Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Konkrete Einstellungen für Nachtaufnahmen

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Email-Anmerkungen zum Thema Nachtaufnahmen

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Gesendet: Mittwoch, 27. Mai 2009 02:28

Vorname   : Micha
E-Mail     : z@hotmail.de
Ort        : ....Da wo die großen Maschinen ihre Kraft zeigen....

Hallo Ralfonso, wie wahrscheinlich jeder, der sich bei dir (Ich hoffe, ich darf dich duzen :) meldet, erstmal Respekt für diese schöne Seite und vor allem für die oft sehr persönlich wirkenden Erklärungen :) Nun, ich kann mir vorstellen, dass dich viele Mails erreichen, trotzdem wollte ich's mal versuchen.

Kurze Erläuterung zu mir:

Ich bin kein Profi! Wahrscheinlich bin ich gerade deswegen bei dir gelandet, nämich wegen Tipps und
Erklärungen :) Bis jetzt hatte ich "nur" per Digitalkamera fotografiert, möchte mein Hobby langsam ausbauen, deswegen will ich langsam (...Geld fällt ja auch nicht vom Himmel...)auf Spiegelreflex umsteigen, was ja in der letzten Zeit deutlich erschwinglicher wurde....

Mein Satz, zu der Angabe bei "Ort" verrät ja schon ein bisschen, "auf welche Art" ich fotografiere, bin nämlich eher einer der Baumaschinen-und-LKW-Fotografierfraktion :) Obwohl ich nicht leugnen kann, dass seitdem ich mich mehr mit fotografieren beschäftige, auch schöne Motive wie Sonnenuntergänge nicht ungereizt lassen ;)

SO, man merkt schon, ich komm' nicht aus'm Knick :D

Konkret habe ich immer mehr Interesse an
Nachtaufnahmen, wo ja deine Themen wie "Verschlusszeiten und Blende" und "Lichtstärke von Objektiven" eigentlich ganz hilfreich sind. "Eigentlich" deswegen, weil das für mich anscheinend eine ziemliche Informationsflut ist. Ich will mir zum Anfang die Nikon D60 + das normale 18-55 mm VR Objektiv zulegen und später, wegen Nachtaufnahmen, noch ein Stativ. Solche Aufnahmen würde ich gerne machen:

Link geht in geschützten Bereich  <-- von der Fotoschule deaktiviert

Ich will auch, wenn ich mal so eine Situation habe, die genau richtigen Einstellungen haben. Für solche Fälle haben die Kameras doch ihre Automatikfunktion, nur die soll eigentlich nicht so toll sein, man soll lieber selber einstellen, wenn man dann fragt, wie man am besten die passende Einstellung rausfindet, dann heißt es meistens "üben, üben, üben", ja, aber in solch einer, für mich, super Siutation kann man nicht üben, da muss das 100% klappen, sonst hast du ein seltenes Erlebnis verpasst bzw. verpatzt :(

Puh, ich hoffe, dass du nicht denkst: "Mann, ich habe doch schon alles erklärt, was man zu den Lichtzeugs usw. wissen muss und da kommt trotzdem eine Frage...tzz"

Schöne Nacht noch bzw. guten Tag, wenn du das (hoffentlich) liest :)

Grüßle
Micha

 

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Aus der Rubrik Lanzarote

Hallo Micha,

danke für Deine Mail und Dein Lob zu meinen Seiten.

Wenn Du mit Deiner zukünftigen D60 Aufnahmen in der Dämmerung oder Nachtaufnahmen machen willst, kommst Du um ein Stativ nicht rum. Das solltest Du Dir direkt mitkaufen. Das muß den finanziellen Rahmen allerdings nicht unbedingt sprengen, denn auch ein einfacheres Stativ ohne Kugelkopf und integrierter Waage für 20,-- Euro erfüllt dicke seinen Zweck. Das gilt übrigens auch für Deine jetzige Digicam.

Zu Deinen speziellen Fotos von Baggern bei nächtlichen Arbeiten sind Standard- Einstellungs- Tipps leider etwas schwierig. Grundsätzlich ergeben sich mit besseren DSLR zwei Möglichkeiten (dazu gehört die D60):


1. Mit hoher ISO- Zahl freihändig fotografieren
2. Mit niedriger ISO- Zahl vom Stativ fotografieren

zu 1:
Hohe ISO- Werte haben den Vorteil, durch Erhöhung der Lichtempfindlichkeit kurze Verschlußzeiten zu ermöglichen. Kameras mit Antishake (egal ob im Objektiv oder in der Kamera) holen hier nochmal gute zwei Belichtungsstufen raus. So kannst Du mit ISO 1600 plus Antishake (Verwacklungsschutz) und lichtstarkem Objektiv (beispielsweise eine Festbrennweite mit Lichtstärke 1:1,7) selbst zur Blauen Stunde und / oder bei vorhandenem Kunstlicht (Scheinwerfer, Strassenbeleuchtung etc.) Verschlußzeiten um 1/60 oder kürzer realisieren. Genug für Freihandfotos und sich langsam bewegenden Motiven. Solche Aufnahmen kannst Du theoretisch in der Programmautomatik fotografieren, besser ist allerdings die Vorwahl der Blende und automatische Zuordnung der Verschlußzeit durch die Kamera, sprich Blendenvorwahl oder Zeitautomatik. Komplettes manuelles Einstellen von Blende und Verschlußzeit hat zwar auch Vorteile (genaueres Abstimmen auf die Lichtsituation), erfordert aber in der Tat etwas Routine und ein gewisses Feeling für die Zusammenhänge. Das wird Dir als noch unerfahreneren Fotofan eher Frust und viel Müll bringen, als besser belichtete Bilder. Noch konkreter hier mal ein Vorschlag für die Einstellung an der Kamera:

ISO 1600
Blende 1,7 (oder das, was Dein Objektiv zu bieten hat: 2,8 oder 3,5) Blendenvorwahl / Zeitautomatik (bei vielen Kameras mit "A" gekennzeichnet)
Antishake an (falls verfügbar)
RAW- Format wählen (bringt mehr Reserven bei der Nachbearbeitung am Blechotto)

Ein großer Nachteil dieser ersten Methode (Fotos mit hoher ISO- Zahl) ist allerdings die deutlich schwächere Abbildungsleistung Deiner Kamera bei ISO- Werten ab ISO 800 (leider bei manchen Modellen schon ab ISO 400). Dunkle Bildpartien werden dann körnig dargestellt (und davon hast Du ja einige bei Nachtaufnahmen), man spricht vom sogenannten
Bildrauschen. Das kann so störend werden, dass Dein an sich richtig belichtetes Bild unbrauchbar wird. Zwar haben manche Kameras unterschiedliche Rauschreduktionssysteme eingebaut, allerdings wirken die Bilder dann oft weichgespült und unscharf. Da solltest Du einfach mal ein paar Versuche mit verschiedenen ISO- Werten starten und beurteilen, bis zu welcher Einstellung Deine DSLR noch akzeptable Bilder schafft.

Dieses Foto entstand mit offener Blende f2.8 und 1/15 Sekunde Verschlußzeit aus der Hand auf höher empfindlichen Negativfilm (ISO 800). Entstanden auf Lanzarote, mehr Fotos gibt´s per Klick HIER

zu 2:
Die generell bessere, aber auch aufwendigere Methode ist das Fotografieren mit geringer ISO- Zahl (ISO 50 oder ISO 100) und Stativ.
Die geringere Empfindlichkeit erfordert bei wenig Licht längere Verschlußzeiten, die ohne Stativ unweigerlich zu Verwacklungen führen. Laß Dich nicht täuschen durch ein scheinbar ganz gutes "Aus-der-Hand-Bild" auf dem Kamera- Display. Spätestens auf dem Monitor Deines Blechottos zeigen sich selbst kleinste Zittereien massiv (Glückstreffer mal ausgenommen, aber die sind so häufig, wie der große Teddy an der Losbude).
Darum: Kamera auf´s Stativ! Zur Not geht auch eine Mauer oder ein Baumstumpf.
Neben der deutlich höheren Abbildungsleistung des Kamerasensors bei niedrigen ISO- Zahlen kannst Du auch die Abbildungsleistung Deines Objektivs verbessern. Die meisten Objektive erreichen bessere Werte, wenn man eine mittlere Blende um f8 wählt (bei offener Blende zeigen viele Objektive Schwächen, besonders bei punktförmigen Lichtquellen). Hinzu kommt eine höhere Schärfentiefe beim Abblenden.
Auch in diesem Fall kannst Du die Kameraautomatik nutzen, besser ist auch hier die Zeitautomatik durch Vorwählen Deiner Wunschblende. Der Ablauf im konkreten Beispiel könnte dann so aussehen:

Kamera aufs Stativ
ISO 100
Blende 8
Blendenvorwahl / Zeitautomatik (bei vielen Kameras mit "A" gekennzeichnet)
Antishake aus (den brauchst Du nicht auf dem Stativ)
RAW- Format wählen (bringt mehr Reserven bei der Nachbearbeitung am Blechotto)
Fernauslösefunktion / Fernauslöser nutzen (kleinstes Wackeln verursacht bei langen Verschlußzeiten Verwacklungsunschärfe; dazu gehört auch das Betätigen des Auslösers)
Selbstauslöser zum Auslösen benutzen, falls kein Fernauslöser verfügbar
Variationsmöglichkeiten bei den Einstellungen ergeben sich über die voreingestellte Blende. Du solltest einfach mal testweise die Blende 4 oder 5,6 probieren.

Falls Du etwas vertraut mit dem
Thema DRI bist, solltest Du diese Möglichkeit unbedingt nutzen. Die Voraussetzungen sind hier bestens gegeben, denn dafür benötigst Du einen festen Kamerastandpunkt. Bei Motiven, die sich nicht bewegen, hilft es enorm auf DRI, bzw. HDR zurückzugreifen. Leider ist diese Methode ein wenig aufwendiger. Du misst die korrekte Belichtung und stellst diesen Wert durch Umstellen Deiner DSLR in den manuellen Modus von Hand ein. Dann fotografierst Du mindestens drei Fotos vom Stativ aus vom gleichen Motiv bei gleicher Blende. Über die Verschlußzeit änderst Du die Belichtung so, dass Du einmal die dunklen Bildpartien richtig belichtest, einmal die beleuchteten Bildteile und einmal den Mix dazwischen. Das erreichst Du durch Umstellen der Verschlußzeit auf eine Stufe unter und eine Stufe über den vorher gemessenen Wert. So erhältst Du drei Fotos, von "dunkel bis hell", die in Summe einen deutlich erweiterteten Bereich darstellbarer Helligkeitswerte in Blendenstufen ergeben. Mit speziellen Programmen (gibts auch als Freeware) fügst Du diese drei Bilder am PC zusammen. Das Programm pickt sich den richtig belichteten dunkleren Bereich aus dem einen Bild, das richtig belichtete Mittelfeld aus dem zweiten Bild und nimmt alle "guten" Bildteile aus dem dritten Einzelfoto mit den Lichtern, um ein neues Foto mit erweitertem Dynamikbereich zu erstellen. Auf diesen Bildern wirkt die ganze Szenerie natürlicher und insbesondere sind die hellen Lichtquellen strukturierter und nicht einfach nur ausgefressene weisse Punkte auf dem Bild. Wie gesagt, das funktioniert leider nicht bei beweglichen Motiven und erfordert deutlich mehr Aufwand; beim Foto und auch später durch die Nachbearbeitung.

Ich hoffe Dir sind die verschiedenen Abläufe bei Nachtaufnahmen nun etwas konkreter geworden. Ich wünsche Dir auf jeden Fall jede Menge gelungener Fotos!

Ciao,

Ralfonso

Dieses Foto entstand mit Blende f8 und 0,5 Sekunde Verschlußzeit und Stativ auf normal empfindlichen Negativfilm (ISO 100).
Entstanden auf Lanzarote, mehr Fotos gibt´s per Klick
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