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Hurra, die Kraniche fliegen!
Der Reisebericht

Als bekennender Wiederholungstäter hat mich der Darß, Wieck und der wunderschöne Weststrand gerufen und ich habe meinem Fernweh nachgegeben.

Auf Fischland-Darß-Zingst im Herbst zur Kranichzeit, mal was ganz Neues.

Wer jetzt Unmengen an Kranichfotos erwartet, kann sich getrost wegklicken: ich habe zwar einige Kraniche relativ nahe auf den endlosen Boddenwiesen bei Barth gesehen und jeden Abend den Flug des kreischenden Federviehs am Himmel beobachten können, das wars dann aber auch.

Ralfonso_am_Darss

Die Kraniche fliegen gegen 17:30 Uhr und das heisst, sich zum Einbruch der Dämmerung mit Stativ und Tele irgendwo am Bodden zu verschanzen (übrigens neben Hunderten anderen Kranich-Guckern plus den Bodden-Ausflugsdampfern...) und zu warten. Und bei 8 Grad Celsius und gutem Wind zu frieren. Da bin ich doch eher ein Genußmensch im Urlaub und erkunde lieber die örtliche Gastronomie....Da hört man dann schon mal so einen Kommentar, dass der ganze Kranich-Hype doch eher ein regionstypischer Marketingschachzug der hiesigen Tourismus-Organisationen wäre.

Also: kein Kranich-Foto.

Darss2009_Reisebericht_Collage1Der Wiecker BoddenhafenTypischer Baum am Darsser OrtAm WeststrandHaustier am Darsser OrtEinfahrt Nothafen Darsser OrtDer Weststrand im Original!Hafeneinfahrt Darsser OrtAm schoenen WeststrandHafen Darsser OrtAm grossen breiten Strand von PrerowSchiff im Hafen von Wieck

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Mich haben aber auch nicht die Kraniche, sondern das Meer und die schöne Landschaft von Fischland-Darß-Zingst gerufen. Und da sind beide im Oktober von reicher Schönheit. Die Tourismus-Ströme des Sommers sind bereits abgerissen, die Landschaft ist noch grün (mit einigen beginnenden herbstlichen Farbtupfern in den Bäumen) und das Meer trägt noch etwas von der Wärme des Sommers in sich. Letzteres ist wohl die einzige Erklärung dafür, dass sich entgegen der laufenden Wettervorhersagen im Radio, überwiegend blauer Himmel zeigte und der verkündete Dauerregen rund 20 Kilometer landeinwärts festsetzte.

Darss2009_Reisebericht_Collage3Der Weg durch den Darsser OrtDer wilde WeststrandDünenlandschaft am Darsser Ort

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Rund um den Darßer Ort

Die Schönheit des Weststrandes habe ich bereits in meiner Rubrik "Der Darß zu Ostern" beschrieben und kann das auch jetzt nur ausnahmslos bestätigen! Seitdem ich diesen Strand und die ganze Region drumherum (wie den Darßer Urwald) im Jahr 2008 erstmals gesehen habe, zählt er unverändert zu meinen persönlichen Top 5 der schönsten Stränden.
 
Wer gut zu Fuß ist, kann rund um den Darßer Ort (das ist übrigens kein Ort, sondern der "Landschaftszipfel" oben links auf der Karte von Fischland-Darß-Zingst) einen schönen langen Spaziergang machen. Beginnend in Prerow gehts am ruhigeren (Nord)- Strand in Richtung Westen, der Spitze vom Darß entgegen. Der Strand hier ist superbreit, feinsandig und schneeweiß und das Meer eher ostseetypisch ruhig. Nach kurzer Zeit (je nachdem, wie schnell Du gehst) erreichst Du den zur Zeit viel diskutierten Nothafen Darßer Ort. Die Fahrrinne versandet hier strömungsbedingt alljährlich und der ebenso alljährliche Kampf um die Übernahme der "Baggerkosten" hat in jüngster Zeit zu der fatalen Entscheidung geführt, einen neuen Hafen in der Nähe von Prerow zu bauen. Das verschandelt nicht nur den herrlichen Strandabschnitt in dem Bereich, sondern wird durch die angestrebte Auslegung als Sport- und Jachthafen zu einer massiven Zunahme an störenden sogenannter Wassersportlern führen. Ich höre schon die coolen Boys auf ihren Jetski- Knatterkisten rund um den Darß donnern um ihrer Balz um gewillter Strandschönheiten lautstark Nachdruck zu verleihen. Die regionalen Touristik- Verantwortlichen wittern bereits prall gefüllte Geldsäckchen und schwelgen von einer Umstruktierung der Region zur Ostsee- Event-Location. Was dann noch von der Schönheit dieser Region übrig bleiben wird, ist sicher mehr als fragwürdig. Und wer die Kosten für die Instandhaltung des neuen Hafens tragen wird, ist sicher ebenso fragwürdig.
Aber noch ist es ja schön hier...

Darss2009_Reisebericht_Collage2WeststrandWeststrandWeststrandWeststrand

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In Höhe des Darßer Nothafens geht die Wanderung von der See weg ins Hafenbecken. Der Nothafen ist sehr schön angelegt und über einen langen Holzsteg überquerst Du das Wasser, um im Landesinneren weiter in Richtung Nordspitze zu wandern. Aussichtstürme erlauben wenig später den weiten Blick in die zum Teil versandete und mit Dünengras überwucherte Kernzone des Landschaftsschutzgebietes an der Nordpitze des Darßer Ortes. Der Weg führt weiter über teils mit Holzstegen befestigte Naturwege durch ein Dünengebiet in Richtung Weststrand. Die Landschaft in diesem Bereich ähnelt den Dünen an der Cote d´Argent. Weiter gehts entlang des Weststrandes bis zum Leuchtturm Darßer Ort, den Du gegen eine geringe Gebühr (4,-- €) besichtigen kannst (inkl. Turmbesteigung und Superaussicht).
Wenn Dir an dieser Stelle bereits die Füße vom Laufen qualmen sollten, gibts die Möglichkeit mit einer Kutsche zurück nach Prerow zu fahren.

Aber wer ist schon so ein Weich- Ei...
(ich hoffe, jetzt gibts keinen Ärger mit den Kutschern! Also, Kutschfahren ist tooootal toll und das solltest Du uuuuuunbedingt mal probieren....)

Nun folgen endlose Kilometer (so ungefähr 8) entlang des Weststrandes.
Keine Frittenbude, kein Kiosk, kein Hotel.... herrlich!

Links Wald und Dünen, vor Dir ein bombastischer Naturstrand mit Treibholz und ureigenem Charme und rechts das rauschende Meer. Kaum zu glauben, dass es dasselbe Meer ist, das nur wenige Kilometer entfernt auf der anderen Seite des Darß ruhig vor sich hinplätschert. Kurz vor dem Künstlerdorf Ahrenshoop (auch hierzu habe ich in meinem "Oster-Reisebericht" bereits ein paar Anmerkungen hinterlassen...) endet meine Darß- Wanderung nach 15 Kilometern. Mein Schrittzähler hat annähernd 26000 Schritte gezählt, was von zahlreichen kleineren Dünen- Kraxeleien an manchmal sehr engen Strandabschnitten herrührt; also alles in allem eine recht anstrengende Wanderung.

Trotzdem kann ich diese (Halb-) Runde nur jedem Interessierten nahe legen. Die Zeit vergeht wie im Fluge (ja, ja, hier ist wieder der geistige Bogen zum Kranichflug versteckt...) und die landschaftlichen Eindrücke dieser urwüchsigen und natürlichen Region brennen sich in Deinem inneren Auge mit Sicherheit für lange Zeit ein.

Stralsund

Darss2009_Reisebericht_Collage4StralsundStralsund

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Die Nähe von Fischland-Darß-Zingst zu Rügen lädt zum Besuch von Stralsund, dem Tor dorthin, ein.
Die schönste Verbindung führt sicher quer durch die Boddenlandschaft mit dem Schiff vom Zingster Hafen aus. Diese Verbindung besteht im Herbst allerdings nur an zwei Tagen (Montag und Samstag) und fiel bei mir somit leider aus (Kosten ca. 17,-- € pro Person Erwachsener). Mit dem Auto erreichst Du Stralsund über die Boddenbrücke bei Zingst in gut einer Stunde (rund 50 Kilometer). Stralsund ist reich an historischen Bauten, verfügt über eine schöne Innenstadt, hat einen großen Hafen und ein architektonisch etwas fragwürdig ins Umfeld integriertes Ozeanium (ein Art "Zoo für Wasserfreunde").

In Stralsund kannst Du schlendern und gucken, besichtigen und lernen, aber auch schlemmen und shoppen. Wen die kleinen Örtchen auf Fischland-Darß-Zingst etwas auf Entzug gesetzt haben, wird in Stralsund frohlocken. Anders als Rostock, das doch großstädtischer und industrieller wirkt, ist Stralsund eher beschaulich. Die neue riesige Brücke nach Rügen ist sicher eine Geschmacksfrage, wirkt aber in ihrer Größe sehr beeindruckend. Nicht minder übrigens die hier im Hafen fest vertaute Gorch Fock.

Rund um Wieck

Wie schon bei meinem letzten Besuch angemerkt:

Wieck ist so richtig schön!

Der kleine Bodden-Hafen und die schönen Wege drumherum, die rohrgedeckten Häuschen, kleinen Restaurants, die Ruhe hier und die gesamte beschauliche Atmosphäre machen Wieck zum idealen Urlaubsdomizil auf Fischland-Darß-Zingst. Wer gerne Fisch isst, sollte unbedingt im "Eichenstübchen" reinschauen und das Welsfilet bestellen (bei dem Gedanken läuft mir jetzt noch das Wasser im Mund zusammen) und wer es sich auf Dauer abgewöhnen möchte, geht in den alten Bahnhof von Prerow und bestellt ein Dorschfilet (unbeschreiblicher Geschmack, nein, eigentlich kein Geschmack... hier läuft mir im Gedanken daran eher eine Gänsehaut den Rücken runter..).

Darss2009_Reisebericht_Collage5Am Hafen von WieckAm Hafen von WieckAm Hafen von Wieck

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Von Wieck gelangt man schnell nach Prerow und Born und nur einen Sprung weiter gehts nach Zingst. Über die einzelnen Örtchen habe ich in meinen zurückliegenden Reiseberichten bereits geschrieben, viel hat sich in den letzten Jahren nicht verändert (was ich trotz unseres herrschenden Zeitgeistes nach dem Streben "Schneller-Weiter-Höher-Besser-Anders" als sehr positiv für diese Region empfinde!).


Ergänzend zu den Rubriken Zingst (im Sommer) , Darß (zu Ostern) und Darß und Bodden habe ich eine
 Fotogalerie im Webalbum angelegt, das alle Fotografien meines Aufenthaltes am Darß (im Herbst) zeigt.

Teilweise tragen die Fotos ergänzende Infos zum Bild und zum Umfeld des Motivs.
Mit einem Klick gelangst Du direkt hin, das Album öffnet sich als neue Webseite, die Du nach dem Durchblättern am einfachsten per "Kreuzchen-Klick" wieder schliesst.

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Eine Vielzahl von Reiseführern geben Dir Tipps für Ausflüge nach Stralsund oder Rostock, sowie in benachbarte Strandbäder und nach Rügen. Mein kurzer Reisebericht gibt hier sicher nur einen kleinen Einblick in die Vielfalt dieser Region.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mit Freude und Begeisterung meine Fotografien anschauen würdest, folge einfach dem Link unten:

Zu den Fotos

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