Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Krawumm Knipserei

Du sitzt Abende heulend auf der Bettkante Deines durchgelegenen Bettes und denkst:
"....ach hätte ich doch nur nicht....?"
Na ja, das hätte ja auch keiner geahnt, dass das mal so wird. Und so wie Du, sitzen da einige arme Willis, denen es ganz ähnlich geht. Gut, sicher, bei Dir ist es Tante Gerti.
Tja.
Als sie noch ihre handliche kleine Sucherkamera hatte, da hielt ein Film von Weihnachten bis Sommer bis Weihnachten bis Sommer.
Und jetzt?
Tante Gerti ist digitalisiert, um ihre eigenen Worte zu benutzen. Und fortan blickst Du in die Linse ihrer chipkartenkleinen Digicam. Sie fotografiert alles. Selbst die Wurstauslage der örtlichen Metzgerei Wummersberger im Primelnweg am Marktplatz. Sie fotografiert nicht eine Wurst, nein. Sie hat sich extra eine 16GB SD-Card gekauft, um noch mehr Würste speichern zu können! Alle Angestellten des Supermarktes, jedes Scheunentor der Abdeckerei Rönneberger, 2600 Blümchen am Wegesrand und im Prinzip jeden Tropfen des Sees am Oberbruttenscheider Wald hat sie fotografiert. Von Dir gibt es inzwischen ganze Bewegungsstudien und Du hast die Faxen dicke?

Na ja.
War Deine Idee.

Hättest Du Deiner Tante Gerti nicht die Droge Digicam verschafft, hättest Du jetzt nicht mit den Folgen Ihrer Sucht zu kämpfen.



Als ich zu fotografieren begann (huppala, ich bin alt geworden, das war Ende der 70er als junger Hüpfer ;~)) war das noch anders. Mit viel Mühe und Überzeugungskraft habe ich es endlich geschafft an einen qualitativ halbwegs annehmbaren Fotoapparat zu kommen (Belichtungselektronik, Autofokus und sonstiger Schnickschnack waren Fantasiegespinnste der Raumfahrt) und Filme kosteten richtig Geld.
Und die Fotos noch mehr.
Das führte allerdings dazu, sich sehr bewußt mit dem einzelnen Bild auseinanderzusetzen. Ich habe mir vor dem Druck auf den Auslöser Gedanken gemacht, wie das Bild werden soll, wie es werden würde, was für Aspekte stören könnten, welche negativen Einflüsse meinen Film irreführen könnten und welche Belichtung wohl ideal ist.
Oft habe ich Minuten rumprobiert, Einstellungen verändert, überlegt und geschätzt, bis es dann endlich zum auslösenden Druck auf den Silberknopf kam. Selbst vor Belichtungsreihen habe ich mich immer gescheut, weil ich da von fünf Negativen vier falsch belichtete Papierabzüge bekam.

Am Strand von Kellenhusen an der Ostsee

fotografiert mit meinem Fotohandy S65 an der Ostseeküste

Im Laufe der Jahre wurden die Filme günstiger, Papierfotos (in oft dubioser Qualität) bekam man bei jedem Supermarkt und jeder Drogeriekette für ein paar Pfennige (das war übrigens die Währung damals) und ich vertrat irgendwann die Meinung:

"--> mach Fotos, soviel Du willst, der Film ist das Günstigste am Fotografieren <--"

Nimm Deinen Fotoapparat mit, wenn Du unterwegs bist, beobachte Deine Umwelt bewußt und fotografiere!
Ich habe aber immer gemeint, >>
fotografiere<<!

Heute ist eine neue Ära angebrochen, wir haben nicht nur den Euro, unser Leben ist digital geworden. Spielfilme schaut man auf Blue-ray Disc, Musik hört man in MP3 und Fotografien speichert man auf Speicherkarten. Was sich aber gerade im Fotobereich als ganz entscheidender Faktor entwickelt hat, ist die Tatsache, dass das Fotografieren keine direkten Folgekosten mehr nach sich zieht. Wenn Du die Anschaffungskosten der
Digicam, Akkus und Speicherkarten als einmalige Kosten nicht berücksichtigst, kannst Du für lau fotografieren. Zumindest dann, wenn Du Deine Fotos auf dem Bildschirm des Blechottos anschaust.

Genau hier liegt aber ein grundlegendes Problem: >
was nix kostet, taugt nix<.
Das ist in vielen Bereichen des Lebens, vielleicht unberechtigt, leider so.
Die meiste Software, die gratis angeboten wird, taugt nichts, Kaffeefahrten für lau ins schöne Sauerland taugen auch nix und was man sonst irgendwo so gratis bekommt ist meistens was für den gelben Sack (ich weiss, es gibt bei allen Beispielen positive Ausnahmen, ich denk da grad an Gimp...).

Leider sehe ich den Trend bei der Digitalfotografie auch kommen!

Verlieren wir den Bezug zum Bild?
Wird nur noch sinnlos draufgehalten und nicht mehr fotografiert? Nachher sortiert man aus 30 Einzelfotos das wohl beste Foto raus und verschiebt die restlichen 29 in den Ordner namens "2. Wahl"?
Wird fotografieren mehr so etwas wie: "....eins wird schon dabei sein, das gut ist..." und letzlich ein gutes Foto eher ein Zufallstreffer als ein gestaltetes Endprodukt? Werden Fotografien erst dann zu guten Fotografien, wenn sie digital
nachbearbeitet und manipuliert werden?

Ich hoffe nicht, aber ich bemerke diesen Trend in meinem direkten Umfeld. Kaum ist die Digicam im Haushalt eingezogen, schon geht das wilde Fotografieren los. Wie ich schon erwähnte, das ist auch gut so, denn fotografieren heißt kreatives Auseindersetzen mit der Umwelt und ist ein fantastisches und facettenreiches Hobby.
Wenn aus dem wilden (und preiswerten) Fotografieren aber nur eine unstrukturierte Krawumm Knipserei wird, ist das schade und führt schnell zum Frust. Und der dazu, dass auch diese Kamera wieder in der Schublade des Wohnzimmerschrankes verschwindet.


Darum abschließend mein
R@lfonso online Praxis-Tipp:
Nutze die preiswerte Digitalfotografie und fotografiere; fotografiere mehr als Du bisher fotografiert hast und Dinge, die Du bisher noch nicht fotografiert hast! Aber fotografiere bewußt und gestalte Dein Foto, male mit dem Licht und schaffe Fotografien!

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