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Tür und Tor

... wenn Dich die Sammelleidenschaft packt ...


Diese Rubrik entstand als eine Gemeinschaftsarbeit der WhatsApp-Fotofan-Gruppe "Wir Fotofans". Wir sammelten und fotografierten gerade Fotos für das erste gemeinsame Thema der Gruppe: Friedhöfe. Als das aber vielen irgendwie etwas düster und trist rüberkam und nur wenige im dunklen Januar Lust hatten, neue Bilder von Friedhöfen zu fotografieren, streuten sich einige leuchtend bunte Türen in den Chat-Verlauf ein. So entstand quasi parallel und zur Ablenkung gleich das nächste Thema der Fotoschule: Türen und Tore. 

Die Sammelleidenschaft…


In der Nachbarschaft wohnte seinerzeit eine ältere Dame, die hatte einen Eulentick. Das könnte natürlich Tante Gerti gewesen sein, aber die ist es diesmal nicht. Im Garten, auf den Fensterbänken, selbst auf dem Dachfirst saßen zwei. Sie hatte sogar ein Eulenzimmer. Einen Raum, vollgestopft mit allen erdenklichen Eulenvarianten. Nun ja...
Ganz so ist dieses Thema nicht zu verstehen. Du musst ja nicht gleich einen Tick oder Zwang entwickeln, eine themenbezogene Fotoserie ist ja auch schon was.


Viele Touristen im Raum Rügen und auf Fischland-Darß-Zingst sammeln beispielsweise mit ihrer Kamera die aufwendig und kunstvoll geschnitzten Eingangstüren der alten Häuser. Ein befreundeter Fotofan ist ein echter Brücken-Narr geworden, alles begann vor vielen Jahren mal mit ein paar geschwungenen Eisenbahnbrücken im nordrheinwestfälischen Herdecke. Heute habe ich manchmal die Vermutung, er plant seine Urlaube nach möglichen Brücken-Schätzen vor Ort.


Sammeln kannst Du im Grunde alles, Zahlen in allen möglichen Varianten, Schilder (verrottete, eigenwillige oder lustige), Schilder mit einer Zahl, blaue Stühle, rote Tische, geschmiedete Tore, Oldtimer, Graffitis, Bachläufe, grüne Fensterläden…
In dieser Rubrik geht es um Türen und davon gibt es jede Menge um Dich herum.

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Einen kleinen Sammel-Tick habe ich schon seit meinen fotografischen Anfängen. Damals, als der Ralfonso noch klein war, sammelte ich mit meiner Kamera die kunstvoll geschmiedeten Türknäufe und Klingeln an Venedigs alten Türen und Eingangsbereichen. Dieses Foto entstand Jahrzehnte später in Portugal an der Algarve in Alvor.

Sammelst Du nun Zahlen, alte Holztüren oder verfallene Fischerhütten? Hier machst Du gleich einen Dreier-Fitsch. Das Foto entstand Ende der 90er mit einer Minolta Dynax 600 si und Tamron 28-200mm Reisezoom auf Fuji-Diafilm. An den alten Fischerhütten direkt am Hafen. In einer staubigen kleinen Straße, abseits vom Tourismus, wohnten die Fischer in ärmlichen Verhältnissen. Teilweise sind die Fenster eingeschlagen und Dächer kaputt gewesen. Vielleicht ist es heute dort besser geworden.

Das solltest Du bei Deiner Türen-Fototour beachten

Türen zu fotografieren ist nicht schwer. Es ist ein Teilbereich aus der Architekturfotografie und selbst mit einfachen Kameras zu bewerkstelligen. Allerdings kannst Du dabei einige vermeidbare Fehler begehen, die dazu führen, dass Deine schöne Tür gar nicht so schön auf dem Bild erscheint.

Türen, Tore und Fenster (die sind hier zwar nicht das Thema, ist aber fotografisch gesehen dasselbe) als Motiv kannst Du mit der DSLR, Bridge oder Deinem Smartphone fotografieren. Da Du hier vermutlich viele Fotos in der digitalen Dunkelkammer am Rechner weiterbearbeiten wirst, solltest Du auf ein Maximum an Korrektur- und Gestaltungsmöglichkeiten achten. Und das heißt >> RAW <<. Klar gehts auch nur mit JPG, das RAW bietet Dir aber die Reserven in der Kontrast,- Farb,- und Verzerrungskorrektur und die wirst Du voraussichtlich häufiger brauchen, als Du annimmst. 

Im Idealfall steht das Haus mit der schönen Tür direkt vor Dir und Du hast alle Möglichkeiten, sie zu fotografieren. Die besten Ergebnisse wirst Du erzielen, wenn Du eine Brennweite im Normalbereich Deiner Kamera nutzt. Kein Weitwinkel, kein Tele, sondern die Normalbrennweite. Beim Kleinbildfilm war das seinerzeit das 50mm- Objektiv. Im digitalen Vollformat an Deiner DSLR ist es das auch heutzutage wieder. DSLR im APS-C Format mit Crop-Faktor um 1,5 brauchen dafür ein 35mm- Objektiv (35mm x 1,5 = 50mm). An Bridgekameras musst Du es ausprobieren, da ist es abhängig von der Größe des verbauten Bildsensors. Bei Smartphones wird es da schon deutlich schwieriger, da hier nur die mit einer echten "Tele"-Brennweite als Zweitobjektiv zum Zuge kommen. Das 2-fach Zoom am iPhone 11 Pro oder XS entspricht ungefähr dem Normalobjektiv.

Vielleicht fragst Du Dich gerade, warum das so wichtig sein soll. Bei einer Tür hast Du es mit vier Geraden zu tun. Weitwinkelobjektive neigen bauartbedingt sehr zum tonnenförmigen, Teleobjektive eher zum kissenförmigen Verzeichnen. Der Effekt tritt bei Zoomobjektiven weitaus häufiger auf, als bei Festbrennweiten. Das Verzeichnen ist ein Objektivfehler, der bei manchen höherwertigen Kameras teilweise per Software herausgerechnet wird, ansonsten aber oft störend und sichtbar Dein Bild beeinflusst. Auch am Rechner im digitalen Labor gibt es Programme, die die Fehler der Objektive "kennen" und genauestens korrigieren (DxO beispielsweise). Damit Du das aber alles gar nicht erst beachten musst, nimmst Du Deine Normalbrennweite und näherst Dich Deinem Motiv, sprich der Tür, zu Fuß. Oder gehst ein Stückchen zurück. Bis es passt. Im Idealfall wohlgemerkt. Der besteht leider nicht immer.   

In den Städten parken Autos vor den Türen, manchmal hast Du vom Bürgersteig aus auch nicht genug Abstand zur Tür, Du stehst in einer engen andalusischen Gasse oder das Haus steht sehr weit hinten auf dem Grundstück. Das ist alles nicht so ideal und schon bist Du gezwungen, andere Brennweiten zu nutzen.  

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Fotofan Margit

"Solch dicke Ordner habe ich vor Jahren schon mit den Darsser Türen angelegt."

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Fotofan Birgit

hat von ihren schönsten fotografierten Türen Fotobücher anfertigen lassen. 

Wenn Du die Kamerafrage geklärt hast, ideal ist die DSLR mit 50mm und RAW, gehts an die Belichtung. Türen fotografierst Du am besten an hellen, nicht sonnigen Tagen. Sonnenlicht hat sicher seinen Reiz, aber macht es Dir bei Türen schon arg schwer. Je nach Sonnenstand hast Du dann nämlich schöne schwarze Schatten als Balken im oberen Türbereich, hervorgerufen vom Türrahmen. Auch überhängende Dächer oder Bäume werfen ihre Schatten auf die Tür. Das kann natürlich auch gewünscht sein und gut aussehen, wenn Du damit bewusst gestaltest. Geht es Dir aber nur um die Tür, stört es. 

Bei der Belichtungsmessung empfiehlt Die Fotoschule die Mehrfeldmessung, so bekommst Du einen guten Mittelwert zur Einstufung der Helligkeit im Bereich der Tür. Sonderlich kleine Blendenöffnungen benötigst Du für Fotos von Türen eher nicht. Die Tür hat keine Ausdehnung in die Tiefe und liegt recht plan vor Dir. Eine vorgewählte Blende f4 oder f5,6 wird genügen, um ein paar Reserven hinsichtlich der Schärfentiefe zu erlangen. Wie gesagt, eine große Schärfentiefe brauchst Du nicht, solange Du parallel vor der Tür stehst. Das hat den Vorteil, dass Du auch bei schlechteren Lichtverhältnissen im guten ISO-Bereich bleiben kannst und somit die Bildqualität deutlich steigt. Ein ISO-Wert von ISO 100 oder ISO 200 sorgt für rauschfreie Fotos auch im Schattenbereich, die Farben kommen dafür natürlicher rüber. Den Rest an Spielraum in der Belichtung kannst Du dann in die Verschlusszeit legen. Kürzere Verschlusszeiten ermöglichen Dir das Fotografieren aus der Hand, ein Stativ ist daher überflüssig.

Ein anderes Thema sind die möglichen Kontraste und die herrschende Farbtemperatur. Um die Kontraste zu bewältigen ist ein Versuch als HDR-Foto immer zu empfehlen. Dein Motiv bietet sich dafür geradezu an: die Tür bewegt sich nicht und so kannst Du in Ruhe Deine Einzelfotos für´s HDR sammeln. An Smartphones empfiehlt sich die Einstellung Smart HDR. 
Bei der Farbtemperatur musst Du genau schauen, was für ein Licht aktuell vorherrscht. Ist es mittags und eher kühl und blaustichig? Fotografierst Du zur Goldenen Stunde bei schon schräg stehender Sonne, oder scheint Kunstlicht auf die Tür. Der AWB Deiner Kamera wird durch die Farben der Tür schnell aus dem Trott kommen und die vorhandenen Licht- und Farbwerte falsch interpretieren. Du kannst ihn natürlich nutzen, solltest aber genau kontrollieren, was die Kameraelektronik als Grundwert einstellt. Besser ist es, manuell die Kontrolle zu übernehmen. Fotografierst Du im RAW-Format, kannst Du falsche Einstellungen später am Rechner leicht korrigieren.

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Die Kamera nicht verkanten

Fotofan Jens zeigt uns an einem Beispiel, was dann passiert:

Habt ihr den schlimmen Fehler mitbekommen?

Ich habe hier die Kamera nicht gerade gehalten und dadurch eine schlimme Trapezverzerrung in dem Bild, ließ sich leider auch nicht richtig korrigieren, hätte das Bild dann sehr stark zuschneiden müssen.



Jens hat es bereits mit seinem morbiden Tür-Foto anschaulich gezeigt. Der größte Fehler beim Türen fotografieren ist das Verkanten der Kamera. Eine normale Tür vorausgesetzt, liegen die jeweiligen Rahmen parallel zueinander. Links zu rechts, oben zu unten. Um das optisch zu realisieren, musst Du Deine Kamera genau parallel zur Tür ausrichten. Stehst Du etwas zu weit links oder rechts, fotografierst aus der Hocke von unten hoch oder umgekehrt von oben runter, erzeugst Du perspektivische Verzerrungen.

Die parallelen Rahmen mitsamt der ganzen Tür beginnen optisch in die Tiefe zu flüchten, ähnlich eines Trapezes. Der Effekt tritt besonders krass hervor, wenn Du Dein Foto mit einer Weitwinkelbrennweite aufnimmst.


Fotofan Jens hat es bereits beschrieben, wenn Du versuchst diesen Bildfehler später am Rechner zu korrigieren, kann das gelingen. Oder eben nicht. Meistens führt es dazu, dass die Tür nach der Korrektur nicht mehr komplett auf dem Bild zu sehen ist. Da nützen Dir die schönsten Objektiv-Korrekturen in Lightroom oder Camera-Raw nichts mehr.

Da Du das nun weißt, wirst Du in den Fällen, in denen keine parallele Ausrichtung Deiner Kamera möglich ist (leider ist die Natur nämlich immer etwas anders, als die ideale Welt im "Lehrbuch"), einfach rund um die Tür mehr "Hauswand" aufnehmen. Wähle den Bildausschnitt also nicht zu eng, wie es eigentlich für ein Tür-Foto richtig wäre. Später im Bildbearbeitungsprogramm wirst Du einiges von der Hauswand drumherum durch das korrigierende Ausrichten verlieren. Übrig bleibt dann im Idealfall die begradigte Tür und die kannst Du nun digital zuschneiden.

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Die Darßer Türen

Fotofan Margit sammelt bereits seit Jahren die wunderschönen geschnitzten Türen am Darß:

Ich habe einmal im Presserecht für Journalisten geblättert:

man kann ohne besondere Erlaubnis öffentlich sichtbare Dinge ablichten - heißt also, wenn Du nicht in Bäume oder über Zäune kletterst, um die Türen abzulichten, ist es gestattet, Bauwerke, die sich stetig an öffentlichen Wegen etc. befinden, zu fotografieren. Es ist auf die äußere Ansicht beschränkt; also was von der Straße aus zu sehen ist.

Ich habe aber des Öfteren in Gesprächen mit den Besitzern die Erlaubnis erhalten, ihre schönen Türen ablichten zu dürfen und kam so auch oft an noch weitere Raritäten heran. Zum Beispiel fragte mich einmal ein Eigentümer, welche seiner 5 Türen ich denn fotografieren möchte...?

Es bedarf schon einiger Recherche und Gespräche mit Einheimischen und auch mit der Tischlerei Roloff (das ist die Tischlerei in Prerow, die die Darßer Türen herstellt) um den einen oder anderen "Geheimtipp" zu bekommen, wo neue Türen eingebaut wurden, aber vor allem auch, wo es noch richtig alte Darßer Türen gibt.

Vor ca. 15 Jahren (so um 2005) ging ich das erste Mal -damals noch analog - auf "Türenpirsch". Nun noch einmal, aber um die wirklich alten Türen abzulichten. Erschreckend musste ich aber feststellen, dass viele alte Häuser abgerissen und somit auch die Türen unwiederbringlich weg sind.
Für mich unverständlich, wo doch gerade 2018 die Darßer Türen ins Weltkulturerbe aufgenommen wurden. Besonders bei alten reetgedeckten Häusern ist es so, dass durch den großen Dachüberstand der obere Teil der Türen oft etwas verdeckt und ständig im Schatten ist. Gerade bei Sonnenlicht ist dies sehr schwierig zum Fotografieren. Es entsteht ein hoher Kontrast zwischen hell und dunkel. Daher ist es besser, wenn die Sonne mal nicht scheint.

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"Türen sind die Seele des Hauses; sie sind warm einladend oder ungemütlich kalt" 

Zur Geschichte der Darßer Türen:

die ersten Türen im 18. Jahrhundert waren recht einfach fast ohne jegliche Verzierung gehalten und zweigeteilt; sogenannte "Klöntüren", mit einem oberen und unteren Flügel. So konnte der obere Teil zum Lüften geöffnet werden, aber auch zum "Klönen" (reden, unterhalten), wogegen der untere Teil geschlossen blieb, um zu vermeiden, dass Viehzeug ins Haus kam. Denn der Darß war früher eher landwirtschaftlich geprägt, ehe die Segelschifffahrt Einzug hielt.

So ist die Geschichte der Darßer Türen eng mit der Segelschifffahrt verbunden, denn wer durch die Arbeit auf See zu Wohlstand gekommen war, wollte das auch gern nach außen hin repräsentieren und brachte dies durch reich verzierte Türen - das Blickelement jedes Hauses - zum Ausdruck.

Die Motive waren zwar Zierde, jedoch versteckten sich darin auch Symbole, die zum Schutz des Hauses dienten. Das Pfeilmotiv, nach oben weisend, sollte vor Blitzeinschlag und Unwetter schützen. Viele der alten Türen haben auch das Sonnensymbol, den Lebensbaum, den Tulpenstrauß oder die Windrose. Sie waren einfarbig gestrichen, meist rotbraun, grün oder grau. Die erste buntbemalte Darßer Tür entstand 1931 für das Prerower Gemeindeamt. Nachdem die Tischlerei Roloff diese Tür angefertigt hatte, übernahm der Prerower Maler Theodor Schultze-Jasmer die Farbgestaltung, und zwar in den Farbtönen, die er so sehr in seinem Wohnort schätzte; gelb, blau, weiß, braun, grün und rot. Hausbesitzer beäugten dies zuerst argwöhnisch, bemerkten aber rasch die positive Resonanz vor allem der Urlauber und zogen kurzerhand nach, indem sie ihren eigenen Türen ähnliche Farbanstriche verpassten. Dies ist sehr aufwendig, denn abgesehen vom akkuraten Bemalen bedarf es 7 Anstriche, damit die Farbe auch länger hält.

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Fotofan Birgit schreibt:

Die bemalten Türen Funchals

In der Rua de Santa Maria, einer schmalen Gasse in Madeiras Hauptstadt Funchal, kann man ein ganz besonderes Kunstprojekt bestaunen. Hier haben sich Künstler zusammengetan, um den zunehmenden Verfall der alten Gassen entgegenzuwirken und ihnen neues Leben einzuhauchen.

Das Tür-Portrait

Die beste Kamera, perfekte Belichtung und korrigierte Perspektive machen allerdings noch keine interessanten Türen-Fotos. Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen der bloßen, handwerklich korrekten Abbildung einer Tür und einem Tür-Portrait. Mal ganz abgesehen davon, dass Dir eine interessante Tür erstmal als lohnenswertes Motiv auffallen muss, so ist die Herausarbeitung ihres Besonderen eine echte Herausforderung. Wie beschreibt es Margit ein Stückchen weiter oben?

"Türen sind die Seele des Hauses; sie sind warm einladend oder ungemütlich kalt" 

So gesehen stellt sich Dir gar nicht mehr die Frage: "Warum gerade Türen fotografieren?"
Eine Tür ist immer eine Art Grenze, eine Sperre, die etwas voneinander trennt. Hinter ihr beginnt ein neuer Raum, etwas Neues oder aber ein Raum endet hier. Sie schafft Geborgenheit und Privatsphäre, sie grenzt Dich ab von außen und symbolisiert Schutz.

Wie oft sagt Tante Gerti zu Dir: "Mach mal die Küchentür zu, wir müssen ungestört reden!" Sorry, dass ich Dich dran erinnere...

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Gerade bei alten Türen kommt schnell dieses Gefühl hoch, was sie wohl alles schon erlebt hat? Wer ist hier alles durchgegangen, wie sah es damals hier aus? Welche Geschichte trägt sie in sich?

Aber auch Margits bunte Darß-Türen lassen Dich neugierig werden, wer mag wohl hinter der schön geschnitzten Tür leben? 

Das Foto von Jens zeigt deutlich, was mit dem Begriff Tür-Portrait gemeint ist. Isolierst Du die Tür nicht einfach auf dem Foto, sondern zeigst auch etwas von dem Drumherum, erlangt die fotografierte Tür eine Aussage. Im besten Fall, so wie hier, erzählt sie eine Geschichte. Welche auch immer, das bleibt offen. Der Bildbetrachter wird aber unweigerlich beginnen, die mitgelieferten Informationen mit der Tür zu verbinden. Der Glanz dieses Flures ist vergangen und mit ihm wohl des ganzen Hauses. Die eigentliche Aufgabe der Tür, den Raum von der Natur draußen zu trennen, kann sie sichtlich nicht mehr wahrnehmen. Irgendwie wirkt die Tür auf Jens Foto, als hätte sie den Kampf aufgegeben und die Schwelle geöffnet. Was folgt, ist nur noch der weitere Verfall.

Vielleicht ist das alles etwas dick aufgetragen, aber es soll Dir nur klarmachen, dass Du mit Deinem Foto sehr viel mehr auslösen kannst, als nur ein Bild zu zeigen. Tür-Portraits entstehen ganz einfach, wenn beispielsweise die Fassade ein schöner Rahmen für die Tür ist. Auch Menschen oder Details machen Dein Tür-Foto lebendig. Ein Blick durch die Tür oder andere kleine Dinge, wie Blumen oder was auch immer, erwecken das Bild zum Leben. Das können auch an einem düsteren Regentag die Pfütze vor der Tür oder die Tropfen daran sein.

Die Fotogalerie der WhatsApp-Fotofan-Gruppe zeigt Dir, wie unterschiedlich das Thema "Türen fotografieren" ausfallen kann. Über die Auswahl-Button kannst Du Dir jeweils die Fotos nach Fotofan aufrufen, der Button >> All << zeigt Dir alle Bilder. Ein Klick auf´s Foto vergrößert das Bild auf Bildschirmgröße.

Wie Du siehst, es gibt unterschiedliche Sichtweisen, Türen fotografisch darzustellen. Die Erarbeitung dieser Rubrik in der Fotogruppe hat den Vorteil, dass Du nun solch unterschiedliche Handschriften gleich als Inspiration aufnehmen kannst. Margits bunte und lebensfrohe Darß-Türen stehen den fast monochrom wirkenden Türen an den Lost Places von Jens recht krass gegenüber. Wenn Du genau hinschaust, gibt es aber selbst bei den beiden durchaus Überschneidungen. Margits Türgriff an der Tür des ehemaligen Friseursalons in Zingst überschreitet gerade die Grenze zum Lost Place.

Manche Fotos gehen schon in den Kunstbereich hinein. Schau Dir die verrückte Türen-Installation von Jens an, oder die von Birgit entdeckten Türen in den Gassen Funchals; mitsamt VW-Bus und aus der Tür greifenden Arm. Dagegen wirken Rolfs Türen (z.B. von der Kapelle St. Joseph in Mettlach) direkt solide an der Wand montiert und ebenso fotografiert. Lediglich die Türen auf der Wanderung zu den Wasserfällen von Arure und die Tür der Eremitenwohnhöhle auf La Palma fallen da stilistisch wieder raus. 


Und das Schöne ist:

jede Tür für sich und jedes Foto hat seine eigene Wirkung. Genau das möchte Dir Die Fotoschule auch mit auf den Weg geben, übrigens nicht nur beim Foto von Türen: entwickel Deine eigene Sicht der Dinge und drück sie in Deinen Bildern aus.

Es gibt Fotofans, deren Fotos ich in der Timeline Instagrams blind erkenne, nur am Stil. Okay, also nicht blind. Das geht ja dann beim Fotos gucken nicht so wirklich gut. Aber Du weißt, was ich meine. So könnte sich Deine Türen-Sammlung auch entwickeln. Mit der Zeit wirst Du dann anfangen, die Türen an den Häusern zu suchen, die noch perfekt in Deine Sammlung passen. Oder zu Deinem Stil. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Margit keine Lost Places aufsuchen wird, um dort Türen zu fotografieren, die halb verfallen einen Meter hoch an der Wand hängen. Umgekehrt dürften all die bunten Darß-Türen Fotofan Jens eher langweilen, als zum Fotografieren zu reizen.

Und das ist auch genau gut so.

Das sind die Fotofans aus dieser Rubrik

Schau Dir ihre anderen Fotos auf Instagram, Flickr, Facebook oder der Foto Community an

An manchen Türen läuft man auch erstmal vorbei, bis man bemerkt, dass da eine war. Und dann ist das plötzlich alles nebensächlich und vergessen mit den Fotoregeln. Von wegen schön parallel, richtige Brennweite, ausgewogene Belichtung und und und. Ab und an zählt nur noch der entscheidende Klick, die Tür überhaupt aufs Bild zu bekommen.

Ergo:

manchmal vergiss die ganzen Regeln wieder ;-)

Das Foto des italienischen Restaurants entstand mitten in der französischen Altstadt Marseilles im Sommer 2009, mit einer japanischen Casio Digicam von einer fürchterlich stinkenden und lärmenden italienischen Vespa aus fotografiert.

Fotografieren ist immer wieder auch mal Improvisieren.

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Interessiert Dich die Fotogruppe "Wir Fotofans" der Fotoschule?

Seit Anfang 2019 habe ich eine neue Möglichkeit geschaffen, mit der Fotoschule schnell und unkompliziert in Kontakt zu treten und Dich fotografisch auszutauschen:

"Wir Fotofans"

Werde auch Du Mitglied der WhatsApp-Fotogruppe "Wir Fotofans". Die Fotoschule wird Dich über Deine Handynummer nie ungewünscht kontaktieren (also nur antworten auf Deine Anfragen) und Deine Nummer aktiv keinem Dritten weitergeben. Wenn Du der WhatsApp-Fotogruppe "Wir Fotofans" beitreten möchtest, "sehen" die anderen Fotofans darin Deine Nummer (wie bei WhatsApp üblich).

Probier´s aus, zeig uns Deine Fotos, die Dich gerade beschäftigen, stelle Deine Fragen, die Dich quälen oder hol Dir ein paar Tipps und neue Inspirationen.

Noch ein Wort zur Fotogruppe "Wir Fotofans":
es sind so rund 15 Leutchen, alle sehr nett und ohne "Besserwisser-Allüren, ganz entspannt und in einem freundlichen natürlichen Ton (verteilt über ganz Deutschland, aus Österreich und der Schweiz).
Falls Du irgendwann keine Lust mehr haben solltest, kannst Du mit einem Klick einfach die Gruppe verlassen und Du bekommst keine Nachrichten mehr.

Nein, kostet nix.

Die WhatsApp-Handynummer kannst Du direkt über das Kontaktformular erfragen.

Ralfonso-Kontakt-Formular

Du möchtest mir schreiben, einen Hinweis geben, Kritik äußern, etwas mehr über die eBooks der Fotoschule erfahren oder hast Fragen zur App der Fotoschule?

*Hinweis gemäß DSGVO

Durch das Betätigen des “Senden-Buttons” unter dem Kontakt-Formular werden Deine eingegebenen Zeilen an mich übertragen. Wenn Du das nicht möchtest, betätige den “Senden-Button” nicht. Gleiches gilt für Emails. 

Die Fotoschule gibts auch bei

Hier findest Du einige Beispiele, was Du alles in der Fotoschule entdecken kannst:

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Die Blaue Stunde 

Die Stunde der Maler und Künstler, der Romantiker und Träumer und ......der Fotofans....

Der Sommer ist die beste Zeit für Deine Fotos zur Blauen Stunde. Es ist laaaaange hell und Die Blaue Stunde kurz vor Beginn der Nacht ist zu keiner Jahreszeit so lang.

Natürlich klappt es zu jeder anderen Jahreszeit auch, dann musst Du eben frieren...
Hier findest Du alle Tipps für perfekte Fotos: 

klick mich >>

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RAW

RAW und kein Ende...
Die Fotoschule hat dem Thema rund um das digitale Negativ einige Seiten spendiert, die Dir helfen sollen, für Dich den richtigen Weg mit oder ohne RAW zu finden.

Du findest Tipps zu den einzelnen Bearbeitungsschritten und eine Übersicht an aktuellen RAW-Entwicklungs-Tools. 

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Achtsamkeit

heißt das zweite Thema nach "Geduld und Muße" in der Fotoschule und beschäftigt sich mit den Dingen rund ums Fotografieren. Ich bin sicher, Dich wird diese Rubrik ansprechen.

Was sagt Tante Gerti immer? "Fotografiere, um Dich zu
spüren …".

Manchmal kann man über sie staunen.

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Glaskugel

Ein Blick in die Glaskugel kann Dir vielleicht den richtigen Weg in Sachen Zukunft weisen. Ein Foto durch die Glaskugel wird Deinem Motiv nicht nur vielleicht, sondern ganz sicher einen völlig neuen Ausdruck geben!

Mit vielen Beispielfotos und zahlreichen Tipps findest Du alles, was Du wissen solltest, um selber beeindruckende Landschaften in die Kugel zu zaubern.

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