Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Bildbesprechung

Tipps und Tricks am konkreten Foto

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Diese Fotos aus dem Hönnetal im Sauerland zwischen Hemer und Balve zeigen Dir den Einfluß der Verschlußzeit auf´s Bildergebnis. Lange Verschlußzeiten (der Verschluß bleibt z.B. 2 Sekunden geöffnet) lassen die feinen Strukturen des Wassers verwischen (Fotos links), kurze Verschlußzeiten (bei den Fotos rechts 1/125 Sekunden) zeigen selbst feinste Spritzer.

Lange Verschlußzeiten: alles, was sich bewegt, wird verwischt dargestellt (Wasser), alles, was fest steht wird scharf abgebildet (Stein, Ufer, große Äste).
Kurze Verschlußzeit: alles, was sich bewegt, wird für den Sekundenbruchteil einer Sekunde in seiner Bewegung "eingefroren" und somit scharf abgebildet (und was fest steht, sowieso).

Fotos mit kurzer Verschlußzeit kannst Du aus der Hand fotografieren, bei langen Verschlußzeiten brauchst Du zwingend ein Stativ. Andernfalls würde die Bewegung Deiner Hand das Foto verwackeln. Einzelheiten zu den Themen Verschlußzeit und Blende kannst Du den jeweilgen Themen der Fotoschule entnehmen:

Verschlußzeit
Blende
Lange Belichtungszeiten




Fotos oben, das Entstehen:

Kurze Verschlußzeit (Fotos rechts): mit 1/125 Sekunde und Blende 4 aus der Hand fotografiert

Lange Verschlußzeit (Fotos links): Kamera auf´s Stativ, Zeitautomatik an, Blende auf f32 (kleinste bei mir mögliche Öffnung), Selbstauslöser ein (damit ich nicht durch den Druck auf den Auslöser verwackel), Ausschnitt suchen, anvisieren und Schärfe finden, auslösen (10 Sekunden warten, bis der Selbstauslöser selbst auslöst ;-)) ), nix mehr anpacken und gespannt sein, wie´s auf dem Display der Kamera wirkt.


Lange Verschlußzeiten werden gerne als gestalterisches Mittel in der Fotografie verwendet, weil die Fotos einen etwas unwirklichen Touch bekommen; das Auge sieht in natura schließlich das Wasser nicht wattemäßig verwischt um einen Stein schimmern, sondern fein strukturiert und scharf. Letztlich hängt es ganz davon ab, was Du mit Deinem Bild ausdrücken willst, ob Du lieber lange, oder kurze Verschlußzeiten für Dein Bild bevorzugst.

Lange Verschlußzeit plus Aufhellblitz

Auch dieses Bild entstand per Stativ mit langer Belichtungszeit (1 Sekunde Blende f32 ISO 100 im RAW- Format gespeichert); der Aufbau und Ablauf war entsprechend wie oben beschrieben. Zusätzlich habe ich während der Belichtung einen Elektronenblitz in der Hand manuell ausgelöst, um die Struktur der Äste und des Farns im Vordergrund aufzuhellen. Das Licht der späten Nachmittagssonne sorgte für weiche und warme Farben im Bild. Der Bach ist durch die lange Verschlußzeit weich fliessend abgebildet.

Spätnachmittags ganz in der Nähe des Zingster Hafens

Spätnachmittags ganz in der Nähe des Zingster Hafens (sieht man im Hintergrund)

Minolta Dimage 7 Stativ 1/250sec f11 Zeitautomatik

Ein scheinbar "normales" Landschaftsbild, das Dir ohne Eingriff in die Programmautomatik Deiner Digicam mit Sicherheit mißlingt. Die Belichtungsautomatik errechnet aus den bestehenden Lichtverhältnissen einen Mix und ordnet dann, je nach Programmeinstellung eine passende Verschlußzeit und Blende zu (meistens auch noch den ISO- Wert). Bei normalen Lichtsituationen klappt das auch recht gut. Im konkreten Bild habe ich aber direkt gegen die Sonne fotografiert.
Die Belichtungssensoren erkennen >> uiihh, ganz viel helles Licht!! << und steuern die Belichtung der Kamera entsprechend. Das Resultat wäre eine korrekt belichtete Sonne, aber leider eine unterbelichtete dunklere Boddenlandschaft.

Ich habe um 2 Blenden mehr belichtet, d.h. anstelle des errechneten Wertes der Kamera-Belichtungsmessung habe ich um zwei Belichtungsstufen "überbelichtet". Dadurch wurde die Landschaft korrekt und nicht zu dunkel abgebildet. Ein vergleichbares Ergebnis erzielst Du, wenn Deine Kamera eine Belichtungswert-Speicher-Taste besitzt. Dann richtest Du Dein Objektiv erst in Richtung Bodden aus, misst das Licht und hältst die Taste gedrückt, um danach den Bildausschnitt so zu wählen, wie Du ihn haben willst (also mit Himmel) und löst aus.

Zusätzlich habe ich zur Steigerung des Lichteffektes der Sonne den Heuballen links im Bild und einzelne Bereiche der Wiese nachträglich per
digitaler Bildbearbeitung "abgewedelt", sprich punktuell aufgehellt. So wurden die Lichtstreifen des Sonnenlichtes noch plastischer.

Darum:
bei vergleichbaren Lichtsituationen immer darauf achten, was für extreme Lichtquellen (meistens wohl die Sonne) Deine Kamera-Belichtungssteuerung auf´s Glatteis führen und dann manuell "eingreifen". Wenn Du anfangs noch unsicher bist, mach zwei oder drei Fotos mit unterschiedlich eingestellten Korrekturen. Die Treffsicherheit wird mit zunehmender Übung automatisch höher.

Rangehn´!!! ans Motiv

Rangehn´!!!
Hier war allerdings nicht ich der, der rangegangen ist...
Er ist wohl einer der Neugierigsten im
Vogelpark Marlow gewesen. Der kleine Flattermann war so frech und gleichzeitig zahm, dass er aus der Hand fraß und sich an den Kopf fassen ließ. Ich hätte ihn am liebsten mitgenommen...
Aber das ist ja gar nicht das Thema hier ;-))

Da er aber sehr hektisch hin und her hüpfte, habe ich schnell die kürzeste Verschlußzeit gewählt, die bei dem Licht ging, um ihn trotzdem irgendwie scharf zu erwischen. Durch kurze Verschlußzeiten (hier 1/1000sec.) minimierst Du die Verwacklungs- und Bewegungsunschärfe, weil der CCD nur suuuuuuuuuuuuperkurz belichtet wird. In so einer suuuuuuuuuuuuperkurzen Zeit, kann der freche Vogel gar nicht doll hektisch hin und her hüpfen. Als schönen Nebeneffekt, habe ich durch die große Blendenöffnung von f2.8 eine geringe Schärfentiefe geschenkt bekommen. Klar kann ich jetzt sagen, das habe ich extra so gesteuert, um die Bildaussage zu steigern und seinen süßen Kopf zu betonen, aber es war ein Glücksfall und nicht überlegt. Und das wird bei sehr vielen Super-Toll-Fotografien in Ausstellungen ebenso sein, ist aber ein anderes Thema :-))

Der Kopf und die betonte Schnabelspitze ist eine typische Abbildungsform bei
Weitwinkelobjektiven, wenn das Motiv nahe an der Frontlinse ist (wird auch gerne bei Gesichtern verwendet, dann gibt´s ´ne große Nase).

Minolta Dimage 7  f2,8 1/1000sec

Pöllergrafie in Kellenhusen an der Ostsee am Südstrand

Pöllergrafie in Kellenhusen an der Ostsee am Südstrand

Versuche bei Deinen Fotos perspektivisch zu arbeiten, so kannst Du den Eindruck von Tiefe besser vermitteln. Bei dem Foto oben habe ich durch den Einsatz eines Teleobjektivs (450mm) die räumliche Tiefe mit Hilfe der Holz-Pöller verstärkt, auf dem Foto unten läuft die Brücke geleitet durch die Brückenpfeiler auf einen fernen Fixpunkt zu. Solche Fotos wirken für den Betrachter meistens sehr viel spannender und dynamischer, als Aufnahmen, bei denen Du diesen wichtigen Gestaltungspunkt nicht beachtest. Leider war es bei dem Pöllerfoto oben (sagen wir mal "Pöllergrafie") etwas diesig und ich habe einen Polfilter eingesetzt, der die Sättigung der Farben erhöhte (besonders das Meer) und die "Luft säuberte". Bei der Belichtung habe ich darauf geachtet, dass ich eine möglichst große Schärfentiefe erreiche (schließlich sollten alle Pöller der Pöllergrafie ordentlich scharf werden).

Minolta Dynax 5D Tele 450mm 1/250 sec. mit Antishake aus der Hand f5.6 Polfilter

 Bei dem Foto unten hätte ich eigentlich lieber mit einem Teleobjektiv gearbeitet, hatte aber leider nur meine kleine "Unterwegs-Knipse" dabei. So gab´s leider nasse Füsse, aber immerhin ein Foto :-)) 
Am Blechotto habe ich dann festgestellt, dass die Farben des Bildes sehr von der grafischen Struktur ablenken und habe das Bild digital entfärbt und es später leicht sepia monochrom gefärbt. Als reines schwarzweißes Bild wirkte die Brücke sehr kalt und so ist der Sepiaton passender. Bei der Belichtung habe ich eine Stufe heller belichtet, als von der Kamera berechnet. So sind auch die Strukturen unter der Brücke erkennbar.

Die neue Seebrücke von Kellenhusen an der Ostsee
Punta Prima auf Menorca

 Punta Prima auf Menorca

Das klassische Strandbild am Urlaubsort. Bei der Gestaltung Deines Fotos solltest Du darauf achten, dass das Auge des Betrachters etwas braucht, um geleitet zu werden. Hier schaust Du quasi durch die Pflanzen im Vordergrund auf´s Meer hinaus und findest am Fluchtpunkt in der Ferne den Leuchtturm. Solche Fotos werden vom Auge als harmonisch aufgenommen, denn die gezeigten Einzelheiten helfen dabei, Größenrelationen einzuordnen. Das Bild entstand mit Einsatz eines Polfilters, der in diesem Fall ganze Arbeit geleistet hat. Das Meer zeigt kontrastreich intensive Färbungen, hervorgerufen von unterschiedlichen Tiefen im Wasser. Der Himmel wirkt nicht fade weiß, was häufig bei Strandbildern passiert (ohne Polfilter) und das Grün der Pflanzen und Ocker der Steine ist klar und gut gesättigt.

Minolta Dynax 5D Tele 50mm 1/500 sec. f11 Polfilter

Die gute Seele von Bolgheri (Toscana - Italien)

 Die gute Seele von Bolgheri (Toscana - Italien)

Ein schönes Beispiel für ein Portrait-Foto, wenn auch die Dame etwas hölzern ist... Sie sitzt in dem kleinen Örtchen Bolgheri und hält tapfer still, wenn man sie fotografiert. Hier kannst Du einige gute Grundregeln für Portraits ableiten. Benutze eine leichte Tele-Brennweite von ungefähr 80 - 120 mm. Dadurch wird die Kopfform gut wiedergegeben und der Hintergrund verfliesst unscharf (bei offener Blende, hier f4). Was bei der feschen Holzdame interessant die Strukturen hervorhebt, dürfte Dir bei Tante Gerti allerdings einige blaue Flecken bescheren....

Achte möglichst auf eine ausgewogene Beleuchtung besonders der Gesichtspartien. Harter Schlagschatten (meistens von der Sonne) verändert die Gesichtszüge und betont Falten und Hautunreinheiten. Ideal ist ein Reflektor (zur Not geht ein großes Stück Styropor), der das Gesicht auch im Sonnenschein indirekt aufhellt.
Ebenso kann folgender Tipp zusätzlich helfen:
Eine leichte Überbelichtung um einen halben oder ganzen Blendenwert, lassen Gesichter weicher erscheinen.


Minolta Dynax 5D Tele 150mm 1/500 sec. f4

Auf dem Weg nach Dahme -- Ostsee

 Auf dem Weg nach Dahme -- Ostsee

Wolkenfotos

Auch ein Blick in den Himmel kann spannende Fotos bringen. Wie hier in Dahme an der Ostsee kann man mit kleinen Belichtungstricks bedrohliche Wolkenbilder erzielen, wenn man während der Belichtung den von der Kameraelektronik errechneten Belichtungswert um ein bis zwei Belichtungsstufen verringert (also unterbelichtet).

Im konkreten Beispiel bin ich sogar noch weiter gegangen und habe um drei Stufen unterbelichtet. So ist zwar der Bereich rechts im Foto fast schwarz geworden, was sich aber im Nachhinein als "stimmungssteigernd" herausstellte.

Später am Blechotto gab´s dann noch eine leichte Entfärbung und schonende Kontraststeigerung.

Minolta Dynax 5D  18mm 1/250sec. f22  ISO 100

Ich hoffe, Du kannst mit diesen Beispielfotos für ähnliche Bildsituationen bei Deinen Foto-Einsätzen etwas anfangen. Die von mir benutzten Belichtungswerte können Dir mit Sicherheit als Anhaltspunkt dienen, werden aber in Deiner konkreten Situation entsprechend der herrschenden Lichtverhältnisse davon abweichen.

Und Du weißt ja:

Einfach probieren und probieren, nur so geht´s!!
 

...und hier gehts weiter in der Fotoschule...

Wer nicht fragt, bleibt dumm!

Glücklicherweise trifft das auf die treuen Fotofans der Fotoschule nicht zu!
Und weil immer wieder die Frage nach aktiven Bildbesprechungen gestellt wird, findest Du nun in der Fotoschule gleich zwei Themenblöcke, die sich mit konkreten Fotos beschäftigen. Die Rubrik
"Was lief hier schief?" behandelt an Bildbeispielen, was alles falsch gemacht wurde und zeigt einfache, aber effektive Möglichkeiten, es besser zu machen.
In der Rubrik
"Wie ist das entstanden?" geht es um Fotos, die gelungen sind (ich weiß, das ist ein weiter und sicher diskussionswürdiger Begriff...). Hier kannst Du strukturiert über die Idee, die Vorgehensweise und anhand bildrelevanter Daten sehen, wie auch Du solche Fotos in Deine Digicam (DSLR) bekommst. Auch hier geht es einfach (einfach, nicht dilettantisch) zu. Es sind keine Fotos oder Shootings, die Du aufgrund komplizierter Rahmenbedingungen nicht auch umsetzen könntest. Wenn Dich beide Rubriken interessieren, dann klick HIER und folge den einzelnen Seiten per Klick auf dem Button "Weiter" am jeweiligen Seitenende; so wirst Du durch alle Bildbeispiele geführt. Die Rubrik “Wer nicht fragt, bleibt dumm!” ist eine Weiterführung dieser Rubrik “Bildbesprechung”. Du gelangst dort im neuen Browserfenster hin, damit Du nachher bequem hier Die Fotoschule weiterlesen kannst.

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