R@lfonso´s kleiner Korfu Bericht
(...--meine persönliche und private Meinungsäußerung--....)

Korfu mit dem eigenen Wagen entdecken; eine verrückte oder geniale Idee?

Wer die Reise mit dem Auto und die längere Reisezeit für Hin- und Rückfahrt hasst, sollte besser gleich den Flieger nehmen. Wenn Du aber individuell buchst, viele Sachen (Segelboot, Strandausrüstung, Tauchausrüstung, umfangreiches Urlaubsgepäck, Fotoausrüstung mit mehreren Kameras, Objektiven, Stativ und Notebook etc.) und mehrere Personen mitnehmen willst, kann die Idee “Mit dem eigenem Auto” zu reisen als gar nicht so verrückt bezeichnet werden. Gerade bei individuellen Buchungen von Ferienhäusern abseits der Touristikbunker entfällt der Charterflug via Neckermann, TUI und Co.
Wenn Du Linie buchen mußt, wird der Flug alleine schnell teurer, als ein Pauschalarrangement mit Hotelaufenthalt über Neckermann, TUI und Co. Hinzu kommt, daß die Fluggesellschaften den Flughafen von Korfu nur bei Charterflügen direkt anfliegen, alle anderen müssen über Athen und umsteigen.
Da wird so ein Flug schnell ein stundenlanges Erlebnis und die Vorteile zum Auto schwinden rapide.


Ich bin mit dem Auto bis
Venedig gefahren und von dort mit der Fähre nach Korfu.
Wer die Fahrt auf der Fähre als Urlaubszeit verbucht und als kleine Kreuzfahrt ansieht, hat also nur das bißchen Autofahren bis Venedig zu schaffen und der Urlaub beginnt....
Um den Hafen und das Abfahrtsterminal zu finden empfehle ich jedem ein Navigationssystem,
das Dich sicher bis zum Schiff führt. Ich benutze ein mobiles Pocket-PC-Navigationssytem mit der Navigationssoftware Mobile Navigator von Navigon und war echt begeistert. Wer ortsfremd ist und das erste Mal in den Hafenbereich von Venedig quer durch Mestre fahren muß, braucht schon einen perfekten Orientierungssinn und eine wahrhaft gewaltige innere Ruhe, um die “Porto/Interporto-Schilder” schnell genug zu finden und ihnen dann zu folgen.

Und noch ein Tipp:
An der Mautstelle Mestre bildet sich tagsüber regelmäßig ein gewaltiger Stau (bei mir waren es 28km!).
Wer da pünktlich an der Fähre ankommen will, sollte das einplanen....

Ich habe vor meinem Urlaub zahlreiche Berichte zum Thema “Fähre und individuelle Anreise nach Korfu” gelesen. Da wurde erzählt von reibungsloser Abfertigung, freundlichem Personal, alles prima, alles schön.
Ich oute mich mal als Fähren-Neuling und muß sagen, daß mir einige Dinge alles andere als alles prima, alles schön vorkamen.
Die Abwicklung vor dem Schiff ist eine Zumutung, man steht auf einem staubigen Schuttplatz zwischen riesigen LKWs in der sengenden Sonne mit einem Korfu-Schildchen auf dem Armaturenbrett und wartet sich blöde.
Zwei Stunden vor planmäßiger Abfahrt sei der letzte Check-In-Termin.
Absoluter Quatsch.
Stundenlang werden LKW´s verladen und ganz zum Schluß, etwa eine halbe Stunde vor Abfahrt des Schiffes kommen die PKW´s dran.

In Mestre bei der Verladung

Ich bin mit dem Unternehmen xxxx XXXX Ferries auf der Fähre xxxx Horizon gefahren.
Die komplette Crew, angefangen von den unfreundlichen Lotsen auf dem Parkplatz über die gänzlich anstandslosen und frauenfeindlichen Einweisern im runtergekommenen Parkdeck bis zum Personal oben an Deck ist ausnahmslos unfreundlich und touristenfeindlich gewesen. Wer sich Sorgen bezüglich von Dachhöhen des PKW´s aufgrund von Dachboxen (Jetbags) o.ä. macht, weil es heißt, bei maximal 1,90 Meter Höhe ist Schluß:
auch Quatsch!
Man steht in dem verqualmten, schmutzigen und lauten Parkdeck Seite an Seite mit LKW´s, Bussen und Campern.
Die Decks sind so hoch, daß Deine Kinder ihre Drachen rausholen können....

Tief in den Katakomben der Fähre
Tief in den Katakomben der Fähre

Kleiner Tipp:
Nimm Deine Sachen, die Du während der Überfahrt benötigst, rechtzeitig aus dem Wagen raus. Im Parkdeck geht aufgrund der Hektik und Enge nichts mehr. Die Einweiser von xxxx XXXX Ferries haben während dieser Zeit des Beladens ihre große Stunde und halten sich für die Helden der Nation; klar daß sie natürlich jeden anbrüllen, der irgendetwas falsch macht (wer nun glaubt, daß es beim Richtigmachen anders ist, weit gefehlt. Es wird garantiert jeder angebrüllt, als wäre man in der Doofen-Legion....).
Nimm die Sachen besser vorher raus...
Und nimm reichlich Verpflegung mit auf´s Schiff, genug zu trinken und zu essen. Die Preise der Bars sind auf Hotelbar-Standard, dem natürlich die Fress- und Saufstellen auf dem Pott in keinster Weise gerecht werden; dafür sorgt schon das Personal.
Essen gibt’s nur zu festen Zeiten in einem dann völlig überfüllten Restaurant.
Nicht zu vergessen das brüllende und unqualifizierte Personal. Die Qualität der Speisen wird ungefähr dem Anspruch älterer Pommesbuden gerecht, die Preisgestaltung liegt eher auf dem Niveau gehobener Gastronomie. Wer zwischendurch mal Hunger bekommt muß eben warten.
Wie sagte man uns so treffend an der Rezeption des Schiffes:
“This is a ferry boat and not a cruiser”
All denen, die vielleicht auch vorher den Prospekten von xxxx XXXX Ferries auf den Leim gegangen sind, hilft dieser Hinweis des Chef-Stewards doch sehr, einiges besser zu verstehen.

“This is a ferry boat and not a cruiser”
Das steht außer Frage....

Wenn man aber von dem kompletten Personal absieht, ist die Fahrt auf der Fähre ein echtes Erlebnis (positiv übrigens). Auf den Sonnendecks kann man faulenzen, am Abend einen herrlichen Sonnenuntergang auf Deck erleben, den Horizont mit dem Meer verschmelzen sehen und mit etwas Glück sogar Delphine im Meer springend beobachten.
Das sind Momente, an denen man wirklich staunt.
Ich meine, wer glaubt ernsthaft, daß es in der Adria frei lebende Delphine gibt? Ich habe sie auf der Hinfahrt im Strudel der aufgewirbelten Fahrrinne springen sehen und während der Rückfahrt seitlich des Schiffes quasi als kleine Eskorte.

hinten auf der Fähre

Empfehlenswert ist eine Kabine (bei 24 Std. Fahrt hast Du so oder so eine Übernachtung mit drin), viele schlafen aber auch in dicke Schlafsäcke gehüllt, einfach an Bord unter dem schönen südlichen Sternenhimmel.

Die Fahrt entlang der Sehenswürdigkeiten
Venedigs, vorbei am Piazza San Marco ist ein erhebendes Gefühl und unwirklicher Moment zugleich. Das Deck und die Reling sind recht hoch und man fährt mit langsamen Tempo daher; es ist ein bißchen wie ein Film...

Ebenso erhebend ist die Ankunft im schönen Hafen Korfus.
Die beeindruckende Altstadt, die alten Festungen, die Erwartung, wie es wohl auf dieser kleinen Insel sein wird, das Gefühl erlebst Du mit der Fähre viel intensiver, als mit dem Flieger. Schon allein während der Schiffsfahrt zu spüren, wie es immer südlicher riecht, die Luft wärmer wird und man langsam immer weiter in die Ferne schweift.....toll!

Blick von der Fähre bei der Hafenausfahrt

Das Entladen des Schiffes ist geprägt vom gewohnten Service der xxxx XXXX Ferries:
man wird behandelt, wie ein Stück Dreck.
Ich durfte beobachten, wie unsichere Autofahrer mit Wohnwagen rückwärts die Fähre verlassen mußten und dabei schikaniert wurden; fahrende Frauen waren ein ebenso willkommenes Opfer der Herren des Parkdecks und wurden cool verarscht.

Hier nochmal mein ganz persönlicher Ratschlag:
wer darauf steht, so richtig abgesaut und gleichgültig bedient zu werden, offene Abneigung anziehend findet und auch ansonsten auf Nullservice steht:
xxxx XXXX Ferries -xxxx Horizon- buchen.

Allen anderen empfehle ich die Minoan und/oder Anek Lines. Da bin ich selber zwar noch nie mit gefahren, habe aber aus Gesprächen mit anderen Urlaubern von einem wirklichen Erlebnis auf Hoher See gehört.
Noch ein Beispiel gefällig?
Auf Deinen Tickets steht, daß Du spätestens 2 Stunden vor Abfahrt eingecheckt haben mußt, ansonsten verfällt der Anspruch auf Beförderung. Unsere Fähre sollte freitags morgens um 6 Uhr ablegen. Das heißt, spätestens um 4 Uhr einchecken, um 3 Uhr in Paramonas abfahren zum Hafen und um 2 Uhr aufstehen. Und jetzt rate mal, wie die Öffnungszeiten des Check-In-Büros der xxxx XXXX Ferries in 2003 sind? Die Damen und Herren öffnen erst um 5 Uhr morgens laut Türaushang, was heißt 5:20 Uhr real und fertigen dann mit einem geöffneten Schalter alle Passagiere der Fähre ab.
Das ist Service!

Wilder Autofriedhof im Olivenwald

Korfu und Autofahren mit dem eigenen Wagen, das heißt anders ausgedrückt:

Fahren im ersten und zweiten Gang
(ab und zu mal den Dritten, aber den Fünften habe ich nie gebraucht...)

Besonders in den Bergen und im Südwesten: Fahren auf engsten Straßen
(würden als solche im hiesigen Gebiet wohl nicht bezeichnet)

Unbefestigte Straßenränder, unerwartete tiefe Schlaglöcher, plötzlich aus dem Nichts erscheinende Autos von vorne kommend, am liebsten vor superscharfen Kurven

Korfu-Stadt ist eine rauchige Autofahrer- Hölle mit liebenswertem Totalchaos

Steigungen und imposante Gefälle, gepaart mit engen Hausdurchfahrten und/oder unbefestigten Wegen

Der eine oder andere umgefallene Baum oder Strommast oder riesige Stein mitten auf dem Weg rundet das Bild ab.

Solltest Du deutsche Strassenverhältnisse erwarten, dann vergiss das ganz schnell mit dem eigenen Wagen hier unten fahren zu wollen. Du mußt schon
Spaß haben am griechischen Fahrstil und solltest Dich nahtlos einfügen können. Sollte Dein Auto tiefergelegt oder weit heruntergezogene Spoiler und Schürzen besitzen, ist Vorsicht geboten. Ich habe mit einem Standard VW Golf ´zig mal aufgesetzt....

Aber, wenn man es positiv empfindet, dann sind enge Hausdurchfahrten und steile enge Bergsträßchen spannend und der Verkehr mit allen Eigenheiten eine bereichernde und dazugehörende Komponente dieser liebeswerten Insel!

Ich fand es super und denke heute gerne daran zurück :-))

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