. Viele Einstellungen wirst Du wahrscheinlich nie brauchen (ich habe z.B. einen Kreativmodus, den ich beim besten Willen nicht weiß, wann ich den mal nutzen sollte...), andere gehen Dir im Laufe der Zeit in Routine über. Mit den jetzt eingestellten Werten wird Deine DSLR rein technisch gesehen, gute Fotos bringen. Um bei dem Vergleich mit dem Auto zu bleiben, Du hast es nun geschafft den Motor zu starten und weißt, wie Du die Gänge reinbekommst (und wo der Schalthebel und die Pedale sind). Der Rest, der jetzt noch kommt, ist das Fahren.

Ein Grundfehler, den so ziemlich jeder DSLR-Frischling begeht, ist das Fotografieren mit der Programmautomatik und als anderes Extrem das Nutzen der Einstellung "M" für den komplett manuellen Modus. Beide Herangehensweisen an Deine DSLR führen nicht zu den gewünschten Aha-Effekten, die Du von den Fotos mit der Spiegelreflex erwartest.

Bei der Gelegenheit:
sollte Deine neue DSLR keine Spiegelreflex, sondern eine SLT oder Systemkamera sein, gelten dieselben Tipps, wie Du sie hier im Leitfaden findest. Ist Dein neuer Schatz eine höher entwickelte "All-in-One-Kamera" (Bridge, Prosumer, Kompakt-Digitalkamera mit manuellen Benutzereinstellungen), bist Du hier ebenfalls richtig. Du musstest zwar kein Objektiv an den Kamera-Body schrauben, ansonsten findet sich auch alles wieder. Wie beim Fahren lernen, es gibt unterschiedliche Automodelle, die sicher auch eine teilweise abweichende Bedienung erfordern, das eigentliche Fahren hängt von ganz anderen Faktoren ab. Stellvertretend geht es im Leitfaden aber mit der typischen DSLR und wechselbaren Objektiven, sowie sonstigem Systemzubehör weiter.



"Warum ist die Programmautomatik ein Grundfehler?
Und der manuelle Modus soll auch einer sein?
Dafür hast Du Dir doch die DSLR gekauft, weil Du eben mehr machen willst,
als Automatik-Fotografie!"

Wenn Du immer in der Wahlrad-Stufe "P" fotografierst, wirst Du immer durchschnittlich gute Fotos bekommen. Das kannst Du allerdings auch einfacher haben, mit einer einfach gehaltenen Digicam. Programmautomatik-Fotografie ist nichts anderes, als Digicam oder Smartphone-Fotografie. Neben dem durchschnittlichen Standard lässt Du alle gestalterischen Möglichkeiten Deiner DSLR links liegen, Du degradierst Deine DSLR zum Knipsautomaten. Deine Kamera kann in anderen Modi deutlich mehr, wenn Du weißt, wie Du es nutzen kannst..

Damit sind wir bei den Fotofans, die ihre neue DSLR in die Hand nehmen, alles auf
"M" stellen und nun semiprofessionell (was is´n das eigentlich genau...?) loslegen. 40% der Fotos zu dunkel, 40% zu hell, 10% richtig belichtet aber verwackelt und 10% mehr oder weniger gelungene Glückstreffer. Es folgt ein stundenlanges Retten am Blechotto per Bildverarbeitungssoftware.

Die manuelle Steuerung ist die Königsklasse der Fotografie und erfordert das 100%ige Verstehen der fotografischen Regeln rund um Belichtung und Schärfe.

Ohne dieses Wissen, das Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Fotofan-Frischling garantiert nicht haben wirst, kommt dabei nur Schrott und 10% Glückstreffer raus. Sicher aber der dicke Frust. Über die DSLR, Dich selbst und überhaupt.

Das Autorennen kannst Du erst gewinnen, wenn Du fahren kannst...

Beide Einstellungen haben ihren unstrittigen Einsatzbereich und beide wirst Du mit Deiner DSLR auch nutzen. Aber eben genau dann, wenn Du sie nutzen willst, weil sie für Dein Motiv gerade die erste Wahl sind. Und Du wählen kannst, weil Du weißt, was Du tust. Darum erspar Dir zu Beginn die falschen Wege. Erfahrungen zu sammeln ist sicher der richtige Weg, wenn man als erfahrener Fotofan aber genau weiß, was Du sammeln wirst mit den falsch gewählten Einstellungen, sollte man Dir von derartigen Erfahrungen besser abraten.

Programmwahlrad

Also:

"M" vergiss mal komplett.

Die Programmautomatik nutzt Du immer dann, wenn Dich fotografische Situationen zu überrollen drohen, wie in dieser klassischen Situation:
"die Charlotte hat doch jetzt eine tolle neue Kamera und kann dann gleich die Fotos auf der Feier (vom Bürogebäude, vom Kindergeburtstag, beim Feuerwehrfest...) machen!" In so einer Situation stehst Du unter Erfolgsdruck und musst Leistung in Form guter Bilder bringen. Da nützt Dir das ganze unsichere Rumgefummel mit der vermeintlich besten Kameraeinstellung gar nichts mehr, denn Du wirst alles durcheinander werfen. Setz in solchen Situationen auf Nummer Sicher und konzentriere Dich auf Dein Motiv (die Besoffenen beim Feuerwehrfest). Du wählst im Sucher den Bernd mit der Pulle und der Gabi im Arm, Deine Kamera macht mit der Programmautomatik den Rest und sorgt für ein richtig belichtetes und scharfes Foto. Keiner der Gäste wird es bemerken und keiner hält Dich für einen schlechten Fotografen. Das würden sie aber, wenn sie Deine Bilder sehen, die aufgrund falsch gewählter Parameter zur Hälfte was für die Tonne sind. In solchen Situationen ziehst Du immer das Sprungtuch und nimmst die Programmautomatik. So lange, bis Du spürst, dass Du sie nicht mehr brauchst und es selbst geregelt bekommst. Da wirst Du ganz sicher hinkommen, noch bist Du am Anfang aber eben nicht mehr lange...


Neben den Grundeinstellungen an Deiner neuen Kamera stellst Du nun das Programm-Rädchen auf
"A" für Zeitautomatik (auch Blendenvorwahl genannt).

Die Zeitautomatik funktioniert ganz einfach:
Du stellst manuell die gewünschte Blende ein und Deine Kamera steuert die passende Verschlusszeit hinzu um ein korrekt belichtetes Bild zu gewährleisten. Die Zeitautomatik und die Blendenautomatik (da stellst Du die Verschlusszeit ein und die Kamera wählt die Blende, nur damit Du es mal gehört hast; die nutzt Du anfangs nicht) sind schlichtweg Dein tägliches Handwerkszeug bei der Bedienung Deiner DSLR. Halbautomatische Steuerung heißt somit im übertragenen Sinn:

die eine Hälfte die DSLR, die andere Hälfte Du!

Der Leitfaden der Fotoschule ist für Dich, als absoluter DSLR-Anfänger, entstanden und eng verknüpft mit den Themen der Fotoschule, die Du online im Web unter www.die-fotoschule.com findest. Gerade Das Buch der Fotoschule mit seinen 1500 Seiten Foto-Tipps ist die perfekte Ergänzung zu diesem Leitfaden. In der Fotoschule findest Du zu den Themen >> Manuelle Steuerung und Programm,- Zeit,- und Blendenautomatik << jede Menge ergänzende Tipps. Sollte Dich das jetzt brennend interessieren, dann schau einfach kurz nach. Ansonsten geht´s gleich weiter mit den Ersten Schritten rund um Deiner neuen DSLR.

Manuelle Belichtung
DSLR-FAQ und folgende Seiten rund um DSLR

Solltest Du bisher noch gar nichts von Blende, Verschlusszeit und Schärfentiefe gehört haben, empfehle ich Dir dringend vorab einige Kapitel in dem eBook Das Buch der Fotoschule, oder alternativ auf der Online-Version Die Fotoschule zu stöbern. Ganz ohne Minimalwissen wird das sonst auch mit dem Leitfaden eher nix...

Inhaltsverzeichnis der Fotoschule

Am Phoenixsee in Dortmund

Aufnahmen am Abend in der Dämmerung zur Blauen Stunde werden Dir mit Deiner neuen DSLR schnell gelingen, wenn Du ein paar Grundeinstellungen strikt befolgst. Wie das geht, erfährst Du in den Grundzügen hier im Leitfaden der Fotoschule und detailliert im
Buch der Fotoschule, alternativ online per Klick HIER
Dieses Foto entstand am
Phoenixsee mitten in Dortmund mit einer SLT Sony Alpha A65 und dem Tamron Zoom 18-270mm

"Warum ausgerechnet die Zeitautomatik?"

Bei der Zeitautomatik musst Du Dich bewusst um die Wahl der richtigen Blende kümmern. Die wiederum steuert den Bereich der Schärfentiefe. Das ist der Bereich, der vor und hinter Deinem eigentlichen Motiv noch ausreichend scharf dargestellt wird. Oder eben absichtlich unscharf. Das Spiel mit diesem Stellglied, der Schärfentiefe, ist ein besonderes gestalterisches Element, das die Spiegelreflexfotografie von den Smartphones und Digicams unterscheidet. Bei letzteren ist im Grunde immer alles scharf auf dem Foto, was schnell langweilig wirkt. Bei der SLR sind z.B. Portraits mit einem scharfen Gesicht und einem unscharfen Hintergrund spielend leicht möglich (vorausgesetzt, Du hast die richtige Blende gewählt).

Du hast durch die Wahl der Blende also gleich zwei Einflußnahmen in der Hand: die Belichtung und die Schärfentiefe.
Das zeichnet die Zeitautomatik aus. Sie sorgt dafür, dass Du bei Deiner Wahl der Blende immer die für eine korrekte Belichtung notwendige Verschlusszeit (Belichtungszeit) von der Kamera errechnet automatisch hinzu bekommst. Über diesen Weg kannst Du kreativ auf Dein Foto Einfluss nehmen, gehst aber auf Nummer Sicher, dass das Gesamtpaket namens Belichtung immer stimmt (dank des halben Automatik-Parts der Kamera). Indirekt oder besser gesagt im zweiten Folgestep steuerst Du durch die Wahl der Blende auch die Verschlusszeit, auch wenn sie von Deiner Kamera automatisch eingestellt wird. Da die Blende und die Verschlusszeit wie ein verliebtes Pärchen sind und unzertrennlich zusammenhängen, wirst Du durch den Einfluss auf das Eine immer auch das Andere verändern. Natürlich gibt es gewisse Grenzen, vorgewählte Blenden, die einfach nicht passen und auch beim besten Willen von Deiner Kamera nicht mehr ins Verschlusszeiten-Lot zu bringen sind. Ebenso ist die Schärfentiefe auch von weiteren Faktoren abhängig, als nur von der Blende.

 Aber glaub mir, das kommt alles zu seiner Zeit und ist jetzt am Anfang zweitrangig. Du sollst jetzt erstmal nur wissen, warum Du eigentlich irgendwelche Einstellungen wählen sollst. Wie das alles zusammen hängt und was im nächsten Step etwas Weiteres bewirkt, wirst Du lernen, sehen und ganz sicher erfahren (und zwar im positiven Sinne).

Per Klick erfaehrst Du  mehr ueber die Schaerfentiefe

Deine erste Foto-Tour solltest Du am Tag draußen bei hellem Himmel planen. Es gibt einen alten Spruch aus der analogen Fotografie: "Die Sonne lacht, Blende Acht". Das hat sich im Grunde nicht wirklich geändert, auch Du liegst mit Deiner DSLR mit der Blende 8 bei sonnigem oder hellem Himmel im Bereich der korrekten Belichtungen. Deine DSLR wird Dir eine Verschlusszeit um ca. 1/200 sec. einstellen, die kurz genug ist, damit Du Dein Foto nicht versehentlich verwackelst. Ganz nebenbei sorgt sie für eine große Schärfentiefe bei Deinem Landschaftsfoto, so wird von vorne bis hinten alles scharf.

Um Dich etwas mit den Faktoren "Schärfe finden" und "Richtige Blende" wählen vertraut zu machen, versuchst Du folgendes:

Du_und_der_Baum

Du packst Dir Deine frisch grundeingestellte DSLR mitsamt montiertem Objektiv und geladenem Akku (SD-Karte hat noch Platz für mindestens 30 Fotos) und suchst Dir bei hellem Sonnenschein (alternativ heller Himmel mit weißer Bewölkung, anstatt schönem Blau plus Deko-Wölkchen) eine Landschaft, in der Du ungefähr das oben künstlerisch Skizzierte findest. Einen Baum im Vordergrund (also einige Schritte von Dir entfernt vor Dir) und eine möglichst weite Landschaft dahinter.


Erste Foto-Serie mit f3,5:
Du öffnest die Blende komplett, indem Du sie auf die kleinste Zahl stellst, die Du auswählen kannst. Je nach der Lichtstärke Deines Objektivs liegt der Wert vermutlich zwischen f2,8 und f4. Den Zoombereich stellst Du bei Deinem Objektiv (dem mitgelieferten Objektiv, beim Set das kleinere Objektiv von beiden...) auf maximale Telestellung (das wird dann ein Wert um 70 - 90mm sein). Nun visierst Du den Baum an, der Autofokus Deiner DSLR stellt das Objektiv ruckizucki scharf und Du fotografierst. Nun fokussierst Du am Baum vorbei in die Ferne, hörst wie das Objektiv surrt und die Kamera nun eine andere Schärfeneinstellung vornimmt und fotografierst.
Bleib möglichst da stehen und stell die Blende um:

Erste Foto-Serie f16:
mit dieser Blendeneinstellung schließt Du die Blende zwar nicht ganz, aber schon recht deutlich. Die Kamera wird nun eine Verschlusszeit um 1/60 sec. einstellen. Darum musst Du die Kamera besonders ruhig halten. Die Fotofolge ist ansonsten so, wie mit der offenen Blende. Erst den Baum im Vordergrund, dann am Baum vorbei in die Ferne.


An dieser Stelle noch ein Hinweis zum Thema “Fokussieren” und “Auslöser drücken.”
Da Du den Autofokus-Messpunkt Deiner DSLR auf die Bildmitte gelegt hast, kannst Du Dir als Eselsbrücke merken (oder vorstellen), dass genau das scharf eingestellt wird (von Deiner Kamera), was genau in der Bildmitte liegt. Als ob Du mit einem Laserpointer leuchten würdest. So kannst Du punktgenau Deiner Kamera zeigen, was sie scharf stellen soll. Oft ist es aber so, dass Du Deine Kamera in die Hand nimmst, durch den Sucher schaust und alles verschwommen wirkt. In dem Fall betätigst Du den Auslöser sanft, bis Du einen leichten Widerstand im Finger spürst und drückst ihn NICHT voll durch (Fingerspitzengefühl ist gefragt). Dein Auslöser hat nämlich zwei Stufen. Bei der ersten, gerade genannten Stufe, stellt die Kamera scharf und misst das Licht in Deinem Motiv. Die zweite Stufe, also das komplette Durchdrücken, löst dann erst den Verschluss aus. Beides solltest Du von Beginn an lernen, sanft, gleichmäßig und ruckfrei zu tun. Wenn Du den Auslöser in der ersten Stufe (Scharfstellen) mit sanftem Druck gedrückt hältst, speichert die Kamera die gemessenen Schärfe,- und Belichtungsdaten solange, bis Du auslöst. Das kannst Du Dir zunutze machen, wenn Du doch noch etwas am Ausschnitt verändern möchtest, aber der vorher gemessene Schärfepunkt richtig ist. Für den anderen Fall, dass die Kamera doch nicht das erfasst, was Du anvisiert hast, lässt Du den Auslöser wieder los und drückst ihn danach gleich wieder in der ersten Stufe leicht an. Sofort misst die Kamera wieder neu.

Bei einer DSLR nutzt Du immer (mit wenigen Ausnahmen) den Sucher und nicht das Mäusekino auf der Rückseite. So kannst Du viel besser beurteilen, was von Deinem Motiv wie auf´s Bild kommt. Hinzu kommt, dass Du die Kamera an der Nase viel ruhiger und sicherer festhalten kannst und nicht so leicht verwackelst.

Häufig besteht gerade zu Beginn Deiner DSLR-Fotozeit eine Unsicherheit, auf WAS Du eigentlich scharf stellen sollst. Willst du z.B. Deine beiden Freundinnen (Freunde) fotografieren, auf wen von beiden stellst Du dann scharf? Das verhält sich ähnlich, wie bei Deinem Versuchs-Motiv mit dem Baum und der Landschaft. Stehen beide parallel vor Deiner Kamera, ist es egal, da beide auf einer Schärfenebene parallel zu dem Bildsensor in der Kamera sind (stellst Du eine Person scharf, wird es auch die andere). Stehen die beiden in die Tiefe gestaffelt, eine Person weiter vorne zu Dir hin, die andere weiter weg, dann kommt es auf die Ausdehnung der Schärfentiefe an. Dafür kannst Du Deine Erfahrungen aus dem aktuellen Foto-Shooting mit dem Baum nutzen.

 

Und weiter geht´s:

nun wird es möglicherweise etwas schwieriger, aber Du hast ja Deine geduldige und mehr oder weniger fotogene Tante Gerti als Notstopfen für alle Fälle... Wenn Du eine Person Deines Umfeldes findest, die für ein paar Probeaufnahmen für Dich Modell steht, geht es so weiter (wo der Baum stand, steht nun Tante Gerti und dahinter ist nur noch Landschaft satt):

Zweite Foto-Serie mit f3,5:
Du öffnest die Blende komplett, indem Du sie auf die kleinste Zahl stellst, die Du auswählen kannst. Je nach der Lichtstärke Deines Objektivs liegt der Wert vermutlich zwischen f2,8 und f4. Den Zoombereich stellst Du bei Deinem Objektiv (dem mitgelieferten Objektiv, beim Set das kleinere von beiden...) auf maximale Telestellung (das wird verglichen mit dem Kleinbildformat dann ein Wert um 70 - 90mm sein). Das kennst Du ja bereits. Suche Dir nun den passenden Standpunkt aus (durch vor- und zurückgehen, nicht durch heimliches Drehen am Zoomring), dass Du Tante Gerti bei normaler Kamerahaltung (also nicht hochkant) bis etwas unterhalb der Schulter (Anfang Brust) auf´s Bild bekommst. Visier nun die Augen an und fotografier ein Foto. Im nächsten Step nimmst Du wieder die Blende f16 und fotografierst Dein Modell bezüglich Ausschnitt und Fokus genauso, wie vorher.

f2_8
f16
f5_6

Blende f3,5                   Blende f5.6                   Blende f16

Zuhause angekommen, kopierst Du Deine Bilder auf Deinen Blechotto und betrachtest sie auf dem großen Monitor. Wenn Du nun die Fotos Deiner ersten Serie vergleichst, wirst Du sehen, wie sehr die ausgewählte Blende für die Schärfewirkung Deines Bildes verantwortlich ist. Die Fotos mit geöffneter Blende (f3,5) zeigen stets nur einen kleinen Bildbereich, der scharf dargestellt wird. Ist der Baum scharf, verschwimmt die Landschaft im Hintergrund. Ist die Landschaft scharf, wird der Baum im Vordergrund unscharf abgebildet.

Das resultiert aus der geringen Schärfetiefe, die durch Deine vorgewählte Offenblende (f3,5) und der leichten Telebrennweite hervorgerufen wird. Das ist kein Nachteil einer DSLR, wie ich es schon häufig in Emails las. Es ist vielmehr ein Gestaltungskriterium und richtig eingesetzt,
Dein Trumpf für abwechslungsreiche Fotos. Aber es ist eben etwas anderes, als das Einheits-Scharf der Digicam, hervorgerufen durch die Bauart der Kameras mit den kleinen Bildsensoren. Schau Dir zum Vergleich Deine Aufnahmen von der
Baum-Szenerie mit der Blende f16 an. Anders, als mit der Offenblende, reicht die Schärfe durch´s gesamte Bild. Egal, ob Du die Landschaft im Hintergrund, oder den Baum vor Dir anvisiert hast. Möglicherweise ist noch ein leichter Schärfenabfall erkennbar, Du hast ja auch "nur" auf f16 abgeblendet, f32 wäre beispielsweise auch möglich gewesen. Damit hättest Du die Schärfentiefe noch weiter ausdehnen können.

Was bei Deinem Baum-Motiv mitunter störend wirken könnte (bei Landschaften ist gewöhnlich der Wunsch nach kompletter Schärfe im Bild größer), ist bei Portraits das Highlight schlechthin. In Deiner zweiten Serie hast Du anstatt des Baumes ein freiwilliges Opfer gefunden und bist so gesehen direkt in die Portraitfotografie eingestiegen. Wenn Du die beiden Bildwirkungen (f3,5 und f16) vergleichst, wirst Du feststellen, dass es für ein Portrait sehr angenehm ist, wenn der Hintergrund unscharf verschwimmt. So hebt sich Dein Modell deutlich ab, ein scharfes Gesicht vor einem weichen Farbenspiel im Hintergrund, der teilweise noch Strukturen zur realen Umgebung zulässt.

Du siehst, es ist also durchaus eine Überlegung, mit welcher voreingestellten Blende Du arbeiten möchtest. Bei dem Landschaftsfoto mit Baum ist die große Schärfentiefe angebrachter, hier wählst Du die Blende f16 vor. Im Portraitbereich ist es umgekehrt, Du nimmst die offene Blende f3,5. Die Verschlusszeit, mit der die Blende quasi Hand in Hand die richtige Lichtmenge für den Bildsensor dosiert, spielt bei beiden Motiven nur eine untergeordnete Rolle: die Landschaft bewegt sich ebenso wenig, wie Dein Modell. Durch das Nutzen der Zeitautomatik, wählst Du die Blende vor und Deine Kamera steuert dazu passend die Verschlusszeit.

Anders ausgedrückt:

Du steuerst das Wichtige, Deine Kamera macht den Rest.

blitz_teleblitz

Hier siehst Du gut, wie sich das Modell deutlich vom unscharfen Hintergrund abhebt. Der Hintergrund ist allerdings bewusst nicht so verschwommen, dass der reale Bezug zum Umfeld verloren geht. Der Betrachter erkennt sofort: “aha, das ist irgendwo in einem Urlaubsgebiet, da gibt es Bastschirme, es scheint eine Bar zu sein und alles ist direkt am Meer.” All das erreichst Du durch die geschickte Steuerung der Blende und der Beeinflussung der Schärfentiefe. Wäre der Hintergrund so unscharf, dass man keine Einzelheiten mehr erkennt, würde das Modell losgelöst mit der Kamera da rumstehen und der Bildbetrachter fragt sich, was das wohl aussagen soll...?

Hinzu kommt, dass der Betrachter durch den Bildaufbau erfasst, was die junge Dame da auf dem Bild macht. Sie ist erkennbar mit ihrer Kamera beschäftigt und dürfte einen Sonnenuntergang fotografieren. Das ergibt sich aus direkt erkennbaren Hilfestellungen (Kamera mit im Bild, Haltung des Modells) und indirekt über die Beleuchtungssituation im Bild (warmes rötliches Sonnenlicht von rechts). Die indirekten Botschaften im Bild nimmt der Betrachter meistens nicht bewusst auf, registriert sie allerdings und baut sie in seiner Bildbetrachtung mit ein. Solche Effekte machen sich gerne die Automobil-Hersteller zunutze, wenn sie auf Messen den neuen besonders schnittigen Sportwagen optisch mit einer attraktiven Frau “bestücken”, die signalisiert, was der Wagen für ein Feger ist. Als Gesamtpaket kommt das im Hirn des Betrachters in einer Verbindung zum Wagen an.

Sony Alpha 65 Zoom 18-270mm f5,6 1/60 sec. 

In Deiner ersten Übungsreihe bewegte sich im Bild nichts (nennenswert). Bei einem anderen Motiv könnte das aber bereits ganz abweichend aussehen. Darum solltest Du eine weitere kleine Übungsreihe starten, diesmal geht´s um den Einfluss der Verschlusszeit auf Dein Foto. Die Verschlusszeit spielt immer dann eine Rolle, wenn sich entweder in Deinem Motiv etwas bewegt und / oder Du selbst die Bewegung verursachst. Letzteres kennst Du bestimmt unter dem Namen: Verwackeln. Im Grunde ist es das “Nicht-Ruhighalten" der Kamera, was Du einfach korrigieren kannst. Entweder Du nutzt ein Stativ oder Du machst irgendetwas in der Nähe zum Naturstativ (ein Baumstumpf, Zaun, Mauer...). Eine weitere effektive Möglichkeit sind Bildstabilisatoren, die elektronisch, mechanisch oder kombiniert im Objektiv oder der DSLR vorhanden sind. Sie gleichen hauptsächlich Dein Händezittern und kleinere Schwankungen aus; das sogar sehr effektiv. Sie bewirken aber nichts bei Bewegungen in Deinem Motiv, ein vorbeisausendes Auto wird mit einem eingeschalteten Bildstabilisator nicht scharf.

In Deiner weiteren Testreihe geht es jedoch um Bewegungen im Foto und den Einfluss der Verschlusszeit.
Such Dir eine Straße, auf der gelegentlich ein paar Autos fahren und positionier Dich so, dass ein Auto praktisch von rechts nach links durch Dein Sucherbild fährt (oder von links nach rechts, Hauptsache nicht auf Dich zu und über Dich drüber...). Wir setzen wieder schönes sonniges Wetter am Nachmittag bei klarem Himmel voraus. Wenn Du Deine Kamera fest ablegen kannst, umso besser. Vielleicht ist ja eine Mauer oder sogar die Fensterbank aus dem Küchenfenster gerade ideal. Wenn Du gezielt mit Verschlusszeiten-Vorgaben arbeiten möchtest, eignet sich normalerweise die Blendenautomatik Deiner DSLR am besten. Da wir es aber etwas einfacher gestalten wollen, bleibst Du bei der Zeitautomatik. Auch mit der Zeitautomatik steuerst Du die Verschlusszeit, allerdings indirekt über die Wahl der Blende. Und das klappt prima, ich nutze sie ständig (wenn ich nicht die manuelle Steuerung vorziehe) und bin sicher, es wird auch für Dich
der beste Einstieg in die Spiegelreflex-Fotografie.



Wie ist das denn genau mit Verschlusszeit und Blende und so?

Die Blende bestimmt wie viel Licht und die Verschlusszeit wie lang Licht auf den Bildsensor fällt. Beide stehen ständig in Relation zueinander. Der Bildsensor ist auf eine bestimmte Lichtmenge geeicht (von Dir über die ISO-Wahl voreingestellt), egal ob es vor der Kamera hell oder dunkel ist, braucht der Sensor stur seine gleiche Menge Licht. Um dieser Sturheit gerecht zu werden, gibt es zur Anpassung des Lichtes die Blende und Verschlusszeit.

Lässt Du durch eine geöffnetere Blende mehr Licht durch das Objektiv fallen, musst Du die Zeit verkürzen, die es auf den Sensor fällt. Und auch umgekehrt. Schon haben wir das Zusammenspiel.

Nehmen wir mal Tante Gerti.
Tante Gerti trinkt gerne Milchkaffee, wie Du ja weißt. Die richtige Lichtmenge des Sensors ist erreicht, wenn Tante Gertis Schälchen Milchkaffee bis zum Rand gefüllt ist. Um das zu erreichen, kannst Du den Milchkaffee mit einem großen Strahl schnell einschütten, oder Du lässt ihn langsam in die Tasse tröppeln und brauchst dann entsprechend länger, bis Tante Gertis Milchkaffeee endlich fertig ist. So steuerst Du die Verschlusszeit indirekt über die Vorwahl der Blende in der Zeitautomatik.

Zurück zu unserem Testaufbau:
ein Auto soll von rechts nach links durch Dein Sucherbild fahren und Du drückst genau dann auf den Auslöser, wenn das Auto "ganz drauf ist". Vorher geht es aber an die Belichtungseinstellungen. Damit keine große Verwirrung entsteht, legen wir auch hier wieder die beiden bekannten Blenden (f3,5 für Offenblende und f16 für eine geschlossenere Blende) zugrunde. Somit fotografierst Du Dein erstes Fotos mit offener Blende f3,5. Deine Kamera wird nun dazu passend eine Verschlusszeit wählen, die bei den angenommenen Lichtverhältnissen (sonnig, hell) sehr kurz sein wird. Der Sensor muss demnach nur ganz kurz Licht mitbekommen, da davon reichlich vorhanden ist (große Blendenöffnung). Auch wenn es beim ersten Versuch nicht klappen sollte, einen Wagen ganz auf´s Bild zu bekommen, resigniere nicht. Fotografiere einfach die nächsten kommenden Wagen mit derselben Blende, bis Du einen richtig drauf hast. Achte generell auf ein ruhiges und gleichmäßiges Auslösen, sprich Drücken des Auslöse-Knopfes um nicht zu verwackeln.

Die zweite Reihe fotografierst Du mit Blende f16. Die Verschlusszeit wird von Deiner DSLR nun deutlich verlängert, um dem Bildsensor seine passende Lichtportion zu kredenzen. Schließlich lässt Du durch die verkleinerte Blendenöffnung nur sehr wenig Licht am Sensor ankommen, also muss das wenige Licht dann umso länger auf ihn einwirken. Der Rest ist erstmal vom Ablauf her gleich. Du hast ja bereits Übung im "Autos-im-Sucher-einfangen" und probierst mit den Einstellungen solange rum, bis Du ein Auto ganz drauf hast. Um nicht zu verwackeln, die Verwacklungsgefahr steigt mit einer länger werdenden Verschlusszeit, solltest Du eine feste Ablage nutzen (Stativ oder vergleichbar) oder den Bildstabilisator einschalten.

Zuhause heißt es wieder Fotos rüberladen auf den Blechotto und anschließend betrachten. Wenn Du die Kamera ruhig gehalten und nicht verwackelt hast, wirst Du feststellen, dass alle Fotos (mit und ohne Auto drauf, f3,5 oder f16) scharf sind. Gleiches gilt zusätzlich auch für die abgebildeten fahrenden Autos, die Du mit Blende f3,5 und einer entsprechend sehr kurzen Verschlusszeit aufgenommen hast. Die Autos wirken eingefroren in ihrer Bewegung, als würden sie nicht fahren, sondern stehen. Das trifft aber gar nicht für die Aufnahmen der Autos bei Blende f16 zu. Die sind alle verwischt, egal ob der Wagen ganz drauf ist, oder nur ein bisschen ins Bild ragt. Das liegt daran, dass der Wagen in der Zeit, in der Du Licht auf den Sensor hast fallen lassen, ein ganzes Stück von rechts nach links vorwärts gekommen ist. Auch an den Rädern wirst Du es deutlich sehen können, die sind ebenfalls verwischt. Alles andere im Bild stand still und ist scharf geworden.

Nur was sich bewegte, ist verwischt.

Das sind zwar keine Autos, die durch´s Bild sausen, das Foto lebt aber auch von dem Element Bewegung im Bild. Die leicht unscharfen Flügel nimmt der Bildbetrachter erst im zweiten Step wahr, im ersten Schritt sieht er die Möwen in der Luft und empfindet so etwas, wie Flügelschlag, Bewegung und Dynamik. Wäre die Verschlusszeit kürzer gewesen und somit die Flügel ebenso scharf, wie die Möwenköpfe, würden sie unnatürlich “aufgeklebt” wirken.
Mit so einfachen Mitteln kannst Du dem Bildbetrachter eine Botschaft mit auf den Weg geben. Darum ist es sehr wichtig, dass Du die Verschlusszeit bewusst gestaltend mit in Deine Überlegungen einbeziehst.

Diese drei Beispiele (Baum, Modell und Auto) zeigen im Grunde die gesamte Bandbreite Deiner manuellen Möglichkeiten mit einer DSLR. Nur durch die Veränderung der Blende steuerst Du direkt die Belichtung, indirekt die Schärfentiefe und ebenfalls indirekt die Verschlusszeit. Letztere entscheidet darüber, ob Du gewollte Wischeffekte im Bild haben möchtest, oder ungewünschte Bewegungsunschärfen hinnehmen musst. Das alles kannst Du neben diversen anderen Dingen unmittelbar an Deiner DSLR steuern, was mit Digicams in der Regel nicht geht. Wenn Du etwas tiefer in dem Fotogeschehen drinsteckst, sind das genau Deine kreativen Elemente, die aus normalen Allerweltsfotos echte Kracher machen. Mit jeder Spiegelreflexkamera, egal welchem Stall sie entspringt, egal ob digital oder klassisch analog mit Film.

Als Fotofan-Frischling empfehle ich Dir mit dieser Einstellung (Zeitautomatik) einfach mal loszulegen, rauszuziehen und zu
fotografieren. Überlege vor jedem Foto, was soll alles scharf werden? Brauchst Du eine geringe Schärfentiefe (offene Blende - kleine Blendenzahl, z.B. 3,5), oder soll möglichst viel "Scharfes" auf´s Bild? Dann verringerst Du die Lichtmenge durch eine kleine Blendenöffnung (f16, f32, f40).
Bewegt sich Dein Motiv, oder ist es eine starre Landschaft? Dann wählst Du indirekt über die Blendenvorgabe eine kurze oder lange Belichtungszeit. Das kann auch schon mal miteinander kollidieren, was Du Dir da an Ideen ausgedacht hast für Dein Bild (dafür gibt es aber auch Lösungen) und es muss nicht jeweils das Extrem sein, was in den Beispielen vorgegeben ist. Du kannst auch eine mittlere Schärfentiefe durch die Wahl einer mittleren Blende erzielen (f5,6), oder Du stufst Dich testweise heran, indem Du je ein Foto mit einer anderen Blendenvorgabe machst.

Wichtig ist, dass Du siehst, was Du dadurch bewirkst.

Übrigens, was die Helligkeit und grundsätzliche Belichtung Deines Fotos angeht:
alle Deine Kombinationen werden gleich hell sein.

Ein Foto mit f3,5 ist nicht heller und auch nicht dunkler, als ein Foto mit f16. Die Zeitautomatik steuert Dir immer die passende Verschlusszeit hinzu, dass Tante Gertis Milchkaffee stets den korrekten Füllgrad hat. Das unterscheidet die halbautomatische Zeitautomatik von wilden und mitunter sinnbefreiten wahllosen Einstellungen der Blende im manuellen Modus "M". Dort gibt es keine korrigierenden Maßnahmen seitens der Kamera, was dann zu über- oder unterbelichteten Fotos führt.

Es gibt eine Regel, die besagt, dass jede Blendenstufe für eine Verdoppelung bzw. Halbierung der vorhandenen Lichtmenge oder Helligkeit steht. Dann ergeben sich zum Beispiel ausgehend für ein Foto mit der Blende f8 und einer (von der Kamera gewählten) Verschlusszeit von 1/250 sec. folgende weitere Kombinationen.

1/8000 f1.4
1/4000 f2
1/2000 f2.8
1/1000 f4
1/500 f5.6
1/250 f8
1/125 f11
1/ 60 f16
1/ 30 f22

Du kannst erkennen, dass eine Verdoppelung des einen Wertes, gleichzeitig eine Halbierung des anderen Wertes bewirkt. Alle Werte geben dem Bildsensor im Zusammenspiel aber genau dieselbe Lichtmenge. Anders ausgedrückt, das Bild ist bei allen Kombinationen exakt gleich hell.

Wenn Du mit den anfangs eingestellten Grundwerten, der Zeitautomatik und dem groben Grundwissen, was eine große bzw. kleine Blende für´s Foto bewirkt, fotografisch loslegst, wirst Du bereits eine beachtliche Ausbeute an guten Fotos erzielen. Hinzu kommt, dass man Deinen Fotos deutlich ansieht, dass sie nicht mit einer einfachen Digicam im Automatikmodus, sondern überlegt und kreativ mit dem Handwerkszeug namens DSLR entstanden. Probiere alle möglichen Motive aus, wandere umher und fotografiere (kostet digital ja nichts mehr...). Wichtig ist, dass Du Dich mit Deiner Kamera und den Vorgehensweisen vertraut machst und Dein Handwerkszeug sicher zu beherrschen lernst.

Im Grunde lernst Du aktuell, wie Dein Handwerkszeug funktioniert.
Richtig gute Bilder zeichnet allerdings deutlich mehr aus, als die technische Beherrschung der Kamera durch den Fotografen. Nur nützen Dir umgekehrt die besten Ideen im Kopf nichts, wenn Du nicht weißt, wie Du sie technisch umsetzen sollst.

Damit das noch besser klappt, gibt´s gleich noch ´ne Schüppe drauf:




ISO

Den ISO-Wert hast Du in Deinen Kameraeinstellungen auf ISO 100 gesetzt. Je nach DSLR könntest Du jedoch Werte bis ISO 25600 nutzen. Du fragst Dich sicher, warum Du "nur so wenig ISO" einstellen sollst und was ISO eigentlich ist.
ISO ist keine Erfindung der digitalen Welt, damals wurde mit dem ISO-Wert die Lichtempfindlichkeit des Filmes angegeben (heute auch noch...). In Deiner DSLR gibt der ISO-Wert somit die Lichtempfindlichkeit des Bild-Sensors an. Dieser Wert ist jedoch nicht fest (wie beim Film), sondern kann über die Elektronik der Kamera von Dir oder automatisch von der Kamera, gesteuert werden. Steht wenig Licht zur Verfügung (abends draußen, oder in Tante Gertis muckeliger Wohnküche mit den lichtschluckenden verrauchten Vorhängen vor´m Fenster) erhöhst Du die Lichtempfindlichkeit, in der Sommersonne am Strand reduzierst Du sie. Hört sich simpel an, ist es auch und wird von der Kamera-Elektronik nicht nur bei der DSLR standardmäßig auch genauso gemacht.

Es Castell auf Menorca

Das Thema ISO wird in der heutigen digitalen Fotowelt immer eng mit dem Thema Pixelrauschen diskutiert. Das hat sicherlich seine Berechtigung, wird aber häufig absolut überbewertet. Ein Foto, das in den dunklen Stellen des Bildes ein leichtes Pixelrauschen zeigt, ist nicht automatisch ein misslungenes Foto. Ganz im Gegenteil, ein gutes Foto macht ganz andere Dinge aus, als ein paar wildgewordene Bildpünktchen.
Auf diesem Foto der Hafen-Promenade
Es Castells auf Menorca ist das Bildrauschen kein Thema, da ich mit ISO 100 belichtet habe. Das kommt auch der Schärfe und Farbwiedergabe des Bildsensors entgegen, die im niedrigen ISO-Bereich am höchsten ist. Immer dann, wenn Du aufgrund des Motivs und der sonstigen Gegebenheiten die Wahl des ISO-Bereiches hast (z.B. kannst Du bei schlechtem Licht ein Stativ oder entsprechenden Ersatz nutzen), stell ihn so niedrig ein, wie es geht. 

Wenn Du die Sache mit der Blende und Verschlusszeit bereits etwas verinnerlicht haben solltest, fällt Dir sicher auf, dass es mit diesen ISO-Einstellungen noch eine dritte Methode gibt, auf das Licht Deines Motives zu reagieren. Somit reduziert die Blende die Lichtmenge, die Verschlusszeit regelt wie lange das Licht auf den Sensor trifft und der eingestellte ISO-Wert regelt die grundsätzliche Empfindlichkeit des Sensors (und bestimmt somit, wieviel Lichtmenge eigentlich insgesamt gebraucht wird).
Bei Tante Gerti´s Milchkaffee-Beispiel ist der ISO-Wert die Tassengröße.

Einen kleinen, nicht ganz unwesentlichen Haken hat diese schöne Sache aber:
das Bildrauschen. Deine neue DSLR hat im Grunde nur einen ISO-Wert, bei dem sie ihre beste Bildqualität zeigt. Je mehr der Sensor gezwungen wird, höhere Lichtempfindlichkeiten durch einen höheren ISO-Wert bereitzustellen, umso mehr Bildrauschen (störende punktförmige kleine Bildfehler) entsteht. Darum solltest Du an dem Stellrad "ISO" nur schrauben, wenn es anders nicht mehr geht. Belässt Du die ISO-Einstellung im Automatik-Modus Deiner DSLR, greift sie gerne in die Vollen und erhöht den ISO-Wert unnötigerweise. Überlass es darum nicht dem Zufall und steuere die ISO bewusst und so, wie Du sie brauchst. Ein typisches Beispiel ist ein Motiv mit schwächerem Licht (bewölkter Himmel spätnachmittags), bei dem Du eine kleine Blendenöffnung für eine große Schärfentiefe brauchst, gleichzeitig aber auch eine kurze Verschlusszeit, da sich in Deinem Motiv etwas deutlich bewegt (ein Pferd, ein Kind, ein Hund...). In so einer Bildsituation kommst Du nicht mehr um die Anpassung des ISO-Wertes herum (nach oben). Dadurch braucht der Bild-Sensor weniger Licht und kommt Dir damit Deiner Idee entgegen, denn viel Licht lässt Du mit Deiner Blenden- und Verschlusszeitenvorgabe bei dem Motiv nicht an Deinem Sensor ankommen.


Ohne Dich zu sehr zu verwirren (detaillierter findest Du alles in der Fotoschule), ein Beispiel was geht und was nicht:

- Dein ISO-Wert steht auf 100 (um genau zu sein, der ISO-Wert Deiner Kamera...)
- bei einer Blende f4 stellt Deine DSLR eine Verschlusszeit von 1/125 sec. ein
- Du brauchst aber die Blende f8 und mindestens eine Verschlusszeit von 1/250 sec.
- erhöhst Du den ISO auf 400 (von 100 über 200 auf 400), erreichst Du die Blende f8 mit einer 1/125 sec.
- um auch noch die Verschlusszeit zu realisieren, erhöhst Du den ISO um eine weitere Belichtungseinheit auf ISO 800
- jetzt klappt es: ISO 800 f8 1/250 sec.
- allerdings ist je nach Kameramodell ein mehr oder weniger sichtbares Rauschen, eine leichte Unschärfe und eine verringerte Farbfeinheit möglich (ausprobieren!)


Du siehst, auch der ISO-Wert ist ein Stellglied im Bereich der korrekten Belichtung und muss von Dir beachtet werden. Du solltest ihn aber nur dann ändern, wenn es die Situation erfordert. Anfangs, um Deine Kamera kennenzulernen und vergleichbare Bildergebnisse reproduzieren zu können (damit nicht alles nur Zufall bleibt), solltest Du mit einem konstanten und möglichst niedrigen ISO-Wert nahe 100 fotografieren (max. ISO 400).




In Deiner DSLR gibt es noch eine weitere automatische Funktion, die Du im Auge behalten solltest. Du hast sie in den Grundeinstellungen bereits manuell auf einen festen Wert gesetzt:

der Weißabgleich

 Im Namen steckt eigentlich schon die Erklärung, es wird dafür gesorgt, dass Farbstiche herausgefiltert werden und reines Weiß auch auf Deinem Foto reines Weiß wird. Zu Filmzeiten hat man das umständlich mit farbigen Filtern bewerkstelligt, heute klappt´s in Windeseile direkt in der Digitalkamera während des Auslösens und für jedes Foto aktuell und wieder neu. Eine feine Sache, die dem Fotofan einen Wust an Arbeit abnimmt und sehr zuverlässig funktioniert.


"Wenn das alles so prima ist, warum solltest Du dann den AWB in den Grundeinstellungen der DSLR auf "Sonnenlicht" einstellen?"

Stell Dir vor, Du hast eine wunderschöne Tonaufnahme (also eine Soundaufnahme mit Geräuschen) der Vogelstimmen im Oberbruttenscheider Wald aufgenommen und freust Dich darauf, sie Dir auf Deiner Super-Monster-24Boxen-HiFi-Anlage anzuhören. Zu hören sind leider keine Vogelstimmen im Hintergrund, weil die automatische Hintergrundkorrektur-Automatik Deines Recorders alles eliminiert hat, was leise stören könnte.

Was hat das mit Deinen Fotos zu tun?

Da ist es nicht anders. Du möchtest den Wahnsinns-Sonnenuntergang fotografieren, der AWB Deiner Kamera steht auf Auto und Deine Fotos werden alle "natürlich". Korrekt im Farbton. Nur meilenweit von einem Sonnenuntergangs-Romantik-Foto entfernt. Denn genau bei solchen Fotos spielt der Farbstich (gelb-orange-rot) eine entscheidende bildbestimmende Rolle. Gleiches gilt für Fotos zur Blauen Stunde, am späten Nachmittag, bei Kerzenschein oder in Räumen. Du solltest Dir auch hier nicht die Kontrolle über Dein Bild durch eine Automatik aus den Händen nehmen lassen. Wenn Du den AWB ausschaltest und die Grundeinstellung auf "Sonnenlicht" einstellst, fängt Dein Sensor alle Farbstiche Deines Motivs ein. Das führt streng genommen immer zu einem Farbstich, verleiht Deinen Fotos aber Natürlichkeit und Brillianz. Mit etwas mehr Routine wirst Du auch diesen Bereich Deiner Kamera intuitiv steuern, den AWB nach Bedarf einschalten, oder die Voreinstellung nicht auf Sonnenlicht, sondern situationsabhängig beispielsweise auf "Bewölkt" einstellen.

Cap de Cavalleria
Cap de Cavalleria mit AWB

Diesen Sonnenuntergang sah ich am Cap de Cavalleria auf Menorca. Ich hatte den AWB ausgeschaltet und den Weißabgleich auf “Sonnenlicht” eingestellt. So konnte ich die Szene in diesem Wahnsinns-Farbton abbilden, der Himmel und das Meer waren auch im “echten Leben” rot-orange glühend (übrigens sehr typisch für Sonnenuntergänge auf Menorca). Das obere Foto zeigt die Einstellung per manuell kontrolliertem AWB, unten siehst Du die farbstich-korrigierte Version mit AWB. Mit dem Farbstich (rot-orange) ist auch die Stimmung des Motivs beseitigt...

Das Foto zeigt aber noch zwei weitere wesentliche Faktoren, den Einfluss der Schärfentiefe auf die Bildaussage und die verdichtende Wirkung eines Teleobjektives. Die Gräser im Vordergrund wurden von mir als “Scharfpunkt” anvisiert, das Meer und die Sonne lagen weich und unscharf schimmernd außerhalb der Schärfe. Die Schärfentiefe reichte nur bis auf wenige Meter hinter den Gräsern. Durch die gezielte Wahl des Schärfenverlaufes bekommt das Bild einen Ausdruck von räumlicher Tiefe und das Gras im Vordergrund führt den Betrachter ins Bild hinein.
Die “große Sonne” erreichst Du durch die verdichtende Bildwirkung des Teles (hier 500mm). So rückt die Sonne scheinbar direkt an das Seegras heran. Du siehst, das ist alles keine Zauberei, sondern das Addieren nur weniger Einflussfaktoren in einem Bild durch bewusstes Steuern.

Langzeitbelichtung

Im Grunde ist dieser Bereich nichts für Starter im Fotobereich. Andererseits beschäftigt gerade die Langzeitbelichtung zahlreiche Beginner. Ein Foto im Dämmerlicht ist fototechnisch keine Hexerei und erfordert auch keine "Profifähigkeiten" (was die nun wieder auch genau sein sollten...). Es macht die ganze Sache aber schon entschieden einfacher, wenn Du die grundsätzlichen Zusammenhänge rund um die Belichtung verinnerlichst. Klappt das Fotografieren am Tag nicht, weil Du unsicher bist und die falschen Vorgaben wählst, wird die Nachtaufnahme sicher schief gehen, oder beim einmaligen Glückstreffer bleiben. Es geht jetzt nicht darum, Dich zu verunsichern. Aber wenn Du ein Haus bauen willst, sollte Dein Fundament fertig und tragfähig sein...

Die Altstadt von Mao (Mahon) auf Menorca zur Blauen Stunde am Hafen.

Die Altstadt von Mao (Mahon) auf Menorca zur Blauen Stunde am Hafen.

Aus meiner Fotoserie Menorca

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Welche Standard-Einstellungen solltest Du bei Nachtaufnahmen verwenden?

Je sicherer Du mit Deiner neuen Kamera wirst, umso mehr wirst Du beginnen mit den möglichen Einstellungen zu experimentieren. Gerade im Bereich der Langzeitaufnahme kommt dann auch die komplett manuelle Steuerung der Kamera mehr und mehr zum Tragen. Um Dir vom Start weg aber zu erfolgreichen Fotos in der Dämmerung zu verhelfen, habe ich ein paar Basis-Schritte zusammengestellt, mit denen es sicher klappen wird. Mit pauschalen Einstellungs-Tipps ist das natürlich immer so eine Sache, nicht nur in der Dämmerung variieren die Lichtverhältnisse, auch die pauschal richtige Einstellung für den Tag ist schwierig. Es hängt vom spezifischen Licht ab und das ist nachts genauso unterschiedlich wie tagsüber.

Darum als grober Anhaltswert (am oberen Bild beispielhaft angelehnt für Nachtaufnahmen):

DSLR auf standfestes (!) Stativ montieren (eine Mauer und absolut wackelfreier Stand der DSLR geht auch)
Du bleibst bei Deiner “Standard-Steuerung” der Kamera: Zeitautomatik
ISO 100
einstellen
AWB aus, stattdessen "Sonne" wählen
wenn vorhanden, RAW+jpg - Modus wählen (ideal für evtl. spätere HDR-Bearbeitung)
Fernauslöser nutzen, alternativ Selbstauslöser mit 2 Sekunden Vorlaufzeit, dann brauchst Du keinen Fernauslöser
Motiv anvisieren, Ausschnitt festlegen, Schärfe bestimmen
am besten auf Manual Fokus umstellen (Autofokus aus, am Entfernungsrad des Objektivs scharf stellen)
Blende f5.6 bzw. f8
Verschlusszeit hängt stark vom (Rest-) Licht ab, die wird Deine Kamera automatisch ausrechnen und einstellen (sie liegt sehr wahrscheinlich im Sekundenbereich bei 1 - 6 Sekunden, 30 Sekunden oder 60 Sekunden sind nichts Ungewöhnliches)
lieber mehrere Fotos aufnehmen, Fehler zeigen sich meist erst später auf dem großen Monitor des Blechottos

und bleib geduldig, es dauert etwas in dunkler Nacht, bis die Kamera ein Bild verarbeitet hat....

In Peschiera del Garda

Die Altstadt von Peschiera del Garda
ISO 400 -- f3.9 -- 1/4sec. -- 60mm -- Weißabgleich: Sonne -- Panasonic DMC TZ10 -- Stativ: Brückengeländer
Aus meiner Fotoserie Gardasee

Die Sache mit dem Zoom

Neben der Frage, wieviel Megapixel eine Digicam hat, kommt die Frage nach dem Zoom. "Die kann 14-fach", heißt es da fachmännisch im Elektronik-Ramschmarkt an der Ecke.

Wievielfach kann denn Deine neue DSLR?

Ohne Objektiv kann die schon mal gar nicht. Mit dem normalen Standard-Zoom kann sie aber.
Dein Zoom hat 18-55mm vorne drauf stehen, was einem 3-fach Zoom entspricht (max. Brennweite geteilt durch die kürzeste Brennweite). Das ist nicht viel, wenn man das "Digicam-Denken" zugrundelegt. Damals zu Opa´s Zeiten gab´s gar keine Zoom-Objektive mit veränderlichen Brennweiten, da gab´s nur Festbrennweiten. Ein Objektiv für die Landschaft (das Weitwinkel), eins für normale Aufnahmen und Portraits (das Normalobjektiv) und eins zum Heranholen entfernter Dinge (das Tele). Jetzt denkst Du bestimmt: "altmodischer Krams, gut dass die Technik inzwischen weiter ist". Das stimmt sicherlich, aber auch nicht. Neben den exzellenten Qualitätsmerkmalen von Festbrennweiten, die es übrigens auch für Deine DSLR gegen eine großzügige Menge Euronen zu erwerben gibt, hat eine feste Brennweite besonders für Fotofan-Frischlinge einige Vorteile. Es macht ungeheuer etwas aus, ob Du Dein Motiv per Zoomring passend ins Bild holst, oder Dich Deinem Motiv durch ein echtes Annähern erläufst. Die Proportionen sind völlig anders, ebenso die Perspektive, der Bildaufbau und die Schärfentiefe.

Probier es mal aus:

auch Dein Zoomobjektiv hat eine Festbrennweite in sich, um genau zu sein zahlreiche. Wenn Du es aber fest auf eine Brennweite einstellst (z.B. 40mm) und dann nicht mehr den Zoom veränderst, kannst Du eine Runde fotografieren gehen, als wäre es eine Festbrennweite. Um etwas Gefühl für die aktive Bildgestaltung zu bekommen, ist so eine "Nicht-Zoom-Erfahrung" sehr hilfreich. Wenn Du während Deiner Foto-Tour beispielsweise eine Holzbank perfekt in Szene setzen möchtest, musst Du Dir den perfekten Standpunkt für Dein Foto aktiv und bewusst erarbeiten. Dadurch setzt Du Dich viel intensiver mit Deinem Motiv auseinander und Dir fällt schneller auf, was noch alles an Deinem Motiv stört. Ragt rechts noch ein Ast ins Bild, der mit Deiner Bank rein gar nichts zu tun hat, gehst Du ein paar Meter nach links, oder ein Stück nach vorne. Du kannst probieren, ob Deine Bank möglicherweise besser wirkt, wenn Du Dich hinhockst oder nach oben reckst. Einige Schritte näher dran, mag sich ein ganz anderer Eindruck ergeben, als von Deinem jetzigen Standpunkt. Ebenso wirst Du versuchen müssen, Dein Motiv trotz des feststehenden Bildwinkels "ganz drauf zu bekommen". Dabei fallen die anfangs genannten Überlegungen hinsichtlich der Blende, Verschlusszeit und zu erzielenden Schärfentiefe natürlich ebenso an. Insbesondere das Einbringen der Komponente "Schärfentiefe" und "Bestimmen der richtigen Schärfe" können Deine Suche des richtigen Standpunktes deutlich ergänzen.

Um diese abstrakten Worte etwas mit Leben zu füllen, machst Du folgendes:

Du fotografierst die Bank aus allen möglichen Winkeln, die Dir einfallen. Auch von da, wo Du sagen würdest: "von da nich´"
Ebenso stellst Du von jeder Einstellung andere Blendenwerte ein und erreichst so unterschiedliche Schärfentiefebereiche (Du fotografierst nach wie vor mit der Zeitautomatik). Ein paar Notizen zu Deinen gewählten Einstellungen auf ein Blatt Papier oder ins Smartphone erleichtern Dir später die Begutachtung am Blechotto. Du wirst Dich wundern, was so ein schnödes Motiv, wie eine Holzbank alles so in sich hat. Wichtig ist nur, dass Du alle Deine Möglichkeiten auf das Bild einzuwirken, bewusst einsetzt. Dazu gehört auch die Überlegung der korrekten und idealen Perspektive und das richtige Positionieren.

Zwei Bänke, zwei Perspektiven, Du siehst deutlich, was der Einsatz der richtigen Blende und die Bestimmung der Schärfentiefe, aber auch die Wahl der notwendigen Brennweite für einen Einfluss auf das fertige Bild haben. Die Bank oben ist mit einem Tele und offener Blende entstanden. Nicht einfach so, ich stiefelte einige Male um sie herum und wollte unbedingt etwas von der Ruhe und Besinnlichkeit dieser Stelle am Bodden bei Wieck am Darß einfangen. Dazu habe ich ein paar Aufnahmen mit dem Weitwinkel probiert, von vorne, von hinten, von der Seite. Die Idee, das Schilfgras im Hintergrund verschwimmen zu lassen und die Bank nur im Anschnitt zu fotografieren, kam erst etwas später, eigentlich, als ich es schon fast aufgegeben habe. Durch das Setzen der Schärfe auf die vorderen Gräser reichte die Schärfentiefe gerade noch zur Bank und ließ den Rest in weicher Unschärfe fallen. So bekam die Bank genau den Ausdruck, den ich auch an Ort und Stelle empfand:
setz Dich einfach hier hin und schalte ab...

Darss2009_088

Gar nicht weit entfernt von der oberen Bank ragt dieser kleine Steg ins Boddengewässer. “In echt” war er alles andere, als eine Seebrücke. Mich faszinierte allerdings die Bank am Ende. Ich wollte sowas haben, wie “Die Bank am Ende des Stegs”, aber es sollte auch so wirken, dass man als Betrachter des Bildes irgendwie über den Steg hin zur Bank guckt. Hier war das Weitwinkel mit 28mm genau die richtige Wahl, denn das Typische an dem Objektiv ist die Eigenart, Nahes groß und weiter Entferntes verstärkt kleiner und weggerückt abzubilden. Das waren die idealen Eigenschaften für mein Vorhaben, so bekam ich neben den “Zielpunkt-Blick” auch gleich noch eine richtig große Seebrücke gratis. Perspektivisch zielt das Foto, verstärkt durch die Schatten der Handläufe genau auf die Bank. Um den Effekt harmonischer werden zu lassen, ging ich in die Hocke. Das ließ dann auch gleich die Brücke massiver wirken. Am Blechotto folgte dann die Umwandlung in schwarzweiß, denn es sollte keine Farbe ablenken von der Wirkung. Und besonders störend war das knallrote Schild links am Pfosten, das so gar nicht mehr auffällt. Oder hast Du es wahrgenommen, bevor ich es hier gerade erwähnt habe....? Was die Schärfe angeht: alles scharf. Kleine Blendenöffnung --> f16
Der Betrachter soll sehen, was das für ein toller Ort für eine Bank ist.

"Ist ein Zoom dann gar nicht gut...?"

Doch, es ist sogar ein prima Handwerkszeug, um Dich Deine kreativen Ideen umsetzen zu lassen. Das Zoom mit all seinen Brennweitenbereichen, die Du per Dreh am Zoomring einstellst, kann Dich als weiteres Element der Bildgestaltung und Bildbeeinflussung gut unterstützen. Ein simpler Dreh am Zoomring, ähnlich dem unüberlegten Drücken der Zoomtaste an Deiner Digicam, bringt Dir bestenfalls Dein anvisiertes Motiv ganz auf´s Bild. Wenn Du aber weißt, welche Brennweite sich am besten eignen würde für Dein Motiv, wählst Du die passende Brennweite und siehst dann zu, dass Du den richtigen Standpunkt findest.

"Ich halte das Tele jetzt für richtig, also versuche ich mich so zu positionieren, dass ich es nutzen kann" und
NICHT "Ich stehe hier, also drehe ich mir mein Motiv per Zoomring passend ins Bild, bewege mich aber keinen Zentimeter von der Stelle."

Tante Gerti mag jetzt denken, das hat was mit Fitness zu tun, aber das ist nicht der eigentliche Grund. Du ahnst es sicher bereits, alles an der DSLR bewirkt ganz nebenbei noch was anderes:
die Blende macht was mit der Schärfentiefe, der ISO mit dem Rauschen, der AWB mit dem Sonnenuntergang und die Verschlusszeit mit den verwischten Autos. Da wäre es ja schon fast ein wenig langweilig, wenn die Brennweite nur in nah und fern macht...
Macht sie nicht, darum gibt es in der Fotoschule gleich ein paar Rubriken rund um die Themen
Objektive und Brennweiten. Sicher interessieren Dich die spezifischen Zusammenhänge, daher solltest Du einfach mal ein bisschen "quer lesen":
klick HIER im neuen Browserfenster.



Für den "Schnelldurchlauf" kannst Du Dir rund um das Thema Objektive folgende Kernpunkte merken:

- Weitwinkel (kleine Millimeterzahl) bekommt mehr auf´s Bild, Nahes rückt weiter weg, Hintergründe weichen weit nach hinten
- Normalobjektiv (um 50mm bei Kleinbild) entspricht der Sichtweise des menschlichen Sehens
- Teleobjektiv (z.B. 200mm oder 500mm) holt Dir Entferntes nah ran, verdichtet den Raum, lässt Hintergründe vor die Kamera rücken
- Zoomobjektiv (z.B. 18-200mm) vereint per Dreh am Zoomring alle drei Objektive in sich, mitsamt der typischen Eigenschaften

Pauschal gesagt, erzielst Du mit zunehmender Brennweite (also mehr Tele) bauartbedingt eine immer geringere Schärfentiefe und die Bildproportionen rücken mit verdichtender Wirkung an Dich heran. Das kannst Du Dir gestaltend zunutze machen, oder es
"Digicam-typisch" einfach nicht beachten. Für letzteres hättest Du Dir keine DSLR kaufen brauchen, darum gehts jetzt mit den typischen Vorteilen weiter.

Am besten ist wieder ein kleiner Foto-Törn mit Deiner Kamera draußen, um die Unterschiede zu sehen. Natürlich brauchst Du für diese kleine Übung auch ein Tele, darum setze ich die 200mm als zur Verfügung stehende Tele-Brennweite voraus. Das wäre der Fall, wenn Du ein "2-Objektive+DSLR-Angebot" gekauft hast, oder Deine DSLR mit einem Reisezoom im Bereich von 18-200mm (oder mehr) bestückt ist. Wenn Du bisher "nur" über das mitgelieferte Objektiv im Bereich von 18-55mm verfügst, erübrigt sich der nachfolgende Fotoaufbau.

Damit Du nicht wieder kreuz und quer durch die Gegend rennen musst, geht der kleine Praxis-Exkurs auch als improvisierte Version im eigenen Garten. Der sollte aber zumindest in Blickrichtung etwas in die Ferne gehen und ein sichtbares Etwas in der Ferne haben. Das kann ein Haus, ´ne Kirche, ein Wald oder ähnliches sein. Ebenso brauchst Du etwas, was Du im Vordergrund als Motiv fotografieren kannst. Eine Topfpflanze zum Beispiel, oder den Riesen-Teddy, den Du letztens beim Schrottwichteln erwürfelt hast. Um Dir den Einfluss der Brennweite auf die Perspektive zu verdeutlichen, fotografierst Du jeweils mit den äußersten Dir zur Verfügung stehenden Brennweiten, also stärkste Weitwinkeleinstellung und maximales Tele. Beide Versionen fotografierst Du, wie gehabt per Zeitautomatik, mit der voreingestellten Blende f5,6. Warum gerade die, kommt gleich.

Dein erstes Foto soll ein Weitwinkel-Foto werden, daher stellst Du Deine Kamera auf 18mm (das entspricht einer Weitwinkeleinstellung von 28mm beim Kleinbild). Überprüfe noch mal die Blende, steht sie auf f5,6?

Nehmen wir mal den Teddy als Fotomotiv auf dem Zaun sitzend:
fotografier ihn so, dass Du den Teddy formatfüllend auf´s Bild bekommst. Vermutlich wirst Du etwas auf den Teddy zugehen müssen, da jede Menge Rasen und Zaun mit auf´s Bild kommen. Du gehst so nah ran, bis er links und rechts, oben und unten bis an den Rand reicht. Fotografiere ihn so, dass noch etwas vom Hintergrund zu sehen ist, auch wenn das stilistisch nicht ganz so prickelnd ist. Hier geht es ja um die Perspektive.

Die zweite Fotoreihe entsteht per Tele, auch hier stellst Du die Blende auf f5,6. Ebenso muss der Teddy formatfüllend ins Bild, ohne am Zoomring zu drehen, übrigens. Das heißt für Dich, Du wirst ein ganzes Stück nach hinten (vom Teddy weg) weichen müssen. Achte auf die vier Bildränder, bis dahin sollte der Teddy gehen und auch beim Telefoto solltest Du den Hintergrund sehen können.

Wenn Du die Fotos später auf dem Blechotto betrachtest, wirst Du sicher zwei grundlegende Versionen betrachten können, wie es bei mir mit Sir Egbert war:

SirEgbert_Digicam_25mm

Dieses Foto entstand mit dem Weitwinkel (28mm), wobei Sir Egbert ganz auf dem Bild ist. Es fällt auf, dass der Hintergrund scheinbar kleiner und weiter weg wirkt. Es kommt auch mehr aufs Foto (siehe Haus links und im Hintergrund). Das ist eine typische Eigenschaft eines Weitwinkelobjektivs und das Gegenteil von dem, was ein Teleobjektiv macht. Die Blende f5,6 sorgt bei dem Weitwinkelobjektiv dafür, dass von Sir Egbert bis weit in den Hintergrund alles scharf abgebildet wird. Die Schärfentiefe ist deutlich größer, als mit einem Normal- oder Teleobjektiv. Das siehst Du deutlich auf dem nächsten Bild, hier verschwimmt der Hintergrund bei gleicher Blende f5,6.

SirEgbert_Tele450DSLRf40

Lediglich Sir Egbert liegt in der Schärfenebene, fotografiert mit 450mm- Teleobjektiv. Was aber neben der Schärfentiefe-Unterschiede noch viel massiver das Bild beeinflusst, ist die verdichtende Wirkung des Teleobjektivs. Von dem Haus (um genau zu sein: Häusern) ist nichts mehr zu sehen, auch der Baum rechts ist weg. Stattdessen “holt das Tele” die weit entfernt im Hintergrund liegenden Bäume so nah an Sir Egbert ran, dass er quasi im Wald sitzt. Und beide Fotos zeigen Sir Egbert formatfüllend, also gleich groß. Die Bildwirkung ist jedoch vollkommen unterschiedlich, hervorgerufen durch die unterschiedlichen Charakteristika der Objektive (Weitwinkel versus Tele).

Viele Fotofans hantieren gerne mit dem Digital-Zoom rum. Das Digital-Zoom ist nichts anderes, als eine Ausschnittsvergrößerung und kein optisches Tele! Es hat nichts von den oben gezeigten Effekten, es beeinflusst NICHT die Schärfentiefe und es hat KEINE teletypischen Bildwirkungen (das Verdichtende, Heranholende). Lass die Finger immer vom Digital-Zoom weg, er bringt gar nichts! Ausschnittsvergrößerungen Deiner Fotos fertigst Du immer und generell am Blechotto per Bildverarbeitungssoftware an, falls überhaupt notwendig. Besser ist es immer, den Bildausschnitt durch die richtige Wahl des Objektivs schon während der Aufnahme richtig zu bestimmen.

Wenn Du Dir den Effekt Deiner Teddy-Testfotos anschaust (sie werden ähnlich sein, wie Sir Egbert oben), wird Dir der massive Einfluss der Brennweite und somit des verwendeten Objektivs klar (hoffe ich mal...). Darum gab es zuvor die Übung mit der Festbrennweite (fest eingestellten Brennweite am Zoom). Es ist ein deutlicher Unterschied, ob Du Dich mit einer vorher festgelegten und gewünschten Brennweite dem Motiv real näherst (per Laufen), oder Du am Zoomring drehst. Dann drehst Du Dir die oben beschriebenen Effekte mit rein und wirst Dich, falls nicht so gewollt, nachher schwer wundern.

Wenn Sir Egbert nicht eine faule Ente wäre, sondern als Portrait der Kopf Deiner Freundin vor der Bergkulisse sein soll, rückst Du den Berg im Hintergrund einmal ganz nah an Deine Freundin ran und im anderen Fall schiebst Du ihn verkleinernd weit weg. Solche Elemente kannst Du für eine aktive Bildgestaltung nutzen, um einen gewünschten Ausdruck in Deine Fotos zu bekommen. Wenn Du Dir das Weitwinkelfoto genauer anschaust, fällt Dir vielleicht auf, dass Sir Egberts Proportionen etwas verzerrt dargestellt werden. Hier handelt es sich um eine Eigenart von Weitwinkelobjektiven und einen Effekt, der bei Fisheye-Objektiven (extreme Weitwinkelobjektive) gestalterisch genutzt wird. Gehst Du mit solchen Dingen aber zu sorglos um, wird das Gesicht deiner Freundin ebenfalls verzerrt (sehr wahrscheinlich wird ihre Nasenpartie größer abgebildet, als die Ohren). Das dürfte bei Deiner Freundin nicht so recht gewünscht sein, was Dir ihre Handtasche auf dem Schädel deutlich signalisiert.

Neben dieser perspektivischen Wirkung gibt es natürlich noch den allseits bekannten Unterschied im Bildwinkel:

beim Weitwinkel kommt "alles drauf", wobei das Tele nur einen kleinen Ausschnitt zeigt.

Das nutzt Du bei der Landschaftsfotografie beides, das Weitwinkel um die Weite der Landschaft zu zeigen und formatfüllend zu fotografieren, das Tele dagegen, um Details in der Landschaft heranzuholen und allein freizustellen:

Ralf_Krause_Aufgabe1_18mm
Ralf_Krause_Aufgabe1_26mm
Ralf_Krause_Aufgabe1_40mm
Ralf_Krause_Aufgabe1_100mm
Ralf_Krause_Aufgabe1_270mm

Um es vorweg zu nehmen, diese Serie kannst Du Dir auch “erlaufen”, aber ohne die objektivtypischen Effekte zu bekommen, die Du inzwischen kennst und auf den Einzelfotos auch wiedererkennen wirst. Bei der Serie stand ich an derselben Stelle, sie reicht vom
28mm-Weitwinkel ganz oben bis zum 430mm-Tele (umgerechnet in Kleinbild, fotografiert mit einem Reisezoom 18-270mm), alle Fotos mit Blende f5,6 und Zeitautomatik. Da es hier um den Bildwinkel geht, kannst Du deutlich sehen, was Du mit dem Weitwinkel alles drauf bekommst (was für einen weiten Winkel...) und wie klein der Ausschnitt des Teles ist. An Sir Egbert wird deutlich, wie sehr Details bei einer Weitwinkelaufnahme im Ganzen des Bildes verschwinden. Dagegen holt Dir das Tele genau dieses Detail motivbestimmend hervor.

Es ist eine Frage Deiner Ideen, was Du aus den Möglichkeiten letztlich machst. Wichtig ist, dass Du Dir die gesamte Palette der Steuermöglichkeiten bei jedem Bild bewusst machst und sie aktiv einsetzt und steuerst. Genau das, wird Dir keine Automatik und kein Motivprogramm abnehmen und genau das unterscheidet Deine Fotos vom unüberlegten Einheitsbrei.





Dann haben wir noch den
Blitz.
Leider.
Es gibt zahlreiche Motivsituationen, in denen Du getrost auf den Blitz verzichten kannst, indem Du die Blende ganz öffnest, gegebenenfalls die ISO erhöhst und mit dem natürlichen vorhandenen Licht fotografierst. Das wird fast immer zu harmonischeren und natürlicheren Fotos führen, als der "Platsch-Klatsch-Blitz-von-vorne". Es gibt eine lange Liste, zu was der Blitz alles nicht zu gebrauchen ist, da er perfekt so ziemlich jede Stimmung zerstört.

Unterstützt Dein Blitz das natürlich vorhandene Licht und ist auf dem Foto nicht mehr als "Blitz-Foto" erkennbar, dann hast Du alles richtig gemacht. Meistens entsteht aber leider das klassische geblitzte Foto. Bevor Du den Blitz einsetzt, überlege immer, wie Du besser durch den Einsatz des natürlichen Lichtes zu einem richtig belichteten Foto kommen kannst. Der eingebaute Blitz ist fast immer der Garant für "verblitzte" Fotos, bei Portraits wirken die Gesichter fade und die Augen leuchten rot, natürliche Stimmungen in Räumen werden ersetzt durch klinisch kühle OP-Saal-Atmosphären. Kommst Du um das Blitzlicht nicht rum, nutze einen externen Blitz mit schwenkbarem Reflektor zum indirekten Blitzen (z.B. gegen die weiße Zimmerdecke). Das wäre somit eine erste Idee für die Erweiterung Deiner vorhandenen Basis-Ausrüstung. Bis dahin versuche den eingebauten Blitz eingebaut zu lassen und arbeite mit vorhandenem Licht. Leider geht das nicht bei allen Motivsituationen. Kommst Du also nicht umhin, dann versuche möglichst Fläche zwischen Deinem Motiv und Dir zu bekommen. Portraits wirken zunehmend besser, je weiter sie von Deinem Blitzgewitter entfernt sind. Personen sollten möglichst nicht nahe vor Wänden stehen, da ihre Körper Schlagschatten auf die Wand werfen. Achte auf Fensterflächen oder spiegelnde Dinge im Hintergrund, sie reflektieren Deinen Blitz und bewirken einen hässlichen weißen Fleck auf Deinem Bild.

Positive Einsatzfelder des eingebauten Blitzes liegen im Bereich des Nachtportraits. Darin geht es um den Mix aus geblitztem Portrait vor einer abendlichen Silhouette. Bevor Du endlos mit Einstellungen an der DSLR rumprobierst, empfehle ich Dir hier die Programmeinstellung "Nachtportrait". Die Kamera dosiert den Blitz dann passend zu dem romantischen Hintergrund, das Resultat sind harmonisch erscheinende Portraitbilder zu nächtlicher Stunde. Genaue Tipps findest Du auch hierzu in der Fotoschule, z.B.
HIER.

Nachtportrait_002_Fotoschule

Motivprogramm Nachtportrait  Lumix DMC-FS11
Ohne Stativ aus der ruhigen Hand, wenn Du genau hinschaust, entdeckst Du leichte Verwacklungsunschärfen am Haus im Hintergrund (aber da muss man schon suchen....), Gesicht und Hintergrund sind stimmig belichtet

Neben all den kleinen technischen Finessen, die Du nun ausprobiert und kennengelernt hast, gibt es einen viel größeren Faktor für das Gelingen besonderer Fotos:

Dich!

Die Stichworte lauten:
 
"Offenes Auge, Bildgestaltung und Motive sehen".

Das Beherrschen aller technischen Finessen und Auswendiglernen jeder kameraspezifischen Einstellung macht nicht >> Das Foto <<. Ich kehre es sogar um, wenn Du ein Gefühl und Gespür für Deine Fotomotive in Dir hast, werden Dir besondere Fotografien sogar mit den Standard-Motivprogrammen gelingen. In der Fotoschule gibt es einige fotobegeisterte Fotofans, die ohne einen blassen Schimmer von Belichtungs-Einstellungen und Schärfentiefen-Ausdehnungen intuitiv geniale Fotos schießen. Und zwar von Motiven, an denen ´zig andere Fotofans Kamera-, und Objektivbehangen achtlos vorbeigestampft sind und es sicher weiter so tun werden. Zu allem Überfluss fotografieren sie die schönsten Fotos auch noch mit Kompaktkameras und nutzen keine DSLR, SLT, SLM oder DSLM...

Sowas gibts.


Ist das Büffeln rund um Blende, Verschlusszeit und Schärfentiefe letztlich doch alles für die Katz?

Nein.
Wenn so ein begnadeter Fotofan mit Offenem Auge und Gespür für Motive nicht nur einfach draufdrückt, sondern weiß, was ein paar veränderte Einstellungen an der Kamera zusätzlich bewirken können, wird er ganz sicher noch bessere Fotos auf der Speicherkarte sammeln. Das technische Wissen plus die intuitive Kreativität sind der Schlüssel zum klasse Foto. Die Fotoschule möchte Dir beides vermitteln, die physikalischen Zusammenhänge kannst Du "klassisch erlernen", bei der Kreativität und dem Offenen Auge wird das schon eine Ecke schwieriger. Anhand von kleinen Eselsbrücken und Gestaltungsregeln kannst Du Dein Gespür jedoch gut trainieren, herauskitzeln und entwickeln.

Ein Beispiel

Rom während meiner AIDA-Mittelmeer-Kreuzfahrt

Rom während meiner AIDA-Mittelmeer-Kreuzfahrt

Dieser Titusbogen (zu Ehren: Senatus Populusque Romanus Divi Titus (Caesar) divi Vespasiani filius Vespasianus Augustus) vor dem Colosseum hat mich irgendwie begeistert. Ich wollte ihn auf jeden Fall in meiner
Urlaubserinnerungen-Fotosammlung haben. Das obere Bild entstand genau da, wo ich den Bogen entdeckte.
Klick. Fertig.
Ein Blick aufs Kameradisplay zeigte mir glücklicherweise schnell, dass darauf gar nicht der schöne Bogen im Mittelpunkt stand, sondern eher eine Touristenwanderung. Ich bin meiner selektiven und subjektiven Wahrnehmung zum Opfer
gefallen. Meine Augen und mein Hirn blendeten den Menschenstrom für mich aus und nahmen nur den Torbogen wahr. Die Kamera ist dagegen knallhart objektiv: ein Torbogen im Bildhintergrund, die erwähnten Touris, aber auch die Laternen links im Bild, die Absperrzäune und zu allem Übel auch noch deutlich erkennbare Häuser hinter dem Torbogen, die auf dem Bild schon fast im Torbogen zu stehen scheinen.

So habe ich mich auf den Weg gemacht, mein Torbogen-Foto etwas zu gestalten.
Es begann zu Fuß (bei 36 Grad machte das herrlich Spaß; Fotografieren ist mühsam....) in Richtung Torbogen. Das Suchen der richtigen Perspektive dauerte eine Weile. Ich wollte keine Touristen-Ameisenstraße und keinen ablenkenden Hintergrund, dafür aber einen bildunterstützenden Vordergrund. Ich überlegte dann, dass es eigentlich auch nicht unbedingt der ganze Torbogen sein muss, der auf´s Bild soll. Ein aussagefähiger Ausschnitt könnte es auch sein. Ein bisschen Klettern in der Botanik, einige Verrenkungen beim Auslösen, damit die alte Steinmauer schön diagonal und spannungsaufbauend ins Bild läuft und da war´s im Kasten. Der Kasten war übrigens keine DSLR, sondern lediglich eine kleine Exilim Digicam. Später am Blechotto habe ich dann noch folgende gestalterische Veränderungen vorgenommen:
HDR (hauptsächlich zum Kontrastausgleich, es war knallige Sonne und somit tiefschwarzer Schatten)
Himmel nachbelichtet (auch hier sorgte das extreme Licht für auswaschende Farben)

Pfeil_n_unten
Rom während meiner AIDA-Mittelmeer-Kreuzfahrt


Grundlegende Gestaltungselemente sind z.B.:

- Wahl des Bildformates (Einteilung der Bildfläche, Wirkung von Formen, Flächen und Strukturen, Panoramafoto)
- Perspektive (frontal, seitlich, von oben oder aus der Froschperspektive)
- Hintergrund
- Licht (Beleuchtung, Blitz, Available Light, Blaue und Goldene Stunde, Seiten- oder Gegenlicht, dramatisierender Schattenwurf)
- Farbe (vermittelt Stimmungen, Schwarzweiß, Colorieren, Monochrom, bunt oder pastell)
- Schärfe (Unschärfe, Schärfentiefe, Bewegungsunschärfe)
- Bildstruktur (Geometrie, Vorder- Hintergrundgestaltung, rahmende Bildelemente)
- Bildaufbau (Goldener Schnitt, Brennweiteneinfluß, Tiefenwirkung, Fläche)
- Informationsgehalt (Bildaussage) und emotionaler Gehalt (Stimmungen)
 

Wenn Du diese Punkte liest, stellst Du fest, daß es zu jedem Thema eine Rubrik in der Fotoschule gibt. Fügst Du die einzelnen Gestaltungselemente zusammen zu einer Bildgestaltung, hast Du automatisch Die Fotoschule als Ganzes :-)


Grundlegende Fragen vor dem Drücken des Auslösers:

Was möchte ich mit dem Bild ausdrücken?
Welche Wirkung soll das Foto erzielen?
Kann ich durch einen Positionswechsel das Bild verbessern?
Ist eine andere Brennweite besser?
Stimmen Licht und Schatten?
Welche Blende und Verschlusszeit ist vorteilhaft (ISO nicht vergessen)?
Was kann ich daran besser machen?
 

Du wirst merken, dass Du Deine Sichtweise von Foto-Tour zu Foto-Tour verfeinerst, Dir in vergleichbaren Situationen bereits zuvor gemachte Fehler einfallen und Du nun den richtigen Weg einschlägst.


Nimm Deine neue DSLR und leg los!

Mit diesen "Basis-Tipps" werden Dir bereits deutlich bessere Fotos gelingen, als Du es mit den Automatiken der Kamera schaffen würdest. Wenn Dich nun allmählich der
Foto-Virus erwischt, wird es Zeit, sich dem wunderbaren Hobby der Fotografie ganz hinzugeben. Wenn Dir dieser Leitfaden gefallen und noch besser, geholfen hat, dann kann ich Dir Das Buch der Fotoschule empfehlen. Auf über 1500 Seiten erfährst Du alle Geheimnisse rund um Dein Hobby und wirst Seite für Seite mit Freude neue Ideen und Anregungen finden.


Der Leitfaden der Fotoschule ist zusammen mit dem beliebten Quick Guide der Fotoschule im Bundle auch als angenehm lesbares eBook erhältlich. Wie Das Buch der Fotoschule in drei grundlegenden Formaten (pdf, epub und Kindle) für so ziemlich alle Reader (auch alle Kindle-Versionen), Rechner und Smartphones. Du kannst es bequem per Download direkt auf Deinen Rechner laden, oder Dir als CD schicken lassen.

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Viel Spaß und ich freue mich auf dein Feedback,

Ralfonso

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