Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Das Zittern

… wenn der Blutdruck steigt …

 Tante Gerti liest laut in der Küche:

“Wikipedia beschreibt die Komfortzone so:
Eine Komfortzone ist der durch Gewohnheiten definierte Bereich eines Menschen, in dem er sich wohl und sicher fühlt und es ihm deswegen leicht fällt, mit der Umwelt zu interagieren.”

Wenn Du Dich so richtig wohlig in Deiner Komfortzone befindest, bist Du normalerweise sehr entspannt und ruhig. Das gilt im erweiterten Bereich auch für die fotografische Komfortzone. Motive, die Du kennst fallen Dir leicht. Egal, ob es die Makro-, Landschafts- oder Streetfotografie sein sollte, Du bewegst Dich hier auf sicherem und bekanntem Terrain (sofern es Deine fotografischen Schwerpunkte und Routinen sein sollten). So gelingen Dir auch die schönsten Fotos mit teils längeren Belichtungszeiten aus der Hand, denn Du bist die Ruhe in Person.

Das kann aber auch anders sein…


Fotofan Uwe schreibt der Fotoschule:

Email



 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 


 


 


Von: Uwe
Gesendet: Donnerstag, 7. Februar 2019 21:51
An: 'Die Fotoschule'
Betreff: techn. Frage zu Unschärfe in Gebäuden wie Kirchen

Guten Tag Ralfonso,

da ist er mal wieder, der Uwe. Warum ich Dich störe…

Sowohl bei der FZ8 als auch bei der FZ1000 hatte / habe ich folgendes Kuriosum. In Gebäuden wie Kirchen, bekomme ich sehr viele unscharfe, verschwommene Bilder. Faktisch sind scharfe Bilder eine Ausnahme.
Anbei mal Bilder von 2014, da war ich 4 Tage in Venedig und 2012 4 Tage Paris. Alle unbearbeitet, nur verkleinert. Diese Reihe könnte ich beliebig fortsetzen.

Dieses Problem tritt nicht in „normalen“ Räumen auf. Ich vermute, es hängt „irgendwie mit dem Klima“ in diesen Räumen zusammen. Luftfeuchtigkeit?? Keine Ahnung!

Weißt Du einen Rat? Woran könnte das liegen, wie vermindern?

Ich danke Dir sehr für Deine Zeit! Bitte nehme Dir Zeit mit der Antwort!! Ich bin schon froh, dass Du Dich mit solch Dingen überhaupt beschäftigst.

Ich danke Dir herzlich und wünsche Dir und den Deinen alles Gute!

Uwe
 




 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 


 

 

 

von Fotofan Uwe
von Fotofan Uwe
von Fotofan Uwe
von Fotofan Uwe

 Hallo Uwe,

das ist ja schön mal wieder etwas von Dir zu hören, vielmehr zu lesen!

Was Deine Fotos angeht, tjaaaaaaaaaaa

Ich will Dich ja nicht enttäuschen, aber die sehen für mich alle verwackelt aus. Ich vermute, die sind alle aus der Hand bei vorhandenem Licht fotografiert. Du sagst, es passiert meistens unterwegs in Kirchen und Gebäuden. Kann es sein, dass Du durch das Laufen in den Städten und der allgemeinen Unruhe um Dich herum zu einem gewissen Grundzittern neigst? Ich will Dir da nicht zu nahetreten, sondern nur einen möglichen Grund finden. Oft ist man in fremder Umgebung aufgeregter, als sonst. Meistens merkt man es selbst gar nicht. Da in Kirchen etc. das Licht eher mau ist, geht man zwangsläufig in längere Verschlusszeiten hinein. Verbunden mit einem Zittern reicht das dann schon aus, dass die Bilder nicht richtig scharf oder sogar sichtbar unscharf werden.

Dagegen bist Du zu Hause in vertrauter Umgebung, es ist vermutlich eher ruhiger mit bekanntem und kalkulierbarem Lärm. Das lässt einen deutlich ruhiger werden. Was dann wiederum ausreicht, um vergleichbare Langzeitbelichtungen aus der Hand zu realisieren.

 Hier sieht man es deutlich, Du rutscht von oben rechts nach links unten in zwei, bis drei Zwischensteps. Das ist deutlich "verzittert". Es könnte auch ein zu kraftvoll gedrückter Auslöser mit einem Verreißen der Kamera durch den Auslöser sein. Dieses Vermissen des Feingefühls geht dann wieder in die zuvor beschriebene Geschichte rein (angespannt - zu kraftvoll - ungleichmäßig - zitternd).

Ich gehe davon aus, Du weißt meinen Rat einzuschätzen und nimmst nichts von meinen Zeilen persönlich. Das Phänomen kenne ich selbst auch und viele andere Fotofans haben mir davon berichtet.

Viele Grüße,

Ralfonso

rk3

 Dieses Kapitel beginnt mit der Komfortzone, vielmehr mit der fotografischen Komfortzone. In der fühlst Du Dich sicher und bist ruhig. Fotofan Uwe geht es vermutlich ähnlich, wenn es ihm auch nicht wirklich so offensichtlich ist. Zu Hause in der gewohnten Umgebung gelingen ihm alle Fotos so, wie sie sollen. In der Hektik und Anstrengung des Urlaubs (so positiv diese auch sein mag…) baut sich eine Grund-Unruhe auf, die ausreicht, um seine gewohnten Verschlusszeiten-Grenzen zu sabotieren. Wenn Du weißt, wie Du in bestimmten Situationen reagierst, kannst Du mit solchen Veränderungen gut umgehen. Ganz einfach durch Abstützen beim Fotografieren, Nutzen eines Naturstatives (Mauer, Zaun, was auch immer) oder auch durch den Einsatz eines Einbeinstatives.

Das Zittern und hier ganz besonders auch das Grundzittern hat jeder Mensch. Manche kaum, bei anderen ist es deutlich sichtbar. Neben typischen Krankheiten, die hier nicht das Thema sind, ist es einerseits körperlich bedingt, viel häufiger aber psychisch. Psychologen sprechen dann gerne von einem psychogenen Tremor, hört sich wüste an und kann im schlimmsten Fall eine echte Krankheit werden. Meistens ist es aber nichts anderes, als Aufgeregtheit. Die körperlich bedingte Neigung zum Zittern ist schlichtweg die Erschöpfung einzelner Muskeln. Ausgelöst durch einen langen Spaziergang, häufig auch "nur" durch das Schleppen der Ausrüstung über eine gewisse Distanz.

Was es auch ursächlich sein sollte, es ist eine Art Tabu-Thema, denn in der Werbung liest Du eher seltener, dass Dich die neue Kamera von XY dabei unterstützt, Dein Zittern zu kompensieren. Dabei stellen die Kamera- und Objektivhersteller seit geraumer Zeit optische und digitale Hilfsmittel her, um genau das auszugleichen. Was macht denn ein Antishake, ein Sensor- oder Objektiv-Bildstabilisator oder die optimierte Optik selbst im Smartphone? Genau, sie versucht Dein Zittern und Wackeln auszugleichen. So hält Deine Kamera (bzw. das Objektiv) etwas scheinbar still, das aber zittert. Keines der Systeme unterbindet ein Wackeln und Zittern im Motiv, aber alle das Zittern und Wackeln der Kamera in Deiner Hand.

Das wird prestigeträchtig in zusätzlichen Belichtungswerten angegeben, aber liest Du davon, dass sie Dein Zittern versuchen ungeschehen zu machen? Zittern ist nicht prestigeträchtig und lässt sich nicht gut vermarkten. Dabei trifft es Dich im Grunde ständig, wie ist das, wenn Du Dir mal ordentlich einen trinkst? Dann geht es noch? Und am nächsten verkaterten Morgen? Hast Du mal auf Deine Hände geachtet?

Wie ist das mit dem Leistungsdruck? Eine Rede vor dem Publikum und wenn es nur zum Geburtstag von Tante Gerti vor den ganzen Tanten vom Marienkäferzuchtverein ist? Oder der Erfolgsdruck? Du bist DER Fotograf (m/w/d) auf der Hochzeit und Du darfst nichts vermasseln. Das Brautpaar fotografieren und 65 tuschelnde Gäste schauen im Hintergrund zu.

Oder das Gruppenfoto, 50 Augenpaare starren auf Dich, was Du da machst mit Deiner Kamera.

Dein erstes Aktshooting und plötzlich agiert er oder sie nackt vor Dir. Jetzt auf jeden Fall cool und professionell rüberkommen...

Oder Uwe, nachdem der Schrittzähler auf dem Tracker die 30.000 durchbrochen hat, steht auf einmal auf der Stelle in der Kirche still und soll ruhig fotografieren. Da meldet sich Dein Körper.

Du siehst, es ist nichts Ungewöhnliches, nichts Unnormales und ganz natürlich, dass Dir die gewohnt ruhige Hand dann und wann mal versagt. Wenn Du das weißt und auf Deine Körpersignale achtest, ist es nicht schwer mit Eselsbrücken zu arbeiten.
Stütz Dich ab irgendwo, wenn Dein Zittern psychischer Natur ist, dann ruhig fester. Drück Dir Ruhe in die Glieder, die Muskelanspannung wird Dir helfen. Zitterst Du aus Schwäche, während oder nach einer Anstrengung, versuch Dich durch den künstlichen Halt zu entspannen. Hast Du längere Zeit etwas mit rechts getragen, dann versuch Deine Kamera während der Aufnahme hauptsächlich mit links zu halten und bediene sie nur zusätzlich mit rechts. Noch besser ist es, sie ganz abzulegen. Auf eine Mauer, Uwe hätte die Brüstung in der Kirche nutzen können, oder setze sie von Anfang an auf Dein Stativ. Ein Gruppenfoto bietet sich dafür perfekt an. Uwe hätte es in den Kirchen auch problemlos nehmen können. Beste Dienste verrichtet übrigens ein Einbeinstativ. Damit unterbindest Du zumindest schonmal alle vertikalen Bewegungen und musst sie nur noch horizontal fixieren. Das klappt auch zitternd in der Regel gut.

Ist das Zittern der auslösende Punkt beim hektischen Verreißen durch ein unsanftes und zu kraftvolles Betätigen des Auslösers, hilft natürlich ein Bewusstmachen und entsprechendes gezieltes Kontrollieren des Fingers. Das ist aber leichter gesagt, als in der Situation umgesetzt. Beste Dienste leistet hier der Selbstauslöser Deiner Kamera. Auf 3 Sekunden Vorlauf stellen und warten, bis die Kamera ausgelöst hat. Das geht nicht bei allen Motiven, aber in vielen Situationen. Da wir schonmal beim Thema Auslöser sind, der Auslöser ist kein Nagel, den Du mit dem Zeigefinger ins Eichenholz drücken musst. Weder mit der Kraft, noch mit zwei oder drei festen Versuchen. Für Dein Foto reicht es, wenn Du nur den Auslöser drückst und nicht die ganze Kamera...
Und den Touch-Freunden sei gesagt: Du musst Dir nicht das Smartphone selber touchend aus der Hand schlagen, die berührungsempfindlichen Bildschirme reagieren auf leichteste Berührungen. Du drückst keine Fliegen an der Wand breit. Oh jeh, das gibt wieder Mecker von den radikalen Tierschützern. Bitte drücke niemals eine Fliege an der Wand breit, auch nicht nur ein bisschen.  

Da Die Fotoschule hier auch den Bereich der chronisch erkrankten Fotofans mit Parkinson, MS oder vaskulärer Enzephalopathie streift; auch ein Fotofan mit immer vorhandenem Zittern muss nicht auf wunderschöne Fotos verzichten. Das Stativ, zur Not das erwähnte Einbeinstativ, aber sicher das immer irgendwie vorhandene Naturstativ, leistet Dir die beste Hilfestellung. Dann steht die Kamera fest. Zusätzlich empfehle ich Dir einen Fernauslöser, ganz gleich ob ein echter Funkauslöser oder Dein Smartphone mit der Fernauslöser-App gerade seine Dienste anbietet. In dieser Paarung, fest stehende Kamera plus Fernauslöser (notfalls eben der Selbstauslöser), steht Dir die Welt der Fotografie offen. Ganz gleich, was Dir die Leute in der realen Situation raten, mach es so und es wird funktionieren.

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