Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

... und noch mehr RAW

...auf was kommt es an?...

 Da nun selbst die aktuellen Smartphones und iPhones ein RAW-Format anbieten und quasi jede aktuelle Systemkamera oder DSLR im RAW fotografieren kann, kommst Du kaum noch um die Frage der Nutzung für Deine eigene Fotografie herum. Fotofan Loris zerbricht sich auch den Kopf, wie denn so eine Verarbeitung ganzheitlich bei ihm halbwegs effektiv verlaufen kann:

Email



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 


 


29.12.2018 um 12:49 Uhr
Von: Fotofan Loris aus Zürich


Hallo Ralfonso,

die Vorteile des RAW Format sind mir bekannt. Lightroom habe ich mir gekauft.
Aber die Verwirrung ist grösser denn je. Denn es gibt Fragen über Fragen.
Übersicht und Abläufe sind für mich noch eher Zufall als gewollt.
Wenn dann ein Bild optimiert ist, wie speichere ich das veränderte Foto ab und wo speichere ich es ab. Auf Lightroom nicht, sondern wohl eher auf dem Laptop.
Lightroom hat mich für Bildbetrachtung noch nicht überzeugen können.
Die Handhabung z.B. auf Picasa sind viel einfacher und übersichtlicher.
Allerdings lassen sich auf Picasa wiederum keine RAW Formate lesen.

Wenn Du ein paar wenige Hinweise auf Lager hast, wie ich meine Ziele einfach umsetzen kann, ja dann bist Du für mich der Größte.


Liebe Grüsse Loris
 
 

 Wie schaut es bei Dir aus? Findest Du Dich in Loris Email wieder?

Tante Gerti gackert wieder aufgeregt vor Dir herum, fuchtelt mit ihrer nagelneuen Vollformatspiegelreflex vor Deiner Nase hin und her, erzählt vom digitalen Entwickeln, als hätte sie es selbst gerade erfunden.
Schon damals in der Dunkelkammer galt die alte Fotografen-Regel:

>> wer was auf sich hält als Fotograf, entwickelt seine Fotos selbst! <<.

Dass sie nie eine Dunkelkammer, geschweige denn ein eigenes Labor besaß, das wisst ihr beide. Auch wenn sie es heutzutage gerne vergisst. Um genau zu sein fotografiert sie auch erst, seitdem es irgendwie "in" ist, mit so einer Riesenkamera plus Telezoom wichtig umherzulaufen. Das allerdings, das kann Tante Gerti gut. Bei den anderen Tanten im Marienkäferzuchtverein steht es außer Frage, dass sie die begnadete Fotografin ist.

"Sie entwickelt sogar ihre Fotos selbst, so wie die Fotografen das damals schon machten...!"

schnattern sie um die Wette, wenn sie ihnen ihre Fotos auf dem riesigen iPad Pro zeigt.

Klar, Du bekommst dabei immer wieder diese Würgereize und hast Dich nicht nur einmal gefragt, wie lange so eine Kamera samt Objektiv im Gartenteich wohl braucht, um komplett voll Wasser gelaufen zu sein? Dass da manchmal auch noch ein paar schwerwiegendere Gedanken hinsichtlich Tante Gerti durch Deinen Kopf sausen, das lassen wir hier mal weg. Sonst müssten wir noch eine Psycho-Ecke eröffnen. Diese ganze Sache rund ums RAW reicht ja auch schon. Du siehst es ja an Fotofan Loris.




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Von Fotofan Seestern

Dieses Winter-Strand-Glaskugelfoto stammt von Fotofan Seestern

  Ein paar grundlegende Überlegungen zu RAW

Das Bearbeiten, sprich digitale Entwickeln von RAW-Dateien, erfordert von Dir dieselben Grundkenntnisse im Bereich der Fotografie, wie das manuelle Fotografieren. Die Fotoschule hat es in den entsprechenden Kapiteln mehrfach bekräftigt:

>> wenn Du nicht weißt, was Du da eigentlich tust, dann wird es Dir nur durch Zufall gelingen, ein Bild zu fotografieren, das besser wird, als der genutzte Automatikmodus der Kamera <<.

Diese Tatsache wird leider von allzu vielen Fotofans schlichtweg ignoriert. Da werden manuell die tollsten Werte eingestellt und nachher über die schlechte Kamera oder das unzureichende Objektiv gejallert, dass das Foto nichts geworden ist.
Hier im Auenland sagt man immer:

"Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es an der Badehose."

Ein sinnbefreites Einstellen ohne Plan ist nicht die Tugend des Manuellen Fotografierens, sondern schlichtweg demonstrierte Unwissenheit. Damit sind wir im Bereich vom RAW angekommen. In gewisser Weise ist das JPG-Format die Programmautomatik für Deinen Bildsensor hinsichtlich der fertigen Bildausgabe. Dagegen lässt sich das RAW-Format als den Manuellen Modus bezeichnen. Wie bei der Bildaufnahme, bei der Dir die Automatik alle Einstellungen abnimmt und nach einem gespeicherten Programmablauf optimale Fotos erzeugt, macht das Deine Kamera mit dem fertigen JPG-Format.

Die RAW-Datei als Bildergebnis gibt Dir, wie der Manuelle Modus beim Fotografieren, alle Möglichkeiten Dein fertiges Bild nach Deinen Wünschen zu gestalten.

Wenn Du jedoch kein Gefühl und keine Erfahrungen im Bereich von Farbtemperatur, Sättigung, Licht und Schatten, Bildrauschen und Schärfe mitbringst, dann wird Deine digitale Bildentwicklung im allerbesten Fall ein Zufallstreffer. Die Regel dürfte Ausschuss sein. Mit viel Mühe, Frust und investierter Zeit wird es Dir sogar dann und wann mal gelingen, aus Deinem RAW-Format ein Foto zu entwickeln, das so herrlich strahlt, wie das JPG-Foto direkt aus der Kamera. Aber ein deutlich besseres Bild zu bauen, das wird selten. Sehr viele Fotofans nutzen genau in dieser Situation die häufig angebotenen "Automatisch Umwandeln"- Buttons ihres RAW-Konverters. Damit gehts dann schon ganz gut...

Aber mal ehrlich, warum fotografierst Du dann noch im RAW-Format? Nichts anderes macht Deine Kamera direkt nach dem Druck auf den Auslöser, um es als optimiertes Foto im JPG-Format zu speichern. Die ganze Arbeit, vor allen Dingen Zeit ist echt unnütz.

Harte Worte?
Und dann noch von der Fotoschule...?

Ja.

Die harten Worte sollen Dich davor bewahren, mit Deinem schönsten Hobby der Welt in Volldampf-Fahrt vor´m Motivations-Baum zu krachen. Wie das Manuelle Belichten ist auch das manuelle RAW-Entwickeln der beste Weg, die Freude an der ganzen Sache zu verlieren. Lies Dir die Email von Fotofan Loris nochmal durch. Er ist auf einem guten Weg genau dorthin. Ganz krass ausgedrückt, erfreut er sich nicht an seinen gelungenen Fotos, um gleich noch weitere zu fotografieren. Nein, er hat sich verheddert in dem ganzen Wust um Dateiformat, Programmen, Inkompatibilitäten und neuen Wegen zur Archivierung seiner Bilder. Alles klappt nicht so recht und im Grunde weiß er nicht, warum nicht so recht. Wie viele andere auch, hat er bereits Geld investiert in der Hoffnung, dann wird es schon irgendwie klappen (geht ja bei den anderen schließlich auch) und...?

Klappt aber nicht!

Tante Gerti macht es dagegen so, wie viele andere Fotofans. Sie verlässt sich auf ihre Zufallstreffer, stellt diese entsprechend extrovertiert heraus und holt sich so die Anerkennung. Wenn Du ihr eine Auftragsarbeit geben würdest, wird sie komplett versagen. Damit meine ich ein gewünschtes Foto einer klaren Szenerie mit einem vorher besprochenen erwarteten Ergebnis. Nichts anderes, als Du einem Maler für das Neutapezieren Deines Wohnzimmers oder dem Mechaniker vor der Reparatur Deines Autos gibst. Ebenso geht es um das Thema Reproduzierbarkeit, kann sie ein vergleichbares Foto noch mal so fotografieren und entwickeln?



Leider haben Fotofans, wie Tante Gertie durch die Möglichkeiten unserer Zeit (allen voran die Social Media wie Facebook und Instagram) schnell die Nase vorn. Du sitzt mit Deinem iPhone auf der Couch und siehst ein bombastisches Foto nach dem anderen, wenn Du Deine Timeline bei Facebook oder Instagram durchblätterst und wirst betrübt; zumindest irgendwie neidisch. Das auch hinzubekommen, was doch so viele problemlos können, das muss doch realisierbar sein.

Und schon sitzt Du mit Loris im Hamsterrad und läufst und läufst...










Was kannst Du machen, um RAW´s erfolgreich zu entwickeln?

Rein technisch gesehen, das was ich auf den Seiten zuvor bereits beschrieben habe (im Kapitel RAW und JPEG).
Viel wichtiger ist jedoch
Dein fotografisches Auge. Es muss Farbverschiebungen, Unschärfen, zugelaufene Schatten, Kontraste und Helligkeiten bezogen auf Dein Motiv erkennen können. Das kannst Du trainieren und Dir über Erfahrung aneignen. Nur musst Du Dir das bewusst machen, dass Du selber sehen musst, was Deinem fertigen Foto fehlt.

 Das ist Dein unbearbeitetes RAW aus der Kamera. Wichtig ist, Dich zu erinnern, wie es während der Aufnahme war, oder was Du Dir während des Fotografierens vorgenommen hast, wie Dein Foto mal werden soll. Dieses Foto entstand an einer sehr schönen Stelle des Weststrandes bei Prerow. Der Himmel war strahlend blau, das Meer schimmerte in den schönsten Blau- und Grüntönen, die Sonne fiel durch die Baumreihen der Windflüchter und es war angenehm warm. Diese RAW-Datei bringt von alledem nichts rüber.

Was siehst Du, was dem Bild fehlt?

Zuerst mal, läuft das Meer im echten Leben nicht nach rechts aus. Sprich, der Horizont ist nicht gerade. Das ist kein RAW-typisches Thema, sondern trifft Dich mit JPG-Dateien genauso. Im Grunde ist es ein Fehler während des Fotografierens, denn nichts spricht
 dagegen, die Kamera von vornherein gerade zu halten.

Schritt 1:

Horizont begradigen und bei der Gelegenheit auch gleich den Bildausschnitt festlegen

Besonders auffallend an dem Bild ist die kühle bläuliche Gesamtstimmung. Das ist die reale Farbtemperatur zur mittäglichen Uhrzeit am Strand gewesen. Die Sonne steht hoch, der Lichtanteil des blauen Lichtes ist entsprechend bestimmend. Da es beim RAW-Foto keinerlei kameraseitiger Korrekturen gibt, kommt das Bild auch so vom Bildsensor auf die Speicherkarte. Du hast das vor Ort real anders gesehen, da Dein Gehirn die RAW-Daten Deines Auges in Millisekunden korrigiert und einen subjektiv bewerteten Weißabgleich vornimmt. Das würde Deine Kamera im Falle einer JPG-Speicherung per AWB auch tun; zwar nicht subjektiv bewertet, aber immerhin nach vorgegebenen Maßstäben. Den Job übernimmst nun Du am Rechner:

Schritt 2:

Farbtemperatur korrigieren bzw. nach Deinen Wünschen anpassen

Ich wähle den zweiten Weg, denn mir geht es nicht um eine möglichst originalgetreue neutrale Farbtemperatur, sondern um die oben erwähnte schöne warme Gesamtstimmung an dem tollen Tag dort am Strand. Also wähle ich die Farbtemperatur in den wärmeren Kelvinbereich.

Damit wird das Foto schon schöner, aber es fehlt an intensiven Farben, an den schönen Kontrasten zwischen Wald und Meer, Licht und Schatten. Du liest richtig, letzteres geht genau den entgegengesetzten Weg eines HDR-Bildes. Ich möchte hier keinen Kontrastausgleich, dass alles irgendwie gleich weich rüberkommt, denn so war es dort nicht. Es war der Reiz zwischen Hell und Dunkel, den die Stelle besonders machte. Das soll auf dem fertigen Bild zu sehen sein. Also geht es weiter im Entwicklungs-Container:

Schritt 3:

Farb-Sättigung, Helligkeit und Kontrast anpassen

Nun wird es schon langsam was. Aber es ist noch unscharf und die bearbeiteten dunkleren Stellen im Bild rauschen arg. Der nächste Schritt steht an:

Schritt 4:

Schärfe und Entrauschen, Objektivkorrektur durchführen

Damit erscheint das recht fade RAW-Originalbild nun nach der digitalen Entwicklung schon ganz anders. Du könntest noch zusätzlich abwedeln oder nachbelichten, sprich gezielt manche Stellen des Bildes aufhellen oder abdunkeln und störende Bereiche retuschieren. Das sind aber wieder eher allgemeine Bildprogramm-Jobs und haben mit der reinen RAW-Entwicklung weniger zu tun. Natürlich gibt Dir ein RAW-Bild vielmehr Möglichkeiten, aus den Tiefen oder Lichtern nachträglich "was herauszuholen", als im runtergerechneten und von der Kamera bereits bearbeiteten JPG. Mit dem RAW hast Du das Maximum an Möglichkeiten, was Dir Deine Kamera bieten kann.

In vielen RAW-Konvertern hast Du die Möglichkeit, typische bekannte Objektivfehler Deines verwendeten Objektivs während des Entwickelns heraus rechnen zu lassen. Hat Dein Objektiv im Weitwinkelbereich zum Beispiel den Tick, in den Ecken allzu sehr zu verzeichnen, dann nimmt der Konverter das automatisch raus. Eine feine Sache, die Du standardmäßig nutzen solltest.

Nun musst Du Dein fertiges Bild noch abspeichern. Fotofan Loris hat hier noch nicht so recht "seine beste Methode" gefunden. Die ist auch nicht einfach zu finden, Du hast es zuvor auf den Seiten von Fotofan Gerhard gelesen, Du musst eher Deine Methode finden und danach Deine Bilderbibliothek aufbauen.

Die Fotoschule empfiehlt ein verlustfreies Speichern als TIFF oder BMP.

Für die bearbeiteten und im neuen Format gespeicherten RAW-Dateien solltest Du jeweils einen Ordner anlegen, der nur diese Dateien beinhaltet. Egal, ob als .BMP, .TIFF, .DNG oder .JPG.

Du hast einerseits das Original als RAW-Datei aus der Kamera, das immer so bleibt. Du kannst es nicht verändern und mit den Änderungen neu abspeichern.
Dann kommt Deine eigene Original-Datei, also Dein entwickeltes RAW ohne Verluste beim Speichern. Und als dritte Datei kommt das JPG hinzu, das in komprimierter Form Dein Foto zum Zeigen und Rumreichen wird.

Also brauchst Du drei Ordner:

Ordner 1: RAW
Ordner 2: DNG, TIFF oder BMP
Ordner 3: JPG oder PNG, ggf. GIF

Den dritten Ordner nimmst Du für Organisationsprogramme, wie Picasa, Lightroom oder IrfanView etc. Sie katalogisieren dann deutlich schneller Deine (viel kleineren) JPG-Fotos und müssen sich nicht mit unterschiedlichsten (großen) Formaten rumschlagen.

So sieht das fertig bearbeitete Foto aus:

nach der RAW-Entwicklung

 Das nachfolgende Vorher-, Nachher-Foto entstand mit denselben Schritten:

vorher
nach der RAW-Entwicklung

 Welche Schritte solltest Du bei der RAW-Entwicklung standardmäßig vornehmen?




Eine kleine Zusammenfassung:


Schritt 1:

Horizont begradigen und bei der Gelegenheit auch gleich den Bildausschnitt festlegen


Schritt 2:

Farbtemperatur korrigieren bzw. nach Deinen Wünschen anpassen


Schritt 3:

Farb-Sättigung, Helligkeit, Kontrast, Gradation anpassen


Schritt 4:

Klonen, Stempeln, Beautyretusche, Abwedeln und Nachbelichten


Schritt 5:

Schärfe und Entrauschen, Objektivkorrektur durchführen


Schritt 6:

Speichern auf Deinem Rechner, Bild-Dateien mit Tags versehen und im Katalogprogramm erfassen

Ordner 1: RAW
Ordner 2: DNG, TIFF und BMP
Ordner 3: JPG oder PNG, ggf. GIF (Ordner für Dein Katalogprogramm)

Dünenlandschaft von Fotofan Seestern

 Bei den verschiedenen Schritten findest Du nicht den Punkt "Automatische Einstellung." Du kannst ihn nutzen, um zu sehen, was das Programm an Einstellungen auswählen würde, um zu schauen, ob es dem nahe kommt, was Du möchtest. Das ist ein ähnliches Vorgehen, wie beim Manuellen Belichten während des Fotografierens. Oft hilft Dir das bereits, die grobe Richtung zu haben. Wenn Deine
RAW-Entwicklung dagegen nur ein automatischer Klick wird, dann stell Dir die Frage, ob Du nicht lieber gleich in JPG mit geringster Kompression fotografierst. So sparst Du viel Zeit und bekommst in der Regel noch bessere Ergebnisse. Die Kamera kennt sich selbst besser, als ein Bildprogramm Deines Rechners.


Um immer auf Nummer Sicher zu gehen, wähle den Punkt "RAW+JPG" an Deiner Kamera. Damit hast Du immer beides, ein RAW und ein JPG. Gefällt Dir ein Foto so gut, dass Du "noch mehr herausholen möchtest", dann kannst Du das RAW bearbeiten und sehen, was noch geht. Zum schnellen Verwenden, Anschauen, Posten und Weiterreichen hast Du das JPG direkt verfügbar.





Ein Blick auf die verschiedenen Programme

Jedes gute Foto ist eine Nacht in der Dunkelkammer…

Was habe ich damals zu analogen Zeiten Nächte in der Dunkelkammer verbracht, in den Schalen geplantscht, das Rotlicht geliebt, mit selbst gebastelten Papp-Streifen und Lochkartons abgewedelt, nachbelichtet, gefiltert und in der Entwicklerschale mit den Entwicklungszeiten getrickst. Voller Leidenschaft habe ich zwei oder mehrere Bilder und Inhalte montiert, störende Dinge retuschiert und dann irgendwann das Bild aller Bilder an der Leine zum Trocknen hängen gehabt.

Das alles geht jetzt einfacher, gemütlicher, es stinkt nicht mehr nach Essig und ich kann sogar dabei kommunizieren; bin nicht mehr einsam in meiner Kammer. Es gibt das Original endlich wieder (RAW-Dateien waren zu Beginn der digitalen Fotografie ein Riesenwunsch und kaum eine Kamera hat das angeboten) und dazu passend die ideale Dunkelkammer mit perfektem Labor.

Foto-Programme und RAW-Konverter gibt es einige auf dem Fotomarkt und tatsächlich kommen immer noch neue Programme hinzu. Was damals recht einfach war, ist heute dagegen ein Riesengewusel. Damals brauchtest Du einen Vergrößerer und Schalen, ein bisschen Drumherum-Krams und los gings.

Heute gibt es Photoshop. Der Name ist gewissermaßen schon ein Begriff für sich geworden für digitale Bildbearbeitung. Ein Sprachgebrauch wie das Tempo, wenn die Nase läuft. Das war nicht immer so, aber einer setzt sich eben durch. Das kennst Du vom PC mit Microsoft, bei den Smartphones mit Android, oder beim Musikhören mit mp3´s.

Wenn Du Dein Geldschächtelchen öffnen möchtest und Dir den Platzhirschen gönnst, machst Du sicher nichts falsch. Photoshop mit Lightroom kann so ziemlich alles und zusätzlich lassen sich alle möglichen RAW-Konverter als Plug In zusätzlich einbinden. Der größte Vorteil des Programms ist auch sein Nachteil: es ist riesig an Möglichkeiten und ein wahrer Irrgarten, wenn Du nicht genau weißt, was Du machen musst. Um hier Fuß zu fassen, empfehle ich Dir zumindest einen Anfänger-Lehrgang zu buchen, oder autodidaktisch einige
Video-Tutorials differenziert durchzuackern.




Neben den meistens mitgelieferten kameraeigenen RAW-Konvertern (die übrigens ihren Job sehr gut erledigen), könnten folgende Programme für die RAW-Entwicklung für Dich eine Option sein:

ACDSee Photo Studio Ultimate ist schon Urzeiten auf dem Fotomarkt, ich kenne es noch als Diskettenversion. Hier wurde fleißig weiterentwickelt und aus dem kleinen Tool zur Bildbetrachtung ist nun ein Profi-Werkzeug entstanden. Die Bildkatalogisierung, man merkt doch noch die Wurzeln als reiner Bildbetrachter, ist klasse aufgebaut und geht sogar in die Tiefe (selbst die Metadaten kann es direkt ansprechen).
Der RAW-Konverter arbeitet zuverlässig mit allen mir bekannten RAW-Formaten und setzt auf Schieberegler. Da kommt es einem doch etwas vor, als arbeite man am iPad. Lichter, Mitten und Schatten kannst Du detailliert und auf dem Monitor Deines Rechners live sehend verändern und anpassen. Allerdings gibt es ACDSee nicht mehr als kostenlose Diskette, das Programm liegt bei über 150,-- €.

Fotofan Loris sprach bereits Lightroom speziell an. Und da besonders die Frage, wo er denn seine Bilder speichern solle? Die Frage stellt sich Dir als "normaler Heimarbeiter" vermutlich gar nicht und dürfte auch andere Fotofans verwirren. Gespeichert wird auf der Platte, im Rechner, eher noch auf einer zweiten externen Platte. Was soll also die Frage eigentlich?

Lightroom muss man unterscheiden.

Da gibt es nämlich zwei Varianten bei Adobe: Lightroom CC (die hat Fotofan Loris) und als zweite Variante Lightroom Classic CC. Die Classic-Version ist die althergebrachte Version mit der Programminstallation auf Deinem Rechner und dem Speichern auf Deinem Rechner.
Dagegen ist die Lightroom CC - Version ohne das Classic im Namen eine Cloud-Variante des Programms, zu beziehen über das Foto-Abo der Creative Cloud mit monatlichen Kosten. Viel entscheidender ist aber die Tatsache, dass Du Deine bearbeiteten Bilder ausschließlich in der Cloud abspeichern kannst. Das ist Loris auch schon aufgefallen. Darum entsteht bei ihm auch ein gewisses Durcheinander, dass er seine Bilder nicht mehr, wie gewohnt findet. Die Cloud-Version hat zudem kaum noch eine brauchbare Bildkatalogisierung im Angebot. Ganz im Gegenteil zur lokalen Classic-Version, die bietet mit den besten Fotokatalog zur Archivierung Deiner Fotos. Als RAW-Konverter arbeiten beide sehr gut und mit vielen zusätzlichen Features, die zwar nicht typisch zur Entwicklung gehören, aber in dem Bearbeitungsprozess gut reinpassen (z.B. die vollautomatische Perspektivenkorrektur bei stürzenden Linien etc.).
In wieweit Du Dich damit anfreunden kannst, dass Deine Bilder in einer Cloud liegen, musst Du selbst abwägen. Das hat Vorteile, wenn Dir mal die Hütte abbrennt oder ausgeräumt wird, hat aber auch seine typischen Cloud-Risiken.

Fotografiert von Fotofan Seestern, marmeladisiert von der Fotoschule

Der Nordstrand kurz vor Pramort von Fotofan Seestern, marmeladisiert von der Fotoschule

 Es gibt auch kostenlose Alternativen, einerseits den RAW-Bearbeitungs-Klassiker RawTherapee, mit Abstrichen auch LightZone und Lightbox Free.

RawTherapee ist und bleibt eher so ein Frickel- und Bastel-Tool, mit dem Du Deine RAW-Datei förmlich sezieren kannst. Alle möglichen Parameter lassen sich hier verändern, das letzte Quentchen entlocken und justieren. Das ist toll, wenn Du genügend Zeit hast und es wirklich um das ganz Spezielle geht. Fotofans, wie Loris, der seine ersten Schritte in diesem Bereich macht, bricht sich damit die Ohren und verliert die Freude gänzlich.

LightZone ist da schon verträglicher und ähnelt dem zuvor beschriebenen Lightroom etwas.
Die RAW-Bearbeitung ging im eigenen Test damit recht flott, leider fand ich keine deutschsprachige Programmvariante. Ich hatte es weiter vorne erwähnt: mit Abstrichen...
Dieses sind nicht unerheblich, denn Du kannst Dein entwickeltes RAW-Foto nur als JPG  speichern. Und das ist leider nicht verlustfrei.

Lightbox Free ist ein recht überschaubares Bildbearbeitungs-Tool, das diverse Filter und Einstellungen anbietet, aber eben auch einen vollwertigen RAW-Konverter an Bord hat. Die Standards kannst Du damit prima abarbeiten.

Folgende weitere kostenpflichtige Programme hat Die Fotoschule ausprobiert, sie sind sich im Grunde aber von den Möglichkeiten und Abläufen ähnlich. Die Ergebnisse waren jedes Mal positiv, wenn man sich erst einmal mit der Bedienung vertraut gemacht hat. DxO PhotoLab ELITE war mir vorher eher als Objektiv-Korrektur-Software bekannt. Feste Hardware-Profile zu allen möglichen Kameras und Objektiven korrigieren nicht nur die Fehler im Objektiv, sondern kaschieren sogar die werksseitigen Unzulänglichkeiten der Bildsensoren. Da liegt natürlich die komplette RAW-Bearbeitung mit allen Bilddaten im Rohformat nahe. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass die Leutchen ihren Job bei der Rauschreduzierung von allen Anbietern am besten machten. Der Zungenbrecher namenstechnisch gesehen ist Phaseone Capture One Pro 11 On1 Photo Raw und arbeitet flott und solide, kostet allerdings gute 200,-- €. Auch hier habe ich keine deutsche Version entdecken können, was mir persönlich im Bereich der Bildverarbeitung immer negativ aufstößt.

Wenn Du als Bildprogramm Corel PaintshopPro benutzt, wirst Du den RAW-Konverter namens Corel Aftershot Pro mit dabei haben. Das Programm gibt es auch als Standalone-Software und als Plug In für Photoshop. Hier findest Du wieder die üblichen Einstellmöglichkeiten, aber auch eine umfangreiche Fotoverwaltung zum Wiederfinden Deiner Fotos. Ebenfalls vorhanden ist eine gut funktionierende Stapelverarbeitung. So kannst Du die Steuerelemente und Voreinstellungen auf mehrere RAW-Dateien auf einmal anwenden und sie so schneller bearbeiten. Bleibt natürlich die Frage, ob die Standards des einen Fotos genau so auf das nächste Foto passen. Ich denke mal, da kommt dann wieder eher Durchschnittsware bei raus... Die Software gibt es für rund 80,-- €, im Bundle mit dem ebenso teuren Corel PaintshopPro gratis dazu.

Etwas anders in der Vorgehensweise und den Arbeitsabläufen an iPads und Touch-Computern angelehnt ist Skylum Luminar 2018. Die Fotoschule nutzt Luminar seit einem guten Jahr als "normalen" Fotoeditor. Mir hat daran gefallen, dass hier endlich mal wieder das Gefühl hochkommt, Fotofans haben eine Software geschrieben und nicht umgekehrt; eine Software wird zusammengeschraubt und dann als Bildprogramm vermarktet. Bei solchen Programmen kannst Du Dich nämlich erst Stunden reinarbeiten, weil sie oft nicht intuitiv sind. Luminar fordert das nicht, stattdessen hast Du irgendwie immer direkt die richtigen Schieberegler für Deine Fotoaufgabe oder Dein Problem im Zugriff. Der Ablauf ist anfangs gewöhnungsbedürftig, weil man es nicht kennt und das Klicken in ´zig Menüs und Untermenüs inzwischen als normal ansieht. Bei Luminar arbeitest Du im Grunde immer mit Filtern, egal ob es um Detail-Lösungen oder weiterführende Dinge geht. Dann kannst Du in dieser Ebene sozusagen feintunen, selbst partielle Bearbeitungsschritte gelingen präzise, schnell und einfach durch Fotomasken. Was die RAW-Funktion angeht, läuft es auch ganz simpel. Hast Du Dein RAW reingeladen, erkennt das Luminar und bietet Dir die Ebene für die RAW-Bearbeitung an. Hier ist wieder alles an typischen Einstellmöglichkeiten vorhanden. Negativ an Luminar ist das komplette Fehlen einer Fotokatalogisierung a la Picasa oder Lightroom.

Von Fotofan Sebastian

Fotofan Sebastian fing diese morgendliche Nebellandschaft von Vinnum im Münsterland perfekt ein.

 Dieser kleine und sicher nicht vollständige Ausflug in die Welt der RAW-Programme kann Dir vielleicht bei der richtigen Wahl Deines RAW-Programmes helfen. Unterm Strich bleibt aber eins:

Du musst Deinem Ausgangsbild sprich RAW ansehen (können), was ihm fehlt. Du musst üben, Farbstiche und Farbtemperaturen zu sehen, Du solltest den rein schwarzen und rein weißen Bereich Deines Bildes erkennen und ein Gefühl für störendes Bildrauschen entwickeln. Erst wenn Du das im Gefühl hast, kannst Du die Regler so bedienen, dass ein Bild daraus entsteht, das Deinen Vorstellungen entspricht. Mit welchem Bild-Tool Du das dann letztendlich realsierst, ist eigentlich zweitrangig. Das wirst Du schnell selber feststellen. Deine Bilder werden nicht besser, wenn Dein RAW-Konverter ein paar Hunderte gekostet hat. Das trifft ja bereits kameraseitig genauso zu. Auch bei den Kameras entscheidet nicht der Preis der Ausrüstung, sondern Dein Auge und Feeling für´s Fotografieren.

Am besten probierst Du an einem und demselben RAW-Bild alle möglichen Veränderungen aus und schaust, was passiert. Dann merkst Du Dir, was genau zu was geführt hat. So baust Du Dir Deinen eigenen kleinen Wissensschatz auf und kannst bei anderen RAW-Fotos darauf zurückgreifen. Immer nur den Automatikmodus anzuklicken, wird Dich niemals vorwärts bringen und ist auch nicht der Sinn einer feinen RAW-Entwicklung.

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