Foto-Mail oder Mailbombe

.... wie treibe ich meine Freunde zum Wahnsinn? ....

Teil 2
“Kniffliges Feingefühl”

Was meint der Ralfonso mit “Kniffligem Feingefühl”?

Du stehst vor dem Problem, einen Mix aus möglichst kleiner Dateigröße bei möglichst hoher optischer Brillianz zu schaffen. Beides erfordert Kompromisse, denn je kleiner Dein Bild wird, umso mehr leidet die Qualität darunter. Umgekehrt ist es ähnlich, je schöner Dein Bild auf dem Schirm leuchten soll, umso größer wird die Datei.

Gehen wir mal davon aus, daß Du eines Deiner wunderschönen Fotos zur Tante Gerti mailen möchtest, damit sie sich Dein Bild auf ihrem Monitor anschauen kann (so als Ausgleich für ihre scheußlichen Marienkäferzuchtfotos).
Um es ganz klar zu umreißen, Du sendest es ihr NICHT, damit sie Dein gesendetes Foto ausdruckt!
Sie soll es sich auf dem Monitor betrachten.
Dazu solltest Du wissen, dass ein Monitor 28 bzw. 38 pixel pro cm abbilden kann, ja nach eingestellter Auflösung waren das damals 800x600 oder 1024x768. Heute liegt der Standard dank 24”- TFT bei Full-HD, also 1900x1200.

R@lfonso online und somit auch Die Fotoschule im Rahmen der Digital Fotogalerie sind ausgelegt auf 1024x768, entsprechend eines 17”- Monitors. Darum beziehe ich mich im weiteren Verlauf auch auf diese Größe.
Wenn Du Deiner Tante Gerti ein formatfüllendes Foto (was ihren 17”- Monitor komplett ausfüllt) senden möchtest, reicht es aus, das Bild in 1024x768 in einer Auflösung von 38 pix. pro cm (96dpi) umzuwandeln. Jede höhere Auflösung und jede Erweiterung der Bildgröße bringen auf dem Monitor nichts. Lediglich die Dateigröße wächst. Vielleicht reicht es aber auch schon, daß Dein Bild nur den halben Monitor ausfüllt (damit bist Du immer noch bei 15x20 cm, also doppelt so groß, wie bei fotohandelsüblichen Papierabzügen in 10x15 cm). Durch den Trick halbierst Du noch mal die Dateigröße.

2560x1920 (5,2 Megapixel- Bild) entspricht 15mb Dateigröße unkomprimiert
1900x1200 (2,5 Megapixel-Bild) entspricht rund 7mb Dateigröße unkomprimiert
1024x 768 (17” Monitor- Bild) entspricht 2mb Dateigröße unkomprimiert
488x650 (halbe Bildschirmgröße) entspricht 900 kb Dateigröße unkomprimiert

Solche Bildveränderungen kannst Du in jedem guten Bildverarbeitungsprogramm durchführen. Ganz wichtig ist, daß Du Deine Fotos ganz schwach nachschärfst. Durch das Umrechnen und Herausrechnen von Bildinformationen bekommen die Fotos eine gewisse Weichheit, die bis zur sichtbaren Unschärfe geht. Das kannst Du durch nachträgliches Schärfen wieder ausgleichen.

Wenn ich oben von unkomprimierter Dateigröße gesprochen habe, kannst Du Dir sicher denken, was der nächste Step Deiner Bildbearbeitung sein wird:

komprimieren.

Es gibt Dateiformate, die durch Umberechnen der Bildinhalte und Herausrechnen “unwichtiger” Bildpunkte die Dateigröße erheblich reduzieren. Wie das genau geht, ist an dieser Stelle im Prinzip unwichtig. Wenn Du Dich für den technischen Ablauf genauer interessierst, solltest Du entsprechende Literatur zur Hand nehmen.
Wichtig ist, daß es geht.

Die bekanntesten komprimierten Dateiformate sind .jpg und .gif.
Für Farbfotos eignet sich am besten das .jpg- Dateiformat, das weit verbreitet ist und als Standard von allen Programmen gelesen werden kann.
Die Fotoschule will Dir Praxistipps geben, mit denen Du sofort “loslegen” kannst. Wenn ich Dir gewisse Einstellungen vorschlage, weiß ich auch (genauso wie die selbsternannten Spezialisten...) daß es ´zig andere Möglichkeiten gibt, Dateien zu komprimieren. Die nützen letztlich aber wenig, wenn man nicht in der Lage ist, sie optimal anzuwenden....

Nachdem Du Dein Bild reduziert und nachgeschärft hast, solltest Du es komprimieren.
Das geht bei manchen Bildbearbeitungsprogrammen sehr komfortabel, weil sie Dir links Dein unverändertes Bild und rechts Dein komprimiertes Bild zur visuellen Vorbeurteilung zeigen (je nach Kompressionsrate). Optimal funktioniert das z.B. mit dem Bildverarbeitungsprogramm namens Photo Impact von ULEAD.
Ein ebenfalls hervorragendes Bildprogramm, das Mitte der 90er Jahre zwar eigentlich als Bildbetrachter startete und immer noch eine kostenlose Freeware ist, heißt Irfan Viewer.
(Übrigens mein ganz spezieller Tipp für schnelle und komfortable Bildpräsentationen am Bildschirm, Archivierung und einfacher Bearbeitung. Ganze 800kb groß und nicht in das Windows-System eingreifend. Da sieht man sofort, daß ein Fotobegeisterter ein Programm geschrieben hat und nicht umgekehrt ein Programmierer ein Programm auf Fotoanwendungen umschrieb...)

Kompressionsrate 15%

Kompressionsrate zu hoch,
daher deutliche Qualitätseinbußen (55%)

Wie auch immer Du Deine Bilder umwandelst, eine Kompressionsrate von 10-15 % ist ein gutes Mittel zwischen Bildverlusten und Dateigrößenreduzierung. Bei manchen Bildprogrammen auch angegeben in 85 oder 90 % Bildrate. Andere sprechen von einem Faktor 10 bzw. 15.
Wenn Du nun abspeicherst im .jpg- Format sind Deine Fotos entsprechend der Aufstellung oben:

2560x1920 (5,2 Megapixel- Bild) entspricht 763 kb Dateigröße als JPG (15% Kompression)
1900x1200 (24” Monitor- Bild) entspricht 265 kb Dateigröße als JPG (15% Kompression)
1024x 768 (17” Monitor- Bild) entspricht 140 kb Dateigröße als JPG (15% Kompression)
488x650 (halbe Bildschirmgröße) entspricht 78 kb Dateigröße als JPG (15% Kompression)

Anders ausgedrückt kannst Du für ein unbearbeitetes Marienkäferzuchtfoto von Tante Gerti 193 Deiner Fotos zurücksenden. Und sollte es nur ein Bildchen sein, wird die Downloadzeit lediglich Sekunden betragen.

Du verstopfst keine Mailboxen und von Dir bekommt man gerne Foto-Emails.

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