Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Iris Fotografie

… ich schau Dir in die Augen…

 Es gibt so Dinge, die würdest Du ohne Tante Gerti gar nicht kennen. Wie letztens, als Du mal wieder an einem verregneten Sonntag mit ihr am Küchentisch gesessen hast und sie Dich fragte, ob Du nicht von ihrer Iris ein schönes Wandbild für das Wohnzimmer anfertigen könntest. Dass Du nach Fotos gefragt wirst, ist Dir ja nicht neu. Nur waren es bisher die obligatorischen Familienaufnahmen, auch schonmal Portraits oder Kinderfotos vom lieben Nachwuchs. Selbst im Marienkäferzuchtverein warst Du schon aktiv dabei, aber Iris-Fotos? Das ist neu.

So ähnlich ging es auch Fotofan Klaus aus der WhatsApp-Fotogruppe der Fotoschule, aber lies selbst:

Fotofan Klaus Preiss



 

 

 

 

 

 


 

 


 


Meine Ersterfahrung in der Irisfotografie

Am Anfang stand der Auftrag: Eine Freundin (vielleicht Tante Gerti) wollte vom engsten Freundeskreis Irisfotos, hat sie mal gesehen und fand sie schick. Nachdem ich als Hobbyfotograf verschrien war, fragte sie ob ich denn nicht……
Na, ja.

Hatte ich noch nie gemacht, kann doch nicht so schwer sein – dachte ich mir.

Im Netz fand ich nix brauchbares für ein Setup, also learning by doing.
Als Model musste zunächst meine Freundin herhalten, die auch zu besagtem Kreis gehört.

Mein Equipment:
Canon 700D, als Objektiv wählte ich das 100er Macro auf Stativ.
Das Model rittlings auf einem Stuhl.

 




 

 

 

 

 

 

 

 


 

Fotofan Klaus waehrend der Irisfotografie



 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 


 


Die ersten Aufnahmen waren frustran, das Objektiv hat eine Nahgrenze von 30 cm, damit hatte ich das Viertel-Gesicht im Foto. Die Ausschnittvergrößerung war mir zu unscharf für das geplante Format 30x30 cm.

Also näher ran.
Einen Satz Zwischenringe bestellt und einen Ringblitz mit Dauerlichtfunktion.

Nächstes Problem war die Ausleuchtung. Im Auge spiegelt sich einfach ALLES. Also Raum erst mal etwas abdunkeln, Rollos runter, Lichter aus.
Versuchte zunächst mit vielen verschiedenen Lichtquellen, von oben, unten, seitlich…. Entweder zu dunkel oder es war irgend eine Reflexion im Auge. Blitzen mit dem internen Blitz scheiterte, das Objektiv warf den Schatten genau in die Iris.
Entfesselt mit Softbox wieder Spiegelungen….

Also Licht frontal.

Zwischenringe waren o.k. kam wesentlich näher ran, aber der Ringblitz (mit Dauerlichtfunktion) spiegelte sich aufgrund der geringen Entfernung in der Iris und nicht in der Pupille.

Eine andere Lösung musste her.

Hab ich in Form einer kleinen aber sehr lichtstarken Taschenlampe gefunden.
Problem dabei:
War gar nicht so einfach, den Lichtpunkt in die Pupille zu setzten. Kann man später leichter retuschieren.

 




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

fotografiert von Fotofan Klaus fotografiert von Fotofan Klaus



 

 

 

 

 

 


 

 


 


 


Nächstes Problem waren noch die Models, die sehr leidensfähig waren. In Ermangelung einer festen Stütze bewegt man den Kopf automatisch etwas. Bei der Entfernung von wenigen Zentimetern zum Objektiv eine Welt.
Der Autofokus meiner Kamera versagte bei der Entfernung, musste also manuell fokussieren. Nicht ganz einfach bei Makroaufnahmen mit bewegtem Objekt mit dauernder Kamera-Nachführung und Nachfokussieren. Da ist ein Millimeter eine Welt.

Also Serienbildfunktion, Fernauslöser dem Model in die Hand, (kann nicht gleichzeitig leuchten, fokussieren und auslösen….) und drauf.

Die Blende konnte ich nicht soweit öffnen, hab das erst mit f2,8 versucht, aber die Iris wurde zum Rand hin deutlich unscharf (wenn man denn mal die Mitte getroffen hatte mit dem Fokus). Also abblenden. Geht natürlich auf Kosten der Zeit. ISO stand bei 800, mehr konnte die 700D nicht ohne sichtbares Rauschen. Nach vielen Probeaufnahmen haben wir (meine Kamera und ich) uns auf eine Blende von 5,8-6,3 bei einer Belichtung von 1/40 bis 1/50 geeinigt.

Damit waren einigermaßen gute Ergebnisse erzielbar.

Der Rest war halt viele, viele Aufnahmen…….

 




 

 

 

 

 

 


 

 

 


 



 

 

 

 

 

 




 


 

fotografiert von Fotofan Klaus


Alle Bilder wurden im RAW-Format aufgenommen, in Darktable entwickelt und in GIMP finalisiert. Sprich: auf das Wunschformat zugeschnitten, den Lichtpunkt in der Pupille retuschiert, Iris ausgeschnitten und in einen schwarzen Hintergrund eingefügt. (siehe Bild oben)
Die fertigen Bilder bei Whitewall in Ultra HD metallic auf Acryl entwickeln lassen. Vom Ergebnis waren alle begeistert. (siehe Bild unten)



Was würde ich heute anders machen?
 
Wenn ich das öfter machen würde, würde ich mir eine Blackbox bauen aus einem großen Karton, innen mit mattschwarzer Farbe, eine stabile Auflage für Kinn und Stirn für das Model wie beim Augenarzt.  Mit einem Blitz entfesselt probieren.

Klaus Preiss

 

fotografiert von Fotofan Klaus




 

 

 

 

 

 



 


 

 Vielen Dank an Fotofan Klaus für seine schöne Erklärung einer möglichen Vorgehensweise in der Irisfotografie. Wenn Du seiner Anleitung folgst, bin ich sicher, dass Du ähnlich gute Ergebnisse erzielen wirst. Und nun noch ein paar ergänzende Hinweise zum Thema, die Dir Die Fotoschule nicht vorenthalten möchte:

Da wäre der Stand mit der Blitzkiste im Einkaufszentrum, ähnlich dem Passbildautomaten aber mit “Service-Personal”. Ein dunkler Kasten mit Ablage für das Kinn, Kopf rein wie beim Augenarzt. Dann wird vorgeblitzt um die Iris zu schließen, danach folgt das eigentliche Foto. Das von beiden Augen und nicht soviel blinzeln... Es schließt sich eine gut zehn-minütige Bearbeitung am Rechner und der Fotoausdruck in DIN A3 Größe ca. 30x30 cm an. Kostenpunkt: gute 25,-- € pro Auge.

Ohne diese Angebote abwerten zu wollen, so könnte Die Fotoschule für Portraitfotografien auch gleich den oben erwähnten Automaten vorschlagen, oder generell den Weg zum professionellen Fotografen für eigene Fotos empfehlen. Das würde natürlich alle Fotografen freuen, die mit der Fotografie als Handwerk ihr Geld verdienen und da will ich auch gar nichts gegen sagen. Ganz im Gegenteil, geht es Dir um wichtige Aufnahmen, nicht wiederholbarer Lebenssituationen oder schlichtweg den Wunsch das zu bekommen, was Du gerne haben möchtest, ist der Weg zum Fotografen der garantiert richtige Weg.

In der Fotoschule geht es aber um Dein Hobby und die Freude am Fotografieren. Ich kann Dir nur raten, einen solchen "Ausprobierweg", den Klaus gegangen ist, ebenfalls zu probieren. So macht es am meisten Spaß. Dies und das festzustellen, abzuwandeln und neu zu probieren, wieder etwas anders machen und neu probieren: das bleibt Dir für Jahre hängen und ist gleichzeitig sehr produktiv. Wenn Du es richtig aufziehst, wird es ein Familien-Event oder eine tolle Beschäftigung im Freundeskreis. Die Alternative zum DVD-, Streaming- oder Spiele-Abend. Dann wird es nicht wieder ein Familientreffen, wo Du am liebsten schon weg willst bevor Du ankommst. Wie Klaus es beschreibt, Du kannst gleich mehrere Personen parallel einspannen und viele fühlen sich wichtig, wenn sie auf einmal Teil des Geschehens werden. Da wäre Dein Modell, der Beleuchter, vielleicht noch ein zweiter Beleuchter, der Auslöser-Bediener und wenn Du es kurz erklärst, der Bildbearbeiter am Rechner. Dann könnte noch jemand die Drucke schneiden und rahmen.

Ein tolles Event und gleichzeitig sehr privat, da die eigenen Iris (was ist die Mehrzahl von Iris? Irisse?) verarbeitet werden.

fotografiert von Fotofan Klaus

Neben den Tipps von Fotofan Klaus, möglichst reflexionsfrei zu fotografieren (keine Lichtquellen im Raum und wenn dann hinter dem Modell), einen schwarzen Karton für den Kopf zu basteln und eine feste Kopfablage (Auflage-Abstützung des Kinns und ggf. der Stirn) einzusetzen, die Augenlider mit den Fingern aufzuhalten und Serienfotos zu schießen, muss Dein Foto für einen Ausdruck entsprechend hochauflösend und scharf sein. Natürlich wirst Du dann sofort zu Deiner DSLR greifen, denn die hat den besten Sensor (Systemkameras, DSLM etc. wie immer selbstverständlich vergleichbar). Der größere Body Deiner DSLR, der Dir sonst viele Vorteile bietet, wird bei der Iris-Fotografie jedoch schnell zum Nachteil. Mit Deinem Makro-Objektiv oder Zwischenringen davor bekommst Du Probleme, den Blitz-Reflex genau in die Pupille und nicht störend auf der Iris zu haben. Das gilt für den aufgesetzten Zusatzblitz, den Aufklapp-Kamerablitz und einen irgendwo daneben platzierten Systemblitz. Du wirst dann auf diffuses helles Raumlicht oder alternative Lichtquellen ausweichen müssen, beispielsweise so, wie es Klaus umsetzte.

Hier kommt ein Fotogerät ins Spiel, an das Du vermutlich nicht sofort denkst: das höherwertige Smartphone der aktuellen Serien. Damit sind keine Billiggeräte und auch keine Smartphones von vor einigen Jahren gemeint, sondern Smartphones ab ein Samsung S20 oder iPhone XS (und natürlich jünger). Der Blitz steckt hier direkt neben dem Objektiv und ermöglicht Dir ohne großen Aufbau, zielgenau in die Pupille zu blitzen. Ebenso sind aktuelle Smartphones auf den Nahbereich getrimmt, um zum Beispiel QR-Codes scannen zu können. Den Vorteil kannst Du direkt nutzen, denn Du kommst nah an die Iris heran. Scharf und hochauflösend. Das macht natürlich nur Sinn, wenn Du so ein aktuelles Smartphone auch besitzt oder für den Einsatz darauf zugreifen kannst. Ich weiß, dass aufgrund der unzähligen unbedarften Handy-Knipser das Image dieser Gattung Fotoapparate im Bereich der Hobbyfotografen arg verschrien ist. Die Fotoschule rät Dir aber trotzdem, es auf einen Versuch ankommen zu lassen und Dein iPhone 12 Pro oder Huawei P40 Pro einzusetzen. Du wirst überrascht sein, was da für ein tolles Iris-Foto bei rauskommt. Auch wenn Dein Smartphone keine DSLR ist und zu ersetzen vermag, darum geht es gar nicht.

Zeig mir Deine Iris

 Schadet denn der Blitz nicht dem Auge?

Die Fotoschule ist kein Arzt und kann Dir somit nur eine eigene Einschätzung geben, die durchaus nicht stimmen mag.
Die Lichtmenge des Blitzlichts, die durch die sich reflexartig schließende Iris auf die Netzhaut des Modell-Auges trifft, ist nur ein Hauch dessen, was im täglichen Tageslicht ankommt. Ebensowenig, wie ein kurzer Blick zum blauen Himmel in die Sonne nicht zur Erblindung führt, ist auch ein Blitzlicht ungefährlich. Ansonsten dürftest Du so ein gefährliches Gerät gar nicht mal eben beim Fotohändler Deines Vertrauens käuflich erwerben. Vorsicht ist dennoch geboten, wenn Dein Modell an Augenproblemen leidet und helles Licht meiden soll. Auch sind Nervenkrankheiten, Epilepsie, durch Licht ausgelöste Migräne-Anfällige oder andere Erkrankungen das Signal besser ein anderes Modell zu nehmen.




Gehen Irisfotos auch von meinem Hund oder meiner Katze?

Wenn Du Deinen Hund in die schwarze Box bekommst, Du sein Augenlid offen hältst, er die ganze Zeit still sitzt und sich ins Auge blitzen bzw. leuchten lässt, dann ja...
Tiere haben in der Regel andere Reflexe in den Augen, sie spiegeln die Umgebung stärker. Auch sind die Pupillen oft größer oder zudem nicht rund geformt (z.B. Katzen). Irisfotos Deines tierischen Freundes sind auf Fotopapier abgezogen und im schönen Rahmen gefasst mit Sicherheit ein richtiger Hingucker.

Schoene Hundeaugen, schoene Irisfotos

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