Toscana, spiaggia e mare

Der Reisebericht

Toscana, spiaggia e mare

Es war sicher der Brunnen in Volterra, der mich wieder in die Toskana holte. Warum auch immer, irgendwie "lande" ich immer wieder in dieser abgelegenen, kleinen und düsteren Kapelle am Rande Volterras.
Schon als Junge besuchte ich Volterra erstmals mit meinen Eltern, als es noch eine Abenteuerreise mit dem Käfer war, in Italien zu zelten. Viel hielt sich nicht in meinen Erinnerungen, eher Fragmente, wie die dichten Pinienwälder an der Küste, das herrlich rauschende Meer in seinen Wahnsinnsfarben, das leckere Eis und die düsteren uralten Gassen der Dörfer auf den Hügeln. Und kurioserweise diese kleine Kapelle, vor der ich immer wieder auf einmal stehe, die Tür öffne und den Brunnen der Wiederkehr direkt vor mir sehe. Was man so sehen kann, denn wenn die große hölzerne Eingangstür zufällt, siehst Du nicht mehr viel hier drin.

Woher ich die Geschichte mit der Wiederkehr kenne, weiß ich nicht mehr. Umso mehr verblüfft es mich, dass ich tatsächlich immer wiederkehre zu ihm. Und jedes mal habe ich nicht nach der Kapelle gesucht, auch diesmal nicht. Ich spürte nur auf einmal so ein komisches Gefühl, als ich gerade fotografierte und sagte: "hier ist irgendwo eine kleine Kapelle mit dem Brunnen der Wiederkehr". Ich lief los, zwei Gassen weiter links rein und stand vor einem großen Eingangstor. Als ich die Tür öffnete und ihn direkt im hereinfallenden Sonnenlicht sah, entrutschte mir nur ein: "unglaublich...".

Der Brunnen der Wiederkehr 2015

Oben aus dem Jahre 2015 unten von 2006

Der Brunnen der Wiederkehr 2006

Damit endet aber leider bereits meine blumige und emotionale Schilderung der Reise in die Toskana. Meine gesammelten Eindrücke kann ich eher als betrüblich bezeichnen und fernab von dem schönen "La Italianita"-Gefühl. Das klischeebehaftete Bild des Gitarre spielenden Pizzabäckers im kleinen offenen Restaurant am Marktplatz habe ich sicher nicht erwartet, da hatte ich meine Ernüchterung schon vor einigen Jahren. Aber dieses allgegenwärtige Desinteresse, diese überall spürbare Gleichgültigkeit war richtig krass und blieb meine erste und intensivste Erinnerung der Reise. Gerne würde ich hier schreiben: "das kann man sicher nicht verallgemeinern, weil es ja auch genügend andere Leutchen gibt und ich nur den Blick für einige wenige geschärft hatte...". Aber das stimmt nicht, ich habe tatsächlich keinen einzigen freundlichen Italiener, männlich wie weiblich in den 14 Tagen getroffen.

Ein kleiner Laden in Castagnetto Carducci

Ein kleiner Laden in Castagnetto Carducci

Die von mir so geliebten Landsträsschen kreuz und quer durch die Toskana sind Ruckel- und Schlaglochpisten geworden und vermitteln alles andere, als Freude darauf zu fahren. Fast jeder Gullideckel lag 15 Zentimeter tiefer, kaum vergeht eine Minute ohne durch ein riesiges Schlagloch zu krachen. Das gilt insbesondere für die Via Aurelia (die autobahnähnliche Staatsstraße von Nord nach Süd entlang des Meeres) und für die Verbindung von Florenz nach Livorno, die ebenfalls autobahnähnlich zu befahren ist. Die Städte sind dreckig, die Wegesränder nicht minder und vieles verrottet vor sich hin.

Es ist alles schlichtweg egal;
Desinteresse.

Selbst mit dem größten Wohlwollen und einem Verträumten "ja so sind ´se, die Italiener..." ist das nicht mehr wegzuwischen. Es fühlt sich keiner für irgendwas verantwortlich, es ist egal.

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Vor meiner Reise habe ich allen erzählt, ich mache jetzt den Weststrand-Vergleichstest:

Weststrand Prerow versus Weststrand San Vincenzo

Beide sind geschützt durch Naturschutzgebiete, naturbelassener Strand und ein angrenzender Wald ohne Bewirtschaftung, Pinien in der Toskana, Windflüchter am Darß. Was mir sofort ins Auge stach, war der ganze Müll am Strand. Die Wellen haben den Mix aus Plastik, Holzstücken und Tüten fleißig hochgeschoben und da liegt er nun und verrottet. Man sah es einigen Teilen an, dass sie bereits seit Jahren hier vergammeln. Klar, ist ja ein Naturschutzgebiet, das sich selbst überlassen wird. So gesehen sind wir dann ja wieder bei dem Thema "Gleichgültigkeit". Auch der Weststrand zwischen Ahrenshoop und Prerow ist naturbelassen, aber ich könnte mich gar nicht erinnern, dort einen derartigen Dreck gesehen zu haben. Aber dazu später mehr. Ich bleibe mal bei meinem persönlichen Eindruck:

die Orte der Toskana, die Magnete der Touristen, sind selbst im September derart frequentiert, dass Du keinen Fuß auf den Boden bekommst. Man schiebt sich durch die Gassen und sieht mehr bunte Kleidung, als mittelalterlich morbide Häuserschluchten.

Aus fotografischer Sicht ein grauenhaftes Szenario.

Das ist gewissermaßen das I-Tüpfelchen obendrauf gewesen, hinzu kommt sicher noch etwas Pech. Die gebuchten Plätze im Flieger entpuppen sich am Gate als Standby-Plätze, der Wagen wird sinnigerweise auf einem Lidl-Parkplatz in Cecina versucht aufzubrechen, die gebuchte schöne Ferienwohnung am Strand ist noch dreckig vom Vormieter und wenn ein Zug über die nahen Gleise rattert, wackelt die Lampe. Vielleicht war es die Summe aus allen, oder waren es doch die Kellner, die einen nicht wahrnahmen oder die Dame in der Bäckerei, die uns ignorierte, vielleicht doch die Angestellte im Supermarkt, die keinen Bock hatte oder der Gestank aus den Mülltonnen am Straßenrand...?

Aber schön...?

Schön, nein, schön ist das alles nicht. Auch nicht romantisch und sicher nicht italienisch in dem Sinne, in dem ich es als "immer wiederkehrender Tourist" mit dem Oregano-, und Pinien-Duft in Erinnerung habe. So gesehen kann ich Dir keine Empfehlung geben für eine Reise nach San Vincenzo, Cecina, Donoratico oder Marina di Bibbona. Auch die Magnete der Toskana solltest Du in der Zeit von Mai bis Ende September meiden, sofern Du von stillen Gassen, imposanten Palästen und großen Plätzen nicht nur im Web lesen, sondern diese auch in echt erleben und sehen willst. Hier sind Siena, Florenz, San Gimignano, Pisa und Lucca als erstes zu nennen.


Die Fotoschule würde Dir natürlich diese Rubrik nicht präsentieren, wenn es nun eigentlich gar nichts zu sehen und erzählen geben würde, darum...


Starten wir mit dem bereits erwähnten großen Vergleich,
Weststrand vs. Weststrand

San Vincenzo

Welcher Weststrand ist denn nun welcher...?

Ahrenshoop

Den toskanischen, genauer gesagt etruskischen Weststrand kenne ich gewisserweise seit meiner Kindheit und immer hat mich das Meer in all seinen Farben, der endlose Strand und die Wellen in ihren Bann gezogen. Wenn ich in meinen Schilderungen ein schönes Meer vor Augen hatte, dann das Meer in dieser Gegend. Zwischen San Vincenzo und Marina di Castagnetto Carducci liegt ein ca. 8 Km langes Naturschutzgebiet, hier darf nicht gebaut werden und es gibt keine typisch italienischen Privatstrand-Bewirtschaftungen. Also nur Strand und Meer und keine Sonnenschirm-Bataillone und Mietliegen.

So kam es vor Jahren, als ich das erste Mal am
Darß den Weststrand kennenlernte zu meiner begeisterten Aussage: "hier sieht es aus, wie in der Toskana am Meer! Das Meer und die Wellen sind wie am Mittelmeer." Kurioserweise hat sich das jetzt bei meiner Ankunft in San Vincenzo genau umgedreht, mein Kommentar: "sieht ein bisschen aus, wie am Weststrand..."

Und da haben wir auch schon die Antwort, der Weststrand am Darß ist ganz klar mein Gewinner. Natürlicher, spektakulärer, von einer einzigartigen Ausstrahlung, nur leider so, wie ich ihn kenne, immer etwas frisch. Da gehen ein paar wichtige Punkte an den Weststrand in San Vincenzo: 30 Grad mit leichter Seebrise und endlos am Strand entlang schlendern, Pinien im Hintergrund und blauer Himmel...

Das hat was.

Im Gesamtpaket ist es für mich der Weststrand am Darß.

Darss Darss
San_Vincenzo
San Vincenzo

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Nun heißt die Rubrik der Digital-Fotogalerie ja nicht Strand-Challenge, sondern Toskana. Trotz aller Widrigkeiten ging´s natürlich in die Hügellandschaft hinein. Das erste Ziel war Castagnetto Carducci, gute 10 Kilometer vom Meer auf einem Hügel gelegen und doch schon mitten drin. Das macht den Reiz der Gegend hier aus, Du kannst am Meer Deinen Urlaub verbringen und bist schwuppdiwupp in der Hügellandschaft der Toskana.

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Castagnetto Carducci ist eine kleine alte Stadt mit typisch toskanischem Flair. Steile enge Straßen schlängeln sich durch die Stadt, Touristen gibt es hier nur wenige. Urlauber fahren meistens die Hotspots der Reiseführer ab, Castagnetto Carducci gehört da nicht zu. Denen entgeht da allerhand, denn den typisch toskanischen Reiz der alten Städte findet man eher hier.

Ein Spaziergang durch die Altstadt (na ja, irgendwie ist ja alles Altstadt in der Toskana...) entlang enger Gassen, vorbei an aus deutscher Sicht verfallenen Hauswänden, lässt Dich schnell teilhaben am Lebensgefühl hier (mal abgesehen von meinen konkreten Erfahrungen in diesem Jahr). Liebevoll hängen einzelne Blumentöpfe an den Fenstern, stehen große
Terracotta-Töpfe mit Palmen vor den Eingängen oder verzieren antike Knäufe die maroden Türen. Von vielen Stellen aus, kannst Du weit in der Ferne das dunkelblaue Meer schimmern sehen, Zypressen und Pinienalleen prägen das Bild der Landschaft. Rund um Castagnetto Carducci findest Du genau jenes Klischee, das man gemeinhin mit "Der Toskana" verbindet.

Eine schöne Straße, umrahmt von Pinien und Zypressen, führt von hier nach Bolgheri, meiner persönlich selbsternannten Perle der Toskana. Auf der anderen Seite, zum Meer hin, geht es über ein paar scharfe Kehren hinunter nach Marina di Castagnetto Carducci Donoratico bzw. nach San Vincenzo.


Als nächstes Ziel (ein größerer Ort) ging´s nach Volterra.

collage3

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 Wenn ich in den vergangenen Jahren mal Volterra fallen ließ, kannte den Ort kaum einer. Ab und an stellte jemand den Bezug zum Marmor her, der korrekt aber Alabaster ist. In den letzten Jahren kommt spontan der Bezug zur
Twighlight-Film-Serie, einige Szenen sollen hier gedreht worden sein. Dort tagte im Film die große Versammlung der Volturi. Und da Volturi im Buch ein bisschen nach Volterra klang, ging´s mit dem Filmteam hierhin. Zumindest fast. Gedreht wurden die Szenen im 120 Kilometer entfernten Montepulciano. Bei den meisten ist aber doch Volterra hängen geblieben. Und diesen nun derart berühmt gewordenen Ort im Herzen der Toskana, unweit vom völlig überlaufenen San Gimignano, habe ich besucht.

Atemberaubende Kehren, eine sich schön durchs Land schlängelnde Landstraße und viele kleine Dörfer auf dem Weg hatte ich noch in Erinnerung von damals. Die Kehren sind geblieben, die Landstraße schlängelt sich noch, ist aber arg kaputt mit großen Schlaglöchern und weggebrochenen Fahrbahnrändern und die Dörfer wirken verlassen. Zugenagelte Fenster, verfallene
Häuser, menschenleere Straßen prägen das Bild. Vermutlich möchte hier, auf der Durchfahrt nach Volterra, San Gimignano und Siena keiner mehr leben.

Casale Maritimo

Nicht Volterra, sondern Casale Maritimo auf dem Weg nach Volterra

In Volterra angekommen, hoch oben und immer noch erhaben auf dem Berg krönend, war dann Parkplatz-Suchen angesagt. Die Parksituation hat sich leider nicht gebessert, seit meinem letzten Besuch vor vielen Jahren. Es gibt zahlreiche Parkplätze und sogar eine Tiefgarage in "Zentrumsnähe", aber alles voll. Ohne Ende Reisebusse, die die engen Straßen verstopfen und unzählige Touristen ausspucken.
Irgendwie klappt´s dann doch und Volterra beginnt mit einem Fußmarsch, um überhaupt dahin zu kommen.

Der Rest ist dann in der Summe doch eher enttäuschend. Da ich selber ein Tourist bin, darf ich mich ja eigentlich nicht aufregen, aber so kann man es sich auch genauso gut schenken. Die romantisch verträumten engen Gassen durch die mittelalterliche Altstadt habe ich kaum erkennen können. Wie ich anfangs erwähnte, Du schiebst Dich durch die Gassen und siehst mehr bunte Trekkingrucksäcke, als mittelalterlich morbide Häuserschluchten. Aus fotografischer Sicht ein grauenhaftes Szenario. Die meisten Motive habe ich dann einfach liegen lassen, manchmal wartete ich minutenlang, dass mal eine kleine Lücke zwischen den Leuten entsteht und der Touri-Strom abreißt für ein "Foto-Loch". Meistens vergeblich. Klar, ich hätte meine eigenen Tipps für menschenleere Plätze befolgen können, aber ich hatte ehrlich gesagt keine Lust, jede Gasse und jeden Platz mit Langzeitbelichtungen oder Multiframe zu fotografieren. Hinzu kommt das Problem, dass an vielen Stellen Leute saßen, oder einfach nur "fest" rumstanden. Da nützt Dir das beste Multiframing nichts.

Und....,
mir hat´s auch echt den Spaß genommen.

Das Highlight meines Volterra-Ausfluges war sicher das Wiederentdecken (wiederfinden wäre falsch, ich habe ja nicht gesucht) des Brunnens der Wiederkehr (siehe Beginn des Reiseberichtes). Auch das Panorama von hoch oben ist klasse. Stell Dich auf einen der großen Plätze oben an die Stadtmauer und schau ins Tal. Überwältigender kann das Gefühl eines Blickes in die Ferne kaum sein. Ich habe mich an der Mauer eine ganze Weile aufgehalten und einfach nur in die Ferne geschaut, die sich durch´s Land schlängelnde Landstraße, Hügel, Zypressen und schlichtweg das Toskana-Panorama bewundert.

Es hat immer noch was, hier zu sein.

Volterra, Blick ins Tal

Eigentlich sollte es an diesem Tage noch weiter gehen ins rund 40 Kilometer entfernte San Gimignano, aber angesichts der Touristenflut bereits hier in Volterra, hätte ich in San Gimignano wohl nur noch die Geschlechtertürme mit Wolken nach oben fotografieren können. Ne, ne, nach Volterra ging´s zurück nach San Vincenzo ans herrliche Meer.

San Vincenzo war mein Urlaubs- und Ausgangsort in der Toskana an der etruskischen Küste. Die Orte direkt am Meer, sind auffallenderweise deutlich "hässlicher", als die mittelalterlich anmutenden Orte nur wenige Kilometer im Hinterland. Der Baustil ist völlig anders, häufig recht reizlos, es fehlen schöne Marktplätze, prächtige Kirchen oder andere Bauwerke. Da schließt sich San Vincenzo nicht aus, wobei es hier zumindest einen verkehrsberuhigten Kern mit einer Fußgängerzone und touristischen Flaniermeile mitsamt Restaurants und Klimbimselläden gibt. Ein großer Sportboot- und Yachthafen mit entsprechender gastronomischen Urbanisation im Zentrum des Ortes, ein Bahnhof auf der Strecke Milano - Roma und ein nördlich angrenzendes Naturschutzgebiet heben San Vincenzo dann doch von den anderen Orten an der Küste ab.

Der privat bewirtschaftete Strand in Stadtnähe ist typisch italienisch zugestellt mit Liegen und Schirmen in endlosen Reihen. Am nördlichen Ende des Ortes beginnt ein rund 8 Kilometer langer unbebauter und nicht bewirtschafteter Naturstrand, den Du selbst Ende August nach einigen Gehminuten für Dich allein hast. Man läuft hier wohl nicht so gerne...
Das ist natürlich ein ganz klarer Vorteil, wenn man gerne läuft; es gibt keine Strandzugänge durch den Pinienwald und so kann man den Strandabschnitt nur von San Vincenzo aus, oder von der anderen Seite (Donoratico) erwandern. Ungefähr auf der Hälfte ergibt sich dann ein Gefühl von "Ralfonso auf der einsamen Insel, bis zum Horizont keiner zu sehen".

Herrlich und sicher das Highlight des Urlaubes.

San_Vincenzo_028

Den Blick kann man ja trainieren und schaltet den Unrat und Müll ganz einfach aus, wobei es vorne im Bereich der Brandung immer recht sauber war. Der Sand an der etruskischen Küste trägt die Farben der Toskana, ist eher bräunlich dunkler und nicht so weiß, wie an der Ostseeküste oder auf Mallotze. Auch die Struktur ist etwas grober, das hat den Vorteil, dass man bei etwas mehr Wind nicht gleich eingepudert ist.

Besonders schön sitzen und für die Verhältnisse in einem Urlaubsort am Meer gut essen kannst Du im La Conchiglia, einem kleinen Restaurant direkt am Strand mit grandiosem Meerblick und Sonnenuntergang inklusive. Es liegt am äußersten nördlichen Ende des Ortes direkt am Anfang des Naturstrandes. Im Ort haben die Restaurants mitten in der Fußgängerzone große Zelte aufgebaut, in denen ihre Tische stehen. Es gibt das klassische touristische Angebot, das jedoch nicht direkt auf deutsche Urlauber ausgerichtet ist. Hier empfängt man mehrheitlich italienische Urlauber. Neben diesen eher gewöhnungsbedürftigen Lokalitäten, wo Dir die Schlendernden durch die Fußgängerzone mit der Hand die Salamischeiben von der Pizza stibitzen können, gibt es am nördlichen Ende des Ortes die Pizzeria Mum And Dad. Abends ist es dort gemütlicher, als in den Zelten, die Pizza schmeckt gut und die Bedienung geht so. Im sonstigen italienischen Vergleich, mal so auf Basis meiner Erfahrungen, könnte man sogar ein gewisses Interesse an seinen Gästen unterstellen...

San_Vincenzo_001

Nicht vergessen solltest Du, dass sich San Vincenzo parallel am Meer entlang erstreckt, auf der einen Seite. Das ist schön, denn Du siehst durch jede Häuserzeile das herrliche Meer. Die andere Seite ist jedoch begrenzt von der Zuglinie und der Via Aurelia, die autobahnähnliche Staatsstraße in Richtung Süden. Je nachdem, auf welcher Seite Deine Unterkunft liegt, wird´s laut. Ich wohnte an der Meeresseite, von der Eisenbahn abgewandt und konnte das Meer rauschen hören. Je nachdem, wie der Wind stand, konnte man aber auch aus dem Bett fallen, wenn die Güterzüge nachts durchdonnern. Dann schließt man vorsichtshalber die Terassentür, damit kein Zug durchrattert.


Südlich von San Vincenzo auf dem Weg in Richtung Piombino zieht sich ebenfalls ein recht naturbelassener Strand, der jedoch unterbrochen wird von bewirtschafteten Bereichen, an denen sich Apartement- und Campinganlagen befinden. Die Straße läuft parallel zum Meer, ist nur vom Pinienwald davon getrennt. Wenn Du der Straße folgst, geht´s ins größere und bekanntere Follonica.

Da war ich genau einmal und für dieses Leben dürfte das auch reichen. Hochhäuser im Plattenbautenstil, eine lieblos angelegte Promenade (aber mit Palmen hier und da...) und ein von oben bis unten komplett bewirtschafteter Strand (sprich Liegen und Schirme in Legehennen-Manier) laden nur die Hardliner zum Tag am Meer ein. Ergänzend kam dann noch die bereits beschriebene Mentalität der Leute hinzu; gut dass der Wagen nicht so weit weg parkte.

Follonica
Follonica
Follonica

Für Italien empfehle ich Dir eine Kreditkarte, sofern Du mit dem Auto fahren und auch mal tanken möchtest. Das geht an allen Tankstellen, die ich sah nur mit Tankautomaten. An den Autobahnen gibt es Tankstellen auch mit Bedienung, die Dir den Wagen betankt und bar abrechnet. Der kleine Luxus kostet Dich rund 30 ct. pro Liter mehr. Auch die Mautstationen sind überwiegend automatisiert, sprich auf die Zahlung per Kreditkarte ausgelegt. Das sieht in Supermärkten nicht anders aus, meistens ist keine der "normalen" Kassen besetzt und Du musst den Selbstbedienungs-Kassenbereich nutzen; per Kreditkarte.
An der Brot- und Fleischtheke ziehst Du übrigens Nummern, wie man sie vom Amt her kennt. Du wirst bedient, wenn Deine Nummer aufleuchtet. Im Idealfall.

San Vincenzo

Was das Autofahren angeht, gilt es einige Dinge zu beachten, die ins Geld gehen können. Parken solltest Du so, wie Du es darfst (gelbe, blaue, weiße Linien kennen und beachten). Kostet richtig Kohle. Zu schnell fahren und Spurwechsel vor der Mautstation auch. Die Gegenden um die Flughäfen sind förmlich mit Radarmessanlagen "vermint", ein Schelm, wer da einen Zusammenhang zwischen Mietwagenstationen und den ersten Kilometern im neuen Land sieht. Pro Person eine Sicherheitsweste, sonst zahlen. Der Mietwagen hat keine, die Leihgebühr beträgt 5,-- € für eine, der Verlust kostet 25,-- €. Leihwagenmietverträge haben eine ganze Auswahl an schicken Klauseln: Gebühr für ein Strafmandat (30,-- €), Gebühr für eine Schadensregulierung (100,-- €), Schlüssel futsch 350,-- €, Kaution 1700,-- € und dann die Vollkasko, die im Grunde keine ist. Unterboden, Reifen, Glas und Dach sind selten drin in der Versicherung und lange Diskussionen bei der Fahrzeugrückgabe wirst Du angesichts des bevorstehenden Fluges nicht eingehen können.

San_Vincenzo_018

Fazit

Im Grunde ist der ganze Reisebericht bereits das Fazit. Es gibt sehr schöne Gegenden auf der Welt, für eine Reise in die Toskana spricht der wohl klingende Name. "Wo fährst Du denn hin in Urlaub?" "Ich fliege in die Toskana" klingt eben anders, als "ich fliege nach Malotze." Fragt sich, was hinter dem schönen Klang dann real geschieht.


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