(in Anlehnung an mein Reise-Tagebuch und leicht modifiziert)


Wie kommt man dazu, ausgerechnet nach Koh Samui zu fliegen?

Tja,
bei mir war das Captain Zufall.
Ich wollte im März irgendwohin, wo es richtig warm ist und der Strand so ist, wie ich es zuvor in der Karibik erlebte.
Und das alles recht kurzfristig, sozusagen Last Minute.
Mauritius (Hotel ohne Sandstrand), Seychellen (zu teuer) und Koh Samui standen zur Auswahl und so stand mein Ziel fest. Ich lernte schnell ein paar Grundregeln, was man darf und nicht darf (keinem Kind auf den Kopp packen, weil da die Seele wohnt z.B.), prägte mir die Marco Polo Insider-Tipps ein (die aber komischerweise gar keine waren) und kämpfte urplötzlich gegen das zweifelhafte Image, als Mann nach Thailand zu reisen. Das wurde dann recht hartnäckig, weil kaum jemand annahm, dass ich nach Samui fliegen wollte, um einen richtig entspannten Urlaub zu verbringen.


Hier nun ein paar Original-Auszüge aus meinem Reisetagebuch:

22.3.1998

Es geht also los!
Es ist 23:00 Uhr, ich sitze in einer Boing 757 der Condor und kann es kaum glauben. Urlaub! P. hat den Start nicht ganz so gut überstanden, der Magen meutert etwas, mir geht es gut, trinke gerade mein 2. DAB (zur Betäubung!).

23.3.1998

3:00 Uhr, wir befinden uns im Landeanflug nach Sharjah. Im Flieger ist es knackewarm, wir fühlen uns schon recht mürbe. Gleich verlassen wir das Flugzeug. Und dann haben wir in etwa die Hälfte.

6:00 Uhr.
Wir sitzen wieder in der Rappelkiste.
Der Aufenthalt in Sharjah war einfach nur langweilig und langwierig.
Aber immerhin bin ich hinter einem Scheich hergegangen :-))

Jetzt ist erstmal schlafen angesagt.
Wir überfliegen gerade den Golf von Oman und der Pilot läßt uns wissen, daß es in Phuket 39 Grad sind.
Boing!
Versuch zu schlafen.

9:00 Uhr
Wir bekommen Frühstück, oder vielmehr Mittagessen.
Schließlich ist es in Thailand jetzt schon 15:00 Uhr. Ich weiß gar nicht so recht, ob ich müde oder wach bin, jedenfalls werde ich mir jetzt den weg zum Flugzeug-Klo bahnen.
Noch 2 Stunden bis Phuket, wir überfliegen gerade das bengalische Becken.


14:41 Uhr German time
Ich sitze in ein Handtuch gerollt an einem Schreibtisch im Hotel Phuket Merlin, es ist 20:45 Uhr Ortszeit, wir haben gerade in Phuket Stadt im dunkeln (18:30 sunset) entlang einer tierisch belebten Hauptstraße (Linksverkehr) was zum Essen gesucht.
Hoffnungslos.
Händler mit gerupften Hühnern voller Fliegen daran bieten ihre ungekühlte Speise (geschmeichelter Ausdruck dafür) an. Ich werde wohl diesen Urlaub Prinzenrollenkekse als Hauptnahrungsmittel bevorzugen....sofern ich hier überhaupt überlebe. Bin noch nie bei Linksverkehr auf eine Staße gegangen....rrrrooooaaaarrrrr machts und die Autos kommen aus der falschen Richtung.
Wir werden also verhungern, ziemlich blöde, aber ist so.

Nein doch nicht, wir haben was gefunden. Lecker, schwer zu beschreiben und ganze 6,-- DM teuer.
Und keiner will wissen, was es ist ;-)


Aber was machen wir eigentlich hier in Phuket?
Was wir hier machen?

Ach so, das Flugzeug der Bangkok Airways fliegt erst morgen Nachmittag nach Koh Samui.
So sind wir hier zur Zwischenübernachtung einquartiert.
Übrigens hätte ich auch nie die Maschine kriegen können, weil die Condor aus Deutschland grundsätzlich zwei Stunden nach Abflug der Transfermaschine landet; echt pfiffig, die Thais.

Mein erster Eindruck von Thailand: fremd aber angenehm, abenteuerlich.


24.3.1998
15:00 Uhr

Wieder sitzen wir im Flughafen und warten. In einer Stunde soll der Flug nach Samui abgehen.

Wir sind heute morgen bei 40 Grad im Schatten durch Phuket gelatscht, um eine “Thai-Bank” zum tauschen zu finden.
Wir fallen auf, wie 2 Hängebauchschweine.
Thais laufen nicht, fahren jedes Stück mit Tuc Tucs oder Autos.
Und wir laufen schön durch die Sonne entlang der doch arg stinkenden Straße.

Aber eins muß ich sagen, es ist alles verdammt beeindruckend.
Und es fällt nochwas auf:
die Temperaturunterschiede zwischen draußen und klimatisiertem Inneren sind kraß.
Dir läuft die Suppe runter und dann wumm, 20 Grad kühler.

Unsere Zwischenresidenz in Phuket ist echt schön. Die betreiben mit uns hier einen ganz schönen Aufwand.
Vor der Abholung zum Flughafen sind wir noch original thailändisch essen gewesen, Nasi mit allen möglichem Gemansche darin. Aber lecker.

Nun gut, mit dem Taxi werden wir abgeholt und zum Flughafen gebracht.


16:30 Uhr
Es ist kaum zu glauben, ich sitze in einer Propellermaschine der Bangkok Airways und donnere über Thailand hinweg.
So ganz wohl ist mir bei dem ganzen nicht; aber das Fliegen ist schön ursprünglich.

P. wirkt etwas bleich und frißt zahllose Antiflugübelkeitskaugummis.
 

Der Flughafen auf Koh Samui ist eine wahre Wonne,
knallig bunt durch unzählige Blumen und bestehend aus ein paar Hütten, die Abflug- und Ankunftsterminal darstellen sollen.
Aber er gefällt uns gut, er ist ja auch wunderschön.

Wir werden zu unserem Hotel gefahren durch dichte Palmenwäldchen und über verlassene Straßen, die Sonne geht schon wieder unter.

Wir freuen uns auf ein idyllisches Meer, Karibikfeeling und Postkartenklischee. Gleich nach der Ankunft in unserem doch recht einfachen Hotelzimmer düsen wir vorne zum Strand, um unser Traummeer in Empfang zu nehmen.

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