Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Lost Places

… zwischen Ehrenkodex und Bruchbude…

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 Da es in den letzten Jahren immer wieder Nachfragen von Fotofans zum Thema Lost Places gegeben hat, hier noch eine kleine aktualisierte Ergänzung. Die beiden zurückliegenden Seiten zum Thema sind inzwischen schon über zehn Jahre alt, aber alle Tipps und Anregungen haben heute dieselbe Berechtigung. Darum besteht auch keine Notwendigkeit, sie zu erneuern.

Seit 2008 hat sich das Thema Lost Places vor allem im Bereich der Fotofans zu einem echten "Breitensport" entwickelt. Galt es seinerzeit, als ich die Rubrik im Rahmen der Fotoschule erstmals online stellte, noch als ziemlich abgefahren in alten verfallenen Bruchbuden zu fotografieren, werden heutzutage Szene-Partys dort veranstaltet. Fast jeder Fotofan erwidert im Gespräch über einen Lost Places Fototrip, dass er (m/w/d/u) das auch unbedingt mal machen will.

Ist ja auch spannend in unserer inzwischen arg reglementierten Welt.

Ralfonso im Lost Place

 Tante Gerti sagt in solchen Momenten immer weise: "Wo Licht ist, ist auch Schatten...".
Vermutlich hat sie das irgendwo beim Friseur aufgeschnappt, aber stimmen tut´s trotzdem. Lost Places Fotogruppen auf Facebook, Insta und sonstwo überall im Netz bringen Dir das Thema schmackhaft näher. Selbst Lost Places Workshops werden angeboten, um im Fotografen-Rudel als fotografierender Haufen mit paralleler Vollverpflegung geführt und sicher mehr oder weniger verborgene Ortschaften zu entdecken. Geheimtipps in WhatsApp-Gruppen oder direkt im Darknet halten die GPS-Koordinaten der verstecktesten Orte für Dich bereit.

Das hat gewisse Vorteile.

Leider aber viel mehr Nachteile, die Du auf den ersten Blick nicht siehst. Letztlich geht es um den Schutz der schönsten Lost Places. Fotofans, die dem Segment Lost Places mit echter Hingabe nachgehen, folgen inzwischen einem selbst auferlegten Ehrenkodex. Der lautet im Grunde, niemals den Ort preis zugeben und keine Hinweise zu verbreiten, die darauf schließen lassen. Ebenso gehört dazu, den Ort genau so wieder zu verlassen, wie Du ihn vorgefunden hast. Es wird nichts verändert oder entwendet, der Lost Places Fotograf dokumentiert vielmehr das, was er vorfindet. Dadurch bleibt ein Lost Place auch für nachfolgende Fotofans eine Location für tolle Fotos.

Eigentlich könnte es so einfach sein, ist es aber nicht.

Wohlfühlen erlaubt...

 Warum auch immer, aber gerade die Lost Places scheinen zerstörungswütige Hohlköpfe in Scharen anzuziehen, die dort wilde Sau spielen. Alles was nicht niet und nagelfest ist, wird geklaut, Scheiben eingeworfen, ganze Decken runtergerissen und alles was zu finden ist, kurz und klein geschlagen. Manche verlassenen Orte wurden angezündet und dadurch komplett zerstört, da sind komplette Graffiti-Wände schon fast ein geringes Übel gegen. Sogenannte Szene-People organisieren schräge Partys, nehmen dabei alles auseinander und vergessen ihren Müll, sowie ihre rausgepressten Exkremente. Manche Lost Places werden zum Drogenumschlagplatz oder von Abhängigen "bewohnt". Das alles wird dann noch von verschiedenen Rechtssprechungen getoppt, wodurch die rechtmäßigen Eigentümer für Verletzungen solcher Eindringlinge auch noch haftbar gemacht werden. Letzteres gilt besonders, wenn sich im Lost Place noch gefährliche giftige Substanzen befinden (z.B. Asbest, verseuchter Staub etc.).

Es geht aber auch anders und darum fliegt dieses Kapitel nicht aus der Fotoschule raus, sondern findet heute diese Erweiterung.

Verpflichte Dich selbst dem Ehrenkodex und handel verantwortungsbewusst.

Häufig gibt es zu den Tipps aus anständigen Quellen auch die Hinweise zum Eigentümer und den rechtlichen Rahmenbedingungen. Hol Dir das Okay des Eigentümers ein und zeige, dass es Dir um den Lost Place geht. Und nicht um dessen Zerstörung. Oft werden solche Locations auch gerne als Szene für ein ganz anderes Shooting genutzt. Peoplefotografie, Portraits, "Mittelalter-Nachstellungen", gruselige TikToks bis hin zu morbiden Aktfotos finden in den Räumlichkeiten des passenden Lost Places das ideale Drumherum. Auch hier ist das Einholen eines Einverständnisses des Eigentümers ein Muss, um in Ruhe vor Ort arbeiten zu können. Ich denke nicht, dass bei einem verbotenen Katze und Maus Spielchen das an Fotos dabei rauskommen wird, das Du Dir wünschst. Außerdem entfällt der Zeitdruck, den Ort schnellstens wieder verlassen zu müssen, um unerkannt zu bleiben.

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 Die Fotos auf dieser Seite stammen aus einem Anwesen, das vor rund 800 Jahren als Wasserburg von echten Rittern erbaut wurde. Davon ist in den Jahrhunderten nicht mehr allzuviel übrig geblieben, selbst das umgebende Wasser ist verschwunden. Nur ein paar überwiegend ausgetrocknete Gräften erinnern daran, wie es hier seinerzeit wohl war. Heute ist aus dem Anwesen eine verfallene Ruine übrig geblieben, mit eingestürzten Decken und großen Löchern im ohnehin undichten Dach. Die Natur hat sich diesen Bereich bereits zurückerobert, Efeu wächst bis ins Haus hinein, Brombeersträucher und wild wachsende Bäume überwuchern alles großflächig. Einige Fenster sind mit Brettern zugenagelt, andere stehen mit herausgetretenen Scheiben offen.

Das macht bereits die Annäherung zum Haus schwierig, da allerlei gefährliche Dinge unter dem Gras, Efeu und Brombeersträuchern lauern: jede Menge Scherben, Bretter mit herausragenden Nägeln und sonstiger teils arg scharfkantiger Metallschrott. Im Inneren ist der Verfall deutlich zu sehen, wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt. Es verteilt sich in dem Maße, wie die Stellen durch das undichte Dach vermoderten. Einige Räume haben gar keine Decke mehr, Du schaust direkt durch die Löcher zwischen den Dachziegeln in den blauen Himmel, andere sind kaum zu betreten, da dort die heruntergekommene Decke liegt. So musste ich umso vorsichtiger sein beim Umherlaufen, um nicht einen Bereich zu erwischen, der mich nicht mehr trägt und ich eine Etage tiefer lande.

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 Spannend war es allemal zu sehen, wie "die da damals" wohl gelebt haben müssen. Natürlich ist nicht viel aus den Anfangsjahren um 1200 übrig geblieben, denn da hat es in der Zwischenzeit eine Vielzahl an Eigentümern und Bewohnern gegeben. Jeder wird sich da etwas verwirklicht haben. Den vorgefundenen Gegebenheiten nach bleibt eher ein Blick auf die letzten 50 bis 100 Jahre, was verbunden mit dem morbiden Gesamtzustand bereits spannend genug ist. Luft gab es ausreichend, da es an allen Ecken und Kanten zog und undicht war. Licht war schon eher ein Thema, manche Räume waren komplett schwarz, da durch die zugenagelten Fenster nichts kam. Hier half die zuvor beschriebene Ausrüstung, um mich einerseits zurecht zu finden und andererseits zu fotografieren.

Fotos im Lost Place bieten sich für die Schwarzweißfotografie an

Noch ein Hinweis für alle Liebhaber der Schwarzweißfotografie: Fotos im Lost Place bieten sich dafür ganz besonders an. Ich habe hier zwar überwiegend in Farbe fotografiert, aber einige der entstandenen Fotos haben sicher das Zeug, als Schwarzweißfoto eine ganz andere, intensivere Ausstrahlung zu erzielen.


Wenn da nicht die schönen Farbnuancen wären...:

Farbe oder Schwarzweiß, das ist die Frage am Lost Place

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