Der Bildausschnitt

... wo genau steckt mein Motiv...?

Du hast eine Super-Top-Hip-Hop-Kamera mit allem dran und drin und Deine Fotos sind langweilig und trist?
Du zeigst stolz Deine Urlaubsfotos und Deine Gäste schlafen beim Betrachten ein?

Dann kann es sein, dass Du einen Hang zum falschen Bildausschnitt hast.

Schade eigentlich.
Denn dafür brauchst Du kein Hightech und die Bildgestaltung ist mit jeder Kamera möglich.

Ein Beispiel:
Du kündigst ein Bild von Tante Gerti vor dem schiefen Turm von Pisa an.
Dein Bild zeigt einen kleinen grauen Fleck vor einem bombastisch großen Turm.
Der graue Fleck ist Tante Gerti.

Oder:
 Dein Bild zeigt formatfüllend Tante Gerti, im Hintergrund sieht man aber nur ein Stück Mauer vom Turm zu Pisa. Diese Mauer und letztlich das ganze Bild könnten auch in Dortmund Scharnhorst stehen, bzw. entstanden sein.

Oder,
nun aber wirklich die letzte Möglichkeit, Tante Gerti halb drauf,
dafür aber auch der Turm nur halb drauf.
Auch schön.


Was allen Bildern gemeinsam fehlt?

Genau, der richtige Bildausschnitt!




Ich gehe mal einen Schritt zurück.
Wenn Du ein Bild fotografierst, willst Du dem Betrachter eine Bildbotschaft vermitteln. Darum solltest Du genau abwägen, was Du mit Deinem Motiv und dem Umfeld darum anfangen willst. Diese beiden Komponenten bestimmen nachhaltig die Aussage Deines Bildes. Das Motiv beinhaltet das, was Du dem Betrachter zu sagen hast. Das Umfeld enthält, was um das eigentliche Motiv herum noch auf Deinem Foto erscheint. Vielleicht bist Du beim Fotografieren von Tante Gerti dermaßen abgelenkt, dass Du das Umfeld um sie herum schlicht aus den Augen verlierst. Der Bildausschnitt gerät zu weit oder zu eng, zu unruhig oder zu langweilig.
Das wird Dir nachhaltig das ganze Bild versauen!


Ich habe ziemlich zu Beginn meiner aktiven Fotozeit in diversen Fotozeitungen einen entscheidenden Tipp gelesen:

Ran ans Motiv!

In den drei Worten steckt viel Wahrheit.

Versuch Dich auf das zu konzentrieren, was Du fotografieren willst.

Wenn Du ein Portrait von Tante Gerti machen willst, dann sieh zu, dass Du möglichst viel Tante Gerti aufs Bild bekommst. Nutze die Tele-Einstellung Deiner Kamera, oder versuch näher an Tante Gerti ranzugehen. Enthält das Foto alles, was Du zu sagen wünschst, dann muss es für sich allein wirken und logischerweise das ganze Bildfeld füllen.

Als weiteres Gestaltungsmittel um Dein Motiv hervorzuheben gilt die Schärfe und in Verbindung damit, die Unschärfe.
Gezielt eingesetzt kannst Du durch punktuelle Schärfe und Unschärfe des Umfeldes das Wichtige in Deinem Bild betonen. Das Auge nimmt auch immer nur einen Punkt scharf wahr und der Rest verschwindet in Unschärfe. Wäre das nicht so, dann würdest Du vermutlich bald durchdrehen. In der Fotografie gestaltest Du die Schärfe über die Steuerung der Schärfentiefe. Du erinnerst Dich an Sir Egbert aus den Beispielen der zurückliegenden Kapitel, er kann so oder so aussehen....:

SirEgbert_Tele450DSLRf5_6
SirEgbert_Digicam_25mm

Du siehst, nicht eine totale Schärfe ist das Maß aller Dinge,
sondern eine selektiv gesteuerte Schärfe macht aus einem Foto DAS Foto!

Um aber beim Thema zu bleiben und bei Sir Egbert:
stell Dir das Bild (eigentlich ist es egal, ob das linke oder rechte) etwas anders vor. Sir Egbert sitzt friedlich am Fenster, allerdings ist noch gut die Hälfte des Raumes zu sehen. Da müsstest Du als Bildbetrachter schon fast raten, was es denn auf dem Bild eigentlich “Wichtiges” zu sehen gibt. Du würdest einen halben Raum sehen, ein Fenster, vielleicht sogar noch was von der Landschaft draußen, aber nie auf die Idee kommen, dass hier Sir Egbert das Hauptmotiv ist.

Damit Du Dir das aber nicht nur vorstellen musst, hat Die Fotoschule für Dich zwei Beispiele. Auf den folgenden beiden Fotos ist wieder Sir Egbert der Hauptakteur. Allmählich läuft er Tante Gerti den Rang ab und Die Fotoschule heisst sicher bald

Sir Egberts Fotoschule

Bildausschnitt_Die_Fotoschule_3

Oben siehst Du ein Foto von Sir Egbert im wilden urwüchsigen Darßwald an der Ostsee bei Prerow.
Unten auch.

Bildausschnitt_Die_Fotoschule_4

Sicher bemerkst Du den Unterschied (Ralfonso haut hier Fragen raus, was...?).
Auf dem oberen Bild kannst Du als Bildbetrachter eher das “Sir Egbert Suchspielchen” starten, unten ist die Bildaussage jedoch schon sehr konkret. Es sollte ein Foto von Sir Egbert im Wald werden und genau das siehst Du unten. Dabei handelt es sich ganz und gar nicht um Zauberei und auch nicht um die alte Mär, dass das nur mit einer Superkamera geht. Die beiden Fotos sind zwar als Teil einer Serie für den
Zoom-Objektiv-Test des Reise-Zooms 18-270mm entstanden, wären aber selbst mit einer Kamera ohne Zoom umzusetzen. Anstelle des Zooms nimmst Du einfach mal Deine müden Beine in die Hand und näherst Dich ganz real Deinem Motiv (sprich Sir Egbert) und fotografierst ihn aus der Nähe.
Formatfüllend.

!Rangehn!

Für den Fall, dass Dir die Beispiele mit Sir Egbert doch nicht so sehr gefallen, es geht auch mit lebenden Motiven...

Bildausschnitt_Die_Fotoschule_1

”Oh wie schön, schau nur die Möwe dort!”
“Wo?”
“Na da, wie sie da sitzt und uns anschaut.”
“Wo? Ich seh´ keine Möwe.”

Bildausschnitt_Die_Fotoschule_2

Okay, die hat jetzt keine Füße. Aber es sollte ja auch kein Meisterwerk der Möwenfotografie werden, sondern als Beispiel dienen. Hier siehst Du die Möwe, die da sitzt (eigentlich steht sie und zudem noch ohne Füße, aber das Thema haben wir ja bereits geklärt) und zu Dir rüberschaut.

   Und....

sie ist scharf, während alles andere im Bild, was nicht wichtig und nicht Möwe ist, unscharf ist (Thema oben, Schärfentiefe).
Hier hilft Dir ein Tele allerdings schon etwas, denn ein Drauf-zu-Gepolter mit dem Handy in der Hand, wird wohl eher zur panischen Flucht der Fußlosen (ich kann´s nicht lassen) führen. Sie dürfte nicht so tiefenentspannt, wie Sir Egbert, alles über sich ergehen lassen. Die Frage ist jedoch, wie nah kannst Du Dich ranpirschen und welche Stärke muss Dein Zoom dann noch haben? Vermutlich wird der Mix aus “Rangehn” und Zoomen auch Fotos mit einer einfachen Digicam zulassen.


Doch zurück zu den Füßen.
Ich habe auch noch ein Beispiel mit ganzen Möwen:

Möwen in Zingst

Auch das, oder besser ausgedrückt, gerade das, ist ein bewusstes Arbeiten mit dem Bildausschnitt!
Unten siehst Du das klassische “Oh-wie-schön-die-Möwen-da-fliegen-Foto”, leider passt der Bildausschnitt nicht. Weder der Steg, die fotografierenden angeschnittenen Personen, noch der am Strand emsig suchende Bernsteinsammler haben etwas mit den Möwen zutun. Wenn Du nur ein paar Schritte gehst und Deinen Standort wechselst, vor allen Dingen aber den Bildausschnitt auf das Wesentliche reduzierst (die fliegenden Möwen >> mit Füßen übrigens <<), zeigt Dein Foto das, was Du dem Betrachter vermitteln möchtest.

Bildausschnitt_Die_Fotoschule_5

Anders wäre es, wenn Du dokumentieren möchtest, wie einfach eine Schar von Möwen mit ein paar Brotkrümeln an Deinem Urlaubsort anzulocken sind. In dem Fall würde der Bildaufbau und auch der Ausschnitt “richtig” sein.


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