ISO digital

... wenn es nicht mehr körnt, sondern pixelt ...

Durch die richtige Wahl der ISO- Einstellung kannst Du in vielen Situationen auf den eingebauten Blitz Deiner Digitalen getrost verzichten. Was das für Vorteile hat, kannst Du in der separaten Rubrik „Blitzlicht“ detailliert nachlesen.
Allerdings ist es bei der Digitalcamera nicht anders, als bei der analogen Kamera auch: Du erkaufst Dir die höhere Lichtempfindlichkeit mit einer Zunahme der Körnigkeit und digitalen Weichheit.

Nun mag so mancher Fotofan denken:
„Total falsch! Bei der Digitalfotografie gibt es KEIN KORN!

Das stimmt, aber die Digitalfotografie hat was genauso schönes zu bieten:
es handelt sich um das Pixelrauschen oder auch Bildrauschen.


Nehmen wir mal an, Du gehst mit Tante Gerti nachts in den Oberbruttenscheider Wald bis zu Deiner Lieblingslichtung.
Du gehst mit ihr genau dahin, wo Du damals mit Deiner mechanischen Spiegelreflexkamera Deine wunderschöne Sammlung ausgefallener Mondphasenfotografien auf den Film gebannt hast. Nur diesmal nimmst Du Deine Digitale und fotografierst den Nachthimmel samt Mond.

Aus meiner Fotoserie Menorca

Aus meiner Fotoserie Menorca

Mit Stativ und 500mm Tele 1/30sec. f5,6
DSLR Minolta Dynax 5D

Zu Hause wirfst Du den Blechotto an, schaufelst Deine digitalen Fotos rüber und machst eine interstellare Entdeckung der dritten Art:

kleine bunte Pünktchen, verstreut über den ganzen Himmel.
(die sind auf dem Mondbild oben allerdings nicht drauf...)

Deine Freude über die unerwartete Entdeckung neuer Himmelskörper wird dann doch durch die ungewöhnliche Sternendichte etwas getrübt. Dir wird nach langer Diskussion mit Tante Gerti langsam klar, daß es sich um eine Fehlinterpretation Deines Kamera- Chips handelt.
Bevor Du nun Deine Digitalcamera wutschnaubend
direkt in die Tonne kloppst, ein paar Tipps zum besseren Gelingen (trotz Digitalcamera....).



Der Fotochip Deiner Kamera besteht aus vielen lichtempfindlichen Dioden,
die stur nach einer simplen Formel vorgehen:

viel Licht = viel Spannung.

Dann rechnet die Kameraelektronik diese Spannungssignale in ein Bild um.
So weit, so gut.
Problematisch wird die ganze Sache allerdings durch die Tatsache, daß die Kamera für jede Aufnahme eine gewisse Vorspannung braucht, die ständig vorliegt.
Bei Deinen Fotos vom letzten Strandurlaub auf
Menorca erschlägt die helle Sonne die geringe Grundspannung im Handumdrehen. Bei Deinen nächtlichen Streifzügen entstehen durch die schwachen Lichtsignale des Himmels allerdings Fehlinterpretationen durch quasi “verwirrte” Pixel. Wenn Du nun pfiffigerweise Deine Kameraelektronik auf
ISO 800 (oder noch höher) einstellst, wird der Effekt noch stärker. Deine Digitalcamera merkt bei so schwachen Lichtfutter auch, daß es schwieriger wird die raren Impulse des Chips zu deuten. Sie erhöht die Spannung und versucht jedes noch so schwache Signal umzusetzen. Gleichzeitig wird auch die Vorspannung/Grundspannung des Sensors erhöht um Details besser registrieren zu können. Wenn Du dann noch Langzeitaufnahmen machst, kann die Elektronik noch viel länger, quasi in Ruhe die Fehldaten des Chips einfangen.


Da kommen also drei Faktoren zusammen:
höhere Empfindlichkeit der Elektronik, höhere Vorspannung des Sensors und längere verfügbare Rechenzeiten der Elektronik durch längere Belichtungszeiten.


Es ist kein Zufall, daß Du meinst, an heißen Sommernächten ist das Bildrauschen schlimmer, als im kühlen Winter. Die Elektronen flitzen bei höheren Temperaturen um Längen beweglicher und gernstens auch mal querer.
Du denkst sicher, wenn Du die Dateien endlich auf dem Rechner im Bildbearbeitungsprogramm hast,
wird alles wieder gut?

Nö, Nö.

Nachschärfen wird vom Bildprogramm unter Berücksichtigung der fehlerhaften Pixel zum Anlass genommen, gleich noch eine zusätzliche Menge an fehlerhaften Pixel drumherum zu ballern und das Speichern im .jpg- Format verstärkt den Effekt dann auch nochmal zusätzlich.

Tja, so siehts aus.

Die grundsätzliche Entscheidung, zur hohen Empfindlichkeit zu greifen, um mit vorhandenem Licht Dein Foto auf das Kameramedium (Sensor oder Film) zu malen, erkaufst Du Dir mit diversen Qualitätsnachteilen.
Andererseits erlaubt Dir das Fotografieren unter solchen Bedingungen jedoch das Einfangen ganz besonderer Motive; die Dir garantiert mit künstlicher Blitzbeleuchtung nicht gelingen würden.




Mein R@lfonso online- Tipp zum Thema Pixelrauschen:

Stativ raus, Blitz aus (oder höchstens unterstützend einsetzen), ISO auf 100 (oder kleiner), Kamera möglichst kalt (keine Serienfotos kurz vorher und nicht tagsüber in der Sonne lagern), speichern im RAW- Format (zumindest aber ohne Komprimierung), im Bildprogramm auf dem Rechner nicht schärfen und bei guten Fotos (da, wo sich der Aufwand lohnt) die störendsten Fehlpixel per Klonen- Nachbearbeitung korrigieren.
(.... auf dem Mondbild oben habe ich das genauso gemacht....)



Ich habe für „normale“ Aufnahmen die ISO- Automatik meiner DSLR grundsätzlich abgeschaltet und manuell auf ISO 100 eingestellt. Das führt zu einer deutlichen Steigerung der Farbbrillianz, besserem Kontrastumfang und etwas besserer Schärfe. Wenn Du bei schwierigeren Lichtverhältnissen auf das Stativ (auch ein improvisiertes...) zurückgreifen kannst, solltest Du auch hier bei ISO 100 (sprich niedriger ISO-Zahl) fotografieren.

Allerdings gibt es da auch Neuigkeiten, sofern Du eine DSLR (oder SLT) jüngeren Datums nutzt. Die Sensorempfindlichkeit hat sich im Laufe der Jahre deutlich verbessert, so dass ein idealer am wenigsten rauschender kleinster ISO-Wert bei ISO 200 oder sogar ISO 320 liegen kann. Hier spricht man vom sogenannten Nativen ISO oder der
Nativen Sensorempfindlichkeit. Auf dieses Thema kommen wir aber gleich noch ausführlich. Wichtig für Dich zum Merken: es ist besser mit einer kleinen
ISO-Empfindlichkeit, als mit einer unnötig hohen Empfindlichkeit zu fotografieren (ISO 100 rauscht weniger, als ISO 800).

Dieses Foto entstand im Kloster Engelport bei absoluter Dunkelheit mit Blitzlicht.
Zum Einsatz kam mein Blitz mit Leitzahl 30. Unterstützend habe ich den ISO- Wert auf 800 erhöht.
Beim Dach und am Himmel zeigt sich ein deutlich sichtbares Pixelrauschen und die Abbildung von weißen Fehl-Pixeln der Minolta Dynax 5D. Während des Tages war es sehr heiß, die Kamera zudem noch während einer Hochzeitsfeier im Dauerbetrieb und recht warm.

Pixelrauschen_Die_Fotoschule_01

Hier fällt das Pixelrauschen auf dem Originalbild nicht störend auf, in der Vergrößerung ist es jedoch deutlich zu erkennen.



Noch ein weiteres Beispiel, um Dir den massiven Einfluss des gewählten ISO-Wertes auf Dein Bildergebnis zu verdeutlichen.

Das erste Foto ist mit 3 Sekunden Belichtungszeit und ISO 3 aufgenommen.
Das zweite Foto mit 1/180sec. und ISO 1600.

Das Pixelrauschen ist kaum zu übersehen und würde Dir bei einer “echten Dämmerungsaufnahme” das Bild ordentlich verhageln. Darum nochmal der Hinweis, egal was Deine Kamera an scheinbaren technischen Besonderheiten mit sich bringt: wenn es machbar ist, nutze ein Stativ oder festen verwacklungsfreien Untergrund und fotografiere mit niedrigem ISO und lieber längerer Verschlusszeit.

3 Sekunden Belichtungszeit und ISO 3
1/180sec. und ISO 1600


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