Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Was lief hier schief?

...Fehler am konkreten Foto...

Meistens sind es Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, ob ein Foto wirkt, oder belanglos rüberkommt. Anhand der nachfolgenden Bildbeispiele bespreche ich die typischen Fehler beim Druck auf den Auslöser. Die hier gezeigten Fehler sind ohne großes fotografisches Hintergrundwissen zu vermeiden; leider passieren sie trotzdem immer wieder... 

Was sieht Deine Kamera und was siehst Du?
Oder vielmehr, was glaubst Du durch Deine selektive Wahrnehmung zu sehen?

Hier liegt der eigentliche Hauptfehler im Bildaufbau. Du bist von dem Storch hoch oben auf seinem Nest schwer beeindruckt, siehst ihn und fotografierst. Dein Gehirn blendet die Entfernung zum Storch ebenso aus, wie das ganze Drumherum. Du nimmst nur den kleinen Bildbereich (Storch) hauptinhaltlich wahr. Das ist eine prima Eigenschaft unseres Gehirns, das subjektive Sehen.

Deine Digicam bewertet den Bildinhalt nicht subjektiv und zeigt das, was tatsächlich da ist. Einen Storch, der auf der großen Bildfläche nur noch ein winziger weißer Punkt ist. Dafür gibts jede Menge Äste, die ins Bild ragen und keinen ursächlichen Zusammenhang zum Storch haben; sprich ganz einfach stören!
Zu allem Überfluss kommt hier noch die Problematik mit dem Autofokus hinzu: bei der Menge an Ästen im Bild, stellt die Kamera auf das vermeintliche Motiv scharf. Das sind ganz klar die Äste. Die Kamera weiß schließlich nicht, dass es Dir um den kleinen weißen Flecken da im Bild eigentlich in der Hauptsache geht. Auf diesem Foto stand die Autofokus-Berechnung auf "7 Messfelder" mit Mittenbetonung. Deine Kamera hat perfekt gearbeitet und die Äste in einer Bildebene präzise erkannt und auf den Punkt genau scharf gestellt.

Hier hätte Dir die Einstellung Spotmessung bezüglich der automatischen Scharfstellung geholfen. Dann wäre der anvisierte Storch in der Mitte des Bildes sicher so scharf geworden, wie es nun die Äste des Baumes sind. Allerdings hätte das auch nicht viel daran geändert, daß es ein Foto mit vielen störenden Ästen und einem Mini-Storch ganz dahinten geworden wäre. Um das zu ändern, wäre ein deutlich stärkeres Tele notwendig gewesen, aber auch auf einem solchen Foto würden die Überreste der Äste den Storch überdecken. Dann hättest Du bestenfalls einen Storch mit dunklen Balken vor dem Körper auf dem Foto gesehen. Das sieht man deutlich auf dem unteren Foto. Dein Storch-Foto wird aus dieser Perspektive, sprich von Deinem Fotostandpunkt aus, ganz einfach nichts. Du kommst nicht umher, Deine Beine in Bewegung zu setzen und Dir einen besseren Standpunkt zu suchen; plus Tele, plus Spotmessung!

Storch_unscharf2

Auf den beiden folgenden Fotos wurde genau das umgesetzt.
Ran ans Motiv (in diesem Fall per Tele, weil im Zoo leider gerade kein Kranwagen zur Verfügung stand) und keine störenden Elemente im Bild. Beide Foto-Standpunkte lagen gerade mal gute 100 Meter auseinander.
Auf dem "2 Storchen-Foto" siehst Du im Hintergrund die Baumreihe und Äste, die auf den oberen Fotos störten.
Das unterste Bild war dann ein "Halb-Zufallstreffer", einerseits war ganz einfach Glück mit im Spiel, daß der Storch vom Nest geflogen ist und sich auf den Stamm setzte, andererseits war es eben nicht ganz so zufällig, weil Du den Storch ja die ganze Zeit beobachtet hast.

Storch001_Die_Fotoschule_2011
Storch002_Die_Fotoschule_2011

Fazit

Achte auf das, was wirklich auf dem Foto landet und lenk Dich nicht durch Empfindungen, oder selektiven Wahrnehmungen ab. Wenn Du Dich auf Kamera-Automatiken verlässt, dann überprüfe, nach welchen Routinen Deine Kamera-Automatik Einstellungen wählt. Konkret heißt das in diesem Fall, auf was stellt der Autofokus scharf und ist das auch das, was Du möchtest?

Und ansonsten?

>> rangehn! <<

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