Vieles haette ich verstanden, wenn man es mir nicht erklaert haette

Blendenwerte, Belichtungswerte, Verdoppeln, Halbieren.....

You never get a second chance to take a first impression

Email-Anmerkungen zum Thema Blende und Verschlußzeit

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Hallöööli,

wie so viele Leser muss auch ich mich erstmal bedanken. Ich habe mir vor knapp 2 Wochen die Nikon D40 zugelegt aus ernstem Interesse an der Fotografie (ich war tierisch genervt von den wenig Möglichkeiten meiner Kompakten und wollte einfach mehr Einfluss nehmen können). Dazu ein Buch mit den wichtigsten Infos. Schlaugelesen und mal losgelegt....und....erstmal gefrustet gewesen. Jetzt wusste ich zwar, was überhaupt eine Blende ist und was eine Verschlusszeit, aber wie das zusammenspielt....naja also ab in ein Fotoforum und als ich dort erstmal deine Erfahrungen teilen musste, als arrogant und uneinsichtig hingestellt wurde weil ich mich gegen die Angriffe dort wehrte, hätt ich am liebsten die Kamera von Balkon geschmissen und geglaubt, dass ich zu blöd bin ;-) Aber dann traf ich auf deine Seite und muss sagen, ich war begeistert, jemanden zu finden, der einem Anfänger so geduldig und anschaulich erklärt und dabei NICHT sagt, dass meine Ausrüstung für die Tonne ist ;-)

Mein eigentliches Anliegen: Sehr interessant (und vorher nirgends anders gesehen) finde ich deine
Aufstellungen zum Zusammenspiel von Blende und Verschlusszeit bei gleichem Belichtungsergebnis. Nur habe ich da noch ein Verständnisproblem: Die Verschlusszeit halbiert sich....bei WAS FÜR Blendenwerten genau? Woher nimmst du die in deiner Beispieltabelle angegebenen Blendenwerte? Beispielsweise der Sprung von Blende 5,6 zu 8 der eine Verdoppelung der Verschlusszeit bewirkt...woraus ergibt sich der? Woher weiß ich, bei welchen Blendenwerten sich die Verschlusszeit verdoppelt/halbiert?

Vielen Dank im Voraus und Grüße aus dem regnerischen Hannover,

Anja
 

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Hallo Anja,

Fange ich mal mit ´nem Riesen-Danke für Deine Begeisterung zur Fotoschule an. Das tut immer wieder gut, wenn ich sehe, dass ich mir die Arbeit nicht umsonst mache.

Zu Deiner Frage mit den Blendenwerten:

Die Bezeichnungen Blende 4 oder Blende 8 sind feste Normwerte in der Fotografie und wurden auch im digitalen Sektor übernommen. Im Prinzip gibt sie den Wert an zwischen dem Licht, was vor dem Objektiv tatsächlich ist und was andererseits hinter dem Objektiv nach den Linsen auf dem Sensor noch ankommt. Als erstes schlucken die Linsen des Objektivs Licht, daher auch der Begriff Lichtstärke eines Objektivs. Gute Objektive sind lichtstark, haben gute Linsen und schlucken wenig Licht.
Ein Idealfall wäre 1:1 Gute Objektive schaffen real 1:1,4 Die meisten Zooms um die 1:4

Jeweils eine Blende zur nächsten kommt nur noch halb soviel rein.
1:4 nach 1.5,6 heisst, dass nur noch die Hälfte des Lichtes ankommt. Ebenso verhält es sich mit den genormten Verschlusszeiten. 1/60 Sekunde lässt doppelt solange Licht durch, wie 1/125 Sekunde. Im Zusammenspiel von Blenden und Verschlußzeiten ist eine Verdopplung der Blende durch eine Halbierung der Verschlußzeit wieder ausgleichbar, um genau dieselbe Menge Licht auf den Sensor zu bekommen. Das ist bei jeder Blende und Verschlußzeit in Kombination der Fall. Heutige Digitalkameras weichen von den Normwert-Vorgaben ab und belichten z.B. auch in Viertelstufen (z.B. 1/100 Sekunde oder nutzen eine Blende 1:7). Dadurch wird die Belichtung viel präziser, als sie noch vor Jahren analog möglich war. Im grundsätzlichen Spiel zwischen Blende und Verschlußzeit hat sich allerdings nichts geändert. Berechnet die Kamera eine Verdopplung der Blende, gleicht sie das durch eine Halbierung der Verschlußzeit wieder aus. Immer so, dass auf dem Sensor exakt dieselbe Menge Licht ankommt.


Zu Deiner Frage, wann Du das weisst, wann sich eine Verdopplung oder Halbierung ergibt:
Du kannst es auf dem Display Deiner Kamera anhand der Werte sehen. Wenn Du z.B. auf Zeitautomatik stellst und die Blende veränderst, siehst Du, wie die Kamera über neu berechnete Verschlußzeiten immer wieder den Ausgleich herstellt. Ansonsten sind die rein rechnerischen Begebenheiten gar nicht so entscheidend für Dich. Viel wichtiger ist, dass eine Veränderung der Blende immer eine Veränderung der Verschlußzeit erzwingt. Über dieses Zusammenspiel kannst Du die
Schärfentiefe bewusst beeinflussen, oder Bewegungen im Bild sichtbar machen. Negativ ausgedrückt bewirkt ein Missachten dieser Regel unter-, oder überbelichtete Fotos und führt zu Verwacklungsunschärfen. Ein geschicktes Einsetzen dieser Regel führt Dich ganz sicher zu besseren und intensiveren Fotos.

Ich hoffe, Dir etwas geholfen zu haben,

liebe Grüsse

Ralfonso

Dieses Bild entstand auf Mallorca mit einer Sony Alpha 200 und 18-200mm Zoom

Dieses Bild entstand auf Mallorca mit einer Sony Alpha 200 und 18-200mm Zoom. Ein Polfilter sorgt für strukturierte Wolken. Fotografiert habe ich mit Blende 16, um eine hohe Schärfentiefe zu erzielen. Die Verschlußzeit war im Weitwinkelbereich und zusätzlich ruhendem Motiv zweitrangig (der Leuchtturm hat schön still gestanden....). Am Blechotto habe ich dann die Farbwerte und Kontraste bearbeitet, dass das Foto nur leicht coloriert wirkt und einem Schwarzweißbild ähnelt.

Brennweite 35mm (Kleinbild), Blende 16, 1/60 Sek., ISO 100, Polfilter, DSLR, Zoom

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