Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Kaufberatung - Testberichte

…  was soll ich nehmen? …

Welche Digicam ist die Beste?
Welcher Akku hält am längsten?
Welche SD-Card ist die Schnellste?

Tante Gerti sitzt wieder einmal verschüttet unter ´zig verschiedenen Testberichten unterschiedlichster Zeitungen und quält Dich damit, "doch mal im Internet zu gucken, was die da so schreiben...?"

Und was schreiben die da so?

Kaufempfehlung, Top-Produkt, Testsieger, Super-Testsieger, Empfehlung der Redaktion, Preis-Leistungs-Sieger, Referenz, Sieger, product of the year, Bester, Erster.........

Du kommst nicht wirklich weiter und nun schaust Du auch noch in der "Fotoschule Deines Vertrauens" nach und suchst hier?

Detaillierte Testberichte a la Fotozeitungen wird es in der Fotoschule auch weiterhin nicht geben.

Portugal Algarve

Aus der Fotoserie Portugal, am südwestlichsten Punkt Europas, das Meer toste unter der Brüstung, an der ich hier fotografierte, der Wind pfiff in meine Ohren und trotzdem war es angenehm warm.

Fotografiert auf Diafilm mit einer Minolta X-700 und Tokina 35-105mm / f8 1/250sec Fujifilm 50 ASA Polfilter

Ich stehe der erschlagenden Zahl von Testberichten inzwischen sehr skeptisch gegenüber. Es gab mal Zeiten, auch im Fotosektor, da wurden neu auf dem Markt erschienene Kameras und Objektive getestet und es gab eine Note. Daraus leitete sich eine Reihenfolge ab, die mit einem Testsieger mit "sehr gut" oder "hervorragend" als bestes Testergebnis begann und dann weiter mit "gut" über "durchschnittlich" bis "mangelhaft" ging. Heute gibt es in einem Test gleich mehrere Testsieger und "schlechtere" Kameras, die trotzdem als Preis-Leistungssieger eine Bestnote davontragen, nur weil sie billiger sind. Das mag ja alles auch einen gewissen Sinn ergeben, nur zu mehr Klarheit beim Kamerakauf führt das nicht.

Und ein Preis-Leistungssieger wird über seine durchschnittlichen Leistungen nach dem Kauf nicht mehr mit einem prima Preis glänzen können. Ich bin sicher, Du wirst keine Freude daran finden, immer diesen Satz sagen zu müssen, wenn Du Deine Fotos herumzeigst:

„Die sind zwar alle verrauscht und nicht so richtig scharf, aber die Kamera war dafür total günstig…“.

In den High-Tech-Verkaufsmärkten findet man herrlich bunte Kameraverpackungen die tapeziert sind mit fantastischen Testergebnis-Buttons. Alles „sehr gut“ und „hervorragend“ eben... Manchmal prangt auch nur ein „sehr gut“ für die Serviceleistung des Herstellers, was über die Leistungen des Produktes rein gar nichts aussagt (macht sich aber gut als buntes Siegel auf dem Karton).


Im Prinzip bist Du genauso schlau wie vorher auch.

Tja, wat´ nu´?

Kommst Du Dir so auch manchmal vor,
wenn Du Dir einfach “nur” was schönes Neues kaufen möchtest....?

In den Jahren zuvor hat Die Fotoschule noch eine spezielle Rubrik namens Kaufberatung ziemlich zu Beginn gehabt. Ziel war es, dass Du trotz all den neuesten Kameratests, "Bin-doch-nicht-blöd-Reklamen", "Geiz-geiler-Sonderangeboten", Aldi-Lidl-Netto-Sonder-Mittwochs-Samstags-Angeboten, Photokina- und CEBIT-Neuigkeiten, Foto-Tipps-und-Tricks-Fachzeitungen und nicht enden wollenden Bestenlisten mit undurchschaubaren Testkriterien eines findest:

ETWAS KLARHEIT!

In vier verschiedenen Testzeitungen gibt es zehn verschiedene "Beste Kameras"? Und die drei Sonderangebote Deiner großen
Hightech-Verramscher reden alle von der besten Kamera und doch ist es immer eine andere?

Im Jahr 2000 (also kurz nach dem vermeintlich größten Computercrash aller Zeiten durch den schrecklichen Wechsel von 99 auf 00, also zu Zeiten, als die Amis noch mit anderen Feind- und Angstbildern agitierten, um die Welt zu verdummen...) begann ich Die Fotoschule zu schreiben, um bei dem entstehenden Durcheinander von Digital und Analog (der gute alte Film in allen Variationen) vielleicht dem einen oder anderen Fotofan etwas weiterzuhelfen. Es gab einzelne Digitalkameras und die Entwicklung war verfolgbar.

Ich weiß nicht, wie oft ich diese Rubrik aktualisiert, der Flut innovativer Ideen im Fotobereich angepasst habe und das undurchschaubare Angebot versucht, durchschaubarer zu machen. Allen, die nun etwas enttäuscht sind, keine Testergebnisse zu finden, versuche ich mal so zu helfen:

.....rumms, da war die Rübe ab.....

.....rumms, da war die Rübe ab.....

Aus der Serie Tierportraits

Nein, diesem armen Gesellen habe ich nicht die Rübe abgeknallt.
Aber als er den Kopf so schön nach hinten drehte, um sich ausgiebig zu putzen, dachte ich: “das ist es..."
Manchmal muss man nur etwas Geduld haben, dann kommt das Glück vielleicht zufällig auch gerade vorbei.

2002 Minolta Dimage 7  Tele 200mm 1/250sec f5,6 ISO Auto AWB Auto
(ISO und AWB würde ich heute so nicht mehr einstellen)

Ich hole etwas aus, ein Beispiel:

Etwas frustriert wurden mir einige Fotos aus Berlin von diversen Sehenswürdigkeiten gezeigt, die allesamt in der Dämmerung und zur Blauen Stunde entstanden sind. Die Fotos sind verwackelt und lassen die Sehenswürdigkeiten nur erahnen. Auf meine Frage, wie die Bilder denn tatsächlich entstanden sind, kam als Antwort:

"...mit der “Best-Shot-Einstellung Langzeitbelichtung” aus dem Programm-Menü und dazu musste ich dann den Auslöser gedrückt halten und gleichzeitig scharf stellen. Hat aber nicht geblitzt...."

Ich glaube, wir sind wieder da angekommen, wo wir kameraentwicklungstechnisch schon einmal waren (gegen Ende der Einführung von Programmautomatiken im klassischen Spiegelreflex-Markt mit Filmen):

Die Motivprogrammautomatikerie geht wieder um!

Das heißt nichts anderes, als dass Du bei der (spontanen situationsbedingten) Auswahl von 30 verschiedenen Motivprogrammen entweder solange brauchst, dass Dein Motiv schon längst wieder futsch ist oder auch trotz rechtzeitig gefundenem Motivprogramm keine befriedigenden Fotos bekommst. Das liegt ganz einfach daran, dass Du immer noch etwas von den grundlegenden Regeln der Fotografie wissen musst, um gute Fotos zu erhalten. Dabei ist es gar nicht so viel, was Du verstehen solltest:

Blende, Verschlusszeit, Brennweite und Schärfe sind es lediglich
(vielleicht nimmt man noch ISO hinzu)

Alle vier spielen ineinander und bestimmen, ob Dein Foto gelingt, oder nicht. Umgekehrt heißt das aber auch: wenn Du das etwas beherrschst, brauchst Du keins der 30 Motivprogramme.

Damit sind wir wieder bei unserem Thema, den Testergebnissen.
Ist nun eine Kamera sehr gut, weil sie 30 Motivprogramme hat und eine andere nur befriedigend, weil sie lediglich drei oder sogar gar keine hat? Und wie aussagekräftig sind solche Bewertungskriterien für Dich und Deine Kaufentscheidung? Bekommt eine DSLR den Testsieg, weil sie 12 Fotos pro Sekunde schafft, Du aber am liebsten Landschaften fotografierst und Dir das eigentlich völlig egal sein kann?

Digitalkameras namhafter Hersteller (Canon, Nikon, Panasonic, Olympus, Sony etc.) die Du heute kaufen kannst, sind für Deine Fotoansprüche alle gut. Schärfeunterschiede und Belichtungstoleranzen sind lediglich unter Testbedingungen oder in 50-facher Vergrößerung auszumachen und fallen bei einem normalen Einsatz nicht auf. Keiner der namhaften Hersteller wird sich heutzutage einen Ausreißer leisten können, so ein Imageschaden kann große Firmen in den Konkurs treiben.

Hamburg Speicherstadt am Abend

Hamburg, Speicherstadt

Hier zeigt sich die Blaue Stunde im Spiegelbild des Wassers. Das Foto entstand in der Speicherstadt am Hafen in Hamburg. Ganz zufällig ist es nicht, denn ich bin schon am Vortag nachmittags hier gewesen und habe zahlreiche schöne Motive dieses besonderen Ortes entdeckt. Da mir das alles sehr gut gefiel, stellte ich mir vor, wie es wohl abends im Licht der Blauen Stunde aussehen mag. Ich hatte für meinen Hamburg-Besuch nur eine Minimalausrüstung dabei: lediglich meine Digicam, die mir aber bereits in diversen zurückliegenden Urlauben beste Dienste erwies (
Prerow, Gardasee, Venedig). Als Stativ diente eine Mauer, als Verwacklungshilfe beim Auslösen nutzte ich den Selbstauslöser und für die Belichtung bewegte ich mich im echten Langzeitbereich:

Panasonic DMC-TZ10   30 Sekunden -- f8 -- ISO100

Solche Kontrastumfänge, wie bei diesen Fotos schreien förmlich nach HDR, aber das ließ sich mit dem Aufbau (kein Stativ und somit ganz sicher leichtes Verreißen zwischen den Einzelfotos) und generell mit der “Ausrüstung” ohne RAW kaum realisieren. Trotzdem hat es der Bildsensor noch ganz gut hinbekommen, besser, als ich es erwartete.

Darum....!

......lass Dich nicht für dumm verkaufen!


Schau Dir die Kameras im Laden an.

Fühl sie.

Liegt sie bequem in DEINER Hand?

Portugal Algarve

Ebenfalls aus der Fotoserie Portugal. Hier kannst Du sehen, was es bei Alvor für wunderschöne Buchten gibt. Im Mai ist es noch nicht sehr voll, aber schon warm genug, um sich gemütlich zu sonnen und zu baden. An dieser Stelle, hoch über dem Meer bei kräftigem Wind (siehst Du am verwirbelten Gras unten am Bildrand) musste ich mein Objektiv wechseln. Damals setzte ich noch auf Festbrennweiten und schraubte gerne. Heutzutage wäre nach der Salz-Sand-Gischt eine Reinigung des Bildsensors fällig, würde ich genauso vorgehen, wie damals mit der analogen Ausrüstung...

Fotografiert auf Diafilm mit einer Minolta X-700 und Minolta 28mm-Weitwinkelobjektiv
 f22 1/125sec Fujifilm 50 ASA Polfilter

Jeder Deiner Freunde und Freundinnen wird Dir mit Sicherheit eine andere Kamera als das Nonplusultra empfehlen. In jedem Forum bekommst Du voller Überzeugung ein anderes Modell nahegelegt. Aber Du suchst Deine Kamera, vielleicht auch Deine Neue Kamera, Dein Neues Objektiv oder Dein Neues Fotozubehör.


Kennst Du das?

>>…soll ich die Nikon oder besser die Olympus kaufen, ist der Polfilter XY besser, als der von AB? Wieviel Megapixel brauche ich? Welche Speicherkarten sind die besten,
was nehme ich für einen Blitz?
Soll ich jetzt kaufen oder warten? …..<<



Aber bleiben wir mal bei Deiner Kamera:

Ist sie klein genug, wenn sie klein sein soll?
Ist sie leicht genug?
Oder ist sie zu fummelig für DEINE Hände?
Sind alle wichtigen Knöpfe auch für DEINE Hände gut zu erreichen.
Magst Du das Zoomgeräusch, oder nervt es Dich?
Kannst Du die Kamera mit dem Zubehör erweitern, das Du Dir vorstellst?


Sollte es Dich zu einer Marke hinziehen, aus welchen Gründen auch immer, spricht nichts dagegen, Dich dafür zu entscheiden. Du wirst nicht glücklich, wenn Du eine Nikon kaufst, aber tief im Herzen schon immer eine Canon haben wolltest (oder umgedreht). Und das nur, weil Dich irgendwelche Testergebnisse auf diesen Trip gebracht haben. Nach Kriterien, die Du vielleicht nie berühren wirst in Deiner Fotografie.

Kläre ab, ob Du das Zubehör nutzen kannst, was Dir vorschwebt. Dazu gehören Objektivfilter (Polfilter z.B.), Blitzanschlüsse, Multiblitzanschlüsse, Fernsteuer- und Auslösemöglichkeiten (eventuell als App per Smartphone), vielleicht WLAN, Multiframe und internes HDR, ganz sicher aber RAW. Und an dieser Stelle müsstest Du eigentlich stutzen…

Kein Ralfonso von keiner Fotoschule kann Dir sagen, dass DU ganz sicher RAW brauchst. Vielleicht hast Du absolut keine Ambitionen, Stunden vor dem Rechner zu sitzen und per Bildverarbeitungsprogrammen an Deinen Foto-Dateien rumzuschrauben? Dann brauchst Du definitiv kein RAW, auch wenn alle danach schreien. Genauso wenig kann Dir irgendwas wer auch immer empfehlen. Damit das was wird, musst Du selber ungefähr wissen, was Du willst.

Eine gewisse Hilfe und möglicherweise sogar aufschlussreicher könnten Produkt-Rezensionen für Dich sein. Andere Käufer einer bestimmten Kamera oder eines Objektivs beschreiben ihre Eindrücke und Erfahrungen damit. Oft zeigt sich in solchen Rezensionen, besonders wenn es mehrere sind, ein ganz anderes Bild, als es Testergebnisse vermuten ließen. Nun sind Rezensionen sicher auch mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, da es hier gerne zu Manipulationen kommt. Aber mit etwas Routine, kannst Du echte und falsche Kommentare schon ganz gut voneinander trennen.

Wenn Du bei dem eigenen Ausprobieren eines gewissen Wunsch-Objektives im Laden Deines Vertrauens ein lautes Zoomgeräusch wahrgenommen hast und Dich fragst, ob sowas ein K.O.-Kriterium sein könnte, werden Dir fünf Rezensionen genervter Fotofans zum Thema Lautstärke sicher weiterhelfen. Denn die Rezensenten haben Dein Wunschprodukt bereits im Einsatz. Möglicherweise ist das Kriterium Zoom-Lautstärke in diversen Zeitschriften-Tests dagegen gar kein Testpunkt gewesen.

Rialtobrücke in Venedig

Ja, es war nur eine Digicam…

und nu?

An dieser Stelle erzähle ich Dir einfach mal, was bei mir so zum Einsatz kommt:

Klassische analoge Kameras besitze ich einige, Objektive dazu ebenfalls, aber die Nutzung geht gegen Null. Ich mag die Vorzüge der Digitalfotografie und sehe inzwischen auch keine Nachteile mehr zum Film. Darum zähle ich hier kurz meine digitale „Kernausrüstung“ auf, im Grunde ist es vergleichbar mit der analogen Ausrichtung:

eine
kleine Kamera zum “dabei haben” und “große” Kameras für weiterführende Aufgaben.

Digital heißt heutzutage „leider“ auch: 

>> alles älter als 4 Wochen gilt als Steinzeittechnik… <<

DSLR:
Sony Alpha 65 SLT (Bauj. 2012)
Konica Minolta 5D (Bauj. 2006)

Sony 16-50mm
Tamron 18-270mm
Sony 50mm
Sigma 18-200mm
Tamron 150-600mm

Sony HVL-F43AM
div. weitere Blitze, Schirme, Softbox, Filter, Stative etc.

Digicam:
Panasonic Lumix DMC-TZ10 (Bauj. 2010)
Sony DSC-WX220B

iPhone 7 (Smartphone)

Wie Du sicher feststellen wirst, es ist nicht das Neueste und nicht das Geilste, was es zu kaufen gibt. Es ist in gewisser Weise meine „Pinselauswahl zur Lichtmalerei“.

Portugal Algarve

Aus der Fotoserie Portugal. Der kilometerlange Sandstrand westlich bei Alvor geht in Richtung Osten langsam in eine steinige Felsküste über. Zahllose, oft einsame Sandbuchten sind hier zu finden und werden umrahmt von großen Felsen. Das Meer spült an einzelnen Stellen weit in den Strand, eine romantische und für die Ohren sehr harmonische Szenerie.

Fotografiert auf Diafilm mit einer Minolta X-700 und Minolta 28mm-Weitwinkelobjektiv auf Fujifilm 50 ASA mit Polfilter

Wie geht’s weiter mit Deiner Kamera, abseits von Testauswertungen?

Hast Du ein gutes Gefühl bei der Kamera, dass sie Deine Digicam oder DSLR sein könnte?


Was die sagenhaften Akku-Testergebnisse angeht: lass Dich von allzu üppigen Akkulaufzeiten nicht blenden. Es ist egal, ob die Kamera 230, 290 oder 345 Fotos mit einem Akku schafft. Du brauchst auf jeden Fall einen zweiten Akku, der dann volle Power hat, wenn der andere gerade aufgibt.


Welche Speicherkarten passen in die Kamera?
Wenn Du schon welche hast (beispielsweise SD-Karten), sollte Dein neuer Fotoapparat diese auch verwenden können. Und wenn Du nicht ständig vorhast Serienaufnahmen zu fotografieren, dann muss auch die Speicherkarte nicht der teure "Testsieger" mit superschnellem internem Chip sein, denn den Vorteil wirst Du auch nicht ausnutzen.


Hat das Objektiv den gewünschten optischen (!) Zoombereich?
3-5fach an einer Digicam sollte Standard sein, mehr ist besser, nimmt aber meist auch Platz weg (Kamera wird größer). Und digitaler Zoom ist lediglich ein Verkaufsgag, denn digitalen Zoom hast Du auch im Bildverarbeitungsprogramm per Ausschnittsvergrößerung. Auch die Objektive sind heute so gut, dass Du Qualitätsunterschiede zwischen namhaften Herstellern nicht mehr sehen wirst.


Bleibt die Megapixelmanie als letzter Punkt.
24 Megapixel hören sich gut an, brauchst Du im durchschnittlichen Fotoalltag jedoch nicht.
3-5 Megapixel reichen schon für hervorragende Fotos im großen Format 13x18cm satt aus. Und trotzdem heißt es in so vielen Tests, dass eine Kamera besser ist, weil sie mehr Megapixel hat. In auffallend vielen Fällen ist es genau anders, da ist das Nachfolgemodell durch den vollgepackteren Bildsensor seinem Vorgänger in der Bildqualität unterlegen (Thema Rauschverhalten und Auflösung). Viel besser und ein Kriterium, das Dich aufmerksam werden lassen sollte, ist die Weiterentwicklung der Sensorfläche (Vergrößerung) bei gleich großer Pixelzahl. Dadurch erreicht die Kamera fast immer deutlich bessere Ergebnisse, als der Vorgänger. Du siehst, auch in diesem Teilbereich ist das Prädikat „sehr gut“ für die größte Megapixel-Zahl real möglicherweise ein „mangelhaft“ und die Investition des Herstellers in größere rauschärmere Bildsensoren findet dagegen in dem Kameratest gar keine Beachtung.




Soviel zum Thema >> Testberichte in der Fotoschule <<.

Die Fotoschule wird keine Kameratests durchführen, wird Dich aber bei der Suche nach Deinem perfekten Handwerkszeug zur Lichtmalerei nicht im Regen stehen lassen. Es gibt so viele und wichtigere Dinge bei der Auswahl Deiner Kamera (-Ausrüstung) zu beachten, als 5*-Aufkleberchen.

Am Weststrand

Solche Fotos gelingen Dir im Prinzip mit jeder Kamera, die Du heute im Laden kaufen kannst (auch wenn es kaum noch “Läden” gibt). Landschaften im Sonnenschein beherrschen selbst die Smartphones der höheren Klassen auf Digicam-Niveau. Die Fotoschule hat eine spezielle Rubrik namens „Der Einfluss der Kamera“ hinterlegt, in der ein Vergleich der unterschiedlichen Systeme gemacht wird. Hier kannst Du raten, welches Bild mit welcher Kamera entstand, es kamen Smartphones, Digicams, Travel-Zoom-Kameras und DSLR zum Einsatz.

Bist Du vielleicht noch gar nicht so weit und weißt im Grunde nicht mal, was Du Dir überhaupt holen sollst, zählt wieder Dein fotografisches Interesse.


Typ 1:

Wenn Du Tante Gerti einmal im Jahr am Strand im Häkel-Bikini und danach frühestens wieder grinsend vor dem Tannenbaum fotografierst, die Kamera also eher in der Schublade liegen wird, solltest Du nach einer Digicam mit 3 – 6 Megapixel, 3-fach Zoom (echtes, nicht digital), Standard-Akkus und SD- Card schauen. Du kannst hier eher den niedrigeren Preis entscheiden lassen, denn die Größe der Kamera (je kleiner bei gleicher Leistung, umso teurer) ist nicht so entscheidend; Du trägst die Kamera eher selten als festen Begleiter bei Dir und nimmst sie bewusst zur Hand, um mal ein Foto zu machen.

3 Megapixel (ja, ist ernst gemeint, auch wenn der Standard inzwischen 16 oder 24 Megapixel ist...) sorgen für eine vernünftige Qualität bei Fotoprints in 10x15 cm und das Zoom hilft Dir, Tante Gerti mal etwas “heranzuholen”.
Diese Kamera hat noch genug Reserven, falls Du Dich irgendwann doch etwas mehr mit dem Thema Fotografie beschäftigen solltest (was nach meinen Erfahrungen übrigens fast chronisch und umgehend mit dem Erwerb einer Digicam folgt…..)

Jedes “Mehr” an Kamera brauchst Du nicht. Es stellt sich eher die Frage, ob Du nicht beim nächsten "Zwei-Jahres-Smartphonewechsel" ein Modell mit Top-Kamera erwirbst, Dir noch eine gute Foto-App zur manuellen Steuerung zulegst (z.B. Camera+ bei IOS oder Camera FV-5 bei Android) und stattdessen das Smartphone als Kamera nutzt. Mit der Einschränkung des optischen Zooms wirst Du damit alles fotografieren können, was sich für Dich so ergibt.





Typ 2:

Hast Du dagegen bisher bereits mit einer besser ausgestatteten analogen Kompaktkamera fotografiert und / oder generell öfters Lust daran, Deine Umwelt im Sucher zu betrachten, solltest Du Dich nach folgender Kamera umschauen:

-- ca. 8 Megapixel – 3 bis 5-fach Zoom (besser mehr) -- kurze Auslöseverzögerung (0,1 sec. <-- wenn nichts angegeben wird, Finger weg!) -- leistungsfähiger Akku (je nach System gleich Zweitakku kaufen <--- es mangelt eher an Strom, als an Speicherplatz) -- SD-Cards (am besten gleich eine größere mitkaufen) – wenn´s das Geld zulässt, möglichst kleines Modell kaufen (je eher hast Du sie ständig dabei…) -- helles gut auflösendes Display in Dir gut erscheinender Größe -- möglichst einen echten Sucher -- Stativgewinde und ein kleines Tisch-Klemm-Stativ -- Markenware (hört sich doof an, aber ich glaube immer noch an Qualitätsstandards namhafter Hersteller wie Nikon, Olympus oder Canon und bin bei Yokofutsi Rapid trotz verlockender Ausstattungsmerkmalen eher skeptisch)

Digicams in dieser Qualitätsstufe haben gewissermaßen standardmäßig so ziemlich alle Programmautomatiken, Blitzprogramme (und einen Blitz), Bildersequenzen, HDR, Panorama, Selbstauslöser usw., darum erwähne ich sie nicht extra. Travel-Zoom-Kameras könnten für Dich ebenso interessant sein, wie etwas größere Kameras, die schon in den Bridge-Bereich gehen.

Um alles aus Deinen digitalen Bildern rauszuholen, solltest Du möglichst einen Rechner, die Motivation Bilder nachzubearbeiten und entsprechende Grundkenntnisse (im Gebiet des Rechners) besitzen. Ein Bildprogramm gibt Dir ungeahnte Möglichkeiten, Dich fototechnisch zu entfalten und wird Dir doppelte Freude an Deiner Kamera und Deinen Fotos bescheren.

In den Schwerter Ruhrwiesen

Schwarzweißbilder gelingen Dir übrigens mit jeder Digitalkamera, da Du die Umwandlung des ursprünglich ganz normal in Farbe fotografierten Bild später am heimischen Rechner vornimmst. Damals musstest Du Dich durch die Wahl des eingelegten Films (Schwarzweiß oder Farbe) schon vor dem Foto-Shooting entscheiden, was für Fotos entstehen sollen.

1982 (also uralt) Minolta SRT 50mm Standard-Objektiv f16 1/60sec.
Ilford-Film 400 ASA gepusht auf 1600

Typ 3:

Solltest Du bisher zur Gruppe der ambitionierteren Spiegelreflexkamera-Fotofans gehören, kannst Du sicher die Auswahl Deiner zukünftigen digitalen SLR selbst am besten beurteilen. Deine Digitale sollte mindestens das bieten, was Du bisher genutzt hast. Jeder Abstrich wird Dich über kurz oder lang neu kaufen lassen; spätestens dann wird Dein vermeintliches Sparen unterm Strich durch den Zweitkauf eine teure Fehlentscheidung. Wenn Du Dir die aktuellen DSLR´s aber mal genau anschaust, wirst Du schnell entdecken, dass im Prinzip jedes Modell schon mehr bietet, als Deine analoge SLR.

DSLR´s gibt es inzwischen in sehr unterschiedlichen Versionen. Angefangen hat es mit den APS-C DSLR, die einen ungefähr halb so großen Sensor haben, wie die Vollformatkameras. Letztere haben dasselbe Format, wie der einstige Negativfilm (24x36mm). Preislich sind die Vollformatkameras noch teurer, als die APS-C Kameras, allerdings schrumpft der Unterschied rapide. Ob es unbedingt eine Vollformat-Kamera sein muss, hängt von Deinem Geldbeutel und von Deinem inneren Wunsch ab. Qualitativ stehen die APS-C DSLR nicht automatisch hinter den Vollformaten. Näheres findest Du in der Rubrik DSLR. Vielmehr herrscht bei vielen Fotofans aus dem analogen Sektor der Wunsch, die alten Objektive und das Zubehör weiternutzen zu können.
Bei manchen Herstellern ist das theoretisch möglich, da die Objektive zumindest passen und Kamerafunktionen übertragen (mal mehr, mal weniger).

Wenn Du z.B. ein Canon-, Nikon oder Olympus-System besitzt, ginge es. Beachte unbedingt die Angaben der Hersteller zur Verwendung der bisherigen Objektive, nicht alle Objektive harmonieren von ihrer Abbildungsleistung mit den neuen Digitalbodys. Generell benötigen die Bildsensoren deutlich hochwertiger geschliffene und veredelte Linsen, als der gute alte Film. So fallen Objektivschwächen bei analogen SLR´s nicht auf, bei der DSLR aber sehr wohl. Oft hilft es, einfach ein paar Testfotos zu machen und zu schauen, wie sich das alte Objektiv an der digitalen SLR macht. Fallen Lichtsäume auf, die meistens im Randbereich entstehen, solltest Du auf spezielle Objektive für DSLR´s umsteigen. Mit den heutigen Anforderungen an das Objektiv selektieren die aktuellen Bildsensoren leider fast alle analogen Objektive zum alten Eisen. Ein sehr gutes Objektiv an Deiner analogen SLR wird somit im Idealfall ein durchschnittliches Objektiv an der neuen DSLR.

“Versuch macht klug...” ;-))

Inzwischen empfehle ich solche Rettungsaktionen alter Objektive nicht mehr, denn die beste Qualität lockst Du aus Deiner neuen Kamera nur mit den passenden, digital optimierten und abgestimmten Objektiven raus. Wenn Du nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung hast, bringt es oft mehr, lieber in bessere Objektive, als in ein teureres Gehäuse zu investieren. Wenn Du komplett neu einsteigst im DSLR-Segment und kein Systemzubehör eines bestimmten Herstellers hortest, solltest Du Dich allen Systemen jedes Herstellers gegenüber offen zeigen und das Modell kaufen, das am besten zu Dir passt (Knöpfe, Bedienbarkeit, Größe, Haptik, Ausstattung etc.).

Goeteborg Schaerengarten

Im Göteborger Schärengarten bei der Einfahrt zum Hafen. Fotografiert von der AIDAluna während der
Skandinavien-Kreuzfahrt. Zum Einsatz kam Sony Alpha A65, Tele 300mm f8 1/250sec. ISO 200 AWB aus, stattdessen auf Sonnenlicht

Neben der kleinen Digicam (einfach bis sehr anspruchsvoll) und dem DSLR-System bleibt Dir noch der Umstieg (bzw. Einstieg) auf ein hochwertiges neues Kamerasystem mit einem festen verbauten Zoom. Kameras in diesem Bereich mit einem deutlich größeren Gehäuse, teils einer DSLR mit Objektiv sehr ähnlich, werden Bridge- oder Prosumer-Kameras genannt. Panasonic, Olympus, Sony und Canon bieten tolle Brennweitenbereiche (24-1200mm) in einem Gehäuse an, dass auch für engagiertere Fotofans keine Engpässe entstehen (es muss nicht zwangsläufig negativ sein, wenn man das Objektiv nicht wechseln kann...).

Die optische Leistung der Zooms ist genial, die Ergebnisse sind von DSLR-Bildern nicht zu unterscheiden. Die Bridge-Kameras tragen meistens alles in sich, was technisch aktuell möglich ist (WLAN, GPS, HDR, RAW, ND-Filter usw.). Zudem sind die Komponenten auch softwareseitig optimiert (z.B. Objektivkorrekturen, die ohne Dein Zutun Bild für Bild Objektivfehler ausgleichen).

Leider haben die meisten Kameras in diesem Segment kleine Bildsensoren und erzeugen somit systembedingt Fotos mit großen Schärfentiefen. Wenn Du Deine Bilder kreativ gestalten möchtest und dafür die Möglichkeiten der Schärfentiefen-Staffelung nutzen willst, schränkt Dich dieses Verhalten im Vergleich zur DSLR deutlich ein. Ein Portrait richtig vom Hintergrund durch eine Schärfe/Unschärfe-Verteilung freizustellen, ist mit diesem Kamerasystem nur schwer möglich. Allerdings, da solltest Du dann gegebenenfalls drauf achten, wenn das Thema Schärfentiefe ein Kriterium für Dich ist, gibt es auch hier Kameras mit etwas größeren Sensoren. Die sind zwar meistens ein paar Taler teurer und Du musst Dein Geldschächtelchen etwas weiter aufklappen, dafür brauchst Du Dich auch nicht permanent zu ärgern und letztlich noch mal kaufen. Günstiger als eine DSLR plus entsprechende Objektive, ist diese Alternative allemal.

Wenn Du jedoch mit dem Gedanken spielst, Deine Kamera um zahlreiches Zubehör zu erweitern, dann lass besser die Finger von diesem System.

Viele Fotofans liebäugeln mit einer Systemkamera, die es seit einigen Jahren von vielen Herstellern als modische, kleinere und leichtere Alternative zum DSLR-System gibt. Zur Systemkamera findest Du
HIER detaillierte Infos.
 
Die darin zu findenden Bildsensoren und die Technik darin generell, stammt aus den DSLR und ist oft identisch. Somit ist auch die Qualität der Fotos identisch. Systemkameras, wie auch spiegellose Kameras, gibt es als APS-C oder im Vollformat. Für fast alle Kameras benötigst Du jedoch speziell abgestimmte Objektive. Da es im Drittanbieter-Angebot (Tamron, Sigma...) hierfür deutlich weniger Objektive gibt, ist der Preis der originalen Objektive entsprechend höher, als im DSLR-Bereich (der fehlende Wettbewerb macht´s möglich).



Aber wer sagt denn überhaupt, dass Du bei Deiner Kamerawahl auf´s Geld gucken musst...? Auch das ist eine Deiner persönlichen Vorgaben und danach solltest Du handeln. Leute kaufen auch iPhones für über 1000€, obwohl es günstige Smartphones anderer Hersteller gibt. Denen brauchst Du mit dem Thema "Geld" als Argument auch nicht zu kommen.

Am Hafen in Oslo

Im Hafengebiet von Oslo, entdeckt während der Skandinavien-Kreuzfahrt.
Fotografiert mit dem iPhone 7, die große Kamera steckte im Rucksack unter der Jacke und darauf lag noch die Wasserflasche...

f1,8   ISO 20   1/2227 sec.  und dem leider fest vorgegebenem Objektiv 28mm

In vielen weiteren Rubriken der Fotoschule habe ich Beispiele dafür untergebracht, was Du brauchst und was Du Dir vielleicht sparen kannst. Nutze diese Hinweise ebenfalls für Deine Entscheidungsfindung. Dass Du heute förmlich erschlagen wirst von der Kameravielfalt hat einen recht langen Weg über die letzten Jahre seit ca. 1998 genommen. Nachdem die Fotoindustrie und Kamerahersteller Mitte der 90er-Jahre an einem Punkt ankamen, dass es so schien, die Kameras haben alles, was man überhaupt noch brauchen könnte (Programmautomatiken, Blitzautomatiken, Autofokus...) fragte man sich: was soll noch an neuen Modellen kommen, die wirklich was Neues bringen? So etwas Neues, dass einen Fotofan auch dazu bringt, zu kaufen. Die Umsatzzahlen stagnierten, gingen bei dem einen oder anderen Kamerahersteller auch deutlich zurück. Jeder Fotofan, jeder Haushalt hatte eine gute Kamera und keinen Grund, noch eine weitere zu kaufen, oder eine noch bessere.

Tja, dann kam ausgerechnet aus dem Lager der bisher milde belächelten Computer-Freaks die Idee, Bilder in Bildpünktchen zu speichern. Einzelne Hersteller wagten den Sprung in diesen lukrativen Markt, andere pennten.

Wie es heute aussieht, brauche ich Dir nicht zu sagen.

Pfiffige Medienprofis haben im Verlauf der Jahre ein Bild etabliert, dass Du ohne eine Digitalkamera gar nicht mehr fotografieren kannst. Es gab auch echte Stilblüten: Du solltest Deine kleine digitale Kamera möglichst als modisches Dings Bums an einem Kettchen am Hals tragen, quasi als Modeschmuck. In rosa, knallrot, türkis oder wie auch immer.

Und dem schon vom Computer bekannten Trend folgend, wurde darauf gebaut, den dummen Verbrauchern zu suggerieren, dass man immer mehr Megapixel braucht, um mithalten zu können. Sie haben es geschafft, dass Leute den festen Glauben hatten, eine Digitalkamera haben zu müssen, die schon vorher mit den analogen Kameras keinen Bock hatten zu fotografieren.

Nimm Deine Tante Gerti.

Technisch ein Totalausfall (und nicht nur technisch....), kein Plan vom Computer, kein Feeling für fototechnische Zusammenhänge, kein fotografisches Auge...... und sie macht Dich kolone mit diesem schon zwanghaften Gedanken, dass sie unbedingt eine Digitalkamera braucht!

Weißt Du was?

Genau das!

Nichts Besseres hätte der Fotoindustrie passieren können, als so ein Denken. So ließen und lassen sich Digitalkameras zuhauf verticken und sie verschwinden nach kurzer Zeit in den Wohnzimmerschränken...., weil doch zu viele Knöppe dran sind...

Schade.

Denn so einfach war es noch nie, Fotos fast ohne Nebenkosten zu schießen. So viele Du willst und in Echtzeit, mit Sofortanguck-Möglichkeit. Lass Dich nicht verarschen; ein Slogan der Hightech-Discounter, aber so wahr.

Fall nicht drauf rein.

Was Dir da oft untergejubelt wird als “must have” ist in den allermeisten Fällen weit an dem vorbei, was Du brauchst.

Es ist nicht Dein "must have".

Im Vigelandpark Oslos

Auch auf der Skandinavien-Kreuzfahrt.
Entdeckt im Vigeland-Park Oslos.

Panasonic DMC-TZ10  f4,2  1/250 sec.  ISO 80m Tele 85mm

Aktuell läuft das verstärkt so im Smartphone-Sektor. Viele Smartphone-Hersteller definieren ihre neuen Modelle gefühlt nur noch über die sagenhafte Kamera im neuen Gerät. Die Ernüchterung lässt auch hier nicht lange auf sich warten. Spätestens bei Deinen ersten Fotos in der Dämmerung oder zur Blauen Stunde. Die Fotoschule hat sich des Themas extra mit einer eigenen Rubrik angenommen, um Dir einfache Wege zu perfekten Langzeitbelichtungen aufzuzeigen. Bei Interesse folge einfach dem Link per Klick HIER.




Gibt es alternative Wege, um die richtige und testmäßig perfekte Kamera zu finden?

Zur testmäßig perfekten Kamera konntest Du inzwischen schon einiges lesen, aber alternative Wege gibt es in der Tat.

Als erstes ist da Dein Fotofreund (ja, ja, Deine Fotofreundin...) im echten Leben, der mit seiner Kamera sicher einige Erfahrungen gesammelt hat. Vielleicht darfst Du seine Kamera einmal ausprobieren, in die Hand nehmen und fühlen, ob nicht nur der Verschluss Klick macht. Möglicherweise spürst Du sofort, die will ich haben! Oder das genaue Gegenteil, die ist ja grottig anzufassen und die ganzen Knöppe und überhaupt.

Bei vielen Festen, städtischen Veranstaltungen oder im Urlaubsort (selbst während der AIDAKreuzfahrt) kannst Du für kleines Geld, gegen Pfand oder sogar umsonst eine Kamera mieten. In der Regel musst Du selber eine Speicherkarte dabei haben oder kaufen und kannst mit der Kamera auf große Foto-Tour gehen. So ein Intensiveinsatz über mehrere Stunden zeigt sehr deutlich, ob ihr zusammenpasst. Das sind nicht nur die erzielten Fotos, sondern ist auch Deine Beziehung zur Kamera.

In letzter Zeit bin ich über Inserate von Fotohändlern gestolpert, die eine Art Kamera-Leasing anbieten. Hier zahlst Du für die Nutzung Miete, für das Gehäuse und jedes Objektiv und Zubehörteil, das Du nutzen möchtest. Nach dem Zeitraum, der eher länger ausgelegt ist, als tageweise wie im oberen Beispiel, gibst Du die Kamera zurück. Einerseits kannst Du so eine Kamera sehr genau kennenlernen, oder auch ganz auf dieses Nutzungs-Modell setzen. Schränkt sich Deine Fotoaktivität über ein Jahr gesehen auf wenige Wochen während Deiner Urlaubsreisen ein, dann kann sich so eine Miete durchaus rechnen.

Du mietest die Ausrüstung für die Zeit, in der Du sie brauchst und zahlst im Grunde nur die Abnutzung. Hinzu kommt die Möglichkeit, immer mit den neuesten Modellen fotografieren zu können, ohne ständig neu zu kaufen. Ob Du so allerdings fotografische Sicherheit aufbaust, sei dahin gestellt. Ich sehe so ein Verkaufs-Modell eher als eine Möglichkeit für Fotofans, die schon genau wissen, was fotografisch geht.

Diese Mietmöglichkeit, ob nur kurzfristig für einzelne Tage oder Stunden, oder über einen längeren Zeitraum, ist auch eine sehr gute Möglichkeit, um Dich über Dein passendes neues Objektiv zu informieren. Oft wird Die Fotoschule von Fotofans mit recht neuer DSLR (und nur einem Objektiv) gefragt:

“Hallo Ralf, darf ich dich mal um Rat fragen? Ich möchte mir ein Tele-Zoom kaufen und schwanke zwischen den beiden:
Sigma Contemporary 5.0-6.3/150-600mm DG OS HSM und Canon EF 100-400 mm 4.5-5.6 L IS USM
Welches würdest du bevorzugen.
LG”

Der Wunsch nach einem Teleobjektiv “mit ordentlich Tele” steht meistens als Erstes auf der Wunschliste zur Erweiterung der DSLR. Dabei ist bei vielen Fotofans ein Hang zum “Super-Tele” auszumachen. Dagegen spricht im Grunde nichts, wenn Du Dir über die Nachteile solcher extremen Brennweiten im Klaren bist. Dazu gehört die relative Lichtschwäche und das relativ hohe Gewicht, von den Ausmaßen mal abgesehen. 600mm wirst Du nur auf dem Stativ anwenden können, oft ist das noch gar kein Bestandteil der Ausrüstung. Hinzu kommt der vermutlich seltene Einsatz im Bereich um 600mm. So ein Kauf kann Dich ordentlich frustrieren, denn das Objektiv wird vermutlich meistens zu Hause bleiben. Die stürmische Anfangszeit mit dem Neuen mal abgesehen.

Um hier Klarheit zu bekommen, welches Objektiv die für Dich bessere Wahl ist, bietet sich auch das Mietmodell an. So kannst Du Dich selber davon überzeugen, ob so ein Objektiv zu Dir passt. Natürlich kann dabei herauskommen, dass die 600mm genau die richtige Wahl ist. Oder eben nicht.

Vorsicht im Slipbereich

Nicht vergessen, im Slipbereich immer schön vorsichtig sein...
1983  Minolta SRT-MCII   100 mm Tele  Kodachrome Film

Und zur Gretchen-Frage, die ich auch in anderen Rubriken bereits besprochen habe:

"Soll ich mir direkt eine DSLR kaufen, oder lieber erst eine einfachere Kamera?"
 
Du machst nichts falsch, wenn Du Dir direkt eine DSLR als Erstkamera zulegst. Überlege, ob Du richtig einsteigen willst in das Thema Fotografie, oder ob Du nur mal gute Fotos haben willst. Für "nur mal gute Fotos" wird eine Digicam schon allein wegen der Abmessungen und einfacheren Bedienung die bessere Wahl sein. Eine DSLR setzt zumindest Grundkenntnisse in der Fotografie voraus, um gute Fotos zu erhalten. Das erfordert demnach ein gewisses Interesse an der ganzen Sache namens Fotografie.

Der Preis ist kein typisches Kriterium für gut oder schlecht. Selbst DSLR im untersten Preissegment liefern eine gute Bildqualität und sind durch Zubehör ausbaufähig. Viele schlechte Testergebnisse in einzelnen Kriterien sind im Normalfall gar nicht sichtbar, fehlende Ausstattungsdetails für Dich möglicherweise nicht zwingend erforderlich.






 Und was ist die abschließende Empfehlung der Fotoschule?

Du hast es den ganzen zurückliegenden Seiten entnehmen können, im Grunde zählt das, was Du Dir fotografisch vorstellst oder vorstellen kannst. Viele angehende Fotofans wissen aber nicht, was sie irgendwann mal fotografieren wollen und stehen alledem recht unsicher und ratlos gegenüber. Häufig höre ich solche Antworten auf meine Frage, was es denn sein könnte:

"Na ja, was man so fotografiert. Im Urlaub, oder Landschaften. Vielleicht Blumen oder sowas, bestimmt aber auf Feiern und die Familie. Und den Hund, oder in der Stadt. Den Freund, die Freundin, auf jeden Fall für die Kinder. Und ich will was ranholen können, was weit weg ist. Mit der ganzen Technik, das verstehe ich nicht wirklich. Am liebsten eine Kamera, mit der alles geht. Und nicht so kompliziert."

Das macht es nicht einfacher, denn das ist im Grunde "Handy-Knipsen" nur in etwas besser mit Tele. Was ich aber auch (fast immer) erfahre, ist das "Mehr-wollen" nach einer gewissen Anfangszeit des fotografischen Ausprobierens. War der Ratschlag zu einer
Bridge-Kamera oder gut ausgestatteten Digicam vor einigen Monat gefühlt die richtige Empfehlung, entpuppt sie sich im Laufe der Entwicklung dann doch als Sackgasse. Es folgt der nächste Schritt des Fotofans und der heißt dann: DSLR. Oder auch Systemkamera, DSLM, SLT, wie auch immer. Auf jeden Fall eine Kamera, die Dir alle Möglichkeiten offen lässt, weiteres spezielles Zubehör damit zu nutzen. Allen voran sind das Objektive, häufig verschiedene Filter (Polfilter, Graufilter) und ein von der Kamera separat zu steuernder Systemblitz. Die hochwertige Bridge-Kamera hat dann komplett ausgedient und taugt aufgrund ihrer Abmessungen noch nicht mal mehr als praktische Zweitkamera zum Dabeihaben in DSLR-losen Zeiten.

Sprich, ein Fehlkauf.
Letztlich.

AIDAluna in Oslo

AIDAluna im Hafen von Oslo 2018
Panasonic DMC-TZ10  f3,3  1/4 sec.  ISO 400  25mm Brennweite  Weißausgleich Sonnenlicht

Die Fotoschule empfiehlt Dir daher folgendes:

wenn Du Dir nicht vorstellen kannst, den ganzen Wust um Blende, Verschlusszeiten etc. lernen und anwenden zu wollen, weil Du Dich dafür einfach nicht interessierst oder Dir die Motivation und Zeit fehlt, dann investiere in eine handliche Travel-Zoom-Kamera. Passt es finanziell, nimm eine mit größerem Sensor. Die wird Dir automatisch zu guten Fotos ohne großes technisches Verständnis verhelfen. Und vermutlich für Dich ewig ausreichen und Dir schönste Fotos garantieren. Das alles, ohne Dich tragetechnisch nennenswert einzuschränken. Sollte es dennoch irgendwann mehr werden, kannst Du die Kamera als hervorragende Zweitkamera weiter nutzen.

Wenn Du aber das Medium Fotografie interessant findest, es sogar Dein Hobby werden könnte oder soll und Du einfach mehr erreichen willst, als Touch-Fotos vom Smartphone, dann entscheide Dich für ein ausbaufähiges Kamerasystem. Ich würde nach wie vor eine DSLR wählen. Es muss kein Vollformat sein und auch nicht die Neuerscheinung des Jahres. In jüngster Zeit greifen immer mehr Einsteiger zur Systemkamera. Wenn Dir das System zusagt, warum nicht? Es ist ebenfalls erweiterbar und kann sich Deiner Entwicklung anpassen. Zu Beginn brauchst Du keinen Objektiv-Fuhrpark, starte mit dem im Kit angebotenen Objektiv oder besser noch, hol Dir ein Reise-Zoom zum Kamera-Body. Finde Dich dann erstmal in der Fotografie zurecht. Übe, mach Dich schlau, setze Deine Ideen um und werde besser. Dann wirst Du genau wissen, was Deine nächste Investition in Sachen Zubehör sein wird.

Und nein, ich bin nicht der Meinung, alle DSLR sind gleich gut und man bemerkt keinen Unterschied zwischen der 300€-Kamera und der 2700€ teureren Variante. Richtig gute, schnelle, hochauflösende und rauscharme Kameras kosten Geld. Lichtstarke und superscharfe Objektive oft noch mehr, als die Kamera. Höchste Qualität kostet. Nicht nur im Fotobereich. Die Ratschläge der Fotoschule zu billigeren Varianten beinhaltet die Tatsache, dass Du Dich schon intensiv mit der Fotografie beschäftigen musst, um diese Unterschiede überhaupt zu sehen und vor allen Dingen für Dich qualitätssteigernd verwerten zu können. Wenn Du die Kamera nicht richtig bedienen kannst, nützen Dir alle Reserven und Finessen nichts. Oft gelangst Du nie an die Grenzen preiswerterer DSLR mit Deiner Fotografie, demnach würde sich die höhere Investition in eine Highend-DSLR nie auszahlen. Ist das Thema Geld für Dich keins (hatte ich bereits erwähnt), hol Dir eine teurere Kameraausrüstung. Falsch machst Du damit sicher nichts.

Viele spezielle Motivsituationen sind nur mit einer DSLR und dem entsprechenden Zubehör zu meistern. Die Empfehlungen der Fotoschule, eine Digicam oder sogar ein Smartphone zu nutzen, beschäftigen sich dagegen eher mit Standards in der Fotografie. Die bedürfen eben keiner Sonderausstattung und sind mit allen Kamerasystemen zu bewältigen. Dazu zählt der Großteil während des Urlaubs, die Landschaftsfotografie, während Feiern, beim Schützenumzug und die alltäglichen Pics für Instagram und Facebook. Je komplexer Dein Kamerasystem ist, umso teurer wird es normalerweise und umso komplexer sind auch die Motivsituationen, die Du damit beherrschst.


Im Zweifel greif zur DSLR.

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