|
Gaestebucheintrag vom 28.04.2005 um 12:13:22 an Ralfonso
Email: litevde@gmail.com
Name: Nobel
-----------------------------------------------
Kommentar: Phantastische Bildmalerei !
Sie beherrschen den Computer, die Manipulationen perfekt.
Nur - was ist denn an den digitalen - unbearbeiteten - Aufnahmen, schön, oder gut, mit ihren platten, ausdrückslosen Farben, und der geringen Auflösung,im Vergleich zum Film ?
Die digitalen Bilder erinnern mich an Aufnahmen in einem Leichenhaus, von Leichen. Einfach leblos.
Ich habe immmer das Gefühl, dass sich hier Technik Freaks, was schön reden, um selbst dran glauben zu können ?!
-----------------------------------------------
|
|
|
Diese Zeilen hat Hr. oder Fr. Nobel in meinem Gästebuch verewigt und ich will sie zum Anlaß nehmen, meine Überlegungen zu diesem Thema darzulegen.
Wer meine Fotoschule und / oder die Digital-Fotogalerie auch nur halbwegs liest, dürfte eigentlich kaum übersehen können, dass ich mich gar nicht zu den Technik Freaks zähle, die sich hier etwas schön reden wollen. Ich bin auch nicht der Meinung, dass meine digital erstellten Photografien im Vergleich zu meinen klassisch auf Film entstandenen Photografien leblose Leichenhaus-Fotos sind.
An vielen Stellen meiner Fotoschule habe ich meine grundsätzliche Überzeugung zum Thema Fotografie genannt:
>> Nicht die Kamera macht das Bild, sondern der Mensch dahinter. Wenn Du ein Gefühl dafür hast, das Gesehene im Bild festzuhalten, ist es zweitrangig, mit welchem Werkzeug Du es bewerkstelligst! <<
Und damit meine ich, dass es egal ist, ob Du eine einfache Sucherkamera oder hochentwickelte Mittelformatkamera, eine mit Film oder eine mit Chip benutzt. Fehlt Dir das Feeling, kannst Du Dir die tollsten und teuersten Fotoapparate kaufen, Du wirst nie richtig fesselnde Fotografien erstellen.
In meiner Sonderveröffentlichung “Fotografie vs. Film, Digital vs. Analog” habe ich mich diesem Thema bereits ausführlich angenommen. Hier ein kleiner Auszug:
>>> Nun, vor fünf Jahren hätte ich an dieser Stelle sicher geschrieben, die digitale Fotografie wird neben der klassischen Fotografie ihre Berechtigung haben, sie sicherlich ergänzen, aber nicht verdrängen oder ersetzen.
Das sehe ich inzwischen (November 2004) anders.
In beinahe allen Bereichen wird sie sich durchsetzen und in absehbarer Zeit den Standard setzen. Gespräche mit Pressefotografen bestätigen das ebenso, wie der Trend im Freundeskreis. Pressefotografen und Journalisten haben meistens chronisch wenig Zeit, müssen ihre Bilder möglichst sofort bei Agenturen haben und werden für Printmedien digital bearbeitet und manipuliert. Wer kann sich da noch Entwicklungszeiten und Postwege leisten? Vom Kamerachip via Notebook und Handymodem direkt übers Internet in den Redaktionsrechner (oder die Kamera sendet selbst...).
Ein befreundeter Fotograf mit umfangreicher Mittelformatkamera und einer perfekt abgestimmten Ausrüstung verliert inzwischen Aufträge, weil seine Auftraggeber keine Durchsichtsbilder (sagen wir mal große Dias), sondern eine CDROM mit den fertigen Fotos haben wollen. Er schwört aber auf seine hervorragende Ausrüstung und lehnt die Digitalfotografie und Computer ab. Ich finde, das ist ein fataler Fehler.
Und privat?
Jeder hat einen PC, fummelt mehr schlecht als recht mit Bildprogrammen rum, brennt CD´s und druckt auf inzwischen selbst im Lowcostbereich qualitativ hochwertig arbeitenden Druckern. DVD- Player erstürmen die Wohnzimmer und spielen digitale Fotoalben ab, der Händler an der Ecke offeriert Digiprints zu Discountpreisen.
Der Trend ist vorprogrammiert.
Die Compact Disc verdrängte seinerzeit die LP (auch wenn es genügend Leute nicht glauben wollten), die DVD ist momentan dabei, der Videocassette das Licht auszupusten und die Digtalcamera wird es bei der klassischen Kamera samt Film nicht anders machen. Übrig bleiben einige Puristen, die bei einem Glas guten Rotwein gerne mal wieder eine Schallplatte auflegen und sich am vollen warmen Klang erfreuen (da zähle ich mich übrigens auch zu...), hin und wieder eine Musik-Cassette liebevoll und überlegt bespielen, oder die uralte Spiegelreflexkamera mit satt in die Halterung schlagendem Reflexspiegel und hakelig einzufädelnden feinem Schwarzweißfilm aus dem Schrank nehmen und auf Fototour gehen.
Der Takt der breiten Masse schlägt anders. <<<
Wer den ganzen Artikel lesen möchte, der kann per Klick HIER direkt loslegen.
Wem jetzt noch nicht ganz klar sein sollte, wie ich über den guten alten Film, den guten neuen Chip und die Fotografie als Ganzes denke, der sollte vielleicht noch einen Blick in meine Foto-History und meine begleitende Einleitung der Fotoschule werfen. Ebenfalls interessant könnte es sein, die Rubrik “Offenes Auge” der Fotoschule anzuschauen.
Und wenn Hr. bzw. Fr. Nobel sich das auch alles mal anschauen würde, dann könnte ich mir vorstellen, dass es durchaus zu einer kleinen Korrektur der Meinung über R@lfonso online (samt Fotoschule und Digital Fotogalerie) führen wird.
Nur wer neuen Dingen gegenüber aufgeschlossen ist, hat die Chance sich weiterzuentwickeln und seine Fähigkeiten auszubauen. Im Bereich der Fotografie sind das sicher die digitalen Möglichkeiten.
Und niemand verbietet es Dir, Deine Kamera mit Negativfilm einzusetzen, wenn Du zusätzlich eine Digitalcamera besitzt.
|
|
|
Wenn Du diese Seite ausdrucken möchtest, wird Dir vermutlich das Seitenlayout etwas Sorge bereiten. Die Darstellung der Fotoschule ist auf das Online-Medium abgestimmt, nicht auf den Druck. Ich empfehle Dir Das Buch der Fotoschule als eBook, das druckfertig formatiert ist und obendrein keine Navigations-Schaltflächen und Seitenhinweise trägt. Da macht nicht nur das Drucken Freude, sondern auch das Offline-Lesen auf allen gängigen eBook-Readern, PC´s, Netbooks, iPad und entsprechenden Smartphones (HTC, iPhone etc.). Hier findest Du per Klick weitere Infos.
|
