Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Städtefotografie

…  Häuserschluchten und Kathedralen ...

weiter in der Fotoschule

 Warum geben sich die Architekten so viel Mühe, eine schöne Stadt entstehen zu lassen? Genau, damit Du sie fotografieren kannst! Tante Gertis Logik ist schlicht und manchmal erschlagend.

Dann fotografier mal…

Soviel steht fest: so eine ganze Stadt auf nur ein Bild zu kriegen ist ´ne echte Herausforderung und wird wohl nix werden. Eine noch größere Herausforderung ist es, das Typische einer Stadt zu erfassen und auf´s Bild zu bekommen.

Hast Du das erst mal für Dich erfasst, folgt die meist schwierige Umsetzung. In der
Rubrik Architektur hast Du bereits gelesen von Verzerrungen und Verzeichnungen, mangelnder Schärfentiefe und schwierigen Lichtsituationen mit extremen Schatten. Es ist oft schwer, sich weit genug vom Motiv zu postieren (wie es z.B. in der Landschaftsfotografie geht), da immer wieder störende Gebäude hinter Dir oder generell im Weg sind.

Neapel

Hier waren keine störenden Häuser hinter mir, auch musste ich mich nicht mit Details und Verzerrungen rumschlagen.
Neapel ist auch vom Meer aus gesehen eine beeindruckende Stadt. Um die Enge und Nähe der Häuser intensiver erscheinen zu lassen, habe ich das Foto in schwarzweiß fotografiert. Der Frachter im Vordergrund verschmilzt mit seiner Containerladung zu einer Einheit mit der Stadt. Fotografiert von der AIDAbella aus, während der Hafeneinfahrt in Neapel mit meiner Schlanken Kleinen fotografiert.

Zum Vergleich die Häuser in Farbe ohne Frachter:

Neapel

Nun magst Du sagen: "och ja, in Farbe und ohne Schiff ist es ja auch okay..."
Ich wollte aber dieses merkwürdig beklemmende Gefühl der vermuteten Enge in der Stadt im Vergleich zu dieser herrlichen Weite vom Schiff aus rüberbringen. Darum entschied ich mich für die schwarzweiße Variante.

 Du musst Dich also auf das Typische konzentrieren und kleinere Ausschnitte einer Szene wählen, mit dem vorhandenen Licht „spielen“, Kontraste und Muster nutzen und einfach mal Glück haben, dass nicht gerade ein ausgeschütteter ganzer Reisebus vor Deiner Kamera herlatscht. Leute löschen oder gerade Leute auf´s Bild nehmen und was ist dann mit §22 KunstUrhG? Dann gibt´s noch das Thema Straßenverkehr, das Dich bei dem Finden Deiner idealen Fotoposition behindert und überall da, wo es viele Menschen gibt: welche mit langen Fingern… Besonders, wenn Du wie ein Papagei geschmückt, mit langer Zoom-Tüte vor´m Bauch und dicker Fototasche auf der Schulter durch die fotogenen Slums wanderst.

So sieht´s aus, dann fotografier mal…



Als ambitionierter Fotofan bringt Dich sowas natürlich nicht runter, Du quälst Dich schließlich schon Stunden durch Die Fotoschule, da sind die Herausforderungen einer Stadt echt´n Pups gegen.


Starten wir am besten mit einem schlauen Spruch:

Fotografie ist mehr, als nur den Auslöser zu drücken,
man muss auch den Akku laden!
(den Spruch habe ich von Tante Gerti und wurde gezwungen ihn im Rahmen der Fotoschule zu zeigen…)

Rialtobrücke Venedig

 Du spürst also das Typische Deiner (der) Stadt, oder wie der geneigte Hipster zu sagen pflegt: den Vibe? Dann überlege, wie Du Dein Bild aufbaust. Vor allen Dingen, anders aufbaust. Wenn ich so überlege, wie viele Fotofans begeistert von ihrer Venedig-Reise zurückkommen und dann nur die Klassiker präsentieren können: Seufzerbrücke vom ersten Canale neben dem Dogenpalast aus fotografiert, Gondeln am Canale Grande aufgereiht, Markusturm, Uhrenturm und Dogenpalast. Ach, fast vergessen: die Rialtobrücke. Vom linken Ufer aus fotografiert, hinter den beiden italienischen Restaurants mit dem Canale im Vordergrund.

Rialtobrücke Venedig

 Typische Postkarten und tausendfach so gesehen, die ständig gleichen Motive aus der immer gleichen Perspektive. Du postest Deine Bilder auf Facebook oder Instagram und wunderst Dich, dass es kaum Likes und Herzchen gibt. Solche Fotos reißen leider keinen mehr mit, denn die kennt jeder. Heutzutage, im allgegenwärtig digital-medialen Überfluss mehr denn je.
 

Der Trick ist, Dein Motiv anders zu sehen und anders aufzubauen. 

Schau Dir ruhig die klassischen Dinge an, in Reiseführern, Webgalerien oder auch auf Postkarten und überlege, aus welcher Perspektive das Foto entstanden sein mag. Bei Deiner Stadt-Erkundung wirst Du diese Stellen sicher schnell entdecken, meistens drubbeln sich hier  Scharen von Touristen – fotografisch mehr oder minder interessiert. Nun kannst Du Dich daneben postieren und es den anderen gleich machen, oder überlegen, wie Du Dein Objekt der Begierde anders siehst und darstellst.

Canale Grande Venedig

Die Gondeln am Canale Grande, direkt neben der Rialtobrücke. Eine etwas andere Perspektive, aus der Hocke fotografiert, zeigt das Foto die Bauten am Wasser, die Gondeln und den Canale gleich ganz anders.
"Wie, da gibt es auch Bäume...?"

 Allerdings, das sei auch verraten und hört sich vielleicht nach genau dem Gegenteil an, Postkartenfotos sind meistens schöne,
(foto-) handwerklich perfekte Aufnahmen. Es gibt sicher einige Fotofans, die vergeblich versuchen, die eigene Aufnahme ebenso perfekt umzusetzen, wie sie auf der Postkarte wirkt.


Und noch etwas spricht für das Postkarten-Motiv:

die typischen Sehenswürdigkeiten einer Stadt überhaupt nicht zu fotografieren und förmlich zu meiden, sie in Deiner Fotosammlung komplett auszublenden, ist genau das andere Extrem. Die Sache mit den Extremen kennst Du ja bereits aus der Politik, der Mix gibt meistens mehr her. Um bei dem Venedig-Beispiel zu bleiben: „Du warst echt in Venedig? Aber das sieht ja ganz anders aus bei Dir, wo sind denn der Markusturm und die schöne Rialtobrücke? Hast Du die nicht gefunden?“ Wenn das die Kommentare im Marienkäferzuchtverein auf Deine Venedig-Fotos sind, hast Du es zu extrem betrieben mit der „anderen Sicht“.

Ideal ist es, wenn man Deinen Fotos entnehmen kann, dass sie in Venedig entstanden sind, aber man die Stadt noch nie zuvor so beeindruckend gesehen hat. Dann sind Deine Stadtfotos perfekt geworden.

Masken in Venedig
La Gondola
La Gondola

 
Ralfonso – Tipp:

Verlass die Haupt-Touristenpfade und fotografiere die Hinterhöfe, die kleinen Nebenstraßen,
Details und Nebensächlichkeiten. Wage Dich an besondere Perspektiven und zeige zudem auch die klassischen Motive; der Mix macht´s.

 

Kos

Auch das sind die Details einer Stadt, in diesem Fall ist das Foto in Kos-Stadt auf der griechischen Insel Kos entstanden. Diese typisch griechischen blauen Stühle und Kaffee-Tischchen hatte ich schon vor meiner Reise im Kopf gehabt und wollte unbedingt so ein "Klischee-Bild" haben. In Kos-Stadt bin ich dann durch Zufall fündig geworden. Eigentlich war ich schon fast dran vorbei gelaufen, denn manche Details verstecken sich geschickt vor Dir, auch wenn Du die Augen offen hältst. So sah es dort aus den Augen des umherwandernden Touristen aus:

Kos

Ganz links im Bild stehen die Stühle. Sicherlich ist auch dieses Foto ein typisches Kos-Bild und geht ebenso als Stadt-Fotografie durch, aber ich wollte ja eben was anderes. Die blauen Stühle hatte ich nun gefunden, nur sah das alles in echt so aus:

Kos

Es folgte ein endloses Spielchen mit der Brennweite, dem Bildausschnitt, der Perspektive und besonders des gewählten Kamerastandpunktes. Hier ist eine ganze "Blaue-Stühle-Serie" entstanden, bis ich dann endlich den Bildausschnitt so hatte, wie er sein sollte; so, wie auf dem ersten Foto oben.

 Aber fangen wir nochmal vorne an, Du möchtest einen Städte-Trip machen, vielleicht irgendwo im Süden.

Ich habe so eine Tour mal per Schiff gemacht, fünf Metropolen (Neapel, Palma, Rom, Marseille und Barcelona), drei Länder (Spanien, Italien, Frankreich), ein Hotelzimmer (eine sehr schöne Balkon-Suite auf der
AIDAbella).


Und wie viele Kameras? Vor allen Dingen: welche?


Die Kreuzfahrt hatte den Vorteil, dass ich quasi mein Hotel immer am Ort hatte und meine Fotoausrüstung gut verstauen konnte. Wie viele und welche Kameras, was noch an Foto-Krams? Das ist die erste Frage noch lange vor Deiner Städte-Foto-Tour. Die Smartphone-Fotofans werden sagen: "da reicht mein iPhone völlig aus" und das DSLR-Lager wird aufschreien: "unter zwei DSLR mit Makro, lichtempfindlichen Tele-Zoom und erweitertem Weitwinkel-Zoom geht gar nichts in der Stadt!"

Angesprochen habe ich es oben ja schon, Details sollst Du fotografieren, Totale und ganze Sehenswürdigkeiten, spontan das Geschehen einfangen und von einer Einstellung zur nächsten schnell wechseln. Das klingt leider nicht so recht nach iPhone...
Mit dem Smartphone hast Du einen fixen Brennweitenbereich (Weitwinkel), die Chance etwas aus der Nähe zu fotografieren (auch Details) und Panorama-Fotos anzufertigen. So gesehen kommst Du damit ein Stück weit, dann ist aber systembedingt Sense.
Du wirst Dich wundern, wie oft Du das Tele in der Stadt einsetzen wirst und wie oft Du Dich mit dem Kontrastausgleich beschäftigst. In Gebäuden (Museen, Kirchen, Rathäuser) hilft Dir der (entfesselte) Systemblitz, das Stativ und die punktgenaue Beeinflussung der Belichtung.

Marseille

Solche Details eines Straßenzuges runden Deine Städte-Foto-Serie schön ab. Um solche, für die jeweilige Stadt typischen Lädchen zu finden, musst Du die Augen offen halten. Dieses Foto aus Marseille stammt nicht aus den 80er, sondern ist ein aktuelles Bild aus der heutigen Zeit. Sowas gibt es immer noch, nur darfst Du nicht dran vorbei latschen.

  Die gute Digitalkamera mit mindestens fünffachem Zoom, idealerweise die Bridge oder eine Travel-Zoom, aber ganz sicher die DSLR (DSLM, Systemkamera, SLT) wirst Du in der Stadt brauchen. Im leichten Weitwinkelbereich bei schönem Wetter, reicht für manche Motive eben auch das iPhone. Systembedingt hat das iPhone (Smartphone) einen großen Schärfentiefebereich von vorne bis hinten und eine relative Weitwinkeleinstellung um 35mm (Kleinbild), schafft also gleiches, wie eine Digicam, oder Deine entsprechend eingestellte DSLR.



Es gibt einen Grund, warum ich das so hervor stelle. Nicht, weil Die Fotoschule ein Smartphone-Knipsen-Fan ist, sondern weil es bei Deiner Stadt-Tour noch zwei Aspekte gibt:

das Schleppen und die bösen Buben (die oft genug auch Röcke tragen).

Ein Städte-Trip, es muss ja nicht gleich Barcelona oder Marseille sein, ist auch in Berlin, München, Dresden oder Hamburg eine kilometerfressende Gewalttour. Immer nimmst Du Dir zu viel vor, willst zu viel sehen (wenn Du schon mal hier bist) und kannst die Entfernungen zwar per App perfekt berechnen, blöderweise spielen oft die Beine, geschundenen Füße und der Rücken nicht ganz so aalglatt digital berechnet mit. Und es ist ein Unterschied, ob Du Deine dicke Canon (ja, ich weiß: Sony, Nikon, Panasonic...) mit 2,8er Telezoom am Hals und den Rest des Objektivparks in der Tasche auf der Schulter durch Berlin trägst, oder eine kleine Bridge, vielleicht sogar nur eine Travelzoom-Kamera. Das solltest Du wirklich sehr gut vorher einschätzen, ob Du das auf Dich nehmen möchtest. Ich hab´s gemacht in Venedig und bin los, wie´n Tannenbaum bei 36 Grad. Geil. Das war das erste und letzte Mal während der Kreuzfahrt... Ich wollte nämlich, ganz unabhängig von der Fotografiererei auch noch was von den Städten in mir mitnehmen. Was vom Duft der Stadt in der Nase behalten und nicht im Schlepp-Schweiß zerfließen.

Rom
Rom

Auch das in den Sommermonaten chronisch überfüllte Rom hat jede Menge Ecken für Dich parat, die eben nicht überflutet sind von bunten Touristenströmen. Die einzige Voraussetzung ist auch hier, Dich von dem Strom abzusetzen und andere Ecken zu suchen. Der Einsatz des Teles, gepaart mit einem guten Fotostandpunkt, ermöglichen Dir ganz andere Fotos, als die typischen überfüllten Sehenswürdigkeiten frontal von vorne.

  Das Schleppen und dann war da noch was: die bösen Buben (die oft genug auch Röcke tragen).

Dazu habe ich vor ein paar Tagen einige „Tipps für Fotografen“ in einem Internet-Bericht einer großen Zeitung gelesen und mit meinen Foto-Ohren geschlackert. Du sollst demnach Deine Kleidung tauschen gegen die, die Du vor Ort kaufst. Dein Geld wird flach am Körper getragen, Dein Portemonnaie ist ein Fake-Portemonnaie mit abgelaufenen Kreditkarten und Deine Kamera trägst Du in einem Handtuch gewickelt in einer Plastiktüte eines örtlichen Lebensmittelhändlers. Du sollst regelmäßig checken, ob Dir jemand folgt und Haken schlagen beim Laufen. Wenn Dir derjenige weiter folgt, sollst Du in einen Bus flüchten oder alternativ (kein Bus da) stehen bleiben, Dich umdrehen und die Konfrontation per Augenkontakt suchen.

Herausgegeben wird dann das Fake-Portemonnaie, das Zweithandy und die alte Zweitkamera. Bei sich zuspitzender Situation sollst Du, mit Bedacht, Dein mitgeführtes Messer einsetzen oder das Pfefferspray. Das allerdings sollst Du richtig rum halten und gezielt einsetzen.
Ach ja, fotografieren sollst Du grundsätzlich nur da, wo Du Dich absolut sicher fühlst und um das herauszufinden ist das unauffällige Verharren vor Ort über einige Minuten ratsam. Wenn Du das Gefühl hast, alles ist okay, dann nimmst Du schnell die Kamera aus der Tüte, fotografierst und lässt die Kamera schnell wieder in der Tüte verschwinden. Es sei obendrein dann ratsam, generell diesen Ort zügig wieder zu verlassen.

Das sind mal Tipps, wa´?

Ich habe echt geschluckt, als ich das gelesen habe. Sicher sind da gutgemeinte Ratschläge drin und Du kennst meine Einstellung zur prachtvoll vor´m Bauch getragenen Spiegelreflex mit Super-Zoom und Neon-Kameragurt. Aber das mitgeführte Messer und Pfefferspray zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen, die Kamera in der Plastiktüte und Fake-Handy, Fake-Kamera und Fake-Portemonnaie an den (wohl etwas unterbelichteten) Täter rauszugeben, ist schon starker Tobak.

Jeder hat ein anderes Sicherheitsempfinden, es gibt Leute, die machen sich über so ein Thema gar keine Gedanken und ihnen ist noch nie etwas passiert; ganz im Gegenteil, ihnen wird die verlorene Geldbörse noch mit kompletten Inhalt hinterhergetragen.
Andere sehen überall die latente Gefahr, schützen sich und alles, was ihnen lieb und wertvoll ist, bewaffnen sich und können bald keinen normalen Schritt mehr gehen und werden doch noch ein Opfer.

Und noch ein Stück weiter werden Opfer zu Tätern und setzen ihr mitgeführtes Messer zum scheinbar richtigen Zeitpunkt ein; mit dem Endeffekt, dass sie sich vor Gericht verantworten müssen…

Neapel
Neapel

  Bei der zuvor erwähnten Mittelmeer-Städte-Kreuzfahrt war das erste Ziel der Reise Neapel. Jene Stadt, in die selbst Italiener aus dem Rest des Landes nur ungern einen Schritt freiwillig setzen sollen. Wie das mit AIDA´s so ist, kommen die im Hafen an und jene Gegenden sind selten die Upper Class Hotspots einer Stadt. Weder in Italien, noch in Deutschland. Da es mir schon immer eher gelegen hat, meine Umgebung auf eigene Faust zu erkunden und nicht an geführten Reisebus-Rundfahrten teilzunehmen, ging es auch in Neapel zu Fuß los.

Bei mir ist es immer so, dass meine Routen zwangsläufig durch die zwielichtigen Viertel führen; selbst meine Uschi im Auto hat einen Hang dazu, mich immer mittendurch zu lotsen…
Ich war nicht bewaffnet und, Du kannst es Dir sicher schon denken, auch nicht wie ein Tannenbaum mit Kameras geschmückt. Den Warnungen vor der Kriminalität im Vorfeld der Reise Rechnung tragend, aber eigentlich mehr meinem Unmut geschuldet, bei 30 Grad mit voller Ausrüstung loszuziehen, entschied ich mich für meine Schlanke Kleine. Die steckte in der Tasche und ich gestaltete meine Fotos deutlich mehr, als gewohnt, im Kopf vorab. Damit reduzierte sich das Einstellen und eigentliche Fotografieren auf einen kleinen zeitlichen Abschnitt und schwupps, war sie wieder weg in der Tasche.

Denk an die Details, die kleinen unscheinbaren und doch so sehr prägenden Dinge in der Stadt. Hier wurde an einem alten baufälligen Haus kurzerhand ein Bild aufgemalt, gute 2 Meter hoch.

  Ansonsten, kein Schleppen und viel Aufsaugen von dem verrückten Treiben in den Gassen Neapels. Ich hielt schon die Augen auf, was um mich herum geschah und war aufmerksam. Das war es dann aber auch. Eine gesunde Mischung aus verantwortungsbewusster Vorsicht und unauffälligem angepassten Verhalten lässt Dich Deinen Städte-Trip genießen. Das kannst Du im gewissen Rahmen der Stadt entsprechend anpassen, die Du besuchen möchtest. In Rom und Marseille hatte ich die Spiegelreflex mit Reise-Zoom dabei, in Barcelona übernahm die Schlanke Kleine wieder die Hauptaufgabe.

Versuche die Extreme in den Griff zu bekommen, es ist sicher einfältig zu glauben, dass eine so schöne hanseatische Stadt, wie Hamburg sicher ist und pauschal eine Stadt, wie Neapel voller Gangster steckt. Und wenn Du als Tannenbaum in den Favelas in Rio fotografieren möchtest und nachher völlig entsetzt bist, dass man Dir selbst die Designer-Socken gezockt hat, tjaaaa…

Und mal so am Rande bemerkt, wer gibt Dir die Garantie, dass Du in Deinem kleinen Heimat-Kaff im Schoße der Welt nicht auch eins über den Schädel kriegen kannst.

Alcudia

In Alcudia auf Mallorca, die Häuser waren so herrlich weiß getüncht, da hörte ich doch glatt in meinen Öhrchen:
"Ralfonso, mach mich in schwarzweiß!"
Hab ich gemacht.

  Zurück zum eigentlichen Fotografieren, die Ausrüstung, das Schleppen und die bösen Buben haben wir ja nun.

Wenn Du die Wahl hast, wann Du fotografieren kannst, überlege das Licht miteinzubinden.
Abhängig von Deinem Motiv kannst Du die Fotos praktisch zu jeder Tages- oder Nachtzeit aufnehmen. Auch bei der Stadtfotografie ist die hoch am Himmel stehende Sonne zur Mittagszeit mit dem kalten blaustichigen Licht die Zeit, die Dich am wenigsten unterstützt, ausdrucksstarke Fotos zu bekommen. Die Morgenstunden und späteren Nachmittagsstunden (Goldene Stunde) bringen fast automatisch bessere Ergebnisse. Die niedrig stehende Sonne hat dann einen warmen Schimmer, der kalten Beton und Stein freundlicher erscheinen lässt; nicht zuletzt durch angenehm reflektierendes Licht.

Gegenlicht bringt starke Kontraste, starke Schlagschatten lassen feine Strukturen im Dunkel absaufen, helle Bereiche (häufig der Himmel oder die Wolken) zeigen schnell keine Strukturen mehr. Das sind die Dinge, die Du aus den anderen Bereichen der Fotografie auch kennst. Besonders in der Landschaftsfotografie verhält es sich ganz ähnlich. Hohe Häuser, deutlich dunklere Gassen, Hauseingänge, Plätze und Straßen bringen starke Helligkeitsabstufungen ins Bild. Da ist eine offene Landschaft lichttechnisch besser zu bewältigen. In solchen Situationen hilft Dir die HDR-Fotografie, um den nötigen Kontrastausgleich zu schaffen. Hier ist nicht die extrem bildverändernde Form der HDR-Fotografie gemeint, die zum Teil unecht wirkende Ergebnisse hervorbringt (über das Tonemapping), sondern die echte kontrastausgleichende Variante. In den meisten Fällen reicht die kamerainterne HDR-Funktion bereits bestens aus für perfekt korrigierte Fotos und erfordert in der Regel auch kein Stativ.

Peschiera del Garda

Blaue Stunde, Nachtaufnahme, Spiegelungen…
Hier kommen mehrere Bereiche der Fotografie zusammen. Mal davon abgesehen, dass diese Stadtfotos abends / nachts entstanden, ist es hier besonders der andere Blickwinkel eines an sich gleichen Motivs, das eine andere Wirkung erzielt. Welche Dir letztlich besser gefällt, ist Deine Entscheidung und Dein Empfinden. Beide Fotos entstanden mit meiner Schlanken Kleinen Panasonic DMC TZ10 mit Ministativ und Langzeitbelichtung in
Peschiera del Garda.

Peschiera del Garda

Sonnenuntergänge werden in der Stadtfotografie eine geringere Bedeutung haben, da meistens die Häuser und Bauwerke davor stehen. Dafür haben Städte einen nicht zu verachtenden lichttechnischen Leckerbissen für Dich: die künstliche Beleuchtung. Besondere Fotos Deiner Stadt wirst Du ganz sicher zur Blauen Stunde und auch nachts im Schein der Lichter einfangen. Die beiden Fotos oben von Peschiera del Garda „leben“ im Grunde nur von diesem künstlichen Lichtschein der Laternen. In manchen Städten, besonders in den Orten der Urlaubsregionen, habe ich oft das Gefühl, dass es sich um zwei verschiedene Städte handelt. Die oft langweilige und wenig attraktive „Tag-Stadt“ und dann die farblich so beeindruckende „Nacht-Stadt“ mit ihren tausend Lichtern.

Tipps zur Blauen Stunde, Goldenen Stunde, Nachtaufnahme und Skylight by night findest Du im Inhalt der Fotoschule.

Wenn Du nach dem richtigen Zeitpunkt für Deine Fotos suchst und flexibel darauf reagieren kannst, dann fotografiere in den Abend hinein, unbedingt zur Blauen Stunde und auch später in der Nacht. Du wirst begeistert sein.

Skyline by night

Mainhattan, wie sich die Stadt Frankfurt auch gerne nennt, besonders wenn es um die Fokussierung auf die Banken-Tower geht. Dieses Foto entstand ein paar Kilometer entfernt vom Balkon im 25. Stock, die Kamera sicher auf dem Balkongeländer liegend. Dieses ist noch mit das beste Foto aus der Serie, die anderen Fotos waren teilweise krass verwackelt. Nur warum, fragte ich mich? Hochhäuser schwingen. Im Wind und auch, wenn tief unten über die angrenzende Hauptstraße ein schwerer LKW polterte. Das hat sich bis hier oben potenziert und reicht für fotografische Probleme aus. Da muss man erstmal drauf kommen…

Minolta Dynax 5D - ISO 100 - 7 Sekunden Belichtungszeit - f5,6 - 50mm Brennweite

Neben all den künstlich geschaffenen Mustern aus Mauersteinen und Straßenpflaster,  Fenstern und Balkonen, alten historischen Bauwerken und architektonisch befremdlichen Neubauten des nächsten Jahrhunderts, neben all den Gassen, Straßen, Mauern, Kirchen, Plätzen, Brunnen, Denkmälern und Stadtmauern gibt es in den Städten aber noch was: Menschen.

Und die können für Dich, rein fotografisch betrachtet, positiv oder negativ sein.
Positiv logischerweise dann, wenn Du es auf die Streetfotografie abgesehen hast. Die Streetfotografie ist im Grunde eine eigene Rubrik in der Fotoschule, findet aber fast immer innerhalb einer Stadt statt. Somit gehört sie als Teil der Stadtfotografie durchaus hierzu. Die
Straßenfotografie ist ein fotografischer Stil, der meistens schwarzweiße Fotografien umfasst,  die im öffentlichen Raum entstehen. Auf Straßen oder großen Plätzen vor Bauwerken, auch mal in Geschäfte oder Cafés hineinblickend und fast immer eine Momentaufnahme. Manche Streetfotos sind schon fast Milieustudien, die meisten Fotos greifen Passantengruppen oder Einzelne heraus, zeigen eine Situation des Augenblicks im natürlichen Umfeld der Stadt. Der Kick liegt in der Tatsache, dass dieser Augenblick so nicht wieder erscheinen wird und Du durch die Darstellung dieses einen Augenblicks den typischen Charakter und die Atmosphäre vor Ort zum Betrachter transportierst.

Die fotografierten Menschen stellst Du dabei nicht als Privatperson, sondern als anonyme Figuren einer allgemeinen und typischen menschlichen Situation dar. Du schleppst also kein Model mit, das für Dich posiert vor der Kirche und die zu sehenden Menschen sind auch keine Beute im Sinne der Paparazzi (also eine öffentlich bekannte Person, ein Star o.ä.). Es ist eher ein scheinbar beiläufig entstandenes Zufallsbild des Alltags im öffentlichen Raum, also in der Stadt. Das ist sehr schwer und erfordert viel Übung, ein gutes Auge für solche Szenen und vor allen Dingen schnelles Handeln. Langes Einstellen an Deiner DSLR klappt ebenso wenig, wie ein sekundenlanges Warten auf das korrekte Scharfstellen des Autofokus Deiner Kamera. Deine Kamera sollte klein und gut in der Hand liegen, die Schärfe ist auf einen Bereich von 40cm bis unendlich voreingestellt und die Belichtung gewählt. So vorbereitet, kannst Du aus der Hüfte fotografieren und bist äußerst schnell. Es eignen sich Systemkameras und gute Bridgekameras für die Streetfotografie. Der Mix aus Streetfotos und eher klassischen Stadtfotos können Deine Stadt in einem sehr informativen Gesamtbild zeigen.

Schatten_Die_Fotoschule

Die Schatten der Stadt,
zumindest eine Version dem Thema Persönlichkeitsrechten aus dem Weg zu gehen…

Leute können positiv oder negativ für Deine Fotoideen sein. Der negative Bereich beginnt bereits in der Streetfotografie, die Menschen eher zum Zentrum Deines Fotos macht, als die Stadtfotografie mit einer zufällig anwesenden Touri-Gruppe vor Deinem Wunschmotiv namens „Stille Gasse“, die Dein klassisches Stadtmotiv spoilert. Es gibt in unserem schönen Land nämlich das allgemeine Persönlichkeitsrecht des Abgebildeten (Art. 2 Abs. 1 iVm. Art. 1 Abs. 1 GG.). Oder etwas genauer: nach § 22 KunstUrhG dürfen Bildnisse nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden (letzteres ist bereits ein Posting in Deiner Timeline auf Facebook). Schon bist Du mittendrin in dem Schlamassel aus Recht und Klage.

Greifst Du fotografisch einen (Achtung, jetzt wird Die Fotoschule klischeehaft…) bettelnden alten Opi mit seinem dreibeinigen Hund auf einer Bank vor dem Luxus-Juwelier sitzend fotografisch heraus, genau in dem Moment als das Luxus-Pärchen mit Pelzmantel und Designer-Outfit den Laden verlässt und überheblich auf den (Zitat:) Dreck da auf der Bank blickt, dann bewegst Du Dich auf ganz dünnem Eis. Weder der Opi, noch das Pärchen könnten besonders glücklich darüber sein, diesen Moment auf einem Plakat einer Litfaßsäule in Überlebensgröße präsentiert zu bekommen. Oder als Highlight-Foto im Internet, vielleicht sogar kurz im Fernsehen gezeigt. Selbst die jeweiligen Töchter (vom Opi und vom Pärchen) könnten sich in ihrem Wohlbefinden empfindlich gestört fühlen, die Eltern so zu sehen. Damit nicht jede Fotografie rechtlich anfechtbar ist, gibt es aber glücklicherweise Ausnahmen von dem oben genannten Recht.
§ 23 Abs. 1 Nr. 4 KunstUrhG regelt genau die Ausnahme, wenn die Verbreitung oder Schaustellung einem höheren Interesse der Kunst dient. Das gilt jedoch nach § 23 Abs. 2 KunstUrhG nur für eine Verbreitung und Schaustellung, durch die ein berechtigtes Interesse des Abgebildeten nicht verletzt wird.

Was es nun ist, in unserem Klischee-Beispiel, bleibt Deiner Phantasie überlassen. Höheres Interesse der Kunst oder die Verletzung eines berechtigten Interesses der abgebildeten Personen?

Während die Streetfotografie ihre Bildaussage genau mit den zufällig anwesenden Menschen an Ort und Stelle durch gezieltes Herausstellen dieser Situation im Bild erzielt, kann Dir Gleiches widerfahren, wenn Du einen unbemerkt im Vordergrund stehenden Touristen auf Deinem Bild von der Kirche verewigst. Im günstigen Fall erwirkt er eine Vernichtung des Bildes und ist zufrieden. Du aber nicht, denn vielleicht ist genau das Bild der Kirche das gelungenste Foto, das Du mit nach Hause bringen konntest. Und nun darfst Du es keinem mehr zeigen…



Also:
die Touris müssen weg!
Das dürfte manchem Einwohner in Touristengebieten auch ohne Fotoambitionen aus der Seele sprechen.
Die Fotoschule sieht das natürlich rein fotografisch.




Wie bekommst Du die Leute aus dem Bild?

1. Fotografiere, wenn keine da sind
2. Langzeitbelichtung
3. Multiframe



zu 1:
Wann sind keine Leute da?
Starte richtig früh in den Tag und gehe so den Massen aus dem Weg (z.B. während des Sonnenaufgangs). Das klappt sogar in Venedig. Wenn Du es einrichten kannst, wähle für Deinen Mailand-Trip nicht unbedingt die hochfrequentierten Sommerferien, sondern den Februar oder November.

zu 2:
Langzeitbelichtung
Die detaillierte Vorgehensweise habe ich bereits in der Fotoschule beschrieben, daher nur die Kurzform als Anregung. Du brauchst ein Stativ (ein gutes festes), einen Graufilter (ND 1000) und eine entsprechende Kamera (DSLR / SLT / DSLM / Systemkamera / gute Bridge). Durch den Einsatz superlanger Belichtungszeiten von 30 – 60 Sekunden (die schaffst Du mit dem Graufilter auch tagsüber) sind Personen, die sich in der Szene bewegen, nicht lange genug im Bild, um scharf abgebildet zu werden. Das klappt soweit ganz gut, hat aber auch einige Nachteile. Alles, was sich sonst im Bild bewegt, wird ebenfalls unscharf und verwischt. Dein Stativ muss richtig feststehen und vor allen Dingen, Du musst mit Deinem Motiv mitten im Getümmel mit Deinem Stativ stehen. Letzteres dürfte schon schwieriger werden. Und dann gibt es ja auch noch die Exemplare von Leuten, die sich einfach nicht bewegen, auch nicht in 60 Sekunden. Oder nur ein bisschen. Die sind dann wie Geister auf Deinem Bild.

zu 3:
Multiframe
Auch das Thema
Multiframe – menschenleere Plätze hält Die Fotoschule als separates Thema für Dich bereit, hier aber der Einfachheit halber zusätzlich direkt integriert:

Michael_Schuetze_001_2

Von Fotofan Michael, Am Schloss.
28 Einzelbilder verteilt auf 5 Minuten     Sony Alpha 77  
Mit Photoshop in Einstellung Medial multigeframed, mit Stativ fotografiert. Bei dem Ausschnitt unten kannst Du erkennen, was für Menschenmassen über diesen Weg auf dem großen Hauptplatz verschwunden sind. Multiframe ist eine geniale Möglichkeit, überfüllte Plätze menschenleer zu fotografieren.

Michael_Schuetze_001b2
Michael_Schuetze_0042

Fotofan Michael zeigt mit seinem Foto eindrucksvoll, wie groß das Einsatzfeld von Multiframe ist. Durch das gezielte Erstellen einer Multiframe-Serie sind über diesen Weg einzigartige Fotos zu realisieren. Um hier brauchbare Ergebnisse zu erzielen, musst Du allerdings anders vorgehen, als beim Erstellen der Einzelfotos für einen ISO-bedingten Pixel-Rausch-Ausgleich.

Das kamerainterne Multiframing nützt Dir hier nichts.

Es geht vielmehr darum, Deinen Platz so zu fotografieren, dass es mindestens ein Bild von einer Stelle gibt, wo sich gerade kein Mensch befindet. So sammelst Du über einen gewissen Zeitraum (der durchaus, wie Fotofan Michael beschreibt, einige Minuten dauern kann) Deine Einzelaufnahmen zusammen, um in der Summe ein Bild zu bekommen, dass alle Stellen des Platzes menschenleer zeigt (eben zusammengebaut aus den Einzelbildern, die zumindest einmal den Platz und nicht den störenden Menschen an einer bestimmten Stelle zeigen).

Hier könnte man den Einwand bringen, dass eine Langzeitbelichtung einen vergleichbaren Effekt erzeugt. Das stimmt, allerdings mit der Einschränkung, dass Du eine Langzeitbelichtung nur bis zu einem gewissen Grad erzielen kannst. Selbst mit voller Abblendung, niedrigstem ISO und dunkelstem Graufilter ist nach einer gewissen Belichtungszeit Schluss, danach wird das Foto überbelichtet. Bewegt sich in dieser Zeit ein Mensch nicht vom Fleck, bleibt er auf dem Foto (zum Beispiel der oben beschriebene Touri, der einfach nicht weg will…). Nur sich schnell bewegende Menschen verschwinden vollständig, sich langsam bewegende Menschen werden teils verwischt, teils als Farbschlieren trotzdem abgebildet.

Bei dem Weg über das Multiframing hast Du deutlich mehr Zeit und kannst das hinter Deiner Kamera aussitzen, bis sich die Person X endlich von der Stelle bewegt. Übrigens brauchst Du bei beiden Methoden, Langzeitbelichtung mit Low-ISO, wie auch beim Multiframing, ein Stativ oder stativähnlichen festen Standpunkt.

So bekommst Du Leute aus dem Bild, bzw. erst gar nicht auf´s Bild. Es geht aber oft auch viel einfacher, indem Du einfach den Standpunkt oder die Brennweite geringfügig variierst. Auch etwas Zeit mitzubringen hilft oft immens. Stehen da zwei Leutchen vor dem Haus mit der alten Bäckereien rum, dann warte einen Moment, bis sie weitergehen. Schon ist der Weg frei zum Motiv. Es sind ja nicht alle Städte und Motive mit Menschen vollgestopft.





Eine weitere Version kann das nachträgliche Klonen oder Stempeln im Bildprogramm am PC sein. Bei der Version arbeitest Du allerdings nicht mehr mit der Realität, sondern fügst dem Bild unechte, fremde Inhalte zu. Das ist nicht jedermanns Geschmack. Detaillierte Infos zum Thema
Klonen, Retuschieren und Stempeln findest Du per Klick HIER.

Klonen

Was gibt es noch für Überlegungen rund um Deine Stadtfotografie?

Im Grunde sind es viele Kleinigkeiten, die Du selber stärker gewichten kannst, oder Du lässt sie mit in Deine Fotoreihe einfließen. Solche Kleinigkeiten sind zum Beispiel Spiegelungen und symmetrische Anordnungen. Moderne Stadtteile haben häufig riesige, spiegelnde Fensterflächen und im Regen werden manche Straßen zu Spiegeln. Mit diesen, mehr oder weniger natürlichen Spiegeln kannst Du prima Perspektiven darstellen und ganz besondere Fotografien schaffen.

Gleiches gilt für die zahlreichen symmetrischen Anordnungen in der Stadt. Ob es ganze Häuser, oder nur einzelne Details einer Kirche oder Hauswand sind, bleibt Deiner kreativen Phantasie überlassen. Rolltreppen oder normale Treppen, Straßenzüge, die Türme der Kirche, die Anordnung der Fenster, Mauern, Bauwerke; in der Stadt findest Du jede Menge davon. Solche Kleinigkeiten, deren Stellenwert Du selber gewichtest, können auch zum eigenen Thema werden (eben, wie Du es bestimmst…): nur Spiegelungen und damit eine ganze Serie mit dem Namen „Die Spiegelungen von Dresden“. Viele Städte werden von Flüssen durchzogen. Wie wäre es, die Stadt am Fluss mit eben diesem zu porträtieren? Und das alles in Schwarzweiß oder als Color Key? Unterstützend mit eingebracht zeigt dann nur die Spiegelung im Fenster Farbe, der Rest ist schwarzweiß.

Schwarzweiß könnte unterstützend einen anderen Bereich erweitern, oder auch für sich alleine eine ganze Serie bestreiten. „Die schwarzweiße Seite meiner Heimatstadt“, bestehend aus einer überlegten Anzahl besonderer Schwarzweißfotos, gepaart mit einigen Streetfotos und unbekannteren Winkeln Deiner Stadt, wird das Highlight werden. Oder lieber doch die Color Key Serie? Oder alles in sepiafarben?

Ich habe vor Jahren meine Heimatstadt portraitiert und in dem Zusammenhang meine erste richtige Fotoausstellung erlebt. Alle Fotos der Stadt, bestehend aus einigen typischen Ecken und unbekannteren Stellen der Stadt, fotografierte ich schwarzweiß. Analog schwarzweiß auf Negativfilm, also ohne die Option, doch noch alles auf Farbe umzustellen. Wochenlang sammelte ich Motive, dann ging es in die Dunkelkammer und danach colorierte ich jedes Foto manuell in stundenlanger filigraner Arbeit. So entstanden rund 30 besondere handcolorierte Fotografien in 70x100 cm, die ich später rund zwei Monate lang ausstellte. Hier war das zusammenhängende Element das handcolorierte Bild der Stadt. Obwohl sich die einzelnen Bilder vom Motiv her unterschieden, passten sie so dann doch alle zusammen.

Schwerte handcoloriert

Das verbindende Element muss nicht zwingend über die Farbe gehen, es kann beispielsweise auch das Format sein. Wie wäre es mit einer Panorama-Serie der besuchten Stadt? Alle Fotos „in breit“, dabei durchaus wieder zusammen gewürfelt aus den bereits genannten Aspekten (Spiegelungen, Ausschnitte, Totale…); wie Du magst. Ob Du die Panorama-Fotos klassisch aus mehreren Einzelbildern später am Blechotto erstellst, oder für diesen Einsatz sogar Dein iPhone mit integrierter Panorama-App nutzt, ist zweitrangig. Es zählt das gute Ergebnis. Wenn es um die zuvor besprochenen Themen „Böse Buben“ und „Schleppen“ geht, könnte die Smartphone-Variante die perfekte Lösung sein. Viele Tipps zu den erwähnten Themen findest Du in den Rubriken der Fotoschule, natürlich auch alles für perfekte Panorama-Fotos (und zu Colorationen, Fotoausstellungen, Schwarzweißfotografie usw.).







Es regnet und nun?

Wenn es nur etwas regnet, findest Du für die Dauer des Fotos sicher eine überdachte Stelle. Ob Dein Motiv dann noch ebenso schön wirkt, wie Du es Dir wünschst, musst Du überlegen. Vielleicht ist der Regen auch ein Muss für die Art von Fotos, die Du Dir vorgenommen hast? Ich mag ehrlich gesagt am liebsten einen blauen Himmel mit ein paar weißen Dekowölkchen und Sonnenschein. Unter solchen Bedingungen entstanden die meisten meiner Stadtfotos.

Wenn es dann aber doch mal regnet, wie aus Kübeln:
viele Städte bieten Dir fotografisch gesehen durchaus Alternativen: ab nach unten! Oder rein. Jede Stadt prahlt mit seinem tollen Shopping Center, Museen, Kirchen, öffentlichen Gebäuden oder überdachten Bereichen. Und nach unten? Klar, in den Großstädten wie Hamburg, München oder Berlin gibt es eine ganze Stadt unter der Stadt inklusive U-Bahn. Und die birgt unzählige Fotomotive für Dich.

So ein verregneter Tag ist genau der richtige Tag, um mit einem Sightseeing-Bus oder Doppeldeckerbus (oben oft offen) durch die Stadt zu gondeln. Verschaff Dir auf diese Weise einen Überblick, was Dich fototechnisch interessieren könnte und suche diese Stellen später (bei schönerem Wetter) wieder auf. Wildes Knipsen durch das Busfenster während der Fahrt…, dazu brauche ich nix zu schreiben, oder? Du merkst es sicher an dem Begriff „Knipsen“, den ich im Zuge der Fotografie gewöhnlich nicht verwende; das hier ist aber knipsen.

Trotzdem hast Du schon öfters Mitfahrende gesehen, die eine „richtige“ Kamera dabei hatten und trotzdem mit ihrem Handy aus dem Busfenster, oder oben von der offenen Empore des Doppeldeckerbusses, fotografierten! Ja, das machen so Leute mit einer „richtigen“ Kamera, aber nicht um hier fotografisch gelungene Fotos zu erhalten, sondern um Gesehenes und interessante Orte geografisch festzuhalten. Du siehst zum Beispiel ein interessantes Stadtviertel mit einigen alten bunt gestrichenen Häusern, eine schöne Kirche und überhaupt: richtig fotogen ist es hier.

Normal ist der Moment so schnell wieder weg, wie er kam. Der Bus biegt einmal links ab, danach zweimal rechts und Du findest diese Stelle nie mehr wieder. Fotografierst Du jedoch diese Stelle mit eingeschaltetem GPS, speicherst Du den Ort und kehrst später per Geo-Tagging und einem Routingprogramm auf dem Smartphone gezielt und direkt zurück an diese Stelle. Nun kannst Du die alten bunt gestrichenen Häuser in Ruhe so fotografieren, wie Du es Dir vielleicht vor Stunden im Bus bereits überlegt hast. Und die Boote am Hafen, die kleine Kapelle in der Altstadt und das krasse Hochhaus im Bankenviertel auch.

Volterra

Interessante Perspektiven, zu Fuß gefunden übrigens und umrahmende Vordergründe (hier der Baum) werten Dein Stadtfoto ebenso auf, wie es in der Landschaftsfotografie ist. Zusätzlich habe ich hier noch die Kontraste gesteigert, um das mittelalterliche Erscheinungsbild Volterras zu verstärken.

Kennst Du die kleinen mobilen Akkulader (Powerbanks)?

Solch ein mobiler Akku gehört ins Handgepäck bei Deiner Städte-Tour. Ausgestattet mit einer USB-Buchse gibt Dir der mobile Akku verbrauchte Energie sofort zurück (genau, wie der Schoko-Riegel). Nicht nur Deinem Smartphone, sondern auch dem Kamera-Akku. Immer mehr Kamerahersteller ermöglichen das USB-Laden des Kamera-Akkus. Hast Du ein anderes System, solltest Du auf jeden Fall einen Ersatz-Akku passend zur Kamera dabei haben. Du glaubst nicht, wie schnell Dir im entscheidenden Moment die Puste ausgeht. Deiner Kamera übrigens auch…



Und die Perspektive?

Im Zusammenhang mit der Stadtfotografie und besonders bei der Architekturfotografie fällt der Begriff Perspektive auffallend häufig. Die Details zur Perspektive liest Du am besten in der Rubrik Perspektive nach, wie aber wirkt sich die richtige (oder falsch gewählte) Perspektive auf Deine Fotos der Stadt aus?

Volterra_011

Die Häuser sind in den steilen Hang gebaut, steile Gassen verbinden die Eingänge und ziehen sich verwinkelt bis ganz nach oben. Durch die gewählte Perspektive kann der Betrachter etwas davon erahnen.

Neben den Details Deiner Stadt ist es häufig die Perspektive, die darüber entscheidet, ob Dein Foto spannend wirkt. Während der mittelalterliche Türknauf in Fresken-Design an der moderigen Tür in Venedig und die liebevoll aufgereihten Terracotta-Blumenkübel auf der offenen Terrasse nahe des Marktplatzes des toskanischen Städtchens perspektivisch zweitrangig zu betrachten sind, machen Dir die Totalen der Straßenzüge schon eher Probleme. Hast Du die einzigartigen Briefkästen, Balkone, Blumenkästen und Steinlücken in den Mauern als Detail im Kasten, geht es nun an die großen Dinge.

Mach Dich richtig groß oder ganz klein!

Ob es nun unbedingt die Drohne mit Deiner Kamera an Bord sein muss, weiß ich nicht. In Städten dürfte so ein Einsatz sicher rechtlich nicht ganz astrein sein. Rein perspektivisch wirst Du so sicher sehr spannende Sichtweisen der Stadt erzielen. Um richtig groß zu sein, kannst Du aber auch die häufig öffentlich begehbaren Aussichtsplattformen einer Stadt nutzen. In Dortmund ist es der Funkturm mit Rundum-Plattform namens Florian, in Florenz der Glockenturm Duomo Santa Maria del Fiore und in Hamburg der Michel oder auch der Philosophenturm. Alle haben eins gemeinsam: sie ermöglichen Dir den etwas anderen Blick auf Deine Stadt. Und zwar von oben.

Bedenke aber, dass der Bildbetrachter nicht überwältigt an der meterhohen Brüstung im Wind steht, gerade 735 Treppenstufen hinter sich hat und nicht geflasht ist von dem Wahnsinnsfeeling hier oben zu stehen. Schnell fotografierst Du wie eine Wilde los, einmal rum, ohne groß zu überlegen und ohne zu gestalten. So werden die Fotos dann leider auch. In der Großstadt siehst Du Dächer, aus den Du ein spannendes Zähl-Spielchen machen kannst (wie viele Häuserdächer findest Du…?) und vom Leuchtturm am Darßer Ort zeigen Deine Fotos langweilige Wiesen, aber immerhin auch etwas Blau; das ist das Meer. Nun gehört der Leuchtturm sicher nicht in die Rubrik Stadtfotografie, das Problem ist aber dasselbe.

Vergiss nicht, dass Deine Fotos rein emotionslos das zeigen, was da gerade zu sehen ist. Begeisterung, Gefühle und alle weiteren Empfindungen, die Dich beeinflussen, kommen nicht auf´s Bild. Das ist Dein Job als Fotograf. Gestalte Deine Fotos von oben so, dass der Bildbetrachter etwas von dem spüren kann, was Du rüberbringen willst. Das können auch eng aneinander liegende Häuserdächer sein, wenn Du die Enge der Altstadtgassen von oben zeigen möchtest. Du kannst aber auch den gegenüberliegenden Kirchturm per Tele so zurecht zoomen, dass man sehen kann, wie nah er am Hafen oder Meer steht. Vielleicht kannst Du es sogar optisch verstärken, um Deine Bildaussage zu erhöhen.

Kos

Auf Kos liegt der Stadtfriedhof auf der einen Seite erhaben auf dem Berg über dem Meer. An der anderen Seite beginnt ein Stück weiter die Stadt. Als ich da so entlang gegangen bin, habe ich gedacht, dass es irgendwie so ein Gefühl ist, als ob man aus den Häusern da hinten irgendwann umzieht in ein "Haus" hier auf dem Friedhof. Das wollte ich gerne darstellen, nur wie…?

Ich bin dafür bis ans Ende des Friedhofes gegangen, den Berg noch ein Stückchen hoch und nutzte dann den verdichtenden optischen Effekt des starken Teles, um die Häuser der Stadt quasi direkt an den Friedhof heranzuholen. So stehen die Gräber als kleiner Vorort der Stadt in einer Linie zu den Wohnhäusern. Damit das optisch noch besser passt, habe ich die Farbe fast komplett aus dem Bild herausgenommen und die Häuser und Grabstätten angeglichen.





Oder Du machst Dich ganz klein…

Die Froschperspektive in Verbindung mit Hochhäusern und großen Bauwerken kann die Bildaussage sehr spannend machen. Gerade darum, weil es sich um eine ungewohnte Perspektive handelt, die durch das Verkanten der Kamera für eine ordentliche Verzerrung sorgt. Die versuchst Du „normalerweise“ durch Tools wie Shift´N später am Blechotto wieder auszugleichen. Hier ist es nicht störend, sondern ein Gestaltungsmittel.

Es ist schon verrückt mit den Regeln in der Fotografie; kaum befolgst Du sie penibel, sollst Du sie für ein noch besseres Ergebnis wieder brechen…

Ich stelle meine Kamera (die Schlanke Kleine) für solche Fotos auf ein kleines Mini-Stativ (in  Hosentasche-Größe) auf den Boden und fotografiere dann steil schräg nach oben. Eine andere, weniger verzerrende Variante ist die „ganz normale“ Aufnahme nach vorne (auch von Straßenbelag-Höhe) aus. Bedingt durch die Sicht eines Frosches wirken manche Plätze und Gassen völlig anders, als gewohnt. Nicht immer muss es derartig akrobatisch zugehen, das Foto aus der Knie-Perspektive kann ebenso ein Volltreffer werden, wie Dein Bild stehend von einer Mauer.

Von vornherein nicht spannend sind Fotos in Augenhöhe, hier musst Du durch andere Gestaltungskriterien versuchen, ein solches Bild interessant zu machen.  





Viele, viele Tipps aus den unterschiedlichsten Bereichen der Fotoschule treffen auf die Stadtfotografie zu. Und ebenso viele Ideen kannst Du in der Stadtfotografie umsetzen. Denk mal an die Vier-Jahreszeiten-Fotografie (je ein Bild im Winter, Sommer, Herbst und Frühling), das ist sicher ein ideales Einsatzfeld für die Landschaftsfotografie, aber wer sagt denn, dass der Marktplatz Deiner Stadt mit dem schönen Brunnen nicht ebenso die Jahreszeiten darstellen kann? Mal voller bunter Blätter im Herbst, eingeschneit und mit zugefrorenem Brunnen im Winter, das Sommerfest der Gaukler und der prachtvoll blühende Kirschbaum im Frühling?


Oder hast Du mal an
Tiltshift-Fotos gedacht?
Was gibt es dafür Besseres, als eine Stadt?
 

Vielleicht
Panning?
Du erinnerst Dich? Der Mitzieheffekt aus der Rubrik Auto und Sport, um die Geschwindigkeit eines Autos im Bild darzustellen. Deine Stadt ist voller solcher Motive. Und da musst Du nicht nur Autos nehmen, die Straßenbahnen gehen auch. Leute in Bewegung durch das Spiel mit den Verschlusszeiten, Kinder beim Spielen…


Oder GEO-Tagging mit GPS (aber nicht die ganze Zeit Pokémons fangen).
 

Tante Gerti ruft gerade aus der Küche rüber: "Oder Models fotografieren".
Na ja, Tante Gerti eben. Ist natürlich Quatsch. Es geht hier ja darum, die Stadt als Motiv zu fotografieren und nicht darum, eine Location für ein Model-Shooting zu finden. Klar gehen dafür Städte, aber dann ist es die Rubrik Portrait (oder Akt).



Was allerdings genauso ist, wie beim Fotografieren mit Models:
Du musst nicht wer weiß wohin gehen, um eine Stadt zu finden, die Du fotografieren könntest. Fang mit der Stadt an, in der Du wohnst. Entdecke Deine Stadt mit den Augen eines Besuchers oder Touristen, der noch nie hier war. Zeige auf Deinen Fotos das Besondere Deiner Stadt. Es ist, wie bei der Portraitfotografie, um Dich herum wimmelt es an Models. Da musst Du nicht jammern und krampfhaft nach Super-Models suchen. Frag Deinen Nachbarn, Deine Arbeitskollegin, die Schwester, den Freund...


Arbeite mit dem, was Du hast.

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