Typische Fehler

...wer alles ist, kann nichts mehr werden....

Du springst gerne mit Wucht ins Fettnäpfchen?
Intuitiv machst Du treffsicher all das falsch, was man überhaupt falsch machen kann?
Und obendrein bist Du in soooo vielen Punkten total unsicher; mal rein fotografisch gesehen?

Du bist nicht allein!

Und all die perfekten Fotografen, die Dich umgeben und belächeln, genau die, auch dann wenn sie gerne was ganz anderes darstellen, sie standen auch mal an; in der Reihe vor dem Fettnäpfchen und sprangen hinein. Leider vergessen das viele mit der Zeit, aus Angst, man würde ihnen ihr heutiges Können absprechen, wenn sie zu ihren anfänglichen Fehlern stehen…
Schade.
Und schwach.

Lass Dich nicht entmutigen, ist alles ganz normal auf dem Kameradisplay nicht das zu sehen, was man sich erhoffte. Mach Deine Fehler, aber lerne daraus und mach es besser. Wenn Du weißt, was Du falsch gemacht hast, weißt wie Du es stattdessen richtig machst und dann auf dem Display dieselben Fehler entdeckst… dann denk mal drüber nach...

Die Fotoschule zeigt Dir in dieser Rubrik (hieß in den Anfangsjahren übrigens >> Top 14 Fehler <<) einige typische Fehler und ihre Lösungen. Das sind nicht unbedingt Anfängerfehler und für die Lösungen mag es auch andere Wege geben (das ist ja das Schöne an der Fotografie).

Die Reihenfolge der Auflistung geht “fotoschultypisch” nicht nach Wertigkeit, sondern einfach so nach Lust und Laune...
Die hinterlegten ergänzenden Links führen zu den passenden Rubriken der Fotoschule und halten sehr viel detailliertere Tipps zum jeweiligen Thema für Dich bereit.

Vernachlässigter Weißabgleich

Flaue Farben bis hin zu Farbstichen trüben Dein Bild?
Sonnenuntergänge wirken wenig verzaubernd und Deine Fotos der Wiesen am nahen Brockenscheider Wald sind fade und verblaut?

AWB gefiltert

Das obere Bild des Sonnenunterganges in Zingst an der Ostsee entstand mit eingeschalteten AWB (automatischer Weißabgleich). Die Kameraelektronik hat den für Sonnenuntergänge typischen rot-orangefarbenen Farbstich perfekt herausgefiltert und eine neutrale Farbtemperatur im Bild umgesetzt. Leider hat die Kameraelektronik damit auch das Bild kaputt gefiltert, denn es fehlt jegliche Sonnenuntergangs-Stimmung. Im Bild unten habe ich den Weißabgleich auf “Sonnenlicht” fest eingestellt. Hier bleibt die warme Farbtemperatur des Motivs voll erhalten. Genau genommen ist das Bild natürlich farbstichig, deutlich rot-orange. In manchen Motivsituationen ist der Farbstich aber eben notwendig, denn er ist ein Hauptkriterium des Bildes.

AWB aus, stattdessen auf sonnig eingestellt

Deine Digitale hat etwas ganz entscheidend anderes, als Deine gute alte analoge Spiegelreflexkamera:

den Weißabgleich.

Die Digitalkamera filtert die
Farbtemperatur automatisch nach Programmvorgaben und gemessenem Licht. Solange das in den vorgegebenen Bereichen stattfindet, merkst Du wenig davon. Meistens passt das Ergebnis auch perfekt, oft genug macht Deine Digitale aber leider nur Murks. Ganz nebenbei gibt es zahlreiche Lichtsituationen im Motiv, bei denen der automatisch erkannte Farbstich sehrwohl von Dir gewollt ist (Sonnenuntergang, romantische Abendstimmung etc.).
Den Weißabgleich kannst Du bei den meisten Kameras manuell steuern (selbst bei vielen einfachen Digicams, zum Teil auch bei Smartphones).

Ich habe bei meinen Digitalcameras den
Weißabgleich generell auf “Sonne” eingestellt. Das entspricht dem “Sehen” von Farbnegativfilmen oder Diafilmen und schon erscheinen Digitalfotos im gewohnten Bild; wohlgemerkt mit zu roter Abstimmung bei Sonnenuntergängen und manchmal zu warmer Darstellung von Landschaften...
Aber mir gefällt´s, weil ich meine Fotos so kenne und meine Umwelt in gewisser Art und Weise real auch so sehe. Wenn das Motiv es erfordert, korrigiere ich die Weißbalance manuell. Natürlich arbeite ich auch manchmal mit dem AWB, schaue dann aber sehr genau hin, was meine Kamera für Ideen entwickelt.

Was, wenn es schon passiert ist?

Du hast das Foto der Fotos auf der Speicherkarte und kannst es so nie wieder fotografieren. Aber es ist blaustichig anstatt neutral weiß…

Dir bleibt auf jeden Fall das nachträgliche Filtern und Korrigieren im Digitalen Fotolabor (an Deinem Blechotto). Farbstichige und falsch gefilterte Fotos sind eher noch das kleine Übel in der Riege fotografischer Katastrophen und lassen sich recht einfach
korrigieren. Das gelingt mit RAW-Dateien deutlich besser, als mit JPG´s.

Tipps für Winterlandschaften findest Du per Klick
Aus meiner Serie Winterlandschaften

Links hat die Canon Powershot leider zuviel weiß gesehen und den Weißabgleich automatisch versemmelt. Ein für schneebedeckte Winterlandschaften typischer Blaustich verdirbt das Bild. Rechts siehst Du das am Blechotto korrigierte Foto.

Die Welt ist aus den Angeln, das Meer läuft aus

Einer der häufigsten Fehler vom Newbie bis zur alten Häsin ist das schiefe Ausrichten der Kamera. Natürlich kann das gewollt sein, das kann auch bildgestaltend einen Mehrwert bringen, das kann alles sein. Besonders in Ausreden.
In der Realität ist die Ursache deutlich profaner: Du hast nicht richtig darauf geachtet. Je nach Motiv mag es wirklich gar nicht auffallen, wenn jedoch der Horizont ins Spiel kommt, vielleicht sogar noch im Zusammenspiel mit einem schönen Meer, dann lässt er sich nicht mehr verbergen:

Der schiefe Horizont.

Ich gebe zu, die Natur ist ja auch manchmal echt gemein. Auch mir passiert das immer wieder mal, letztens noch an meinem Lieblingsstrand, dem Weststrand am Darß bei Prerow. Und das aus einem ganz simplen Grund: ich bin entlang der Wellen gewandert und der Strand war auf dem ganzen Weg schräg zum Wasser abfallend. Irgendwann bemerkt man das selber nicht mehr und richtet die Kamera dann so aus, wie es der Gleichgewichtssinn mit dem Körper versucht. Ein genauer Blick durch den Sucher, in dem ich extra für solche Fehler ein Gitterkreuz standardmäßig eingeblendet habe, hätte es gezeigt: die Ostsee läuft rechts aus. Der Indikator, den die A65 im Sucher anbietet, wird rot geblinkt haben. Aber Ralfonso hat nur seine Motividee im Kopf und ärgert sich erst nachher…

Am Weststrand in Prerow

Also:
Kamera gerade halten. Parallel zum Horizont, parallel zu Hauswänden, parallel zu bildbestimmenden Linien im Bild. Das gilt besonders für Linien, die der Betrachter kennt. Das ist immer der Horizont (am Meer erst recht), der sofort als schief erkannt wird und Dein Bild unnötigerweise abwertet.

Und wenn´s passiert ist?

Auch hier rettet Dein Blechotto. Schiefe Bilder lassen sich mit fast jeder Bildsoftware einfach gerade richten.

Digitalkamera schärft zu stark

Du hast es ja gut gemeint.
Im 45-Ebenen-tiefen Einstellmenü Deiner Digitalkamera bist Du beim Erlernen Deines Fotocomputers im Westentaschendesign über den Punkt “Schärfen maximal” gestolpert.

Wer will das nicht? Maximal scharfe Fotos!?

Dummerweise wirken Deine Digitalfotos aber recht unecht und pixelig, Kanten sind zu stark betont und überhaupt macht Tante Gerti viel schönere Fotos.

Aus meiner Fotoserie Tierportraits Tipps zu Tierfotos findest Du per Klick HIER

Auf dem Foto oben wirkt das in einer Canon Powershot überschärfte Foto noch ganz okay, rechts in dem Ausschnitt siehst Du schon deutlich die Klötzchenbildung.

Übrigens, wer behauptet eigentlich, dass Affen nicht glückselig lächeln können, wenn sie heimlich kuscheln? Schau Dir mal die Dame rechts genau an.

Schalte die “Schärfen-Funktion” Deiner Kamera komplett ab, oder regle sie zumindest auf “Wenig” oder “Normal.”
Geschärft wird später im Bildverarbeitungsprogramm, das solche Aufgaben perfekter beherrscht und Dir am großen Monitor die Möglichkeit zur Kontrolle bietet.

Was das Schärfen am Blechotto angeht:
Du solltest besser “Unscharf maskieren”, als wild mit “Schärfenfilter” zu hantieren.
Unscharf maskieren “schärft” nur ohnehin schon hervorstechende Kanten und Kontraste, belässt aber kontrastarme Flächen unbeachtet. Es schärft also nur das, was Du für den Eindruck “Scharfes Foto” brauchst, verunstaltet aber alles andere auf dem Bild nicht (so werden Flächen nicht pixelig).

Falsche ISO- Einstellung / Verrauschte Fotos

Deine Digitalfotos ähneln den Aufnahmen, die Du seinerzeit mit einem 800 ASA- Film fotografiertest? Dunkle Bereich wirken gerastert, Farben sind gedämpft, das Bild wirkt unrein?

Wenn Du die Lichtempfindlichkeit bewusst erhöht hast (ISO manuell auf 1600 oder 6400 gestellt), um im Dunkeln ohne Blitz auszukommen, kann es schnell vorkommen, dass Du es einfach vergessen hast, sie wieder zurückstellen auf einen kleinen Wert (oder auf Automatik).
Als zweite Möglichkeit sei wieder mal die Kameraelektronik genannt. Eine auf Automatik eingestellte Kamera wird bei steigender Dunkelheit den ISO- Wert immer weiter hochdrehen, um einen guten Mix zwischen Verschlusszeit und Blende realisieren zu können. Im Prinzip ganz gut, nur leider durch die extremen Nebenwirkungen (erhöhtes Pixelrauschen) sehr teuer erkauft. Ein traumhaft romantischer Sonnenuntergang wird dann leider aufgerastert festgehalten und ist recht schäbig (in den dunklen Bereichen deutlich sichtbar verrauscht).

Besser und für jeden ambitionierteren Fotofan ein Muss, ist das
Stativ (oder ein improvisiertes Irgendwas dazu...).
Die manuelle ISO- Einstellung steht dann auf ISO 50 oder 100. So wird zwar die Verschlusszeit länger (durch die herabgesetzte Empfindlichkeit), dafür aber das Bild deutlich feiner strukturiert und farbenprächtiger. Geht das alles nicht, dann könnte Dir die
Multiframe-Methode helfen. In den entsprechenden Rubriken der Fotoschule findest Du genaue Tipps zur Vorgehensweise.

Kloster Engelport

Hier habe ich zum Ausleuchten des Kloster Engelport bei Nacht den ISO-Wert auf 1600 hochgedreht und mit einem externen Elektronenblitz mit voller Kraft geblitzt. Leider ist besonders am Himmel das deutliche Pixelrauschen zu erkennen.

Grundsätzlich solltest Du immer versuchen, einen möglichst niedrigen ISO-Wert zu realisieren. Natürlich müssen unterm Strich die Blende und Verschlusszeit in Abhängigkeit zum Motiv und Objektiv passen. Pauschal und sinnlos erhöhte ISO-Werte verringern Deine Bildqualität deutlich. Achte besonders auf vergessene manuelle Einstellungen vom letzten Foto-Shooting.

Akku leer

Das kennst Du nur zu gut.
Endlich hast Du die hübsche Nachbarin
(für all die weiblichen Fotoschule-Fotofans natürlich der knackige Nachbar aus der Cola- Reklame...)
im Vollrausch dazu überreden können, sich als künstlerisches
Aktmodell im Evaskostüm ungehemmt und lasziv vor Deiner Optik zu räkeln, da macht es an Deiner Kamera kurz rrrruuuuhhhssssstttt ----- plops und das Objektiv ist im Kameragehäuse verschwunden, selbige ausgeschaltet und ein Batterie-Symbol im Display blinkt Dich blöde an.

Tja, das zum Thema perfekter Akt....
(dazu gibt’s übrigens auch eine Rubrik in der Fotoschule)

Unser Thema heißt jedoch Akku leer und nicht heiße Nachbarin/heißer Nachbar.

Darum:

Akku immer erst direkt vor dem Gebrauch laden (das schadet LiOn-Akkus definitiv nicht!)
Zweit-Akku im Gepäck haben

Wenn es mal nicht nur um den häuslichen Akt, sondern um die Urlaubsreise geht:

München mit dem iPhone

Am Schloß Nymphenburg in München war ich ohne meine DSLR und ohne die schlanke Kleine, eigentlich wollte ich gar nicht großartig fotografieren. Ich hatte aber mein iPhone in der Tasche und das durfte kräftig herhalten als Kamera. Wenn man aber so schlau ist und mit 15% Akkustand loszieht, wird aus dem iPhone-Foto-Happening relativ schnell das Lange-Nasen-Happening. Glücklicherweise habe ich meine kleine Powerbank, einen externen Akku, in der Jacke dabei gehabt und konnte das iPhone mobil laden. Das Bild oben wäre übrigens ansonsten nicht entstanden, das habe ich kurz nach dem Anschluß der mobilen Stromtankstelle aufgenommen.


Akkustrom kannst Du übrigens auch während Deiner Urlaubsreise (Wanderung, Radtour, Ausflug) durch ein paar Einstellungen kräftig sparen:

möglichst das Kameradisplay ausschalten, den normalen Sucher nutzen, stetige Blitzbereitschaft ausschalten und die Abschaltautomatik auf rund 2 Minuten stellen (kürzer bringt nichts, denn das ständige Ein- und Ausschalten verbraucht vergleichsweise mehr Strom, ähnlich des Themas Motor ausstellen an Ampeln...).

Pflege Deine Akkus mit guten Ladegeräten auch in den Zeiten, wenn die Kamera nicht zum Einsatz kommt. Viele Fotofans behandeln ihre Akkus aus Unwissenheit falsch und verkürzen dadurch unnötig die ohnehin begrenzte Lebensdauer der kleinen Kraftquelle. Lies Dir am besten das
Thema Akku in der Fotoschule durch, dort steht das richtige Handling beschrieben.

Hintergrund und Umgebung beachten

Tante Gerti steht blöde am kleinen Ententeich im Oberbrockenscheider Wald und glotzt verkrampft in Deine Kamera. Das ist nichts außergewöhnlich Neues.

Dass ihr auf dem fertigen Bild förmlich ein Geweih aus dem Kopf wächst, ist schon neu.

Du hast schlichtweg den Hintergrund nicht beachtet.
Die Äste des kleinen Baumes hinter Tante Gerti ragen über ihrem Kopf hervor, tja, als hätte sie ein Geweih.
Ob das Tante Gerti schöner macht, oder nicht, wollen wir mal so stehen lassen.
Deine bildhübsche Nachbarin/Dein knackiger Nachbar aus der Cola-Reklame wirkt aber vielleicht doch anders, als gewollt.

Affe_Zoo_2

Der Hintergrund oder das Drumherum eines Bildes sind ein sehr wichtiger Bestandteil Deines Fotos. Deshalb solltest Du immer sehr kritisch schauen, was sich auf´s Bild geschlichen hat, was drauf muss und was besser nicht. Bei dem Foto vom traurigen Affen lebt das Foto von dem reduzierten Ausschnitt. Das Foto zeigt keinen Hintergrund, das “Drumherum” (der Jutesack) ist Mitbestandteil des Bildes und gibt ihm einen Sinn. Hier handelt es sich um ein Mahnmal, das auf die miserablen Transportbedingungen von Tieren für alle möglichen Zwecke (auch für den Zoo) aufmerksam macht.

Darum :
die Abstimmung zwischen Deinem Motiv und dem Rest des Bildes sollte harmonisch wirken. Oft hilft ein Schritt nach links oder rechts und schon ergibt sich ein ganz anderes Bild. Du kannst auch eine
lange Brennweite mit großer Blendenöffnung wählen, das lässt den Hintergrund unscharf verschwimmen und Dein Motiv scharf hervortreten (bezogen auf die Bildschärfe und nicht auf das Aussehen Deines Motivs....).

Hier habe ich noch ein schönes Beispiel, was prima zu dem Thema “Mein Boot, Mein Haus, Mein Auto” passt... :

Ein chicker Mann vor seiner chicken Villa...

Keine Kamera, kein Bild

Soll ich da noch was zu schreiben?
Was ist eigentlich schlimmer, keine Kamera dabei, oder Kamera mit leerem Akku dabei...?

Wenn Du eine solche Super-Toll-Kamera Dein eigen nennst, dass Du Dich nicht mehr traust, sie mitzunehmen, solltest Du eventuell mal drüber nachdenken...

Wenn Du sie meistens nicht mitnimmst, weil sie zu groß, klobig und schwer ist, solltest Du auch mal drüber nachdenken....

.....nämlich eine zweite kleine praktischere Kamera zu erwerben, eine
schlanke Kleine.
Oder an ein Smartphone der jüngsten Generation,
denn die können auch allerhand.


Hast Du sie aber deshalb nicht dabei, weil es gerade so wunderschön ist und Du überhaupt nicht ans Fotografieren denkst, ist das gut so. Viele Situationen im Leben sollte man so mitnehmen und erleben, wie sie sind. Lass sich die Eindrücke in Dein geistiges Auge als intensive Erinnerung brennen, schöner als es ein ratternder Fotoapparat in dem Moment jemals hätte festhalten können ;-))

Blaue Stunde in Zingst

Diese beginnende Blaue Stunde in Zingst an der Ostsee habe ich bei einem Strandspaziergang eher zufällig erlebt. Eine Kamera hatte ich nicht dabei, aber mein iPhone. Mit Hilfe der App Cortex Camera konnte ich die Stimmung genau so einfangen, wie ich sie live erlebte. Das wäre doch schade gewesen, hätte ich hier nicht zuschlagen können :-)

Fotos verwackelt und unscharf

Du hast Dir für viel Geld eine (neue) Digitalcamera gekauft, weil Dein “alter” Fotoapparat immer verwackelte Bilder macht und oft unscharf fotografiert.

Dummerweise ist die (neue) Digitalcamera jetzt auch nicht besser?



Verwackelte Bilder sind mit Sicherheit kein Fehler des Fotoapparates und auch bei unscharfen Bildern ist es in den meisten Fällen nicht der Kamera in die Schuhe zu schieben (Werksfehler mal ausgenommen).

Das Problem bist Du, leider.

Verwackelte Fotos (egal ob digital oder analog fotografiert) entstehen in den meisten Fällen durch ungleichmäßiges Betätigen des Auslösers und damit verbundenes Verreißen der Kamera während des Auslösevorganges. Manch einer hat auch ein so hohes Grundzittern, dass es problematisch wird, längere Verschlusszeiten ruhig zu halten. All das verstärkt sich bei abnehmendem Licht und durch immer leichter und kleiner werdende Kameras, die nicht mehr satt in der Hand liegen.

Darum solltest Du Dir generell angewöhnen, Deine Kamera richtig fest und ruhig zu halten. Du drückst die Ellenbogen an den Bauch, die Kamera dann gegen den Kopf (schaust also durch den Sucher und nicht so beknackt auf das einen halben Meter entfernt weggehaltene Display Deiner Digitalen), atmest vor dem Moment des Auslösens tief ein und hältst die Luft für einen Moment an. Muskeln etwas anspannen, langsam und gleichmäßig den Auslöser drücken, und erst wieder bewegen, wenn der Auslösevorgang wirklich beendet ist. Soll heißen, dass es bei vielen Digitalcameras durchaus einen Moment dauert (bis zu 2 Sekunden Auslöseverzögerung), bis die Kamera das Bild im Kasten hat;

solange ist ruhig halten angesagt.

Hilfreich ist eine Wand, ein Baum, eine Mauer oder auch schonmal die Schulter eines freundlichen Helfers um ein wenig mehr festen Halt zu erlangen. Empfehlenswert, jedoch auch meistens nicht dabei, ist ein Stativ oder zumindest ein Einbeinstativ zum Abstützen.

Kamerainterne Bildstabilisatoren, die teils vollelektronisch und teils mechanisch / elektronisch arbeiten, bieten hier eine sehr effektive Unterstützung von bis zu 3 Belichtungsstufen. Ich finde, eine echt geniale Erfindung dank der digitalen Technik! Sowas habe ich mir damals an meiner mechanischen SLR in Verbindung mit dem Tele herbei gesehnt.

Unscharfe Fotos entstehen meistens durch einen falsch anvisierten Punkt im Motiv für´s Scharfstellen.

Klassischer Fehler:

Du willst Tante Gerti und ihre links daneben stehende beste Freundin Gundula fotografieren und das Bild ist völlig unscharf (vielleicht in dem Fall ja zum Glück...).
So, oder ähnlich missraten zahlreiche Fotos.
Der Autofokus- Meßstrahl zielt nämlich zwischen Tante Gerti und Gundula hindurch ins tiefe Nirwana hinter den beiden und stellt darauf scharf. Deshalb solltest Du Deinen Autofokus immer etwas kontrollieren und bewusst mitdenken, was da gerade gemessen wird von Deiner Kamera.

SirEgbert_unscharf

Sir Egbert ist unscharf und alles andere auch. Vermutlich liegt der Schärfepunkt noch vor Sir Egbert zur Kamera hin, wo nix is´. Läge der Schärfepunkt hinter ihm, würde zumindest der Hintergrund scharf (oder etwas schärfer) abgebildet werden.

Auch wenn Du es nicht so gerne hören magst, Schärfefehler sind fast immer Deine Fehler. Ein falsch gewählter Schärfepunkt muss nicht sein. Du solltest besser Dein Motiv genau betrachten und überlegen, wo Deine Kamera scharf stellen wird. An DSLR gibt es häufig die Spotmessung, mit der Du gezielt den Punkt im Motiv anvisierst, der scharf werden soll. Viele Digicams (und alle Smartphones) besitzen einen Touchscreen, der Dir ein variables Belegen des Schärfepunktes bei Daumenwisch und Zeigefingerklick erlaubt. Ohne Köpfchen einschalten funktioniert aber beides nicht.

SirEgbert_verwackelt

Gegen Verwacklung helfen zwei Dinge:

ein Stativ oder ein vergleichbar fester Standpunkt der Kamera
ein effektiver Bildstabilisator

Es gibt elektronische Systeme (Bildstabilisator in der Kamera und/oder dem Objektiv) und mechanisch arbeitende Systeme mit einem beweglichen Bildsensor bzw. beweglichen Linsenelementen in den Objektiven. Diese Systeme (Antishake, MotionControl, Steady Shot) "fangen zwei bis drei Belichtungsstufen ab". Sie gleichen Deine leichten Wackler und das Zittern sehr effektiv aus und dienen als gute Unterstützung. Einen festen Standpunkt der Kamera ersetzen sie aber nicht vollständig.

Zu grelle überblitzte Fotos

Digitalkameras mit integriertem Blitz produzieren meistens krass helle Fotos; die sind zwar bestenfalls noch richtig belichtet, aber in vielen Situationen doch einfach zu grell und unnatürlich hell. Gerade abendliche Stimmungen sind oft durch das Blitzlicht erschlagen.
Romantisch leuchtende Kerzen sehen auf Deinem Foto aus, als wären sie gar nicht an.



Wenn Du mit Deiner Kamera des Abends auf Fotojagd bist, wirst Du bestimmt die Möglichkeit haben, die Blitzleistung um ein bis zwei Stufen zu reduzieren.
Aufsteckbare Blitzgeräte mit Schwenkreflektor bringen durch indirektes Blitzen gegen die Zimmerdecke schon erhebliche Vorteile. Viele Kameras (digital oder analog) haben Nachtprogramme, die das Blitzlicht automatisch drosseln (aber in so einem Modus einen festen Kamerastandpunkt suchen; z.B. Stativ).

Wenn es ruhige Motive sind, bietet sich ohnehin die Möglichkeit an, den Blitz ganz auszuschalten und eine Langzeitbelichtung zu machen. Das hält die Szenerie am natürlichsten fest, denn Du fotografierst mit dem vorhandenen Licht.

Bei dem folgenden Foto wurde indirekt mit dem selbstgebauten Bouncer geblitzt, nähere Tipps hierzu findest Du per Klick
HIER

Falsch belichtete Fotos

Deine Alles-Drin-und-Dran-Spezial-Tip-Top-Kamera für 3400,-- € schafft es immer wieder, Dich mit wunderbar fehlbelichteten Fotos zu beglücken?



Dein Pech ist der Hang der meisten Automatikfotoapparate zur mittenbetonten Integralmessung der Lichtverhältnisse (da sind die schönen digitalen Wunderwerke der Technik auf kleinstem Raum ihren analogen Vorfahren gar nicht überlegen).
Was sich hier vielleicht etwas schwer anhört, hat einen recht simplen Hintergrund:
Ausgangspunkt dafür ist die fiktive Annahme, dass die meisten geschossenen Fotos das wichtigste Bildelement in der Mitte haben. So werden die Lichtverhältnisse im engen Mittelfeld von der Kameraelektronik viel wichtiger genommen, als die übrigen Bereiche.

Du kommst bestimmt selber drauf:
weicht die Helligkeit in der Bildmitte vom übrigen Bild ab, kommt es zur Fehlbelichtung.
Wenn Deine Kamera über eine Spotmessung (idealerweise plus zusätzlicher Speichertaste) verfügt, solltest Du den Bereich in Deinem Bild anvisieren, der auf jeden Fall richtig belichtet werden soll, drückst den Auslöser halb durch, hältst ihn fest (bzw. drückst je nach Kameramodell die Speichertaste), wählst den eigentlichen Ausschnitt für Dein Foto und löst aus.

Belichtungsreihen mit ein paar Werten weniger und ein paar Werten mehr Belichtung sind eine weitere Möglichkeit, zu einem guten Bild zu kommen. Wenn Du eine Kamera mit manueller Belichtungssteuerung besitzt, bietet sich auch ein freies Probieren (am besten mit Erfahrungswerten) an.

Die “Profis” unter den Fotofans benutzen z.B. bei zu hellem Himmel und zu dunkler Landschaft einen meist grauen Farbverlaufsfilter, um die Helligkeitsunterschiede anzupassen.

Aus meiner Fotoserie Menorca

In Xorois Höhle auf Menorca herrschten schwierigste Lichtverhältnisse. Die Automatik der Minolta Dynax 5D pendelte zwischen Höhleninnerem und Sonne plus Meer draußen. In beiden Fällen wäre das Foto missraten. Ich habe dann bewusst auf draußen gemessen, zusätzlich aber den Blitz als Aufhellung für innen benutzt. So sind beide Extreme gleich belichtet.

Hier gehts weiter mit den Typischen Fehlern


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Zu Deiner Orientierung auf den Seiten von Ralfonso online:

Meine ganz persönliche Fotoausstellung im Web R@lfonso online, you never get a second chance, to take a first impression  *   *   *   * Vieles hätte ich verstanden, wenn man es mir nicht erklärt hätte Die Drachenecke für alle Lenkdrachen-Fans

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