Panorama
... jetzt mache ich breite Bilder ...

Bei kontrastreichen Motiven (was bei Tante Gerti und dem blökenden Schaf gar nicht recht erkennbar zu sein scheint) kann Dir eine zusätzliche Belichtungsreihe helfen. Du belichtest einfach ein paar Einzelaufnahmen mehr, korrigierst aber die Belichtungswerte manuell nach oben oder entsprechend nach unten.
Das geht logischerweise mit manuell zu bedienenden Kameras sehr viel leichter.
Du kannst dann später am Blechotto die Fotos zusammen setzen, die am besten von der Helligkeit passen. Andernfalls baut Dir das Stitchingprogramm im günstigsten Fall sichtbare Nähte ins Bild, im ungünstigsten Fall wirst Du ganze Einzelfotos in dem fertigen Panorama erkennen.

Einen gewissen Korrekturspielraum hast Du nachher noch am Blechotto durch das Bildverarbeitungsprogramm. Das Ergebnis ist aber abhängig von Deinem Können, dem Bildverarbeitungsprogramm und letztlich von den Reserven des jeweiligen Einzelbildes.

Hilfreich ist auch für Panoramafotos das Stativ.
Du verhinderst damit zumindest ein “Höhenverreissen” der Kamera.
Das Blitzlicht solltest Du bei Panoramabildern nicht einsetzen; es läßt sich bezüglich der Helligkeitsverteilung insbesondere an den Rändern nicht kontrollieren.

Richtig interessant wird es bei Panoramen, die eine Rundumsicht darstellen, also 360 Grad. Das solltest Du nur mit Stativ versuchen. Du kannst die Kamera noch so gerade halten, es wird Dir bei “Einmal um die eigene Achse” nicht gelingen.
Ebenfalls ein besonderes Augenmerk solltest Du auf den Belichtungsspielraum werfen, denn oft steht die Sonne vorne, dann werden die Bilder hinten bei der Drehung eher zu dunkel. Optimal also, wenn es leicht bewölkt und nicht total sonnig ist.


Welche Motive rufen noch nach Panoramafotos?

Große Gebäude, hohe Türme und schlechte Kamerapositionen kannst Du damit erschlagen. Denn Du kannst ein Motiv scheibchenweise aufnehmen. Du wirst keine stürzenden Linien oder Verzerrungen haben, wenn Du ein Gebäude so fotografierst. Oben drei Einzelfotos, dann weiter unten drei, in der Mitte drei und unten drei. So bekommst Du ein Riesenfoto in gewohnten Seitenverhältnissen und..... alles ist drauf.
Übrigens, generell solltest Du bei Panoramaaufnahmen eher eine gemäßigte Brennweite um 40-50mm wählen. Diese Angaben beziehen sich auf analoge Kameras; bei DSLR´s entspricht das je nach Crop-Faktor ungefähr 35mm. Das erleichtert das Zusammenfügen nachher, weil sich die Ränder nicht objektivbedingt (--> siehe Weitwinkelobjektive) biegen.

Ganz schön viel Text für so eine einfache Sache, oder?

Ich kann es nur noch mal sagen, probieren, probieren, probieren.
Panoramen sind einfach zu gestalten, vorausgesetzt Du beachtest ein paar Grundregeln (siehe oben) und gehst mit der gleichen Sorgfalt an Dein Motiv, wie bei einem “normalen” Foto.

Ein Panorama aus Es Grau auf Menorca,
ein Klick auf´s Bild zeigt Dir die Vergrößerung

Nun zum Blechotto, was geschieht nach dem Fotografieren der Einzelfotos?

Analog:
Wenn Du analog auf Film fotografiert hast, bestehen einige Fehlerquellen.
Du mußt Deinen Film beim Fotohändler entwickeln lassen und beten, daß alle Abzüge farblich korrekt und gleich hell abgezogen werden. Ebenfalls beten hilft bei den Randbeschneidungen der Bilder. Labore haben nämlich einen Hang zur leichten Ausschnittsvergrößerung (das belichtete Bild zeigt nicht das ganze Negativ). Bei normalen Einzelfotos ist das nicht weiter schlimm und fällt häufig auch kaum auf, bei Panorama- Einzelbild- Vorlagen ist das aber sehr wohl ein Thema. Gerade die Randbereiche sind bestimmend für die Überlappungen beim Zusammenfügen. Da Du die Bilder einscannen willst und prachtvolle Dateien davon haben möchtest, solltest Du als Bildformat 13x18cm wählen, glänzend.

Ich gehe mal davon aus, daß Du diese Hürde erfolgreich genommen hast, dann folgt das Digitalisieren der Einzelbilder durch einen Scanner. Falls Dein Scanner Automatiken für Farbkorrekturen oder Kontrastausgleiche besitzen sollte, schalte alles ab. Für diesen Bereich brauchst Du es nicht nur nicht, es schadet sogar dem guten Ergebnis. Bei der Auflösung reichen 200dpi völlig aus (sofern Dein Scanner in der Lage ist, auch bei geringerer Auflösung scharfe und brilliante Bilder zu produzieren), vergiss nicht, Du pappst nachher mehrere Bilddateien aneinander, was ohnehin schon zu einer Riesendatei führt.


Digital:
Die Digitalcamerapiloten laden ihre Bilddateien auf den Blechotto und von nun an geht’s für alle gemeinsam weiter.


Wirklich gute Ergebnisse und komfortables “Stitchen” erreichst Du nur mit einem speziellen Panoramaprogramm.
Das sind kleine Programme, die Deine Einzelbilder vorsortieren, nach gewissen Voreinstellungen zusammenfügen, gleiche Bildränder automatisch erkennen, übergangslos miteinander verschmelzen lassen und zahlreiche Optionen für die anschließende Speicherung bieten. Etwas weniger komfortabel sind sogenannte PlugIns für Dein Bildverarbeitungsprogramm, die Dir helfen, die Übergänge hinzubekommen. Letztlich geht es aber auch manuell im normalen Bildprogramm; an den Bildübergängen der Einzelbilder mußt Du dann jedoch ordentlich feilen.

Canon und Nikon- Digitalcamera- Besitzer haben im Softwarebundle der Kamera bereits ein Stitchingprogramm, das auf die jeweilige Kamera abgestimmt ist (es liest die zusätzlichen Stitch-Kontrollpunkte, die die Kamera im Panoramamodus während der Aufnahme unsichtbar gesetzt hat, sowie die Daten bezüglich Belichtung und vor allen Dingen der verwendeten Brennweite).

Meine subjektive Empfehlung ist das kleine, aber feine Programm Photo Vista, das inzwischen von MGI vertrieben wird, teilweise als Softwarebeigabe in Lexmark- Drucker und/oder im Rahmen der MGI Photo Suite. Ebenfalls prima zu gebrauchen ist die Software namens Photostitch im Bundle mit Canon- Kameras.
(wenn ich hier Geräte oder Software vorschlage, dann nur darum, weil ich mich mit den genannten Dingen persönlich auskenne – andere Mütter haben auch schöne Töchter, oder vielleicht noch schönere, die ich aber nicht kenne ;-( und um des Emanzipations Willen haben natürlich auch andere Väter schöne Söhne und die Mütter haben auch welche und die Väter auch Töchter und manche auch beide...)

Was die technische Ausarbeitung am PC angeht, halte ich mich jetzt etwas zurück. Das wäre vielleicht eine neue Rubrik im Rahmen der Fotoschule, führt aber hier am Thema vorbei. Die jeweilige Panoramasoftware bringt ausreichend Hilfetext mit und die beiden oben von mir erwähnten Programme sind intuitiv bedienbar und selbsterklärend. Probiers aus, da muß man nicht viele Zeilen Text drüber verlieren...


Was viel interessanter ist, ist das, was Du aus Deinem Panorama alles machen kannst.

Als erstes natürlich ein Bildschirmbildchen, was Du wahlweise auch ins Internet stellen kannst
(so mache ich das z.B. in der Rubrik Digital Fotogalerietarget="_blank").

Das ist aber vielleicht nicht jedermanns Geschmack und ich kann mir vorstellen, daß Tante Gerti sich bestimmt ganz besonders freuen wird, auf das fertige Foto mitsamt grunzenden Eber und blökendem Schaf zu blicken.
(wie das mit dem Foto gucken beim Schaf und Eber aussieht, lasse ich jetzt bewusst unbeachtet, was allerdings nicht den Eindruck erwecken soll, daß ich tierfeindlich bin oder etwas gegen blöde Schafe habe!)
Panoramen kannst Du aus Qualitätssicht prima drucken, weil sich die Auflösungen der Teilbilder insgesamt addieren und Du ordentlich Futter für den Druckkopf bietest. Etwas schwieriger gestalten sich dann schon die Formate. Wenn Du nicht willst, daß Dein Panoramafoto total schmal wird, solltest Du es mit einem DINA3- Drucker versuchen, oder Endlospapier einlegen (falls das Dein Drucker erlaubt). Am besten Tante Gerti nach Knete fragen; ein Superdrucker für Panoramen und alle anderen Fotodrucke auf Fotopapier in Fotoqualität ist der Epson Photo 1290. Er druckt bis DINA3 randlos (!) und nimmt auch Endlospapierrollen bis DINA3 auf.....


Du kannst aber noch mehr mit Deinen Panoramen machen.

Photo Vista (das Programm gab´s übrigens schon vor der Einführung des Betriebssystems mit auffallend ähnlichem Namen und hat damit soweit ich das weiß, nichts zu tun) bietet Dir z.B. ein Applet an, daß es Dir schon beim Zusammenfügen der Einzelbildvorlagen ermöglicht, Dein Panorama auf dem Monitor eindrucksvoll zu drehen, hinein zu zoomen und vieles mehr. Guck Dir einfach mal ein Beispiel in meiner Digital Fotogalerie dazu an, ist einfacher, als wenn ich mir hier die Fingerkuppen auf den Tasten stumpf schrubbe.

HIER geht´s per Extra-Fenster zu den “Vista-Panorama-Fotos”target="_blank"


Photo Stitch, ein Programm von Canon als Beigabe zur Powershot- Serie bietet sogar die Möglichkeit Panorama- Movies zu erstellen, in denen Du Dich frei drehen kannst. Du speicherst Dein Panorama während der Bearbeitung in ein spezielles
Quick-Time-Format, das dank der großen Verbreitung des Quick-Time-Players problemlos auf “jedem” PC anzuschauen ist. Auch hier findest Du weiter unten aktuelle Beispiele, Du kannst auch zusätzlich HIER klicken, um Dir ein paar aktuelle Beispiele aus meiner Foto-Rubrik Menorca anzuschauen.

Ein Panorama aus Mao auf Menorca,
ein Klick auf´s Bild zeigt Dir die Vergrößerung

Zum Abschluß noch ein paar weitere Tipps zur Panoramafotografie:

- vermeide sich bewegende Motive (dazu gehören auch deutlich sichtbare Wellen bei einem Meer- Panorama), weil die Übergänge zwischen den Einzelbilder nicht mehr passen

- vermeide Personen im Überlappungsbereich der Einzelbilder (oft werden sie im Stitchprogramm merkwürdig zersägt – dieser Effekt kann natürlich für Tante Gerti als künstlerisch-kreative Note durchaus ausdruckssteigernd eingesetzt werden)

- wenn Du z.B. im Urlaub viel fotografierst, sortiere Deine zu einem Panorama gehörenden Einzelbilder entsprechend, sonst suchst Du Dir nachher `nen Wolf

- denke beim Zusammenstellen Deines Panoramas auch an das fertige Ergebnis (je mehr Einzelbilder, umso länger und schmaler wird das fertige Bild; weniger ist auch hier oft mehr)

- auch ein Panorama unterliegt den gleichen gestalterischen Regeln, wie andere Fotos auch. Das auffallende Format ist noch lange kein Garant für ein gutes Foto. Ganz im Gegenteil, denn besondere Beachtung solltest Du den Perspektiven und der Tiefengestaltungtarget="_blank" widmen

- probieren! Ehrlich, probier‘s aus. Sammel Panorama- Einzelbilder und experimentiere damit rum. Das schafft Sicherheit und Erfahrung (digitale Fotos kosten nichts...)

- und nochmal zur Belichtungsproblematik:
ein Belichtungsproblem tritt z.B. dann auf, wenn Du Tante Gerti im Raum sitzend plus den ganzen Raum als Rundumsicht als Panorama erstellen möchtest, aber auch in den Fenstern etwas zu sehen sein soll. Denn entweder ist der Raum samt Tante Gerti richtig belichtet und man sieht in den Fenstern nicht besonders viel, oder das Fenster ist richtig belichtet und der Raum dagegen völlig dunkel (Tante Gerti schwarz). In solchen Fällen bietet es sich ebenfalls an zwei Belichtungen vorzunehmen, eine mit richtiger Belichtung für den Raum nebst Tante Gerti und eine mit richtiger Belichtung für das Fenster. Aus diesen beiden Bildervorlagen kannst Du später am Blechotto in der Bildverarbeitung ein Bild mit richtiger Belichtung für Fenster und Raum montieren und daraus Dein Panorama basteln. Tante Gerti wird strahlen vor Freude!

- experimentiere mit Deinen fertigen Panoramen. Du kannst sie colorieren (siehe näheres HIERtarget="_blank" zum Thema Coloration), in Schwarzweiß- Bilder konvertieren, Fotomontagen anfertigen (z.B. zwischen Tante Gerti und dem grunzenden Eber ein paar von Tante Gertis Kaffekränzchen-Freundinnen einkopieren, oder wahlweise mehrere grunzende Eber), einen blauen Himmel ins Bild zaubern und, und, und.....

Und hier noch einige Rubriken im Bereich der Fotoschule, Digital Fotogalerie und R@lfonso online, die Du Dir im Rahmen des Themas Panorama anschauen solltest. Die Links sind so geschaltet, daß sich ein neues Browserfenster öffnet und Du dadurch bequem zur Fotoschule zurückkehren kannst; was Du ja hoffentlich auch tust.....


360Grad-Panorama-Serie in der Digital Fotogalerie
(Startseite)

Beispiele für Photo Vista Panoramen
(direkt hin)

Beispiele für Panorama Movies
(direkt hin)

Beispiele für Quick Time Panorama Movies
(direkt hin)

Beispiele aus der Serie Hohwacht
(Teil der kompletten Serie)

Beispiele aus der Serie Ostseeküste
(Teil der kompletten Serie)
 

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