Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Taschenlampen Fotos

...creativo fotografia torcia / creative torch Photography...

Manchmal erscheint es so, als dass Die Fotoschule ständig auf Tante Gerti herumhacken würde. Das scheint natürlich nur so und weder der WWF, noch Amnesty müssen sich Sorgen machen. Aber bleiben wir mal kurz beim Schein, nicht nur das scheint so.
Auch Tante Gertis Taschenlampe.
Sie hat immer noch das Erbstück von Opa Franz mit den drei Mono-Batterien im silbernen Stabgriff und wenn es ganz, ganz dunkel ist, kann man sogar das Licht der alten Lampe als Lichtkegel sehen. So richtig beleuchten kann Tante Gerti damit nichts.

Ich kenne solche Taschenlampen auch noch aus meiner Kindheit, die Freude war stets groß, wenn das Birnchen überhaupt leuchtete.
Vor einigen Jahren entdeckte ich dann Halogen-Reflektor-Taschenlampen mit einer beachtlichen Leuchtweite und gleichzeitiger kompakten Baugröße. Und zum beachtlichen Preis ;-)

Die absolute Überraschung in Sachen Taschenlampe ereilte mich Anfang letzten Jahres, als ich bei einem großen Elektronikversandhändler als "treuer Stammkunde" eine Aluminium-Taschenlampe mit 3 Watt-Cree-Hochleistungs-LED für lau angeboten bekommen habe. Sie sollte rund 150mal heller als eine normale LED sein und mit bis zu 130 Lumen Lichtstrom einem kleinen Scheinwerfer nahekommen. Bis zu 200 Meter Leuchtweite, der Reflektor fokussierbar und das alles so groß, wie mein Mittelfinger (so ungefähr); mit einer Mignonzelle betrieben.

Tante Gerti hätte es platt umgehauen.
Ein Scheinwerfer im Hosentaschenformat, ich war schwer beeindruckt.

LED_Lampe_Die_Fotoschule

Die kleinen handlichen Strahler mit der Mega-Power! Achte darauf, dass man Dir nicht eine "9-LED-Version", oder so einen Krampf andreht. Da sind einfach nur mehrere minderwertige LED´s nebeneinander gesetzt und sollen in ihrer Summe mehr Licht spenden. Das mag ja sein, unterm Strich erreicht so eine Lampe nicht ansatzweise die Leuchtkraft einer leistungsfähigen 3 Watt (5 Watt / 7 Watt) LED mit einem gut berechneten Reflektor. Solche Lampen kosten um die 15,-- €, manchmal gibt es auch deutlich günstigere Angebote.

Fotofan Uli war nicht nur beeindruckt von der Leuchtkraft seiner LED-Lampe, er hatte auch gleich einige Ideen damit. Als begeisterter Fotofan setzte er die Strahler als aktive Lichtquelle für Fotos in der Dämmerung und im Dunkeln ein.

Atzeichen

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Von: Ulrich Mohl [ulrich.mohl@uni-ulm.de]
Gesendet: Dienstag, 6. August 2013 22:40
An: Die Fotoschule

Betreff: LED-Strahler Beleuchtung im Taschenformat

Hallo Ralfonso,

zu den Fotos:
aufgenommen bei Nacht mit Stativ.
Zum Fokussieren habe ich die Taschenlampe auf das Objekt gerichtet, also Autofokus.

Zuerst hatte ich die Lampe, neben der Kamera stehend, direkt auf die Blumen gerichtet, das gab dann eine zu starke Helligkeit und keinen schwarzen Hintergrund:

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Fotofan Uli

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Danach habe ich per Selbstauslöser ausgelöst und bin einige Schritte nach vorn, um von der Seite zu leuchten.
Das war der Programm-Modus P, aber ich weiß nicht, ob ich selbst irgendwas eingestellt habe oder ob das alles die Kamera gemacht hat....

Als Objektiv habe ich das 70-300 drauf gehabt.


Gruß, Uli
 

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Fotofan Uli

Bei diesem "Blüte-im-eigenen-Garten-Foto" hat Fotofan Uli folgende Einstellungen an der DSLR gewählt: ISO 1600, f 4.5, 1"3 sec.
Die Kamera stand auf dem Stativ, als Fernauslöser-Ersatz kam der Selbstauslöser zum Einsatz. Uli ist ein paar Schritte seitlich neben die Blüte getreten und hat sie so seitlich angestrahlt. Dadurch erreicht er einen schwarzen Hintergrund und Licht ist nur da, wo es auch von ihm gewünscht ist. Da die Blüte völlig ruhig stand und die Kamera ebenfalls auf dem Stativ keinen Bewegungen ausgesetzt war, hätte Uli zur Steigerung der Bildqualität (Rauschen, Farbintensität, Abbildungsleistung) den ISO-Wert auf ISO 100 begrenzen können. Die ISO 1600 hätte er nicht gebraucht.

 Genauso, wie der Sensor den Film verdrängt hat, verabschiedet sich die Glühlampe und räumt ihren Platz für die digitalen Nachfolger. Und wie es im Kamerasektor Realität ist, kann auch die digitale Lampe allerhand mehr, als ihre Vorgänger. Zwangsläufig öffnen sich damit auch ganz neue Einsatzfelder (ich meine jetzt nicht daumennagelgroße Autoscheinwerfer).

Wenn man es ganz genau nimmt, ist die LED-Taschenlampe längst mit der Fotografie verschmolzen: im Foto-Handy. Was da als Kamerablitz angepriesen wird, ist in fast allen gängigen Modellen lediglich eine kleine LED. Und so zwingt sich der Vergleich zur echten Blitzerei förmlich auf. Das Kamera-Platsch-von-vorne-Blitzlicht in Digicams mit "echtem" Blitzlicht ist genauso wenig zu gebrauchen, wie das Smartphone-Kamera-Platsch-von-vorne-LED-Licht. Bestenfalls erhellen beide Dein Motiv vor der Linse und im Normalfall recht scheußlich. In verschiedenen Rubriken der Fotoschule hast Du bereits gelesen, dass die beste Alternative dazu die indirekte Beleuchtung per entkoppelten Systemblitzen, oder anderen Strahlern (Blitzschirmen, aktiven Reflektoren etc.) ist.

Und genau das ist Deine Hochleistungs-LED-Taschenlampe.

Ein entkoppelter Strahler,
um Dein Motiv ganz gezielt, bewusst und kreativ zu beleuchten und auszuleuchten. Du kannst Dein Motiv seitlich, von hinten, oben,
unten, oder mit mehreren Taschenlampen auch von verschiedenen Seiten erhellen. Den Effekt Deiner Positionierung der Taschenlampen kontrollierst Du in Echtzeit auf dem Monitor Deiner Kamera (oder im Sucher Deiner DSLR). Selbst Kicker-Light-Effekte lassen sich damit einfach und schnell realisieren. Du kannst besondere Akzente oder Spitzlichter setzen, mit Streif- oder Gegenlicht arbeiten und Hintergründe ausleuchten oder aufhellen.

Falls Du nun an Dein eigenes improvisiertes Portraitstudio mit Taschenlampen-Beleuchtung denken solltest, wäre ein überlegender Tritt auf die Bremse sinnvoll. 3 Watt LED Lampen erreichen eine beachtliche Lichtausbeute, oft verstärkt durch speziell berechnete Reflektoren in der Taschenlampe. An eine Studioblitzanlage kommen sie aber lange noch nicht heran. Ebenso sind selbst die aktuell verfügbaren Halogenstrahler mit 150 Watt oder 500 Watt Leuchtkörpern eine ganz andere Liga, als Du mit Deinen drei LED-Taschenlampen.

Das sieht aber bei Motiven, die Du in Deinem Garten finden kannst, gleich deutlich anders aus. Fotofan Uli hat sich ganz in Ruhe seine Pflanzen vorgenommen und "das Fotostudio im Kleinen" aufgebaut. Blüten brauchen keine Flutlichtbeleuchtung, Waldpilze am Wegesrand ebenso wenig, wie Deine Tabletop-Arrangements auf dem Küchentisch. Genau bei solchen Motiven kommt das kleine Flutlicht im Hosentaschenformat perfekt zum Einsatz. So kannst Du feinste Beleuchtungseffekte kreieren, ohne dabei mit einem Riesen-Equipment hantieren zu müssen.




Ein paar Regeln solltest Du jedoch beachten, damit aus Deinem "Fotostudio im Kleinen" eine Erfolgsstory wird.

- Deine LED-Lampe sollte im warmweißen Bereich scheinen (sonst musst Du den Weißabgleich entsprechend einstellen)
- nutze ein Stativ, denn Du wirst mit längeren Verschlusszeiten arbeiten
- schalte den Kamerablitz aus (gleiches gilt für die LED-Version im Smartphone)
- fotografiere bevorzugt statische (ruhig stehende) Motive
- ISO runter für rauschfreie und besser auflösende Fotos
- möglichst mit Zeitautomatik arbeiten (durch die Blendenvorwahl kannst Du die Schärfentiefe steuern)
- beachte kritisch den Beleuchtungseffekt (je nachdem, was Du erzielen willst: real oder surreal)
- die HDR-Technik kann Dir helfen, die Helligkeitsunterschiede zu meistern
- ist eigentlich klar, der Ordnung halber: die Taschenlampe sollte im Bild nicht zu sehen sein

Nach ein paar Übungsfotos wirst Du schnell erste Erfolge erzielen und merken, wie viel Spaß es macht.

Fotofan Uli

ISO 400, f 5.6, 1/13 sec
Auch hier ist es die gezielte Beleuchtung mit der Taschenlampe, die für eine besondere Darstellung der Blüte sorgt. Der Aufbau ist wie beim Bild zuvor beschrieben. Uli fotografierte im Programm-Modus P, so hat sich die Kamera für einen niedrigeren ISO-Wert entschieden.
Auch hier gilt: ISO 100 hätte vom Stativ gereicht und Vorteile gebracht.

Light Painting und Langzeitbelichtungs-Spots

Mit einer Taschenlampe lässt sich einiges anstellen. "Der Maler malt mit seinen Farben, der Fotograf malt mit Licht" haben sich ein paar kreative Fotofans als Leitspruch genommen und pushten das Light Painting in Verbindung mit dem lichtempfindlichen Bildsensor. Neu ist das nicht, denn das Malen mit Licht gab es bereits in der analogen (Film-) Welt. Die ersten bekannt gewordenen
Light Painting-Bilder stammen übrigens aus dem Jahr 1889 von Étienne-Jules Marey. Light Painting bzw. Light Writing (Lichtmalerei bzw. Schreiben mit Licht) ist eine fotografische Gestaltung im Zusammenhang mit der Langzeitbelichtung. Fotos machst Du im Dunkeln (draußen oder drinnen) durch die Bewegung Deiner Taschenlampe, die in Richtung Deiner Kamera scheint. Der Bildsensor hält dann die Bewegungen als Bild fest, dabei entstehen Linien und Formen.

In der Rubrik
Light Painting kannst Du Dich über die spezielle Vorgehensweise informieren, {{{ guckst Du hier }}}



Eine weitere Idee rund um die Hochleistungstaschenlampe ist das gezielte Anstrahlen von weiter entfernten Motiven während einer Langzeitbelichtung. Das geht in die Richtung des
Wiesel-Blitzens und erzeugt, geschickt eingesetzt, tolle Effekte und Beleuchtungssituationen. Da die Leuchtkraft der LED-Taschenlampe hier aber an ihre Grenzen stößt, eignet sich für solche Ideen nach wie vor eher ein Blitzgerät. Das kann übrigens auch ein 08/15-Blitz von anno dazumal sein, da er in keinerlei Steuerung zur Kamera steht. Näheres kannst Du in der Rubrik Wieselblitzen nachlesen.


Beide Themen (Light Painting und Langzeitbelichtungs-Spots) sind durchaus interessante Bereiche rund um das Thema Taschenlampe und Sensor, die Idee von Fotofan Uli ("Das Fotostudio im Kleinen") finde ich viel spannender und effektiver umsetzbar. Das Schöne an der Fotografie ist aber, dass jeder das machen sollte, was ihm Spaß macht.
Darum: entscheide selbst ;-)

Fotofan Mark

Fotofan Mark setzte bei diesem Foto auch auf die Leuchtkraft der LED-Taschenlampe.

 Nachfolgend zwei Beispielfotos von Fotofan Jürgen, bei denen Du sehr gut erkennen kannst, wie eine unterschiedliche Beleuchtung zu anderen Bildergebnissen führen kann. Mal schimmert die Blüte von innen her, das andere Mal ist der Rand betont:

Foto von Juergen Lorenzen
Foto von Juergen Lorenzen

Fazit
Auch wenn Du nun skeptisch dasitzt und Dich fragst, ob der gute olle Ralfonso allmählich etwas wunderlich wird, empfehle ich Dir echt so ein Lämpchen nur mal so zum Spaß zu testen. Spätestens wenn Du das Licht in natura gesehen hast, kommst Du ganz sicher zu dem Entschluss, dass der gute olle Ralfonso zwar etwas wunderlich geworden sein mag, aber mit den Lämpchen tatsächlich etwas fotografisch anzufangen ist...

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