Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Vögel fotografieren

... ach wären sie nur nicht so flatterhaft ...

Sie können das, was sich Menschen seit Ewigkeiten wünschen:
die Flügel ausbreiten und fliegen.

Und wenn sie das zwitschernd tun, sind sie meistens nur noch als kleine Punkte am Himmel zu sehen. Genau diese kleinen Punkte sind auch immer auf Tante Gertis Fotografien zu sehen, wenn sie voller Tatendrang die Zugvögel am Himmel fotografiert. Sie weiß zumindest, wo es dran liegt: es ist der doofe Fotoapparat, den Du ihr damals empfohlen hast. Der kann nämlich keine Vögel. Somit ist nicht nur der doofe Fotoapparat doof. Du inzwischen auch, zumindest was Tante Gertis Einschätzung betrifft...

Es geht allerdings auch anders.
An vielen Stellen der Fotoschule hast Du gelesen, dass es nicht zwingend nötig ist, teures Equipment zu besitzen, um Deine Fotoideen umzusetzen. Das trifft bei der Vogel-Fotografie leider nicht zu. Um halbwegs brauchbare Fotos von weiter entfernten Vögeln zu bekommen, ist eine gewisse fotografische Ausrüstung leider unumgänglich.

Das Fotografieren von Vögeln hat viele Facetten und daraus resultierende Probleme. Fotofan Detlef hat sich seine Motive quasi direkt vor´s Wohnzimmer geholt, was allerdings auch wieder ganz andere fotografische Probleme hervorrufen kann:

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Vorname  : Detlef
E-Mail    : Detlef@.de

Kommentar  :

Hallo Ralf

Nach langer Zeit habe ich wieder eine Frage.

Habe vor meinem Fenster ein Futterplatz für unsere Vögel eingerichtet.
Diese habe ich dann versucht zu fotographieren.
Einige Bilder sind scharf geworden, jedoch der Rest nicht.(mit Stativ und Fernauslöser) Habe mit der Einstellung Sportmodus und im AF-Macro aufgenommen, da der Futterplatz nur ca. 20 -30 cm von der Kamera entfernt ist.
Die Aufnahmen wurde durch die Fensterscheibe gemacht, die vorher mit Alkohl gereinigt habe.

In der Anlage nun ein paar Fotos.

Mit freundlichem Gruß und besten Dank für ein mögliche Problemlösung

Detlef

 

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Mit freundlicher Genehmigung von Detlef, Name geändert

Hier nun einige Beispielfotos von Detlef,
per Klick darauf kannst Du Dir eine Bildvergrößerung anschauen:

Hallo Detlef,

danke für Deine Fotos. Du hast zwei "Grundprobleme" bei Deinen Fotos, den Schärfepunkt des Autofokus und die Reflexe in der Scheibe.


Foto Drossel01
- Reflexe in der Scheibe (Kamera spiegelt sich)
- Belichtung hat zu sehr auf den hellen Himmel gemessen und die Drossel damit zu dunkel werden lassen


Goldammer
- Autofokus hat durch die Piepmätze hindurch auf das gegenüberliegende Haus scharf gestellt


Spatz01
- Der ist scharf, aber Belichtungsfehler wie Drossel01 und Reflexe in der Scheibe


Spatz02
- Noch ein scharfer Piepmatz, ansonsten wie Spatz 02, allerdings hat die Belichtung sich nun nicht von dem hellen Himmel, sondern von dem helleren Holz der Futterstelle im Verhältnis zum dunkleren Vogel irritieren lassen




Mögliche Lösung:

Möglichkeit 1:
Mit Deinem Kameraaufbau weiter zurück in den Raum, weg von der Scheibe und die Futterstelle heranzoomen. Kamera insgesamt etwas höher aufstellen und so leicht "schräger von oben runter" fotografieren. Dadurch verschwindet der Himmel im Bild als Fehlbelichtungsmöglichkeit und das Holz im Vordergrund ebenfalls. Manuell fokussieren auf den Futternapf und nicht mehr verändern, so wird der Autofokus sich nicht mehr irren können.


Möglichkeit 2:
An der Scheibe bleiben, Kamera insgesamt etwas höher aufstellen und so leicht "schräger von oben runter" fotografieren. Dadurch verschwindet der Himmel im Bild als Fehlbelichtungsmöglichkeit und das Holz im Vordergrund ebenfalls. Matten schwarzen Tonkarton besorgen und die Kamerafront verkleiden, damit Reflexe verschwinden. Raum dunkel halten, wichtig Lampen aus, stark reflektierende Gegenstände wegstellen. Manuell fokussieren auf den Futternapf und nicht mehr verändern, so wird der Autofokus sich nicht mehr irren können.


Ich hoffe Dir etwas geholfen zu haben und wünsche Dir viel Spaß mit Deinen Piepmatz-Fotos, die mir übrigens sehr gut gefallen und die Idee dahinter nicht minder.


Ciao,

Ralfonso

Anders als Fotofan Detlef versucht Fotofan Renate die kleinen Flugkünstler an ihren Lieblingsorten, in den Bäumen, zu erwischen.
Sie schrieb der Fotoschule folgende Nachricht:

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Vorname   : Renate
Ort        : Uhingen

Hallo,
 
ich habe gerade deine Meinung über den Megapixelwahn durchgelesen und finde sie einleuchtend. Aber........jetzt brauche ich doch deine Einschätzung.

Vorab:
ich habe eine Nikon D80 (geerbt), und weil ich hauptsächlich und sehr gerne Vögel photografiere habe ich mir ein Tele 80mm-400mm gekauft. Nun ist die Sache aber die, dass Vögel sich ja nicht so nah auf den Pelz rücken lassen. Wenn ich also ein kleines Rotkehlchen in einem Busch entdecke und es auf einem Abstand von 10m photografiere, bleibt das immer noch ein Suchbild. Viel Busch mit winzig kleinem Vogel sozusagen. Ein Tele mit mehr Brennweite ist sündhaft teuer, und ich weiß nicht ob das soviel mehr bringt. Also stelle ich im Photoshop den kleinen Vogel frei, sprich ich vergrößere ihn extrem. Aber dann wird er unscharf und pixelig.

Nun hat man mir geraten eine Kamera mit mehr Megapixel zu kaufen, beispielsweise die Nikon D7000. Ob das mein Problem löst weiß ich nicht, was denkst du? Ich will mich hier nicht mit Gott weiß welchem Equipment bewaffnen das nur teuer ist und vielleicht nichts bringt, jedenfalls für mich. Ich will einfach wirklich schöne, scharfe Vogelaufnahmen machen, auf denen ich den Hauptakteur nicht mit der Lupe suchen muss.

Übrigens ist deine Fotoschule toll, sowas hab ich lange gesucht. :-))

viele Grüsse


Renate
 

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Berlin_Spatz__

Manchmal fliegen einem die Motive um die Ohren...


Um weit entfernte Vögel formatfüllend auf´s Bild zu bekommen, zählt jeder Millimeter Telebrennweite. Je näher Du optisch an Dein Motiv herankommst, umso größer ist die Chance, anspruchsvolle und qualitativ ansprechende Fotografien zu erhalten. Als erstes hilft aber ein ganz anderer Weg:

"Rangehn"

Jeder Meter, den Du näher an den Piepmatz drankommst, hilft. Denk mal an so Dinge, wie Tarnung oder Stellen, wo sich die Vögel näher aufhalten, als auf dem Baumgipfel. Wenn Du Dich gut versteckst, oder eben eine brauchbare Tarnung nutzt, wird Dich Dein kleines fliegendes Motiv nicht sehen und folglich auch nicht flüchten. Gleiches gilt für behutsames Heranpirschen. Vielleicht hast Du auch Stellen bemerkt, wo sich die Vögel immer wieder mal aufhalten. Manchmal sind das Futterstellen, oder besonders gut geformte Äste, wo man als fotogenes Flugobjekt gerne mal landet. Hier könntest Du Dich entsprechend vorbereiten und in Ruhe alles aufbauen. Dann brauchst Du nur etwas Geduld, bis die ersten Motive eingeflogen kommen.

Solche Motivsituationen sind ein Dorado für Fernauslöser. Du positionierst Deine Kamera entsprechend einsatzfähig an der Stelle, wo Dein kommendes Fotomotiv ganz sicher landen wird und löst aus sicherer Entfernung Deine Kamera aus. Da der Vogel keinen Menschen erkennt, wird er vor Deiner Kamera ganz sicher nicht flüchten. Über diesen Weg sparst Du Dir teure Teleobjektive, benötigst jedoch eine fernauslösefähige Kamera (in der Regel wird das wohl eine DSLR sein). Falls Du diese Möglichkeit ausprobieren willst, solltest Du Deine Kamera auf Spiegelvorauslösung stellen. Kracht der Spiegel der DSLR bei der Aufnahme deutlich vernehmbar im DSLR-Gehäuse, dürfte es das mit Deinem Motiv auch gewesen sein.
Insgesamt brauchst Du ein hohes Maß an Improvisationsgeschick und einen starken Willen, Dein Bild auch wirklich zu bekommen. Hier ist Dein persönlicher, auch körperlicher, Einsatz gefragt.

Berlin_Spatz

Die zweite Möglichkeit ist ein starkes Tele. Fotofan Renate überlegt, ob sie hier investieren soll. Wenn Du wirklich vorhast, in diesem Bereich weiterhin zu fotografieren, solltest Du investieren. Ein teures neues "Super-Tele" schränkt Dich allerdings nicht nur finanziell ein, sondern neigt auch deutlich mehr zum Verwackeln. Je länger die Brennweite, umso kürzer muss die Verschlusszeit werden. Somit brauchst Du viel Licht, Schattenfotos und bedeckter Himmel fallen dann schonmal weg. Mit dem Super-Tele solltest Du Dir gleich ein standfestes Stativ zulegen. So kannst Du den "zu langen" Verschlusszeiten etwas gerechter werden und auch bei schlechteren Lichtverhältnissen noch mit einer langen Brennweite fotografieren. Eine kostengünstigere Alternative könnte ein Telekonverter sein. Der verdoppelt die Brennweite Deines Objektivs. Aus Deinem 400mm- Zoom wird dann eine 800mm- Tüte. Ein Konverter schränkt Dich allerdings auch wieder ein. Bei vielen Modellen funktioniert der Autofokus nicht mehr, oder die automatische Belichtung ist nicht möglich.

Zuguterletzt bleibt dann der digitale Bildausschnitt, so wie ihn Fotofan Renate beschreibt. Andere sprechen vom Digital-Zoom. Hier hat man Renate durchaus richtig beraten. Je mehr Bildinformationen auf dem Sensor eingefangen werden können, umso mehr holst Du in der Vergrößerung am Blechotto raus. Um beim Thema Megapixelwahn zu bleiben: es heisst nicht, dass mehr Megapixel auch gleichzeitig eine gute Qualität beim Bildausschnitt bedeuten. Vielmehr ist die Auflösung von Linienpaaren ein Kriterium. Wieviel kann Dein Sensor tatsächlich an Bildinformationen auflösen und im Bild darstellen. Diverse Testinstitute, Fotozeitungen und Online-Medien halten hier spezielle Tests für Dich bereit. Solltest Du mit dem Gedanken spielen, Dir eine neue Kamera zu kaufen, ist ein kritischer Blick in diesen Bereich für Dich sicher von Vorteil. Ob Du nun Dein vorhandenes Modell nur aus diesem Grunde gegen ein höher auflösendes ersetzen willst, hängt von Deiner Absicht ab, in diesem Bereich längerfristig aktiv zu sein. Das musst Du abwägen (und einen Blick in Dein Portemonnaie werfen).

Zusammenfassend nochmal die Kernanforderungen für Vogel-Fotos in der freien Wildbahn:

1. Rangehn!
2. Tarnen, pirschen und typische Orte erkunden
3. Fernauslöser nutzen und Kamera "vogelnah" positionieren
4. Tele, Tele, Tele (je mehr, umso besser)
5. Bei langen Tele-Tüten unbedingt ein Stativ einsetzen (schlechte Lichtstärken bei Tele)
6. Digitaler Bildausschnitt am Blechotto (Digital-Zoom), verbunden mit deutlichen Qualitätseinbußen

Bunti

Neben der freien Wildbahn gibt es aber noch Alternativen. Da wäre zum einen der heimische Zoo oder Vogelpark. Zusätzlich gibt es so manchen gefiederten Freund im heimischen Wohnzimmer.

Während Du im Zoo ebenfalls eine gehobenere Fotoausrüstung benötigst, kann beim eigenen Wellensittich durchaus die günstige Digicam noch weiterhelfen. Im Zoo kommst Du an viele Piepmätze bereits nah ran (räumlich gesehen). Zudem sind die Vögel Besucher gewohnt und nicht mehr bei der kleinsten Bewegung im Umfeld auf Flucht programmiert.

Mit einer DSLR oder höherwertigen Digicam (mit brauchbarem Telebereich) werden Dir ganz sicher schöne Vogel-Fotos gelingen. Ein Tele-Zoom von 75-300mm (gemessen an Kleinbild) wird hier die ideale Brennweite sein (entspricht so ungefähr einem 10x-fach Zoom an der Digicam). Im Zoo wirst Du aller Voraussicht nach mit einem neuen Problem konfrontiert:
Gitterstäbe.

Und die sind bei Vögeln leider oft sehr feinmaschig (sonst hauen sie ja alle ab). Sollte der Piepmatz Deiner Begierde hinter so einem Geflecht hocken, wird es schwierig. Idealerweise gehst Du mit der Kamera so nah an den Käfig, dass Dein Objektiv durch ein Loch im Geflecht stab- und gitterfreie Sicht hat. Dann kannst Du "normal" fokussieren, zoomen und gestalten, wie Du möchtest. Geht das nicht, kann es helfen, den Piepmatz mit einem starken Telebereich und geöffneter Blende zu fotografieren. Die Stäbe fallen aus dem Schärfentiefenbereich heraus und nur der Piepmatz wird scharf abgebildet. Ein leichtes Hin- und Herbewegen kann helfen, die schemenhafte Darstellung der Gitter so zu verschieben (also optisch logischerweise), dass sie nicht genau auf dem Vogel liegen und Dein Bild durch dunkle Schatten stören. Schau Dir den Käfig oder die Voliere in Ruhe genau an. Manchmal ergeben sich ein paar Schritte weiter deutlich angenehmere Fotopositionen und Randbedingungen.

Sittich_

Dein Wellensittich zu Hause dürfte das angenehmste Fotomodell sein. Er ist zahm und findet es ganz klasse, sich in der Frontlinse zu spiegeln. Wenn Du öfters mal die Kamera in seine Nähe gebracht hast, wird er auch die Scheu vor dem fremden Kasten verlieren. Hier kannst Du ohne großen Aufwand fotografieren, den Blitz jedoch im Kameragehäuse lassen. Sonst wirst Du Dich wundern, wieviel natürliches Fluchtverhalten in Deinem zahmen Pucki steckt, wenn er wie wild durch die Hütte saust.

Auch hier nochmal zusammengefasst (Zoo und zu Hause):

1. Rangehn!
2. Im Zoo auf Stäbe und Gitter achten (hindurch fotografieren, oder starkes Tele - geringer Schärfentiefenbereich durch offene Blende)
3. Fotostandpunkt flexibel gestalten, blick nach links und rechts, sei kreativ
4. Tele um 300mm (10-fach Zoom)
5. Nicht blitzen
6. Zahme Vögel an die Kamera gewöhnen
7. Schnabel, Nasenbereich und besonders die Augen müssen scharf sein (oft eben nur ein Auge)
8. Wenn es kein Portrait werden soll, denk dran, ein Vogel hat einen Schwanz (der gehört auch auf´s Bild)

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