Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Fibonacci

… die Macht der Zahlen in der Fotografie…

 Da schaut sie Dich mit roten Kulleraugen an. Und wirklich beantworten kannst Du ihre Fragen auch nicht.

Was ist ein Fibonacci?

Vielleicht dieser neue voll-elektrische Sportwagen von diesem italienischen Nobelmarken-Hersteller? Der mit den 900 Kilometern Reichweite? Du meinst schon, dass er das wäre, ganz sicher bist Du Dir nicht. Aber Tante Gerti könnte Recht haben, es klingt auch nach dem neuen Nudel-Gericht auf der Spezialkarte Deiner Lieblings-Trattoria Da Giacomo: Pasta a la Fibonacci. Mit doppelt Peperoncini.

Es stellt sich dann nur die Frage, warum schlaumeier85 und fotoalleswisser15 in der
Fotogruppe auf Facebook Tante Gertis letztes Foto so sehr lobten, weil es genau dem Fibonacci entspräche? Schließlich wurden bisher alle ihre Fotos restlos niedergemacht, zurecht, wie Du findest. Das Foto hat hingegen weder was mit Nudeln, noch mit schnittigen Elektrosportwagen zu tun. Fibonacci könnte also auch was ganz anderes bedeuten.

Vielleicht eine Geheimbotschaft in einer verschlüsselten Sprache?

Ganz so falsch liegst Du mit Deiner letzten Überlegung in der Tat nicht. Es ist nicht so sehr eine Geheimbotschaft, aber manche Leute sagen, es steht für den mathematischen Grundbaustein unseres Seins auf der Erde...




Da Dich das auch nicht schlauer macht, fangen wir idealerweise von vorne an.


In Wahrheit begann es mit einer Email an Die Fotoschule, in der ich gefragt wurde, wie sehr ich die Lehren des Fibonacci bei der Bildgestaltung mit einfließen lasse und wie weit ich mich davon weg wagen würde?

Nun, Du weißt, Die Fotoschule sieht die Fotografie als eine leichte Kunst, in der Du Dich nicht festrechnen oder an festen Korsagen kreativ unflexibel einengen sollst. Darum gibt es zwar die Themen "Drittelregel" und
"Goldener Schnitt" in der Fotoschule, Fibonacci hat jedoch noch keinen Raum gefunden. Andererseits möchte Dir Die Fotoschule auch schwierige Themen rund um die Fotografie so rüberbringen, dass sie leicht begreifbar und für Dich bequem einzuordnen sind:

ist was für Dich, kannste gebrauchen oder lässt Du links liegen.



Nun haben wir den Fibonacci in der Fotoschule.
Packen wir´s an:

Leonardo Pisano Bigollo, auch Leonardo da Pisa oder letztlich kurz Fibonacci genannter Rechenmeister, um 1200 in Pisa lebend, war einer der ganz Großen in Mathe. In manchen Überlieferungen wird er als der Mathematiker des Mittelalters bezeichnet.

Fibonacci hat uns eine Zahlenreihe vermacht, eine sogenannte unendliche Folge natürlicher Zahlen. Beginnend mit der Zahl 1 ergibt die Summe zweier aufeinanderfolgender Zahlen die danach folgende Zahl, also: 1, 0+1=1, 1+1=2, 1+2=3, 2+3=5, 3+5=8, 5+8=13 und so fröhlich weiter.

Diese Zahlenfolge des Figlio di Bonaccio (Sohn des Bonaccio) findet sich an vielen Stellen der Natur wieder. Er gilt beispielsweise für das typische Wachstum einer Kaninchen-Population, "steckt" in der Spirale von Schneckenhäusern und entspricht der Anordnung von Blättern.

Ohne nun allzu mathematisch davon zu driften, ist das im Grunde nichts anderes, als eine mathematische Beschreibung des Goldenen Schnitts (vielmehr eine fortwährende Annäherung dahin). Mathematisch gesehen, liegt das Grund-Teilungsverhältnis bei 61,8 % zu 38,2 % und ist somit nahe einer Drittelung. Dieses Teilungsverhältnis ist der „Goldenen Schnitt“ oder die Drittel-Regel.

Optisch dargestellt wird es Dir leichter fallen, das in einen Zusammenhang zu setzen. Teilst Du die Flächen im Goldenen Schnitt im Verhältnis immer weiter, kommst Du dem guten Fibonacci auf die Spur. Wenn Du in die jeweils größere Fläche stets einen Viertelkreis einzeichnest, ergibt sich schließlich eine Spirale, die Fibonacci-Spirale.

Und das ist sie, dabei ist es egal, wie Du sie anwendest in Deinem Foto. Hochkant, quer, links beginnend oder rechts:

So oder so, wie Du magst...

Wie Du bereits in der Rubrik "Der Goldene Schnitt" erfahren hast, bauten die Architekten schon weit in der Vergangenheit dieser Gestaltungsregel folgend. Ob in der Antike oder später, der Goldene Schnitt war das Maß der Dinge, beim Tempelbau wie auch später bei dem Entwurf  öffentlicher Gebäude. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die Maler und später die Fotografen danach ihre Bilder ausrichteten.

Auf ein Foto übertragen, sieht das dann so aus:

seestern1804@online.de

Dieses Foto einer Glaskugel am vereisten Ostsee-Strand spendierte Fotofan Seestern der Fotoschule. Sie fotografierte das Bild intuitiv, ohne sich vorher bewusst die Gestaltungsregeln eines Hr. Fibonacci hinzulegen.

Oder so:

Lanzarote

Damals, 1997 auf Lanzarote, als ich noch gar nicht wusste, dass es irgendwann mal eine Fotoschule geben wird, die ich schreibe. Aber schon zu der Zeit liebte ich das Meer...

Was bringt die Fibonacci-Spirale, der Goldene Schnitt oder die Drittel-Regel für Dich?
Bringt sie überhaupt was?

Nun wird es schwer. Vermutlich denkst Du Dir gerade, schwer war es doch bis hierhin schon. Genau das ist es.

Die Fotoschule stuft diese gestalterischen Regeln durchaus als wichtig und bildbestimmend ein. Andererseits musste ich schon etwas in meinem Foto-Archiv suchen, um Beispielbilder zu finden, die für die Fibonacci-Spirale tauglich sind.
Das hat einen einfachen Grund: ich wende diese Regeln eher selten zu 100% an. Wenn es vom Bildaufbau in die Richtung geht, ist mein Hauptmotiv eher in der Nähe der Drittel- Regel. Und dann etwas mehr am Bildrand, als es das Lehrbuch verlangt. So bewege ich mich häufig im Bereich der Goldenen Spirale.


In dem in der EU herrschenden Verständnis von Kunst und Bildaufbau gilt die Drittel-Regel-Proportion als Inbegriff der Bildharmonie und wird vom Bildbetrachter als besonders ansprechend empfunden.

Sagt man, dann muss man das wohl so glauben, oder?

Ich habe jedenfalls schon sehr viele richtig gute Fotografien gesehen, die nix mit Fibonacci, Drittel-Regeln oder Goldenen Schnitten am Hut hatten. Gesicherte, belastbare Studien und belegende Schreiben dazu kenne ich nicht. Es ist eben so eine Regel, die befolgt werden sollte, wohl weil sie da ist. Im Fotobearbeitungs-Klassiker Adobe Lightroom kannst Du Dir die Spirale sogar anzeigen lassen, um zu testen, wie Dein Bild dem "Soll-Standard" entspricht. Das "R" auf der Tastatur drücken, dann gelangst Du in den Zuschnitt und danach mit "O" bzw. "Shift-O" (je nachdem, ob Du einen Mac oder PC nutzt) durch die Anzeigen schalten.

Rechnen versus Fotografieren oder vielmehr Rechnen versus Kreativität fällt mir dazu sofort ein. Nicht falsch verstehen, einen überlegten Bildaufbau, ein gut gesehenes und in Szene gesetztes Motiv unter Berücksichtigung der wichtigen bildgestaltenden Punkte, halte ich für sehr wichtig. Dazu gehören ebenso die Themen Schärfe, das Spiel mit der Schärfentiefe, das Einbinden vom Vordergrund, das Berücksichtigen einer guten Tiefenstaffelung, die Kontrolle des Hintergrundes, das Arbeiten mit den vorhandenen Farben im Motiv und die Wahl des richtigen Ausschnitts sind immens wichtig. Nicht zu vergessen ist das "Weniger ist mehr" und die Frage, die Du Dir stellen solltest: "Was kann ich noch alles aus dem Bild lassen" und nicht, was kann ich noch drauf kriegen.

Zu Fibonacci und dem Goldenen Schnitt würde mir persönlich ein “Am linken oder rechten Bildrand mit etwas Abstand zum Rand und nicht mittig” besser gefallen. Das lässt sich nämlich sehr schnell erfassen und im Sucher sehen. Der Horizont ist keine Mittellinie Deines Bildes und fast jedes Foto wirkt spannender, wenn er nur ein Drittel der Fläche einnimmt. Der Baum auf der einsamen Wiese führt links im Bild, im linken Drittel, hervorragend in das Bild hinein.

Dafür brauchst Du keinen Taschenrechner und wenn das mal nicht hundertprozentig passt, so ist es auch nicht schlimm.

Wenn Du die Regeln von Fibonacci, dem Goldenen Schnitt bzw. der Drittelaufteilung bewusst anwendest, hat es zumindest den positiven Nebeneffekt, dass Du Dich mit Deinem Motiv auseinander setzt. Du wirst Dich bewusst fragen, was Du mit Deinem Bild genau aussagen möchtest. Dazu wirst Du zuerst klären müssen, was von alledem da vor Deiner Linse, eigentlich das Hauptmotiv für Dich ist. Du wirst es in Szene setzen, es positionieren und eben nicht einfach plump in die Mitte packen, sondern überlegen, ob es nicht unter Beachtung der Drittel-Regel am Rand noch besser wirken würde. Vielleicht fällt Dir dann der gute alte Fibonacci ein und Du platzierst es genau auf die Linie der Schnecke. Was Du dann auf jeden Fall erreichen wirst, ist ein "echtes" Fotografieren und nicht nur ein dumpfes Draufhalten, sprich Knipsen.

Wichtig ist nur, dass Du Dich nicht verirrst im bloßen Berechnen und Gestalten und Du dabei die Kreativität des Fotografierens verlierst.

Denn gerade in der Fotografie gilt:

"Was gibt es Schöneres, als ein beherzter Schritt über die Grenzen...?"

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