Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Greenscreen -- Bluescreen

… was alles mit schönen Tüchern geht ....

Die tiefere Bedeutung eines Bluescreens ist Dir spätestens seit jenem lauen Sommerabend im Mai letzten Jahres geläufig, als Dein Smartphone hektisch klingelte, gerade als Du es auf der Grillparty fast bei der schönen Ramona geschafft hast:
Tante Gerti schreit nach Hilfe

Da Du weißt, was geschieht, wenn Du nicht innerhalb weniger Minuten bei ihr aufläufst, saust Du direkt zu ihr und siehst auf ihrem Netbook das:

bluescreen_Fotoschule

Und “DAS” war dann auch das jähe Ende von Tante Gertis bis dato ungesicherter Fotosammlung aller mitteleuropäischer Marienkäfer... Zu den Themen “Backup” und “Datenrettung” findest Du in der Fotoschule diverse Tipps und Hilfen.

Bei der Bluescreen- und Greenscreen-Fotografie geht es aber um etwas ganz anderes, als um schnöde zickende Blechottos. Beide Fototechniken beinhalten die farbbasierte Bildfreistellung (in engl. chroma keying). Beide Verfahren (blau, wie grün) werden nicht nur in der Film- bzw. Fernsehtechnik genutzt, um Gegenstände oder Personen nachträglich vor einen Hintergrund zu setzen, sondern sind auch ein Standard-Arbeitsmittel in der digitalen Fotografie. Der Hintergrund kann entweder ein reales Foto (beispielsweise eine Landschaft) oder eine Computergrafik sein, ganz so, wie Du es als Fotograf magst. Bei der etwas älteren Bluescreen-Technik (engl. Bluescreen = Blauschirm) mit blauem Hintergrund spricht man auch von der Blue-Box-Technik.

Wofür nutzt man Chroma Keying und wie gehts am einfachsten?

Weiter unten zeige ich Dir ein einfaches Beispiel, generell lässt sich aber folgende Vorgehensweise am besten beschreiten:

Du fotografierst Deine Wunsch-Person (Tante Gerti oder auch die Ramona von der Grillparty) zunächst vor einer gut ausgeleuchteten Hintergrundfläche der gewählten Schlüsselfarbe, also blau oder grün. Blau, wie auch grün als Hintergrund werden gewählt, weil sie die am menschlichen Körper seltensten vorkommenden Farben sind und sich am besten von Hauttönen abheben. Das bedeutet allerdings, dass die rassige Ramona kein blaues Sommerkleid tragen sollte, wenn Dein Hintergrund blau ist. Dann könntest Du sie ja fragen, ob sie es für Dich auszieht (na, na, na, welch Schelm, der jetzt was Lüsternes denken mag; sie kann ja ein rotes Kleid anziehen, oder Du nutzt einen grünen Hintergrund...). Dein Hintergrundtuch sollte übrigens faltenfrei, gleichmäßig gefärbt und nicht reflektierend sein. Ebenso wichtig ist die gleichmäßige Ausleuchtung. Es nützt nicht viel, wenn Du die rassige Ramona von vorne blitzt und sich satte dunkle Schatten ihres Körpers auf dem Tuch breit machen. Und zum Thema “Platsch-Blitz-Frontal” hast Du in der Fotoschule ja schon einige Tipps gefunden... Da Dein Hintergrundtuch als Hintergrund fungiert, sollte es sich auch genau dort befinden: bei Portraits gerne ein paar Meter (durch die entstehende Unschärfe, verschwinden selbst kleinste Fältchen und Schatten auf dem Tuch). Das hat den weiteren Vorteil, dass Reflexlicht des Tuches (grün bzw. blau) an den Konturen der rassigen Ramona nicht zu Problemen bei der späteren digitalen Weiterverarbeitung führt. Wenn Du es ganz genau machen möchtest, strahlst Du die Ramona von hinten (verdeckt für die Kamera) in der Komplementärfarbe an, so ergänzt sich die Strahlerfarbe (in gelb, als Komplementär zur blauen Leinwand) und das Reflexlicht des Tuches an den Körperrändern zu einem neutralen Weiß. Das erleichtert Dir zusätzlich die spätere Arbeit am Blechotto.

Während der Aufnahmen solltest Du darauf achten, dass Dein Hintergrundtuch groß genug ist und den kompletten Hintergrund ausfüllt. Für die Ausleuchtung des Tuches kannst Du am besten Fotostrahler nutzen, was aber letztlich in Deiner Entscheidung liegt. Wichtig ist nur, dass Dein Tuch keine Schatten trägt. Wenn Du schon eine konkrete Idee hast, auf welchen Hintergrund die rassige Ramona später montiert werden soll, ist es wichtig, dass Du die Lichtverteilung passend dazu wählst. Als einfaches Beispiel:
fällt in Deinem zu montierenden Hintergrund (nehmen wir mal an, es ist eine Landschaft, die die Sonne von schräg links oben beleuchtet) das Licht in einem bestimmten Winkel, sollte das Licht auf Ramona vor dem Bluescreen-Hintergrund ebenfalls aus dem Winkel auf sie fallen (in unserem Beispiel also auch von schräg links oben). Außerdem ist es wichtig, möglichst dieselben Farbtemperaturen zu verwenden. Ist Dein Landschaftsfoto im warmen Licht der
Goldenen Stunde entstanden, dürfte Ramona recht unterkühlt rüber kommen, wenn sie in kaltem Blitzlicht beleuchtet ist.  
 
Das ist im Grunde auch schon alles, was Du während der Fotosession beachten musst. Der Rest erfolgt am Blechotto.
Um Ramona freizustellen (also vom Bluescreen oder Greenscreen abzulösen), wird eine sogenannte Aussparungsmaske benutzt, die den sichtbaren (Ramona) und unsichtbaren (Hintergrund) Bildbereich definiert. Der Prozess des Freistellens wird deshalb auch als Matting oder Keying bezeichnet. In einer Ebene Deines Bildverarbeitungsprogramms schwebt Ramona (als Summe aller Pixel, die nicht grün bzw. blau sind) und Du “schiebst” sie einfach auf das Landschaftsbild, das Du als Hintergrund vorgesehen hast. Dieses Kombinieren von Vordergrund und Hintergrund wird im Fachjargon als Stanzen bezeichnet. Eventuell werden noch ein paar Größenanpassungen fällig und wenn Du die Schritte beim Fotografieren genau beachtet hast, dürftest Du noch nicht mal groß retuschieren müssen, um unsaubere Randbereiche zu verfeinern.

Sir Egbert will zum Darß

Okay, das ist sicher nicht im Entferntesten die rassige Ramona auf dem Bild, aber Sir Egbert ist doch auch recht fotogen.
Sir Egbert verreist gerne, kommt aber nur selten raus. Da liegt es nahe, den reisefreudigen Sir Egbert ganz einfach digital an den schönen
Weststrand bei Prerow am Darß zu befördern.

Um Dir zu zeigen, wie einfach die ganze Greenscreen-Fotografie ist, habe ich auf einige der oben genannten Tipps verzichtet. Sir Egbert wirft Schatten auf das Tuch, er ist weder weit davon entfernt, noch ist das Tuch sonderlich glatt und “schattenfrei”. Ebenso fehlt eine separate Ausleuchtung des grünen Tuches und eine Lampe hinter Sir Egbert, die ihn von hinten rot in Komplementärfarbe anstrahlt, fehlt ebenso. Sir Egbert sitzt einfach auf ´nem grünen Tuch und >> Klick <<.

Greenscreen_Prerow_1

Das ist Sir Egbert unmittelbar nach dem Keying, er schwebt nun vogelfrei als eigene Ebene umher (hier noch umrandet von den Maskierungslinien des Bildprogramms). Bis auf die vereinzelten Schattenbereiche hat das Bildprogramm alles, was grün war auf dem Ausgangsbild, ausgespart.

Sir Egbert´s Lieblingsbaum am Weststrand, ganz nahe des schönen Leuchtturms.

Sir Egbert´s Lieblingsbaum am Weststrand, ganz nahe des schönen Leuchtturms. Was würde er drum geben, hier eine Stunde zu sitzen und die Flügelchen baumeln zu lassen...

Der Wunsch sei ihm erfüllt:

Greenscreen_Prerow_3

Sieht er nicht gleich ein bisschen glücklicher aus?
Auch hier hat es keine Retuschen oder Farbanpassungen gegeben, die das Foto sicher nötig hätten. Es soll Dir zeigen, was quasi schon alles fertig serviert wird bei der Greenscreen-Fotografie. Mit entsprechendem Eifer und Einsatz (während des Fotografierens, wie auch beim “computern”) kannst Du aus Deinen Fotomontagen Meisterwerke machen; etwas Geduld voraus gesetzt.

In Neapel

Wenn Du Sir Egbert noch eine richtige Freude machen willst, schickst Du ihn auf eine große Rundreise. Ob er in Neapel auf den frisch gepflückten Tomaten des Gemüsehändlers sitzt, oder auf großer Mittelmeer-Kreuzfahrt entspannt in der Poollandschaft auf der AIDAbella chilled, er freut sich. Auch unbearbeitet, ganz sicher :-)

Am Pool auf der AIDAbella

Und jetzt stell Dir das mal alles mit der rassigen Ramona vor...

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