Meine Eindrücke vom GardaseeMeine Eindrücke vom Gardasee

 
 
Urlaub am Gardasee
Der Reisebericht  
 

Unser Urlaubsziel liegt im Süden des Gardasees: Peschiera del Garda.
Der einfachste Weg geht über den Brenner. Wenn nicht gerade ein anderes Ferienland in den Urlaub startet, kann das recht flott gehen. Oder Du brauchst von Kufstein über die österreichische Autobahn bis zur Ausfahrt Affi am Gardasee locker mal 8 Stunden. Zwei Minuten fahren, fünf Minuten stehen, durch Österreich, den Brenner rauf und an der italienischen Seite wieder runter.... Da liegen selbst die geduldigsten Nerven irgendwann blank.
Die Gegend im Süden des Gardasees gehört zu Venetien und das spürt man deutlich. Irgendwie könnten die Straßen auch direkt nach
Ca Savio an der Adria führen, es sieht fast gleich aus. Die Italiener scheinen eine echte Vorliebe für´s Kurvenfahren entwickelt zu haben, denn alle Nase lang saust Du durch Kreisverkehre, oder um es noch zu steigern: Doppelkreisverkehre. Ganz nach italienischer Fahrmentalität braust man da rein, quetscht sich durch und saust wieder raus. Wer blinkt und zögert, outet sich als deutscher Spiesser....

Im September liegen die Temperaturen tagsüber um die 25 Grad (28-30 sind auch schonmal drin), dafür wird es an manchen Abenden deutlich kühl. Das ist sicher relativ, denn 18-20 Grad sind nicht wirklich kühl. Gemessen an den Tagestemperaturen und dem zusätzlich aufkommenden Wind bei einsetzender Dunkelheit, empfindet man das doch als Vorboten des Herbstes. Am wärmsten ist es hier nicht mittags, sondern in der Zeit zwischen 16 und 17 Uhr, gegen halb 8 beginnt das
Sonnenuntergangsspiel und die Blaue Stunde ist um halb 9. Dafür dauert sie nur gute 10-15 Minuten, dann ist der Himmel schwarz. Blaue Stunden Fotofans, so wie ich einer bin, müssen sich ranhalten und die Fotoaktivitäten genau planen.

Malcesine_032

An jeder Ecke in den Orten des Gardasees findet man Outlets. Der Schein trügt, denn mit den deutschen Outlets haben die entsprechenden Läden hier nicht viel zu tun; jeder Klamotten-Kramsladen ist hier ein Outlet ;-) Auch das alte Klischee, in Italien kann man günstig Lederwaren, Taschen und Schuhe kaufen, trifft zumindest für die Region des Gardasees nicht zu. Mir unbekannte Marken (ich gebe zu, das muß nicht wirklich was heissen und ein Maßstab sein...) werden selten zum zweistelligen Preis verkauft, es geht ab 100,-- € los und die Skala ist nach oben offen. 

Rund um den Gardasee führt die Gardesana, eine Landstraße, die alle Orte des Sees verbindet. Leider herrscht hier gerade an den Ortsdurchfahrten häufig Stau. Eine Alternative zum eigenen Auto stellt das dichte Linienbusnetz dar. In die jeweiligen Nachbarorte gehts flott für rund 2,-- €. Das Parkplatzsuchen und entsprechende Bezahlen entfällt und man muß sich nicht durch den Verkehr schlagen. Samstags und sonntags solltest Du hier aber geduldig sein. Bedingt durch den massiven Verkehr auf der Gardesana, kommen auch die Busse nur schleppend vorwärts. Wir haben einmal an einem Samstagnachmittag gute zwei Stunden gewartet auf einen Bus, der dann komplett voll mit uns in Richtung Peschiera tuckerte; gute 90 Minuten, die wochentags in 10 zu schaffen sind.

Eine weitere und viel schönere Alternative ist das Schiff. Jeder Ort hat einen Hafen und wird von der Navigarda, der Schiffsverbindung auf dem Gardasee angefahren. Die Fahrt über den See ist nicht ganz so günstig, wie der Bus, aber dafür landschaftlich viel schöner. Die Fahrten entlang der Küste werden besonders auf den Außendecks zu wahren Erlebnisreisen. Von Peschiera fährt man für 8,-- € nach Sirmione und 3,-- € nach Lazise. Die Fahrt geht ähnlich schnell, wie mit dem Bus oder dem Auto (wenn man das Parkplatz suchen und den Fußweg ins jeweilige Zentrum hinzurechnet, ist das Auto die langsamste Fortbewegungsmethode).

Wer sich in Peschiera selbst verpflegen möchte, findet etwas außerhalb des Zentrums einige Supermärkte, die alles bieten, was man sucht. Penny, Lidl, Spar und Ipersimply sind die am meisten vertretenen Supermärkte. Ipersimply wird besonders von den Italienern geschätzt, auf dem Parkplatz des Lidl stehen fast nur deutsche Autos.



Größere Kartenansicht 

Peschiera del Garda

See- und Flusslandschaft, maritimes Feeling und Italien pur

Östlich an der Südspitze des Gardasees liegt mein Urlaubsort: Peschiera del Garda.
Umrahmt von Wiesen, am See und am Fluß Mincio, dem einzigen Abfluss des Gardasees, liegt Peschiera richtig klasse. Peschiera hat einen Bahnhof (z.B. um mal eben in 15 Minuten nach Verona zu fahren, aber auch nach Venedig und Mailand), einen schönen Hafen und ist auch über die Autobahn schnell erreichbar.

Peschiera_022kl
Peschiera_034_kl
Peschiera_007_kl
Peschiera_035_a_kl
Peschiera_031_kl

Klick vergrößert

Peschiera´s völlig von Kanälen umflossene Altstadt liegt innerhalb einer mächtigen, schön bewachsenen Festung. Beim Bummel durch die engen Gässchen findet man viele nette Geschäfte, kleine Bars und Restaurants. Bademöglichkeiten gibt es an beiden Seiten des Ortes, nördlich in Richtung Lazise und südwestlich auf dem Weg nach Sirmione. Am flachen Ufer zwischen Peschiera und Sirmione gibt es ein paar gute Bademöglichkeiten und zahlreiche Campingplätze mit großen Wiesenflächen, die bis an den See reichen. Diese Abschnitte sind deutlich schöner und etwas breiter, als die Strände in Richtung Lazise. Auch das Hinterland mit seinen Moränenhügeln und dem schönen kleinen Fluss Mincio ist ebenfalls ein herrliches Revier um lang und ausgiebig zu wandern oder mit dem Mountainbike umherzuschwirren.

Peschiera begeistert mich besonders durch die vielen intensiven Farben. Der tiefblau schimmernde Gardasee, der grüne Mincio und die warmen rötlich orangenen Farben der Altstadt am Abend lassen mich immer wieder staunen. Besonders zur
Blauen Stunde intensivieren sich diese Farbenspiele; wie bereits erwähnt dauert die Blaue Stunde hier leider nur 15 Minuten. Um Fotos zu schiessen, muß ich mich ordentlich beeilen. Peschiera macht insgesamt einen natürlicheren Eindruck, als Bardolino oder Lazise. Hier herrscht zwar auch innerhalb der Altstadtmauern ordentlich touristisches Gedränge, aber trotzdem hat man hier noch das Gefühl, in einer richtigen italienischen Stadt zu wohnen. Bardolino und Lazise sind dagegen eher von Urlaubern dominierte Städte.
Entlang des Mincio findet man einige schöne Restaurants am Canale di Mezzo, die teilweise romantisch auf Stegen im See stehen. Abends sitzt man hier ruhiger, als in den Altstadtgassen (und trotzdem zentral nur einige wenige Schritte vom bunten Treiben der Altstadt entfernt).

Peschiera_Night_013_kl Peschiera_Night_010_kl Peschiera_Night_005_kl Peschiera_Night_037_kl
Peschiera_Night_031_kl Peschiera_Night_015_kl Peschiera_Night_018_kl

Klick vergrößert

Eine sportliche, wie auch spannende Möglichkeit die Orte des Sees zu erkunden, ist das Fahrrad.
Sportlich, weil man doch über einige Hügel hinüber muß, spannend, wenn man sich auf die Gardesana zwischen Peschiera und Garda wagt. An manchen Stellen gibt es zumindest einen Randstreifen, der im Idealfall 30 cm breit ist. Ansonsten erfasst einen schon ein mulmiges Gefühl, wenn man die LKW- Außenspiegel förmlich am Ohr vorbeizischen spürt. Radfahrer werden als Verkehrsteilnehmer von italienischen Autofahrern nicht für voll genommen.
Man braucht schon Nerven...

Es gibt allerdings auch zwei Alternativen: direkt am Strand oder weiter im Inland bei
Castelnuovo über kleine Nebensträßchen durch die Oliven- und Weinanbaugebiete. Am Strand ist es logischerweise am einfachsten, was den Kräftehaushalt angeht; immer schön flach. Das gilt für´s Hinterland nicht. Den Radweg am See entlang teilt man sich mit wandernden Fußgängern, spielenden Kindern und Strandbesuchern. Stellenweise liegen die Sonnenhungrigen direkt auf dem Weg (jau, stumpf ist Trumpf) und andere vergessen vor lauter Wasserplantscherei komplett, daß hier nicht der Lido di Jesolo, sondern nur ein schmaler Kiesstreifen namens Strand direkt am Weg ist. Hier fährt man am besten mit den Fingern an den Bremsgriffen und rechnet mit allem.

Castelnuovo_010_kl Castelnuovo_011_kl

Klick vergrößert

Die beste Strecke führt übers Hinterland, parallel zum See (siehe Fotos oben).
In Höhe Lazise ergeben sich wunderschöne Panoramen auf den tiefblau schimmernden See mit der erhabenen Bergkulisse jenseits des gegenüberliegenden Ufers. Kein Auto, dann und wann mal ein anderer Radfahrer und sonst nichts...
Hier kannst Du richtig etwas von dem Gardasee-Feeling inhalieren, ohne das nächstbeste Vanilleeis beim Vorbeifahren ins Gesicht zu bekommen.

Unsere Tour führt von Peschiera über Lazise und Bardolino nach Garda. Von da wieder zurück sind es dann insgesamt etwas über 40 Kilometer. Eine sehr empfehlenswerte Tour, die aber auch ihre Tücken hat (wie oben beschrieben). Wer in Peschiera Räder mieten möchte, sollte mal beim Verleih "Bauer" am Kreisverkehr reinschauen. Hier gibts gute Räder, kosten allerdings 13,-- Euro pro Tag.

Wenn Du in Peschiera startest und Dich nördlich in Richtung Lazise bewegst, geht es vobei an einigen Campingplätzen. Sie liegen direkt am See und haben einen eigenen Strand. Zum Thema "Strand" muß aber einfach mal deutlich gesagt sein: wer sich unter einem Strand einen Strand vorstellt, wird hier ´ne lange Nase bekommen. Ich habe schon einige Strände gesehen, schöne und auch nicht ganz so prächtige Varianten. Hier am Gardasee heißt Strand: ein bestenfalls 3 Meter breiter Kies- und Geröllstreifen an einem Rad- und Wanderweg gelegen und daran anschließend eine Kette von Restaurants mit Außenbereichen. Also, See, Strand, Weg und Lokale. Wer hier gemütlich auf seinem Handtuch liegt, muß mit einer entsprechend wohl proportionierten Schicht Hornhaut auf dem Rücken gesegnet sein. Ebenso bedarf es wohl einer nicht minder stark ausgeprägten Nichtwahrnehmung der realen Bedingungen. Handtuch an Handtuch türmen sich selbst jetzt, in der Nachsaison, Hunderte von "Strandgästen" an diesen Mini- Steinabschnitten. Ins Wasser geht es an den meisten Stellen über glitschige, meist größere Steine im Wasser. Waghalsig, wer hier ohne entsprechende Strandschuhe sein Schwimmglück sucht. Mit einem Strand hat keiner dieser "Ins-Wasser-Gelang-Möglichkeiten" zu tun, mich erinnert es eher an die Liegebereiche des Möhnesees im Sauerland (wer den kennen sollte). Dort herrscht am Wochenende ein ähnlich gedrängtes Bild. Aber man ist ja tolerant, so soll jeder seine Freuden am Gardasee-Strandleben finden, auf mich hat das keinen Kick ausgeübt.

Peschiera_012_kl Peschiera_013_kl

Klick vergrößert

Und wo ich gerade dabei bin: Campingplätze am Gardasee...
Oh Herr. Die armen Menschen!
Eng an eng, mit den Campingtischen auf dem Weg stehend, sind sie so eng aneinander gefercht. Ob das auch noch Geld kostet? Oder gibts als Camper am Gardasee so eine Art Schmerzensgeld zur Entschädigung?
Wenn Du Deine Freundin irgendwann mal vom Reiz eines Campingurlaubs überzeugen möchtest, dann laß das hier mal besser sein. In meinen zurückliegenden Jahren bin ich oft als begeisterter Camper unterwegs gewesen. Mit Zelt und / oder Wohnwagen. Ich habe in
Frankreich, Italien, Holland, Kroatien und Deutschland viele Campingplätze kennengelernt und liebte es immer, etwas von der Freiheit im Grünen zu erleben. Aber das hier ist schon schräg.
Parzellen so groß, wie der Wohnwagen und das war´s dann.
Kein Zentimeter mehr.


Aber zurück zur Tour per Rad entlang des Gardasees.
An den Stränden gehts vorbei am Gardaland, einem riesigen Freizeitpark im Stil des Phantasialand´s. Der See sieht hier toll aus und es macht richtig Spaß, ihn zu betrachten. Die Tour bis Lazise am Seeufer entlang ist entspannend; man muß nur auf die "Strand"-Besucher achten, die sich immer wieder an manchen flachen Stellen (sprich Strand) anhäufen.

Peschiera_041_sw_kl
Peschiera_039_kl Garda_012_kl

Klick vergrößert


...schau mal rein in´s...

Foto-Album
 
>>
Peschiera del Garda <<
 

Zum Foto-Album

Lazise

La Bella Italia umrahmt von großen Mauern

Nach einer leichten Tour gelangst Du recht fix nach Lazise mit seiner mittelalterlichen Altstadt, die von einer gut erhaltenen Stadtmauer umrahmt ist. Die Uferpromenade mit seinen gemütlichen Restaurants, Bars und Cafes zieht sich mit dem schmalen Hafenbecken tief in die engen Gässchen und kleinen Plätze der Altstadt hinein. In den bunten Häuserzeilen der Altstadt und des alten Ortskernes kommen „Shopper“, „Italien-Bummler“ und „Schlenderer“ ganz auf ihre Kosten. Und das nicht nur tagsüber, sondern auch abends werden in Lazise die Bordsteine nicht hochgeklappt. Außerhalb der Altstadt steht eine mächtige sechstürmige Burg in einem schönen Park, die Altstadt ist nur durch drei Tore der Stadtmauer zu erreichen.

Lazise_005_kl
Lazise_021_a_kl
Lazise_012_a_kl

Lazise gefällt mir besonders gut. Hier ist der perfekte Mix aus italienischem Flair, einer gewissen Freundlichkeit und einer gemütlich wirkenden Altstadt. Es ist nicht zu groß, nicht so voll wie Sirmione und die herrlichen Farben hier, die Liebe zum Detail an so vielen Stellen, hier spüre ich das Bella Italia! Freunden des richtig leckeren italienischen Eises kann ich einen Geheimtipp geben (der in Lazise aber sehr bekannt ist): Die Cremeria in der Altstadt. Hier wird das Eis im sichtbaren eigenen Eislabor nach historischem Rezept hergestellt und das schmeckt man! Unbedingt mal hingehen.
Der Hafen, die kleinen Geschäfte, die riesige alte Mauer und noch ein Phänomen: stehst Du in Lazise am Ufer, wirkt der Gardasee hier am breitesten. Das habe ich so nirgendwo anders empfunden. Hier sieht der blau schimmernde Gardasee aus,
wie ein Meer. Mit ein bißchen Seegang wirkt er etwas, wie die Ostsee.

Lazise_034_kl Lazise_026_kl
Lazise_023_a_kl
Lazise_036_a_kl
Lazise_040_a_kl

Klick vergrößert

Von Lazise gehts am Strand weiter, vorbei an diversen Campingplätzen, "Stränden", aber auch einigen wenigen ruhigeren Stellen, die teilweise mit Schilf bewachsen sind, ins turbulentere Bardolino.


...schau mal rein in´s...

Foto-Album
 
>>
Lazise <<
 

Zum Foto-Album

Bardolino

Wo der leckere Wein herkommt…

Hier an der Olivenriviera (man lernt ja nie aus) liegt das nächste Örtchen hinter Lazise und noch im direkten Einzugsgebiet von uns (bis Peschiera sind es gute 15 Kilometer am See entlang, oder eine halbe Stunde mit dem Schiffchen). Vor meinem Gardasee-Urlaub habe ich Bardolino immer nur getrunken und nicht besucht.

Weinberge sind neben Olivenhainen das bestimmende Landschaftsbild landeinwärts. Hier gibt es einige Weingüter und Ölmühlen, die ihre Erzeugnisse direkt verkaufen und Wein- bzw. Ölproben anbieten. Zumindest von Ölproben in Ölmühlen hatte ich bisher noch nichts gewusst, aber wie gesagt, man lernt ja nie aus. Vielleicht sollte ich meinen Wagen mal mitnehmen zur Ölprobe, der fährt auf so was voll ab. Ein Besuch des Oliven-Museums an der Gardesana gelegen, ist übrigens echt empfehlenswert. Ich habe bisher nicht gewußt, was es alles aus Oliven gibt. Man kann hier direkt kaufen, oder sich über die Historie der Oliven informieren.

Bardolino_010_kl Bardolino_011_kl Bardolino_014_kl

Klick vergrößert

Anders als in Lazise, ist die Altstadt Bardolinos recht offen gebaut (also keine umrahmenden Stadtmauern), hat eine lange Uferpromenade und breite Gassen mit zahlreichen Geschäften. Abends ist hier Hans Dampf in allen Gassen, viele Läden haben bis Mitternacht geöffnet und schöne Restaurants, Bars und Discos ziehen Nachtschwärmer der ganzen Umgebung an.

Rechts (Richtung Garda, also nördlich) und links (Richtung Lazise) des Stadtkerns hat Bardolino schöne Strände zu bieten (relativ zu den Stränden an sich, die es hier so gibt...). Von Bardolino kann man am See entlang bis Garda laufen (oder eben mit dem Rad fahren). So ergibt sich eine Wanderstrecke von Peschiera entlang des Seeufers über Lazise bis Bardolino und weiter bis Garda. Und immer wieder gibt es neue Sichten auf den wunderbaren See und unzählige Foto-Motive; Urlaub am Gardasee heißt >> Speicherkarten einpacken <<.

Besonders gegen Nachmittag steht die Sonne perfekt und taucht die Hafenpromenaden in ein
warmes Licht. Wenn Du auch so gerne Sonnenuntergänge fotografierst, wie ich, dann stehst Du hier genau auf der richtigen Seite des Sees. Glutrot geht die Sonne auf der anderen Seeseite unter und die darauf folgenden Blauen Stunden hier am See sind in ihrer Intensität für mich bisher einzigartig. Die Bergkulissen, der See, der Himmel und die herrliche Beleuchtung der Gassen und Häuser im Dunkel der Nacht.....

Wen es hier nicht packt, der sollte seinen heimischen Garten am besten nie verlassen.

Glutrot geht die Sonne auf der anderen Seeseite unter


...schau mal rein in´s...

Foto-Album
 
>>
Bardolino <<
 

Zum Foto-Album

Garda

Garda, am Gardasee, der Ort, der dem See den Namen schenkte

In Garda wird’s langsam hügeliger.
Als nächster Ort hinter Bardolino (wenn man mal die Wanderlinie Peschiera – Lazise – Bardolino – Garda nimmt) liegt Garda von Hügeln umgeben inmitten einer üppig grünen Bucht (mit schöner mediteraner Vegetation aus Zypressen, Olivenbäumen, Myrthe und Oleander, ganz so, wie man sich das Bella Italia vorstellt).

Venezianische Paläste, ein verwinkelter Altstadtkern und eine herrliche Uferpromenade ergeben ein rundum geschlossenes und stimmungsvolles Gesamtbild. Auch Garda hat eine schöne und ziemlich lange Uferpromenade und logischerweise auch zahllose Restaurants, Eisdielen und Cafes. Das Panorama mit der lang geschwungenen Promenade und dem Blick auf die grünen Berghügel und den irgendwie dunkler blau schimmernden See ist besonders eindrucksvoll. Hinzu kommt die sehr gepflegte und mit vielen Blumen und Anpflanzungen harmonisch wirkende Flaniermeile, breit und erhaben.

Garda_006_kl Garda_019_kl
Garda_014__kl Garda_015__kl

Klick vergrößert

Mir hat Garda jedoch von all den Orten rund um Peschiera am wenigsten gefallen. Viele sprechen von der Perle des Gardasees, das mag auf die Lage und den Baustil zutreffen. Auf das Drumherum aber sicher nicht. Nepp und Kohlemacherei stehen hier im Vordergrund. Wie eine lange Tischreihe entlang der Promenade ziehen sich die Außentische kleiner Cafes und Restaurants, eng an eng. Um möglichst viele Touris unterzubringen. Zwei kleine Cola kosten mal eben
7,50 Euro, Freundlichkeit ist nicht nötig. Schließlich darf ich ja Garda besuchen. Hier spürt man im Gewand der
70er- Jahre- Idylle, daß es einzig und allein darum geht, den Touris soviel Geld wie möglich aus den Taschen zu ziehen; und das so schnell es irgendwie geht. Sogar die in Italien allseits bekannten afrikanischen Straßen- und Strandhändler gibts hier; sie kommen direkt an Deinen Tisch ins Cafe.

Aus fotografischer Sicht glaube ich, in Garda fotografiert man die beeindruckendsten Sonnenuntergänge. Die Strände sollen hier am schönsten sein. Ich finde die
Abschnitte zwischen Peschiera und Sirmione deutlich schöner. Nördlich des Ortes geht’s dann am Strand entlang weiter bis zur eindrucksvollen Landzunge Punta San Viglio. Ich habe sie nur aus der Ferne von Garda aus gesehen, denn unsere Radtour wendet hier, es geht zurück nach Peschiera.

Garda_001_kl Garda_013__kl Garda_008__kl Garda_009_sw_kl

Klick vergrößert


...schau mal rein in´s...

Foto-Album
 
>>
Garda <<
 

Zum Foto-Album

Mincio

Borghetto und Valeggio sul Mincio

Aber wo ich gerade bei schönen Radtouren bin, Peschiera liegt ja an der Stelle, wo der See zum Fluß wird. Entlang des Flusses Mincio, der übrigens in einem leuchtend frischen grün schimmert und wahnsinnig fischreich ist, gibt es einen schönen Radweg. Das an sich ist ja in Italien schon eine Besonderheit. Er soll der schönste Radweg am südlichen Gardasee sein. Ich habe leider keinen Vergleich, aber schön ist er. Immer entlang des Mincio, der hier richtig Schwung drauf hat. An einigen Staustufen rauscht das Wasser mit kräftiger Gischt hindurch. Ideal ist die rechte Seite des Flusses zu befahren, links geht direkt parallel die Hauptstrasse entlang und zahlreiche Angler sitzen am Ufer mit ihren Angeln, was nicht immer ganz ungefährlich ist für Radfahrer. Der Weg strahlt eine herrliche Ruhe aus, es geht entlang an zahlreichen Plantagen, die über ausgeklügelte Bewässerungssysteme ihr Wasser direkt aus dem Mincio bekommen.

In Borghetto, Blick auf die berühmte Brücke

Die Landschaft, die sich an den Ufern des Mincio erstreckt, wird nicht zu unrecht häufig als „Toskana des Gardasees“ bezeichnet. Der Mincio windet sich geschmeidig durch die leicht hügelige Landschaft. Rund herum erstrecken sich Weinreben und Wälder. Unsere Tour führt ins etwa 10 Kilometer entfernte Borghetto. Dieser kleine uralte Ort ist ein echtes Juwel und mit Worten kaum zu beschreiben. Borghetto liegt unterhalb eines halb verfallenen Scaliger-Kastells und gehört zu Valeggio sul Mincio. Das altertümlich wirkende Örtchen besteht aus nur wenigen, dafür aber um so schöneren Häusern. Dicht drängen sich liebevoll renovierte Häuser, zum Teil mit schönen Natursteinfassaden, aneinander. Eine schmale Straße führt zwischen den Häusern entlang in Richtung Fluß. Mir kommt es so vor, als sei die Zeit stehengeblieben und Borghetto einem Bilderbuch entsprungen...

Borghetto_007_kl
Borghetto_011_kl Borghetto_002_kl

Klick vergrößert

Borghetto liegt direkt unterhalb der Ponte Visconteo, eine übrig gebliebene faszinierende Ruine eines ehemaligen Damms aus Backsteinen gewaltigen Ausmaßes, die heute als Brücke über den Fluß genutzt wird. Die alten Mauern sind teils vom Grün überwuchert und der Mincio rauscht hindurch; ein faszinierendes Fotomotiv.

Alljährlich findet hier das Tortellinifest statt: alles ganz zu Ehren der Nodi d´amore, der Liebesknoten.
Der Geschichte nach gab es hier eine unglückliche Liebe:

>>
...demnach soll sich Ende des 14. Jh. ein junger Hauptmann, unsterblich in die wunderschöne Nymphe des Mincios verliebt haben. Da diese Liebe jedoch aussichtslos war, stürzte er sich gemeinsam mit der geliebten Nymphe in den Fluss. Als Zeichen ihrer Liebe ließen sie am Ufer ein goldenes Taschentuch aus Seide liegen, welches sie verknotet hatten. Damit die Geschichte dieser tragischen Romanze nicht vergessen wird, machten sich die Frauen des Ortes daran gefüllte Nudeln, in Form des Seidentuches her zustellen.... <<

Wir waren tagsüber in Valeggio, als sich das Dorf im romantischen Mühlenviertel gerade herausputzte, um alles für das abendliche Fest vorzubereiten. Auch zu dem Scaliger-Kastell haben wir uns in der Hitze des Mittags hochgeschleppt. Die Aussicht ist klasse, das Kastell allerdings verrottet.

Borghetto_004_kl Borghetto_Valeggio_004_kl Borghetto_Valeggio_003_a_kl

Klick vergrößert


...schau mal rein in´s...

Foto-Album
 
>>
Borghetto und Valeggio sul Mincio <<
 

Zum Foto-Album

Sirmione

Der etwas andere Ort am südlichen Gardasee

„Links“ (also in westlicher See- Richtung) von Peschiera del Garda liegt die Perle des Gardasees: Sirmione.
Es waren die Fotos von Sirmione in einer Illustrierten, die mich vor dem Urlaub auf den Gardasee aufmerksam gemacht haben und mich letztlich hier zum Buchen bewirkten. In den vergangenen Jahren war diese ganze Region für mich eher ein Transitland auf den Weg in den Süden Italiens….

Sirmione_028_a_kl Sirmione_024_a_kl

Klick vergrößert

Sirmione ist ganz sicher das i-Tüpfelchen des südlichen Seeufers.
Ein breiter Wassergraben trennt die schöne Altstadt vom Festland, das hier schmal und lang gute vier Kilometer in den Gardasee ragt. Das gibt es an keiner anderen Stelle des Gardasee´s. Als jahrzehntelanger Italienfan kann ich nur sagen: die romantisch verwinkelte und besonders am Abend recht bunte Altstadt macht Italienträume wahr. Neben der einzigen Brücke steht die wunderschöne Wasserburg und weiter nördlich lädt die parkartig angelegte Inselspitze zu einem entspannenden Spaziergang mit einzigartigem Seeblick ein.

Sirmione habe ich einige Male besucht, per Auto, Schiff, Bus und Mountainbike. Mit dem Auto stehst Du vor dem Problem, daß der Wagen weitab des Zentrums zu parken ist. Und der Spaß kostet satte 2,20 € pro Stunde. Hinzu kommt dann ein kleiner Fußmarsch von guten 2,5 Kilometer. So gesehen besucht man Sirmione quasi zu Fuß...
Mit dem Bus gehts problemlos bis an den Wassergraben; für 2,-- € von Peschiera. Kostenfrei klappt es per Rad, aber das darf man nicht mit reinnehmen in die Altstadt. Und noch besser funktioniert die Version per Schiff, wenn auch nicht ganz so günstig: 7,30 € von Peschiera. Bei den Schiffszeiten solltest Du genau hinschauen, welche Route Dein Schiff nimmt. Wir sind zurück im Glauben auf eine 15 minütige Fahrt direkt nach Peschiera, stattdessen über Garda, Bardolino und Lazise gefahren. Eine schöne Sightseeing-Schiffsfahrt, die rund zwei Stunden dauert. Wenn man es weiß und will, ist das eine günstige Version, alle Orte auf dem Weg mal vom Wasser aus zu sehen. Das ist auf jeden Fall lohnenswert. Anders sieht das aber aus, wenn man eigentlich schnell zurück ins Ferienhaus will und einmal rund um den Pudding geschippert wird...

Sirmione_021_kl Sirmione_027_kl
Sirmione_041_kl
Sirmione_030_kl Sirmione_026_kl

Die Altstadt von Sirmione ist einzigartig und kaum zu beschreiben. Die muß man erfühlt, gesehen und erlebt haben. Jeder Winkel, jede Ecke, jedes Haus ist etwas ganz besonderes. Geht man aus der Altstadt in Richtung Norden zum Endzipfelchen der Landzunge, wandelt sich das Bild umherschwirrender Touristen schlagartig. Ein schöner Weg gesäumt von Olivenbäumen, ruhig und einsam, führt beeindruckend vorbei an immer wieder neue Panoramaaussichten auf
beide Seiten des Gardasees letztlich zu den Grotten des Catull. Hier kann man gegen ein kleines Entgeld durch die Reste einer römischen Villa und eines Thermalbades kraxeln (also ganz klar: keine Grotten, sondern eine Ausgrabungsstätte). Die Dimensionen sind riesig, zumindest was man sonst so unter einer Villa versteht. Die Römer haben da seinerzeit recht üppig zugeschlagen. Der ausgedehnte archäologische Bezirk ist erst zum Teil ausgegraben, aber die Ruinen (durch die man ungehindert durchspazieren kann) in einer verwunschen wirkenden Landschaft faszinieren vollends. 

Sirmione_Grotten_020_a_kl Sirmione_Grotten_038_kl Sirmione_Grotten_004_a_kl

Klick vergrößert

Allein dieser Blick über den See, von hoch oben durch ruinenhafte Mauern, Bögen und ehemaligen “Fenstern” machen diesen Besuch lohnenswert. Für Fotofans ein Muß! Die Aussicht auf den See und das Gebirge an den Ufern ist einzigartig. Mitten in der Anlage gibt es Olivenbaum-Gärten, die eine himmlische Ruhe und Idylle ausstrahlen. Ganz einfach klasse. Wie die Altstadt Sirmiones in ihrer Einzigartigkeit mit allen verwinkelten Ecken ebenfalls.

Und das Eis, das es hier zu kaufen gibt: köstlich und riesig! Noch dazu wunderschön zubereitet.
Was es in der Altstadt allerdings nicht gibt, ist Einsamkeit. Hier ist es immer überfüllt. Es wimmelt nur so von Menschen. Wer ganz früh mal hinfährt, wir sind morgens um Sieben mit den Rädern dort gewesen, findet es zumindest leerer vor.


...schau mal rein in´s...

Foto-Album
 
>>
Sirmione <<
 

Zum Foto-Album

Desenzano del Garda

Pulsierende Metropole am südlichen Seeufer

Desenzano ist die größte Stadt am See und weit weniger vom Tourismus dominiert als die Nachbarorte Sirmione oder z.B. Bardolino und Lazise. Rund um den Hafen und ebenso in der Altstadt bezeugen geschmackvoll restaurierte Handelshäuser die alte Tradition Desenzanos als eines der wichtigsten Handelszentren Oberitaliens.
Viele edle Geschäfte, ein großer Yachthafen und die elegante Flaniermeile entlang des Sees sind Ausdruck des Wohlstandes der Stadt. Am Hafen unter den vielen schönen Pinien im parkähnlich angelegtem Bereich sieht man viel Jugendliche, ein Indiz für diverse höhere Schulen der Stadt. Desenzano ist aber auch ein attraktiver Einkaufsort und hat mit seinen vielen Bars und Diskotheken ein buntes Nachtleben zu bieten.

Desenzano_024_kl
Desenzano_017_kl Desenzano_010_kl
Desenzano_023_kl

Klick vergrößert

Es macht Spaß hier entlang zu schlendern, den Ausdruck der Altstadt zu spüren, am richtig schönen Yachthafen ein Latte Macchiato zu trinken und auf den See zu schauen. Wir sind hinauf gestiegen zur Burg von Desenzano. Sie war leider verschlossen, aber der Blick über die Dächer von Desenzano auf den blauen Gardasee hat sich sehr gelohnt. Auch die kleinen Gassen, die hier um das Kastell liegen, versprühen ein ursprüngliches Bella Italia. Touristen sieht man hier komischerweise kaum welche. Vermutlich mag man in Desenzano nicht bergauf laufen...

Desenzano_013_kl Desenzano_012_kl Desenzano_022_kl


...schau mal rein in´s...

Foto-Album
 
>>
Desenzano del Garda <<
 

Zum Foto-Album

Manerba del Garda

Der Blick in die Ferne

Einen wunderschönen Blick über den Süden des Gardasees auf Sirmione, Garda, Bardolino, Lazise und Peschiera genießt man von der Rocca di Manerba, einer Burgruine auf einem steilen markanten Felsen bei Montinelle. Montinelle ist eines von acht Dörfer, das inmitten von Weingärten und Olivenhainen des Valtenesis die Gemeinde Manerba bilden. Man kann unterhalb des kleinen alten Ortes parken und dann zum Aussichtspunkt aufsteigen. Das kann ich nur jedem empfehlen, denn die Sicht ist einfach grandios. Leider war es etwas diesig, so konnte ich nicht sehr weit in den Norden des Sees sehen. An guten Tagen soll man bis zum Ende gucken können. Tja, man kann nicht alles haben. Aber auch so ist es unglaublich entspannend, auf der alten Mauer zu sitzen und den Blick über den See gleiten zu lassen. Die Boote wirken von hier winzig und die Schwalben kreisen mir um die Ohren. Traumhaft.
 Nördlich der Rocca di Manerba läuft die schmale lange Landzunge Punta Belvedere in den See. Sie kann man gut vom Aussichtspunkt sehen. Von deren Spitze kann man zur Zypresseninsel San Biagio hinüberwaten, die an ihrem seichten Ufer herrliche Badestellen bietet; darum heisst sie wohl auch: die Badeinsel. Wir sind nicht bis da runter gegangen, sondern vom Rocca weiter nach Saló gefahren.

Manerba_020_kl Manerba_025_kl


...schau mal rein in´s...

Foto-Album
 
>>
Manerba del Garda <<
 

Zum Foto-Album

Saló

Die lange breite Uferpromenade

Saló liegt in einer schönen Bucht am südlichen Westufer, man spürt die Aura des eleganten Seebades, das es mal war. Saló wirkt wohlhabender, als die umliegenden Fischerdörfer. Die markanten Häuser entlang der Promenade, in denen entweder ein Café oder Geschäft untergebracht ist, wirken erhaben und in gewisser Art und Weise recht prachtvoll. Mir hat die lang geschwungene Uferpromenade sehr gut gefallen. Überall stehen Bänke, man kann in Ruhe dasitzen und den schaukelnden Booten zuschauen. Die ganze Bucht strahlt eine angenehme Ruhe aus.

Salo_015_kl Desenzano_028_kl Salo_014_kl
Salo_006_kl Salo_001_kl Salo_016_kl

Wenn man überlegt, daß Saló ungefähr auf gleicher Höhe mit Garda am gegenüberliegenden Ostufer liegt, habe ich hier durch die allgegenwärtigen hohen Berge irgendwie das Gefühl, an einem Bergsee zu sein. Anders ist es dagegen gegenüber in Garda oder Bardolino: da kommt mir der Gardasee eher wie ein kleines Meer vor. Das eher flache Umland bestärkt dieses Empfinden.
In Saló gibt es viele kleine Gassen, die aus der Fußgängerzone entlang der Bucht steil mit Stufen und Treppen versehen, nach oben führen. Parken kann man übrigens bequem in einem zentral gelegenen Parkhaus (Stunde 1,20 €), in dem fast nur deutsche Autos stehen :-)


...schau mal rein in´s...

Foto-Album
 
>>
Saló <<
 

Zum Foto-Album

Malcesine

"Deutscher" Urlaubsort am Fuße des Monte Baldo

Wie immer man das Örtchen auch aussprechen mag, Malcesine hat was einzigartiges am Gardasee zu bieten: den Monte Baldo mitsamt einer tollen Seilbahn, der Funivia Seilbahn Malcesine Monte Baldo Lago di Garda.
Malcesine ist die größte Stadt am Ostufer, nördlich von Garda. Neben Bardolino ist Malcesine die beliebteste Stadt der Deutschen am Gardasee, was man auch deutlich merkt. Aus dem allgegenwärtigen Gemurmel hört man in der Tat überwiegend deutsche Wortfetzen. Malcesine ist umrahmt von Bergen, das ist ein ganz anderes Bild, als ich es gewohnt bin von Lazise oder Peschiera. In fast jeder Gasse schimmert irgendwo im Hintergrund ein Bergmassiv.

Über dem mittelalterlichen Ortskern mit vielen kleinen Plätzen (und Eisdielen), überwölbten Durchgängen und holprigen Pflasterwegen (die irgendwie alle zum alten Hafen runter führen) thront wieder mal, wie in anderen Orten rund um den See, eine mächtige Skaligerburg. Um sich die genauer anzuschauen, mußt Du allerdings 6 Euromünzen aus Deinem Geldschächtelchen holen.... Kurz vor dem Eingang zur Burg gibt es eine kleine Eisdiele, die richtig leckere selbstgemachte Eissorten anbietet. Vielleicht solltest Du Deine Taler besser hier investieren.

Malcesine_003_kl Malcesine_005_a_kl
Malcesine_004_kl

Es macht Spaß, durch Malcesine zu schlendern. Die Gassen und Plätze wirken sehr gemütlich und manchmal kommt man sich vor, mitten in einem Mittelalterfest zu sein. Obwohl die Hauptgassen recht voll sind (besonders wenn mal wieder ein Reisebus in den Ort fällt), findest Du rund um die Burg noch viele einsame Gassen, in denen Du alleine bist. Wenn Du keine Lust mehr auf kleine Gassen hast, folgst Du einfach einer hinunter zum See und wanderst hier weiter.
Die schöne und recht lange Uferpromenade führt an mehreren schönen Badestellen vorbei bis zur Halbinsel Val di Sogno. Auch nördlich des Ortes erreichst Du einen Strand, der jedoch stark von Surfern genutzt wird.

Malcesine_002_kl Malcesine_032_kl Malcesine_029_kl Malcesine_020_a_kl Malcesine_028_kl

Und wie bereits erwähnt, Malcesine bringt Dich auf Wunsch ganz hoch hinaus:
Von Malcesine fährt die Funivia Seilbahn zur 1760 Meter hoch gelegenen Bergstation auf einen Gipfel des Monte Baldos. Wenn Du das vorhast, solltest Du allerdings recht früh an der Talstation stehen, denn bei guter Fernsicht bildet sich hier auch in der Nebensaison eine meterlange Schlange (Wartezeit im Schnitt eine gute Stunde). Die Fahrt führt über eine Mittelstation, in der Du die Gondel wechselst (also aussteigen und einsteigen) steil hinauf. Der Ausblick schon in der Gondel ist grandios und einzigartig. Die obere Gondel nach der Mittelstation dreht sich während der Fahrt um 360 Grad. Ergatterst Du einen Fensterplatz, kannst Du das Panorama auf jeden Fall voll geniessen. Die oberen Gondeln (es sind zwei, eine hoch, eine runter) werden übrigens mit 77 Passagieren gefüllt, bevor es losgeht (nix für Leute, die den Atem des Nachbarn nicht mögen...). Unter der Talstation liegt ein Parkhaus, das Du über einen Kreisverkehr (wie sollte es auch anders sein) direkt von der Gardesana aus erreichen kannst. Die Parkgebühr beträgt für Seilbahnfahrer 4,50 EUR pro Tag, eine Fahrt hoch und runter mit der Seilbahn 18,-- EUR. Mountainbike-Fans können ihr Rad zu bestimmten Zeiten mitnehmen (gegen Gebühr), auch Paraglider müssen auf ihre Ausrüstung nicht verzichten.

MonteBaldo_024_kl MonteBaldo_041_kl MonteBaldo_009_kl
MonteBaldo_033_kl MonteBaldo_003_kl MonteBaldo_002_kl

Oben auf dem Monte Baldo angekommen, bietet sich Dir ein sagenhafter Blick auf den in Bergketten eingebetteten Gardasee. Ich hatte richtig Glück, denn unser Monte Baldo Ausflug fiel auf den klarsten Tag unserer Reise und es gab eine Fernsicht bis weit in die Alpen hinein. Der See schimmerte klar und deutlich ganz weit unten, die Orte des Sees sahen aus wie kleine Sandkörnchen am Fuße der massiven Berge.
Allerdings solltest Du bedenken, daß Du 1760 Meter über dem See bist. Wenn Du unten bei 27 Grad in die Gondel der Seilbahn steigst, wirst Du an der Bergstation von 12 Grad empfangen. Da war ich Flachlandtiroler nur unzureichend drauf vorbereitet und bekam mit meiner kurzen Hose recht frische Waden...
 
Du kannst von der Bergstation aus herrlich über den Kamm wandern und unentwegt aussergewöhnliche Ausblicke geniessen. Was mich, als Strandurlauber, ganz besonders faszinierte waren diese unglaublichen Perspektiven durch die immense Höhe. Und noch etwas fiel mir zwei Tage nach meinem Venedig- Besuch besonders auf: die Ruhe hier. Steile Wiesen laden zum Pausieren ein, da sitzt Du schön im Windschatten und kannst den Blick auf den See geniessen; ohne irgendwas zu hören. Es ist total still. Also noch nichtmal ein Meer, das rauscht. So eine komplette Stille ist für mich eine echte Erfahrung, die ich noch nicht kannte. Wer weiß, vielleicht werde ich noch ein echter Bergfan. Zumindest war ich froh, an meinen Polfilter gedacht zu haben, denn beim Blick auf den See bekommt der Ausdruck Blaustich eine echte Gestalt. Selbst der UV- Filter zeigte erstmals einen Effekt, denn bisher kam mir der Filter immer nur als reines Fensterglas vor.

Malcesine_043_kl MonteBaldo_036_sw_kl
Malcesine_013_kl


...schau mal rein in´s...

Foto-Album
 
>>
Malcesine und Monte Baldo <<
 

Zum Foto-Album

Gardesana

Eine ganz besondere Straße

Die Via Gardesana ist die Uferstraße rund um den Gardasee und verbindet alle am See liegenden Orte. Auf der östlichen Seite heisst sie Gardesana Orientale, die andere Seite Gardesana Occidentale. Ich bin meistens auf der Gardesana Orientale unterwegs, denn hier liegen Bardolino, Lazise, Garda und Peschiera. Natürlich stand auf meinem Plan schon von Anfang an: einmal rumfahren! Nicht zuletzt wegen der 70 Tunnel und Viadukten auf der westlichen Seite. Wir fahren die Gardesana an einem bewölkten Wochentag, am Wochenende geht auf dieser Strasse aufgrund der zahlreichen italienischen Tagestouristen gar nichts mehr. 

Gardesana_090_kl Gardesana_091_kl

Auf Höhe von Malcesine fing es leider an zu regnen, was den Reiz der Gardesana aber nicht schmälert. Von der östlichen Seite hast Du fast durchgängig einen atemberaubenden Blick auf den See. Hier gibt es zwar weniger Tunnel und an den Hang gebaute Brücken, aber der Panoramablick ist überwältigender. Parallel zum schlechter werdenden Wetter wird auch der Gardasee immer schmaler. Fast oben in Torbole angekommen, wirkt er wie ein schmaler Fjord. Der Wind weht rauh und das Wasser des Sees ist ordentlich aufgepeitscht. Sehr zur Freude der zahlreichen Surfer hier. Auf der anderen Seite des nördlichen Bogens liegt Riva. Riva wirkt auf mich schon eher, wie eine österreichische Stadt. Ganz anders, als die mir bekannten Orte des Südens. Der Baustil ist ein ganz anderer und besonders die hohen Berge hier lassen mich kaum glauben, an dem gleichen See zu sein, an dem ich abends die Promenade entlang schlendere.

Gardesana_016_kl Gardesana_009__kl Gardesana_018__kl
Gardesana_007_kl Gardesana_001_sw_kl Gardesana_003_kl

Klick vergrößert

In Richtung Limone gehts dann bereits in Riva los mit den ersten langen Tunneln. Leider sind das aber neu gebaute Tunnel, die etwas abseits der alten Gardesana liegen. In den alten Tunnelanlagen hat man Klärwerke gebaut, was für die Region sicher ein deutliches Plus ist. Für die Augenfreude des Gardesana-Fahrers ist das leider eher ein Minus. Die Straße ist auf der Westseite deutlich schmaler und kurviger und führt tatsächlich von Tunnel in Tunnel. Manchmal erheischt man einen Blick durch teils offene Wände auf den See, manchmal schaut man in totale Finsternis. Bei Tunneltests dürfte hier so manches Loch im Berg sang- und klanglos durchfallen... Besonders spannend finde ich ja diese Tunnel, in denen im Tunnel Abfahrten unterirdisch in einer weiteren Tunnelröhre abgehen. Also in gewisser Weise eine Tunnelkreuzung unterirdisch im Tunnel. Cool. Einige scharfe Kehren und enge Tunneleinfahrten geben mir genau das, was ich hier erwartete. Macht Spaß!

Gardesana kurz hinter Garda

Von der Aussicht habe ich mir allerdings deutlich mehr versprochen. Auch wenn es bei unserer Gardesana-Tour wettertechnisch nicht ganz so pricklend war, so ist die Aussicht durch hohe Leitplanken und dichte Tunnel auf den See versperrt. Da gibt die andere Uferseite mehr her (siehe Foto oben).
Das enge Limone streift man oben her und allmählich wird die kurvenreiche und stellenweise abenteuerliche Bergstrasse auf Salo zukommend wieder eine normale Landstrasse. Zurück gehts weiter um Desenzano rum, vorbei an Sirmione nach Peschiera.

Mein Tipp:
auf jeden Fall mal machen (vielmehr fahren), aber nur an einem Wochentag bei etwas schlechterem Wetter, sonst wirst Du hier Stunden nur stehen....


...schau mal rein in´s...

Foto-Album
 
>>
Gardesana <<
 

Zum Foto-Album

Verona und Venedig

Während meiner Reise an den Gardasee habe ich die beiden großen Städte Verona und Venedig besucht.
Verona liegt eine Haltestelle per Zug von Peschiera entfernt und ist auch per Bus erreichbar. Gute 20 Kilometer liegen zwischen Peschiera und Verona. Venedig ist per Zug in knapp 2 Stunden erreichbar. Die durch Peschiera führende Bahnlinie verkehrt zwischen Venedig und Mailand.

Peschiera_001_kl Venedig_Ralfonso_001_kl

Falls Du ähnliches vorhast, solltest Du darauf achten, nicht den Schnellzug zu wählen, sondern mit dem Regionalzug zu fahren. Die Kosten minimieren sich auf gut ein Drittel, anstatt fast 20 Euro für eine Fahrt nach Venedig im nur 15 Minuten schnelleren "ICE" zu zahlen, kostet die Regionalbahn unter 8,--. Sinnvoll ist für eine Fahrt nach Venedig der Zug morgens um 9 Uhr, da es zurück nur zwei Züge um 15 Uhr und 17 Uhr gibt. Wenn Du nicht wie ein gehetztes Kaninchen durch Venedig irren willst, plane lieber etwas mehr Zeit ein.

Verona und Venedig habe ich jeweils ein eigenes Fotoalbum und einen eigenen Reisebericht gewidmet, denn beide Städte passen nicht so recht in den großen Rahmen Gardasee.
Du kannst die Reiseberichte direkt per Klick auf die folgenden Buttons öffnen und lesen:

clickheregruen clickhereblau

Venedig

Verona

Line0900

Fazit

Ralfonso am Gardasee

Ein Sommerurlaub nicht am Meer, sogar eher in den Bergen am See. Das war für mich eine gewagte Variante, wo ich doch so sehr das Wellenrauschen liebe. Das Wellenrauschen hat mir der Gardasee nur ganz selten mal beschert und wer einen Strandurlaub mit Meer partout nicht missen will, wird hier nicht glücklich. Ich bin es geworden, denn das Gesamtpaket "Großer See - Bergkulissen - venezianisch mediterranes Flair - schöne italienische Orte" hat mich voll überzeugt. In Peschiera und besonders bei Lazise ist der See schon fast meerähnlich groß und an manchen Tagen gibts sogar kleine Wellen a la Ostseeküste. Mit geschlossenen Augen klingt es fast gleich. Um genau zu sein, braucht man aber auch nicht den krampfhaften Vergleich zum Meer zu suchen, denn man vermisst es nicht. Der Gardasee ist riesig und so abwechslungsreich, daß er für sich einigartig ist. Da ist eben genau dieses italienische Feeling, das jede Gasse der überaus gut erhaltenen Altstädte der Orte erfüllt, eine Landschaft, die ein Mix aus Venetien mit toskanischen Akzenten vereint und als Sahnehäubchen diese umrahmende Kulisse aus Bergen.

Peschiera del Garda bei Nacht

Ein Gardasee-Urlaub ist ein aktiver Urlaub. Auch wenn ich nicht zum Bergsteiger mutiert bin, so ging es doch fröhlich per Schiff, Bus, Zug, Auto und Rad in alle Nachbarorte und umliegenden Gegenden. Genau diese Abwechslung ist der Reiz der Gegend. Wer sich hier nur faul an die gewöhnungsbedürftigen Strände legt, verpasst jede Menge. Fotografisch gesehen ist die Gegend ein Traum. Vor lauter Motiven wusste ich zeitweise gar nicht, wo ich zuerst anfangen sollte zu fotografieren. Mein ständiger Begleiter war in diesem Urlaub meine Panasonic DMC-TZ10 Reisezoom-Digicam mit integriertem GPS. Die kleine Kamera konnte ich immer ohne Einschränkungen dabei haben und steht den Fotos meiner DSLR nicht nach.

Als Tipp zur Unterkunft kann ich die
Residence Garda Palace uneingeschränkt empfehlen. Es handelt sich hier um ein großes Haus mit mehreren Ferienwohnungen in unterschiedlichster Größe und Komfortklassen. An der Rezeption wird englisch gesprochen, eine Angestellte namens Helga spricht fliessend deutsch und der Service ist absolut top und sehr freundlich. Das Haus ist neu (Jahrgang 2008) und befindet sich in einem ruhigen Wohngebiet von Peschiera, nur wenige Minuten zu Fuß zum historischen Zentrum, zum Hafen und zum Strand Peschieras. Wenn Du Deinen Urlaub gerne in einer schönen großen Ferienwohnung verbringen möchtest (Auto steht kostenfrei in der verschlossenen Tiefgarage), den Service eines Hotels nicht missen möchtest und gerne mal am hoteleigenen Pool liegst, bist Du hier richtig.


Und die Schlüsselfrage: "Würde ich wieder hinfahren?"

Ja, würde ich.
Der Gardasee und seine Umgebung ist ein ganz besonderes und einzigartiges Ziel, daß ich froh bin, es ausgewählt zu haben.


Für alle “urlaubsinteressierte” Fotofans habe ich in der Fotoschule zwei Rubriken,
die Dir sicher einige Tipps für gute Fotos geben können:
 

clickhereblau clickheregruen

Urlaubs-Foto-Tipps

Die schlanke Kleine

BACK NEXT

... lies hier weiter im Reisebericht mit Verona ...

>>  Startseite Gardasee   ~~  Reisebericht   ~~   Fotos Gardasee   ~~  Venedig  ~~  Black & White  ~~  Special edition  ~~  Verona  <<

Webcam

Gardasee

Bardolino Borghetto Castelnuovo Desenzano Garda Gardesana Lazise Malcesine Manerba Monte Baldo Peschiera Saló Sirmione Valeggio Venedig Verona

Home

navigator_ball
Meine ganz persönliche Fotoausstellung im Web R@lfonso online, you never get a second chance, to take a first impression  *   *   *   * Vieles hätte ich verstanden, wenn man es mir nicht erklärt hätte Die Drachenecke für alle Lenkdrachen-Fans

Startseite
Inhaltsverzeichnis
Thumbnails-Auswahl
Panorama
Colorationen
Ralfonso Mix
Foto-History

Startseite
Inhaltsverzeichnis
Site Map
Neues / Updates
Kontakt
Frischlinge
Hilfe

Startseite
Inhaltsverzeichnis
Alles lesen A-Z
FotoTipp
Digitale Fotoschule
Schnellsuche
FAQ

Startseite
Inhaltsverzeichnis
Praxis-Tipps
Kite-Fotogalerie
Trickflug-Tipps
Wissenswertes
Kite-Jokes

Das Copyright für alle Fotos und Texte der Digitalfotogalerie und der Rubrik Die Fotoschule liegt bei www.ralfonso.de  Unerlaubte Verwendung bzw. Vervielfältigung werde ich strafrechtlich und zivilrechtlich verfolgen. Informationen zur privaten Nutzung von Texten,
Abbildungen und Daten erhältst Du auf Anfrage per
Email..

.

Inhalt  ~  Impressum  ~  Home